Blade Trinity (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von janet19

Blade, du hast uns gefehlt....

Pro:

siehe bericht

Kontra:

siehe bericht

Empfehlung:

Ja

Hallöchen,


… wenn auch nur in unseren schlimmsten Alpträumen. Dies ist kurz gesagt das Fazit, das ich gestern Abend mitgenommen habe, nachdem dieser dritte Teil der Blade- Trilogie vorbei war und sich der Vorhang geschlossen hatte.



..:: Vorwort ::..

Nachdem ich schon mehr oder weniger freiwillig die beiden vorangegangenen Blade- Filme gesehen hatte, weniger auf eigene Initiative, sondern auf die meiner Kommilitonen, blieb mir nun auch nichts anderes übrig, als diesen abschließenden Teil „Blade: Trinity“ ebenfalls einer genauen, sprich: cineastischen, Untersuchung zu unterziehen. Gestern Abend war es soweit, im Cinestar in Jena fanden sich die Kinogänger ein, die den von Wesley Snipes verkörperten Halbvampir wieder auf seinen Streifzügen begleiten wollten.



..:: Blade: Trinity ::..

Blade (Wesley Snipes ) muß sich auf einen Gegner aus den Reihen der Vampire einstellen. Danica Talos (Parker Posey), eine Vampirfürstin, die nicht nur schön, sondern zudem auch sehr intelligent und mächtig ist, hat ihren über Jahrhunderte von den Menschen als Legende gefeierten und gleichzeitig auch gefürchteten Kollegen Graf Dracula ins Leben zurück geholt, um an seiner Seite die schon längst überfällige Unterwerfung der Menschheit endgültig Realität werden zu lassen.

Dabei steht ihr der auch als Daywalker bekannte Vampirjäger Blade allerdings im Weg. Da er schon durch seine missionarische Tätigkeit, die Welt von jeglichem Blutsau-genden Ungeziefer zu befreien, dazu gezwungen ist, zu töten, bietet es sich an, ihn als bestialischen Serienkiller zu brandmarken, als ihm dummerweise ein folgenreiches Mißgeschick passiert.

In der Folgezeit muß sich Blade nicht nur gegen das FBI schützen, sondern trifft auch auf eine Gruppe von Vampirjägern, die sich selbst die Nightstalker nennen und von denen er bisher nichts wußte. Zusammen nehmen sie den Kampf gegen das adlige Vampirgespann auf.



..:: Umsetzung ::..

Nach dem Erfolg der ersten beiden „Blade“-Filme lag der Gedanke nahe, die Fans auf ein weiteres und vorerst letztes Abenteuer mitzunehmen.

Nachdem sich Blade im ersten Teil der Trilogie für den von Vampiren verübten Mord an seiner Mutter rächte – die ihm noch im Mutterleib die jeweils besten Eigenschaften der Vampire und der Menschen vererbte, und es ihm dadurch ermöglicht hat, als halber Vampir auch bei Tageslicht durch die Welt zu streifen – und zudem verhinderte, daß fanatische Vampire den Blutgott La Magra wieder zum Leben erwecken, mußte er im zweiten Teil gegen eine Gruppe von Monstern antreten, die sich sowohl an den Vampiren als auch an den Menschen gütlich tun. Um dies zu erreichen, schloß sich Blade sogar mit seinen Erzfeinden zusammen.

Nun, im vorläufig also letzten Teil, hat er es wieder einmal mit einem Vertreter aus den Reihen der Vampire zu tun, mit der Vampirfürstin Danica Talos, die sich zusammen mit Graf Dracula alias Drake die Menschheit endgültig unterwerfen will.

Im Rückblick betrachtet, kommt der finale Teil der Trilogie jedoch nicht einmal im Geringsten an die beiden Vorgänger heran. Zu offensichtlich sind die Mängel, die diese auf Zelluloid gebannte Geschichte aufweist. Dies wird vor allem von den zahlreichen geliehenen Motiven gestützt, derer sich die Macher dieses Films auf großzügigste Weise bedienten. Alle Anleihen hier aufzuzählen, würde den Rahmen jedoch bei Weitem sprengen.

Zwar hat man sich hier den Luxus erlaubt, die legendäre Figur des Dracula wieder zum Leben zu erwecken, doch dies ging fürchterlich nach hinten los. Anstatt sich an früheren filmischen Interpretationen zu orientieren und der Figur eine gewisse Würde zu verleihen, hat man sie zu einem muskelbepackten Freak verkommen lassen, der nicht nur deplatziert wirkte, sondern durch sein Erscheinungsbild zeitweise auch dafür sorgte, daß ich mich tatsächlich wieder in die Zeiten von „Alien vs. Predator“ zurück versetzt fühlte.

Auch optisch und inhaltlich wurde so gut wie nichts verändert. Ebenso wenig, wie Blade mit einer neuen Frisur aufwartet, hat sich an der inzwischen hinreichend bekannten Struktur der Handlung etwas geändert; erneut kämpft der Halbvampir für die Menschheit und gegen die Blutsaugenden Wesen, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist, ohne daß die Handlung auch nur ansatzweise versucht, die hier vertretenen Figuren einzeln herauszuarbeiten und somit der ganzen Geschichte zumindest charakterliche Tiefe zu verleihen.

Ähnlich erging es mir in Bezug auf die zahlreichen Actionszenen, die ebenfalls kein wirklich neues Highlight liefern, leider. Schon im ersten Teil der Trilogie ging es sehr blutig zu, dies wurde im zweiten Teil fortgesetzt und auch hier, in „Blade Trinity“, dürfen die Maskenbildner wieder zur Genüge zeigen, was in ihnen steckt. Zudem wirkten die einzelnen Sequenzen einfach nicht echt, sondern so gestellt, daß es nicht nur wehtat, sondern dem schlechten Stil schon fast wieder etwas Komisches verlieh.

Selbst die musikalische Untermalung ist keineswegs eigenständig, sondern sorgt eher dafür, daß sich der Zuschauer in die um mehrere Klassen bessere „Matrix- Trilogie“ versetzt fühlt, so groß sind die akustischen Gemeinsamkeiten, die man hier bemerkt. Aber auch von ihrer eigentlichen Funktion, nämlich: dramatische Unterstützung der Handlung, ist die Musik in diesem Film weit entfernt. Es hat fast den Anschein, daß man die durch die krude Story unzureichend aufgebaute Spannung mittels hämmernder Rhythmen zu kompensieren versucht.


..:: Darsteller ::..

Wesley Snipes in der Rolle des Blade ist nun schon ein gewohnter Anblick, doch im Gegensatz zu anderen, bisherigen Fortsetzungen, in denen die Autoren und Produzenten die Gelegenheit nutzten, die Charaktere weiterzuentwickeln, ist hier genau das Gegenteil der Fall, die Figur des Halbvampirs ist im Laufe der Zeit eher einer Rückentwicklung zum Opfer gefallen, wodurch Blade genauso „leblos“ wirkt wie seine Gegenspieler.

Es hat fast den Anschein, als wenn Wesley Snipes lediglich wegen des Geldes noch einmal in die Rolle des Vampirjägers geschlüpft ist, aber kein wirkliches Interesse daran hatte, der Figur eine gewisse Einzigartigkeit mit auf den Weg zu geben, so wie wir es eigentlich von ihm gewohnt sind und auf eindrucksvolle Weise beispielsweise in „Passagier 57“ und an der Seite von Robert deNiro in „The Fan“ erleben durften.

Ihm gegenüber stehen Dominic Purcell alias Drake und Parker Posey alias Danica Talos. Dominic Purcell hat schon früher in „Mission Impossible II“ mitgespielt; da ist er mir allerdings nicht so aufgefallen. Sehr positiv habe ich ihn dagegen aus der TV- Serie „John Doe“ in Erinnerung. Umso irritierter war ich also, ihn hier in einer solch fragwürdig glaubhaften Rolle wie der neumodischen und ziemlich lächerlich wirkenden Dracula- Inkarnation Drake zu sehen.

Seine rechte Hand Danica Talos wird von Parker Posey gespielt, die mir, obwohl sie schon ein alter Hase im Filmbusiness ist, nur in dem Horror- Film „Scream 3“ auffiel. Sie ist zwar eine Vampirfürstin und macht dieser Herkunft zumindest in der Wahl ihrer Kleidung Ehre, mit einem Pelz, der absolut in der heutigen Zeit und angesichts der lebhaften Diskussionen rund um dieses Thema absolut nicht mehr zeitgemäß ist. In Bezug auf die Handlung kann sie jedoch nur schön sein, aber eher mäßig schauspielern.

Das Gleiche trifft leider auch auf Jessica Biel zu, die dagegen optisch wirklich eine Augenweide ist. Sie haucht der Abigail Whistler Leben ein, in Bezug auf die schauspielerische Darbietung derselben wirkt sie aber einfach nicht überzeugend, was auch durch ihre Art zu kämpfen noch unterstützt wird. Mit Pfeil und Bogen zu schießen ist zwar effektiv, jedoch kommt dem Zuschauer hier der Thriller „The Punisher“ in den Sinn, in dem Thomas Jane nicht nur ebenfalls diese Art von Waffe verwendet, sondern auch noch das gleiche Modell.

Abigail Whistler ist die Tochter von Blades altem Freund Abraham Whistler, der wie schon in den beiden vorangegangenen Filmen wieder von Kris Kristofferson verkörpert wird. Zu ihm läßt sich jedoch nicht viel sagen, da sein Auftritt hier zu kurz ist und eher einem Alibi gleichkommt. Stattdessen hätte man sich auf eine erzählende Rückblende besinnen sollen, in der Abigail Blade von den Umständen des Todes ihres Vaters erzählt.



..:: Fazit ::..

Hätten sich die Produzenten doch darauf geeinigt, es bei einem erfolgreichen Zweiteiler zu belassen und nicht noch einen krampfhaft zusammen geschusterten dritten Teil anzuhängen sollen. Dann hätte David Goyer nicht schon wieder als Regisseur fungieren müssen, nachdem dies erst sein zweiter Einsatz ist und er schon mit seinem 2002 erfolgten Debüt „ZigZag“ nie über die Veröffentlichung als DVD hinauskam.

Nach glücklicherweise nicht einmal zwei Stunden, die „Blade Trinity“ dauert, wird der Zuschauer wieder in die im Vergleich dazu viel amüsantere Realität entlassen. Zurück bleibt der fade Nachgeschmack, einen Film gesehen zu haben, der eher in der Tradition der persiflierenden „Hot Shots“- Reihe steht als daß er einen vorläufigen und eigen-ständigen Abschluß der „Blade“- Saga bildet.


eure Janet

28 Bewertungen, 3 Kommentare

  • guts2607

    02.03.2006, 18:55 Uhr von guts2607
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also ich fand den Film gut

  • Hellraizer

    01.04.2005, 14:13 Uhr von Hellraizer
    Bewertung: nicht hilfreich

    hier ist doch nicht ein einziger bericht aus deiner feder entsprungen die meldung geht raus

  • inqui

    25.03.2005, 12:39 Uhr von inqui
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hi Janet, dein Bericht gefällt mir, mir verwundert allerdings, dass du dem Film 5 Sterne gegeben hast, obwohl du doch vieles an ihm auszusetzten hast.