Black & White (PC Strategiespiel) Testbericht

Black-white-pc-strategiespiel
ab 40,87
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

Erfahrungsbericht von letsthommes

Tolles \"Götter-Spiel\" für schnelle PCs

Pro:

Niedliche Kreatur; Kinderleichter Einstieg; sehr gute Grafik;

Kontra:

Am Ende zu schwer für Einsteiger; Hohe Hardwareanforderungen;

Empfehlung:

Ja

Black & White, das Mega-Götter-Spiel, programmiert von Lionhead, dem Programmierteam um Peter Molyneux, ist mit über 60 Stunden Spielspaß eines der innovativsten aber für Einsteiger unfairsten Spiele des letzten Jahres.

Zur Geschichte:
Kinder hört auf eure Eltern und geht nicht ins Wasser, wenn Haie in der Nähe sind. Darauf achtet der Sohn einer atheistischen Familie auf dem Planeten Eden natürlich nicht und sie müssen als neugeborener Gott prompt den kleinen Bengel retten. Nun werden sie von dessen Volk angebetet und als Gott verehrt. Das verärgert natürlich den obersten bösen Gott Nemesis, welcher ihnen von nun an das Leben schwer macht. Zusammen mit ihrer Kreatur machen sie sich auf den Weg dem Übeltäter ein Ende zu bereiten.

Zum Spiel:
Von der Rettung des Kindes an werden sie von Menschen, die in ihrem sogenannten Einflussbereich leben, angebetet. Am Anfang des ersten der \'nur\' fünf Level errichten sie ihren Tempel, der je mehr Leute sie anbeten immer größer wird und ihnen dadurch mehr Einfluss bringt.

Kurz danach können sie sich durch das Lösen kleinerer Aufgaben eine Kreatur freischalten, die ihnen hilft ihren Einflussbereich zu vergrößern und bei Ungläubigen Dörfern Eindruck schindet, welche ab dann ihre Wunder für sie zur Verfügung stellen. Diese Kreatur ist entweder ein kampfstarker, dafür aber wenig intelligenter Tiger, ein sehr schlauer aber dafür schwacher Affe oder eine Kuh die in Sachen Intelligenz und Stärke das Mittelding der beiden ersten bildet. Sie können nur eine der dreien wählen. Der Beschluss gilt bis dann, wenn ihnen als Lösung für eine Aufgabe oder einfach so eine andere Kreatur zum Tausch angeboten wird. Aber zur Kreatur später.

Nachdem sie zu Anfang eines der letzten vier Level einen Tempel errichtet haben, müssen sie anhand von herumliegenden Gerüstteilen Wohnhütten für ihre Untertanen bauen. Diese Gerüste können sie später in einem Bauhof selbst zusammenstecken und so alles vom Kindergarten bis zum machtbereicherweiterndem Weltwunder bauen. Jedes dieser Weltwunder hat Sonderfunktionen. Entwerder steigt die Wachstumsrate, die Felder bringen mehr Ertrag oder ihr Machtbereich wächst schneller.

Im Spiel gibt es zwei verschiedene Rohstoffe. Korn von Feldern stellt die Nahrung dar, welche die Einwohner schnell verbrauchen. Aus Holz werden Hütten gebaut. Dabei sind die Rohstoffe gut aufzuteilen. Um schneller Gerüste bauen zu können schmeißen sie besser direkt Holz in den Bauhof, sodass ihre Untertanen nicht alles vom Lagerhaus dorthin schleppen müssen. Getreide sollten sie sowohl den Bewohnern des Dorfes, als auch der Kreatur und den Gläubigen am Tempel immer massig geben, da alle diese viel Hunger haben. All diese Arbeiten kann auch ihre Kreatur übernehmen.

Da sich mit allem in der Gegend was anfangen lässt können sie auch feindliche Dörfer mit Steinen bewerfen oder als Kunstschütze Holz und Korn einfach ins Lagerhaus werfen. Manchmal versteckt sich unter Steinen ein Einwegwunder oder sogar ein Wunderspender. Tiere lassen sich auch kegeln. Besonders lustig wird’s, wenn sie versuchen feindliche Lager mit Kötteln ihrer Kreatur beschmeißen oder aus diesen einen riesigen Haufen machen.

Die Rätsel sind allesamt sehr einfach und es gibt sehr hilfreiche Belohnungen wie Wunderspender, Heilpunkte für die Kreatur oder eine Menge Rohstoffe.
Die Wunder die sie von jedem Volk bekommen sind sehr hilfreich und in vielen Variationen und Stärken vorhanden. Da gibt’s Nahrungswunder, Holzwunder, Heilungszauber oder ganz starke Megablasts und vieles mehr.

Zur Kreatur:
Diese Kreatur ist anfangs ungefähr fünfmal so groß wie ihre Untertanen, wird aber im Laufe des Spiels bis zu 50 Mal größer als am Anfang. Und je größer sie wird desto größer wird ihr Hunger. Sie können ihre Kreatur durch Streicheleinheiten oder Schläge zu einer Guten oder Schlechten erziehen. Dabei steht Prügelei nicht gleich für Böse. Wenn ihre Kreatur zum Beispiel einen Untertanen frisst können sie sie schlagen, sodass sie dies nicht mehr macht oder sie streicheln, sodass sie nach und nach ihr ganzes Gefolge verspeist.

Im dritten Level müssen sie ungefähr für 5 Stunden Abschied von ihrer Kreatur nehmen, da diese von Nemesis Schützling festgehalten. Dadurch wird alles erheblich schwerer, da sie sich um alles selber kümmern müssen und der Tamagotchieffekt bleibt aus.
In jedem Level sind Spielzeuge versteckt, die ihre Kreatur entweder durch die Luft schmeißt, tritt oder aufisst. Bei letzterem muss sie aber kotzen.
Als Nahrung stehen ihrer Kreatur, wie auch ihren Untertanen Wasser, Getreide, Fisch, Menschen und Landtiere zur Verfügung. Sie können ihrer Kreatur auch Zaubersprüche beibringen. Meistens müssen sie dafür Gläubige zur Kultstätte am Tempel schicken. Diese können sie aber erst im zweiten Level freischalten. Wenn die Gläubigen sie dann an der Kultstätte anbeten können sie nach einiger Zeit bis zu sechs verschiedene Wunder bewirken. Den Zufluss der Gläubigen zur Kultstätte regeln sie durch ein Totem in ihrem Dorf. Wenn dann das Wunder aufgeladen ist können sie es ihrer Kreatur vor der Nase vormachen. Nach einigen Vorführungen, bedingt durch Schwierigkeit des Zaubers und Intelligenz der Kreatur, kann diese es selbstständig ausführen und ihnen eine Menge Arbeit ersparen.

Es gibt auch einige \"Einwegwunder\", die auf Wunderspendern in der Gegend herumliegen. Diese Wunder laden sich von selbst auf. Das dauert zwar eine Weile, aber sie brauchen keine Gläubigen für dessen Aufladung. Besonders im ersten Level, wo sie selbst keine Wunder vollbringen können, können sie durch das Lösen von Aufgaben einige wichtige Wunderspender freischalten.

Es gibt folgende Kreaturen:
Tiger
Löwe
Kuh
Schaf
Affe
Schimpanse
Zebra
Wolf
Leopard
Schildkröte
Mandrill
Gorilla
Braunbär
Eisbär
Alle sind verschieden stark, schnell und intelligent. Falls ich Kreaturen vergessen haben sollte schreibt es mir.

Die Level:
Zuerst möchte ich darüber informieren, dass es durch das lange Aufladen der Wunder, den Riesenhunger ihrer Kreatur und der Untertanen, manchmal auch Gegner, den niedrigen Wirkungsgrad ihrer Wunder und die langsame Ausweitung ihres Einflusskreises mehr als zehn Stunden dauern kann bis sie eines der vier letzten Level geschafft haben.

Die Level sind riesengroß, aber sind durch die nicht ganz so komfortable Steuerung gut zu überblicken.
Im ersten Level lernen sie den Einstieg ins Spiel (z.B.: Steuerung). Dabei helfen ihnen ein Engel, der für das Gute steht und ein Teufel, der für das Böse steht.

Im zweiten Level haben sie einen verbündeten und verfeindeten Gott, welcher im dritten Level sehr ärgern wird. Ihr Verbündeter stirbt im zweiten nach einiger Zeit durch den Obergott Nemesis, der ihr schlimmster Feind in diesem Spiel ist.
Im Dritten Level müssen sie ihren vorherigen Widersacher vernichten und ihre Kreatur befreien.
Im vierten Level landen sie in der ersten Welt, welche sich seit ihrem letzten Aufenthalt drastisch verändert hat. Sie müssen das Land von Nemesis Fluch befreien und sich für das nächste und letzte Level rüsten.

Das letzte Level bietet, denn höchsten Anstieg der Anforderungen an sie. Sie müssen sich gegen einen anfangs übermächtigen Nemesis wehren, ihre Kreatur von einem Fluch befreien und seinen Tempel zerstören.
Da sie in den ersten zu erobernden Dörfern keinen Nahrungs- oder Holzzauber finden, kann es bis zu 20 Stunden dauern, bis sie ihre Dörfer, die manchmal sogar von Nemesis zurückerobert werden in Schuss gebracht haben und Nemesis besiegt haben.
Für Einsteiger ist es fast unmöglich dieses Level zu schaffen.

Langzeimotivation:
Zu Anfang war das Spiel ganz lusitg. Aber als es dann ins dritte Level ging und meine Kreatur weg war, wurde das Spiel zusehends schwerer und die Versorgung meiner Dörfer brachte mich fast zur Verzweiflung. Im letzten Level war ich total Frustriert, da Nemesis mich die ganze Zeit mit seiner Kreatur und seinen Zaubern einen Rückschlag nach dem anderen spüren lassen hat. Die Steuerung hätte mich fast den Sieg über den bösen Herrscher gekostet. Aber wenn meine Kreatur dann mal wieder einige lustige Dinge macht oder Scheiße baut geht die Langeweile und der Frust wieder weg. Beim letzten durchspielen habe ich für alles drum und dran nur fünf Tage gebraucht. Das Spiel ist wirklich zu kurz und bietet nicht genügend Langzeitmotivation. Dennoch kann ich ihm grad noch ein sehr gut verpassen.

Zur Grafik:
Black & White strotzt nur so von Grafikeffekten. Die Kreatur beherrscht viele Animationen, die Umwelt sieht wunderschön aus. Nur die Untertanen sehen hässlich aus. Das innere des Tempels nutzt sehr viele Lichteffekte und ist schön designt. Die Physikengine ist atemberaubend alles fliegt genau berechnet durch die Gegend.

Zum Sound:
Der ist meistens passend und es gibt nichts zu meckern, außer dass die Sprecher meistens so klingen als hätten sie Raucherhusten. Die Kreatur macht sich vor allem durch ihre Geräusche bemerkbar.

Zur Steuerung:
Wie alle anderen 3D-Strategiespiele leidet Black & White daran, dass die Steuerung zu ungenau und zu schwer zu kontrollieren ist. Ihr Mauszeiger ist dabei eine je nach ihrem Verhalten aussehende Götterhand. Was nicht ins Handbuch kam. Die Zeit lässt sich per Alt+F1 beschleunigen und mit Alt+F2 verlangsamen. Das hilft besonders über langwierige Abschnitte des Spiels schneller hinweg zu kommen.

Zum Multiplayer:
Sie können Solo gegen einen oder mehrere Computergegner spielen. Die Anzahl der Karten ist sehr gering.
Sie können via LAN oder Internet gegeneinander antreten. Sie müssen sich erst bei www.bwgame.com anmelden, damit sie überhaupt im Internet spielen können.
Über LAN können sie loslegen, wenn jeder eine B&W-CD besitzt. IPX-verbindungen sind hier am besten.
Wenn Lionhead ihre Registrierung bei www.bwgame.com bestätigt hat (E-Mail mit Passwort), können sie auf
einem der vielen Spielserver loslegen.

Sonstiges:
Die Lade- und Speicherzeiten liegen im Rahmen des erträglichen.
Falls einem das normale Spiel zu langweilig wird, kann man auch ein Gefecht gegen einen Computergegner spielen. Dieses Gefecht dauert meist nur drei bis vier Stunden.

Hardwareanforderungen:
Mindestens: CPU mit 450 Mhz, 64MB RAM und eine 8 MB Grafikkarte.
Empfohlen: CPU mit 700 Mhz, 128 MB RAM und eine 32 MB Grafikkarte.
Optimal: CPU mit 1200 Mhz, 256 MB RAM und eine 64 MB Grafikkarte.

Black & White ist ein Spiel für jeden Strategie- ins besondere Götterspiel-Fan, der einen schnellen PC und keine Probleme mit leichten Steuerungsmacken hat.

LETSTHOMMES

19 Bewertungen