Amigo Bohnanza Testbericht

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ab 10,83
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  gering
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von frorgy

Bohnensuppe

Pro:

lustige Bilder, "Mehrzweckkarten", meist knapper Ausgang

Kontra:

wird schnell eintönig

Empfehlung:

Nein

Bevor wir die Bohnensuppe aber anrühren können, müssen wir die Bohnen erst mal säen und ernten. Dieses Geschäft ist manchmal recht mühsam, besonders, wenn man nur begrenzt Platz für Felder hat, und neidische Nachbarn über den Gartenzaun linsen...

Spielziel und Ablauf:

Bohnanza ist ein Kartenlegespiel für 3 bis 6 Mitspieler. Das Ziel des Spiels besteht darin, möglichst wertvolle Bohnenfelder abzuernten. Doch der Reihe nach...

Zunächst wird der Kartenstapel gemischt (na klar). Anschließend erhält jeder Mitspieler sechs Karten auf die Hand. Achtung: Die Karten müssen der Reihe nach aufgenommen werden; die Reihenfolge der Karten darf auch auf der Hand nicht geändert werden! Der Rest kommt als verdeckter Kartenstapel in die Mitte des Tischs.
Auf den Karten sind unterschiedliche Arten von Bohnen abgebildet. Jeder Spieler versucht nun, möglichst viele gleichartigen Bohnen auf seinen Feldern anzubauen, denn nur Serien gleicher Bohnen bringen beim Ernten Taler.

Als erstes darf (bzw. muß) der erste Spieler ein oder zwei Karten aus der Hand ablegen, d.h., er beginnt, sein erstes und vielleicht auch schon sein zweites Bohnenfeld anzusäen. Dabei muß er jeweils die vordersten Karten von der Hand nehmen. Danach muß er zwei Karten vom verdeckten Stapel ziehen und offen auf den Tisch legen. Diese Bohnen kann er nun auf seinen eigenen Feldern anbauen, er darf sie an andere Mitspieler verschenken, oder gegen Bohnen anderer Mitspieler eintauschen. Da jeder Spieler nur zwei Bohnenfelder zur Verfügung hat und auf jedem Feld nur eine Sorte Bohnen angebaut werden darf, kann es dabei schon in der zweiten Runde recht eng werden. Denn die beiden offen aufgedeckten Karten müssen angebaut werden! Kann der Spieler, der an der Reihe ist, sie weder an ein eigenes Feld anbauen noch an einen Mitspieler weitergeben, dann muß er eines seiner bestehenden Felder abernten, d.h., er gibt die Bohnen eines Feldes ab. Je nachdem, wie viele gleichartiger Bohnen er dort angebaut hat, bekommt er dafür eine festgelegte Menge Taler.

Geerntet werden darf zu jedem beliebigen Zeitpunkt, also auch dann, wenn man nicht selbst am Zug ist. Das kann z.B. nötig sein, wenn man einen Tausch durchführen oder sich Karten schenken lassen will, aber kein freies Feld hat (es gibt die Möglichkeit, im Lauf des Spiels ein drittes Feld zu kaufen). Wer erntet, erhält sofort die festgelegten Taler. Von den verschiedenen Bohnensorten gibt es unterschiedlich viele im Spiel. Danach richtet sich der Ertrag: Wer eine seltene Bohnenart erntet, erhält schon für zwei dieser Karten einen Taler, wer eine häufige Art hat, muß schon vier gleiche Karten zusammen bringen.

Zum Abschluß eines Zuges darf jeder drei Karten vom verdeckten Stapel auf die Hand nachziehen.

So geht es reihum, bis alle Karten vom Stapel aufgebraucht sind. Danach werden die Karten der abgeernteten Felder neu gemischt und ein neuer verdeckter Stapel gebildet. Ist auch der verbraucht, geschieht diese Prozedur erneut. Wenn die letzte Karte vom dritten Durchgang gezogen ist, endet das Spiel sofort.
Dann zählt jeder seine Taler. Wer die meisten hat – na, habt ihr es schon erraten? – Richtig, der hat gewonnen.

Bewertung:

Das Glück mit den Karten spielt natürlich eine große Rolle in diesem Spiel. Aber es gibt durchaus taktische Möglichkeiten. Zum Beispiel muß man darauf achten, beim Tauschen unliebsame Karten aus der Hand zu bekommen. Zur Not kann man sie sogar verschenken. Denn die Reihenfolge der Karten auf der Hand darf man zwar nicht verändern, aber zum Tauschen darf man beliebige Karten anbieten. Eine Karte, die auf diese Weise auf den Tisch kommt, muß allerdings vom Empfänger sofort angebaut werden.
Oft kann es auch sinnvoll sein, ein angebotenes Geschenk abzulehnen, um den Gegner zu zwingen, ein aussichtsreiches Feld frühzeitig abzuernten.
Da ich strategische Spiele bevorzuge, ist mir persönlich der Glücksfaktor zu hoch. Das Spiel verläuft aber meist recht spannend, da sich die Möglichkeiten im Lauf des Spiels meist ausgleichen und so in der Endabrechnung alle nah beieinander liegen.

Die Spieldauer beträgt etwa eine halbe Stunde.
Aufgrund der taktischen Finessen mit der Beeinflussung der Reihenfolge der Handkarten würde ich das Spiel erst ab 10 Jahren empfehlen.

Spielmaterial:

Das Spielmaterial ist denkbar einfach und zweckmäßig. Es handelt sich um Karten. Auf der Vorderseite sind Bohnen zu sehen sowie die Wertigkeit der Bohnenart (also wieviel Bohnen nötig sind, um einen Taler zu bekommen). Die Bohnen sind ganz lustig gestaltet, da findet man „Blaue Bohnen“ mit Colt oder „Brechbohnen“, die sich übergeben...
Auf der Rückseite der Karte befinden sich Taleraufdrucke. So kann man die Karten zugleich für die Abrechnung verwenden. Das ist material- und geldbeutelschonend. Wer erntet, darf die festgesetzte Menge an Karten behalten (und mit der Rückseite – also der Talerseite - nach oben vor sich ablegen), nur die Restmenge kommt zurück in den Stapel. Der Kartenstapel wird also in der zweiten und dritten Runde jeweils deutlich dünner, das Spiel nähert sich schneller dem Ende.
Neben den Karten enthält die Verpackung noch die Spielanleitung – das wars. Kein unnötiger Schickschnack in der kleinen, leicht transportablen Schachtel.

Fazit:

Nettes Spielchen für Zwischendurch, das keine allzu hohen Anforderungen an Geist und Körper stellt.
Wie es eben bei Hülsenfrüchten so ist: Man sollte sie nicht im Übermaß genießen ;-)))

25 Bewertungen