Blade Runner (DVD) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Treesitter

"Ein Jammer, dass sie nicht leben wird...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...aber wer tut das schon?" Mit dieser Frage endet der geniale Streifen von Ridley Scott (Alien, Conquest of Paradies, zuletzt Gladiator) aus dem Jahre 1982, der auf dem Buch "Do Androits dream of electric Sheep?" von basiert.


Worum geht es ?
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Obwohl ich nicht glaube, dass es jemanden gibt, der die Story nicht in groben Zügen kennt (ansonsten: SCHÄMT EUCH! *g*), will ich sie hier einmal zusammenfassen:

Im Jahre 2019 ist die Erde in einem katastrophalen Zustand. Viele Menschen sehnen sich nach einem Neuanfang auf einem anderen Planeten. Ein solcher muss aber erst mühsam kolonisiert und wohnbar gemacht werden. Für diese harte und gefährliche Arbeit setzt man künstliche Menschen - sogenannte Replikanten - mit einer begrenzten Lebensdauer von wenigen Jahren ein. Doch einige versuchen, ihrem Schicksal zu entkommen, indem sie ein Raumschiff kapern und zurück zur Erde fliehen, was ihnen jedoch unter Todesstrafe verboten ist.

Da die Roboter durch ihre mentale Instabilität eine Gefahr für die Menschen darstellen, müssen sie "aus den Verkehr gezogen" werden, wie man es nennt. Diesen Job übernimmt eine Spezialeinheit, die Blade Runner. Mit Hilfe des Voight-Kampff-Testes können künstliche und echte Menschen unterschieden werden, woraufhin enttarnte Roboter sofort eliminiert werden.

Unser "Held" Deckard (Harrison Ford) ist ein solcher Blade Runner. Er jagt eine Handvoll Replikanten einer neuen Serie, welche als besonders gefährlich gilt, da sie über implantierte Erinnerungen und die Fähigkeit, eigene Ziele zu verfolgen, verfügen.

Der Anführer der Flüchtigen (Rudger Hauer) will unbedingt seinem Erschaffer begegnen, dem Chef des Tyrell-Konzerns, der die Replikanten herstellt. Es quält ihn die Frage nach dem Sinn seiner Existenz ebenso wie nach seiner Lebensdauer, von der er nur weiss, dass sie begrenzt ist.

Deckard bekommt im Zuge seiner Ermittlungen Gewissensbisse und zweifelt an der Richtigkeit seines Jobs. Grund dafür ist natürlich eine Replikanton, welche ihm das Leben rettet und in die er sich schliesslich verliebt, was seine Arbeit auch nicht gerade leicher für ihn macht...



Ein philosophischer Hintergrund?
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Grinsen musste ich vor kurzem in der U-Bahn: Neben mir sass ein junger Typ, der verträumt in einem Philosophie-Lehrbuch mit dem Titel "Sinn und Unsinn des Lebens" blätterte. Dabei erhaschte ich einen Blick auf eine der Kapitelüberschriften, welche etwa "Blade Runner - Reine Utopie oder ernstzunehmende Problematik" lautete. Ob Ridley Scott wohl weiss, dass es schon (mehr oder weniger) wissenschaftliche Arbeiten über seinen Film gibt? *g*

Aber ein bisschen was ist schon dran, denn die Frage, die sich jeder nach dem Film stellen sollte ist ja gerade heute aktueller denn je: Darf man Lebewesen, insbesondere Menschen, kopieren - egal, ob als Roboter oder als Klone ? Und wenn ja: Darf man sie dann auch einfach wieder töten mit der Begründung, man habe sie ja schliesslich "gebaut" ?? Oder haben sie ein Recht auf Leben ?

Aus dieser Perspektive heraus betrachtet, sollte einen der Film doch nachdenklich machen...



Fazit:
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Klingt verwirrend? Ist es auch, jedenfalls wenn man "Blade Runner" zum ersten Mal sieht. Das liegt unter anderem daran, dass der Zuschauer kaum Hinweise über die Zusammenhänge im einzelnen erhält. Stattdessen wird er mit düsteren Eindrücken und einer bedrückenden Atmosphäre konfrontiert und aufgefordert, sich sein eigenes Bild von der Gesellschaft der Zukunft und ihren Gesetzen zu machen.

Wer also auf das übliche Krach-Bumm-Peng von Science-Fiction hofft, der wird recht enttäuscht sein, denn trotz einiger harscher Action-Szenen ist es doch eher die erschreckend nüchterne Präsentation einer möglichen Zukunft der menschlichen Entwicklung, die für Anspannung sorgt. Führt man sich dann noch vor Augen, wie weit die Genforschung bereits fortgeschritten ist, so kann einem wirklich Angst und Bange werden...


Nun gut, genug geschwafelt - Fakt ist, dass jeder Sci-Fi-Fan diesen Kultfilm einmal gesehen haben sollte, auch wenn er nicht unbedingt ein Freund "tiefgründiger" Kost ist. Schauspieler und Story sind jedenfalls klasse, nur Spezialeffekte sollte man nicht zuviele erwarten - auch wenn ich persönlich den Rundflug über das futuristische L.A. mit den brennenden Fabrikscloten und den riesigen Werbetafeln schlichtweg klasse finde!!. Untermalt wird das Ganze übrigens von einem sehr guten Soundtrack von Vangelis, die dem einen oder anderen, der "Conquest of Paradies" gesehen hat, vielleicht noch ein Begriff sind.

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