Bodum Assam 1,5Liter Testbericht

Doch welches Glas eigentlich?
Ein rundes, dickbauchiges Etwas fand letztes Jahr den Weg in meinen Einkaufkorb.

Nur, wer knapp 50DM hinlegt, erwartet auch etwas Besonderes. Und wer einmal zu Wertheim in die Schloßstraße wandert hier in Berlin, der kann noch ein paar Mark mehr für dieses Etwas aus Glas sich Freude oder Frust erkaufen.

Optisch ist diese Kanne ein Blickfang. Glas, wohin das Auge reicht. Der Griff ist aus einem stabilen Glaszug geschwungen und mit der Kanne intergriert. Hier kann man deutlich sehen, das keine Billigproduktion stattfand, wo mittels Kleber der Griff angesetzt wurde und man bei jeder Nutzung vorsichtig die Kanne anheben muß.

Doch was macht man mit der Kanne?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man nutzt sie
a) zum Teekochen, wofür sie gedacht war
b) als Saftkanne, was doch auch preiswerter ging
c) man nutzt sie als Aquarium, da ihr rundes bauchiges Aussehen den Gedanken aufkommen läßt
d) man setzt Ziergegenstände hinein und läßt etwas Vogelsand darübergleiten und hat die Optik eines kleines Strandbildes oder
e) man läßt sie fallen und hat zum Schluß auch nur Scherben dann.

Ich empfehle die Variante a), denn diese war eigentlich beim Kauf erdacht.
Also mal schön den Wasserkocher angestellt, etwas Tee in die Mitte, wo sich extra ein Behälter für den Teesud befindet und warten, bis das Wasser kocht.
Dabei spielerisch mit dem Deckel aus Edelstahl (18/8er) spielen, weil dort der kleine Stab sich dran befindet, der mittels kleiner runder Scheibe den Teesud dann später drückt.

So, das heiße Wasser gezielt in die Kanne gießen, bei kleinen Spritzern nicht gleich wegspringen und dezent den Deckel aufsetzen. Darauf achten, das der Hebel, der aus dem Deckel schaut, weit nach oben steht.

Und man sieht am oberen Glasrand dann den Phrasen sich absetzen und kann zuschauen, wie der Tee sich langsam sein Aroma zieht. Manchmal spielt man mit dem Hebel und drückt ihn Stück für Stück herunter, doch ich empfehle, wartet, bis der Tee durchgezogen ist und drückt dann mit einemmal den kleinen Hebel nach unten. Man kann regelrecht zuschauen, wie dem heißen Wasser das restliche Teearoma zugesetzt wird.

Jeder normale Mensch würde den Teesud nun entfernen, doch Bodum beschreibt in seiner Anleitung, das der enthaltene Tee im Filter drin bleiben kann. Leider sammelte ich die Erfahrung, das der Tee doch noch nachgibt und sehr bitter zum Schluß schmeckt. Und das Herausnehmen des Filters ist eine Arbeit, die man üben sollte. Die Finger kann man sich ganz schön verbrennen.

Doch die meisten Erfahrungen sammelten Freunde bei mir. Diese wissen, wo Tee und Zubehör stehen und kochen sch ihren Tee oft selbst. Das ist nicht, weil ich nicht Gastfreundlich erscheinen mag, sondern weil ich ganz einfach jedem/R Freund/in die Chance gebe, sich hier wohl zu fühlen und zum Beispiel die Entscheidung für einen Tee selbst tragen lasse.
Und jeder kocht seinen Tee anders. Nur, in dieser Bodumkanne wird der Tee meist immer wieder genauso im Geschmack, wie man es langsam kennt. Ich denke, es liegt am Tee, der im gezogenen Tee bleibt. Und der Druck des Hebels ist ja nicht ständig drauf. Also pfriemeln und versuchen, den Filter herauszunehmen.

Doch die Glaskanne kann man auch ganz schnell mal Zweckentfremden. Schnell den Saft darin serviert und optisch auch einen Blickfang genutzt.

Heiß wird die Kanne und sie zerspringt nicht aufgrund der Tatsache, das heißes Wasser eingefüllt wurde. Aber wenn sie 80cm von einem Tisch auf einen gefließten Boden fällt, kann auch Bodum keine Garantieleistung geben. Für Spünge im Glas, weil das Glas nicht der Qualität entsprach, oder für eine Korosion des Deckels zum Beispiel übernimmt Bodum eine Garantie.

Aber ich bekomme wieder eine solche Kanne im September. Kleiner Tip, wenn auch aus Jux entstanden. Wenn ihr mal nicht wißt, was ihr Freunden schenken könnt. Laßt in ihrem Haushalt was kaputtgehen und ihr habt eine Geschenkidee. Nur sollte der Gastgeber auch dabei lächeln können.
Ich selbst würde mir keine mehr kaufen, denn ich habe als zweite Teekanne mir bei Hertie für 20 DM eine neuen Teekanne im blau-Glaston gekauft. Die hat zwar keinen Filter und der Teesud bleibt unten, doch ich erlernte dadurch, man kan auch weniger Tee kochen und dafür einmal mehr frischen Tee ansetzen.

Nur, die Bodumkanne sah optisch schöner aus. Zeitlos, stillos paßte sie sich meiner Küche an.

eure andy