Boilies selbst machen Testbericht

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Erfahrungsbericht von tommy30

BOILIES selberherstellen - Rezepte

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein Boilie (engl.: to boil) ist eine Teigkugel, deren Grundmasse aus verschieden pflanzlichen und/oder tierischen Mehlen besteht, die mit Eiern zu einem Teig verarbeitet und anschließend gekocht wird.

Mittels Geruchs- und Geschmacksstoffen lässt sich die Grundmischung beliebig modifizieren.

Mittlerweile gibt es eine nicht mehr zu überschauende Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten Boilies herzustellen.

Grundsätzlich lässt sich eigentlich alles, was essbar bzw. ungiftig ist, in einem Boilie verarbeiten.

Man sollte jedoch immer im Hinterkopf behalten, daß es sich um Fischfutter handelt und nicht um das Buffet für Queen Moms hundertsten Geburtstag !



Selbermachen?



Ob man sich Fertigprodukte kauft, oder seine Murmeln lieber selbst rollt, bleibt jedem selbst überlassen. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Ich rolle seit ich Karpfen fische, also seit 1990, meine Boilies alle selbst. Und zwar aus den folgenden Gründen:
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Ich weiß genau was in meinen Boilies drin ist.
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Ich weiß, wie lange die Zutaten schon gelagert sind.
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Ich bezahle nur das, was ich auch bekomme. Die meisten angepriesenen Supermixturen bestehen zu großen Teilen aus Grieß, Sojamehl und Maismehl. Das kann man billiger haben!
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Ich bin in der Zusammenstellung meiner Mixturen und Rezepte flexibler und kann alles frei kombinieren und meinen Bedürfnissen anpassen.



Ein Nachteil an selbstgemachten Ködern ist der Arbeitsaufwand. Hat man allerdings einmal die \"Grundausstattung\" der Boilieküche beisammen, geht es relativ zügig. Wir benutzen eine handelsübliche Küchenmaschine (Fassungsvermögen ca. 1kg Mix), eine Wurstpresse mit Kompressor und einen Mammutroller. Gekocht habe ich eine zeitlang in einer alten Friteuse (Power!). Mittlerweile haben wir einen Gasbrenner und einen alten Einkocher. So kan man etwa 3 kg Boilies auf einmal kochen. Mit diesem Equipment sind 25kg Mix (ergibt etwa 40 kg Köder) in 6-7 Stunden (mit Saubermachen und Aufräumen) zu Boilies verarbeitet. Langfristig lohnt sich die Anschaffung der Geräte auf jeden Fall, auch wenn die Kosten anfangs abschrecken. Natürlich geht es noch \"professioneller\", für diejenigen die mehrere Zentner Boilies pro Jahr verbrauchen sind natürlich nach oben wenig Grenzen gesetzt.

Für diejenigen, die nur alle paar Wochen mal ein paar \"Wunderkugeln\" in Wasser schnicken, wird sich der Aufwand aber nicht lohnen.

Für diejenigen die sich für Fertigboilies entscheiden noch einige Tipps.

Vor dem Kauf größerer Mengen erst mal probieren und auch mal eine Nacht ins Wasser legen !!! Vor teuren \"Spezialködern\" kann ich nur warnen. Relativ gut und preiswert sind WS-Premium Boilies und Martin Super-Boilies bei NB. Aber es gibt sicher noch viele andere, die brauchbar sind.


REZEPTE:

Zusammensetzung der Grundmischung

Lange Zeit war das wichtigste an einem Boilie sein Proteingehalt. In letzter Zeit verstehen jedoch immer mehr Angler, daß das nicht das wesentliche ist. Unsere Köder sind bestenfalls ein kleines Zubrot für die Karpfen und haben sicherlich nicht den Anspruch als Hauptnahrung besonders ausgewogen usw. sein zu müssen. Die zur Karpfenzucht verwendeten professionellen Fertigfutter haben einen Proteingehalt von 20-40%. Das sollte unseren Ködern allemal ausreichen.



Zutaten:

Es gibt, wie gesagt, unendlich viele Zutaten für die Boilieherstellung und ebenso viele Listen in ebenso vielen Artikeln und Büchern. Deshalb möchte ich nur einige Anmerkungen machen.

Meine Lieblingszutat ist Hartweizengrieß. Ich verwende ihn zu einem großen Anteil in meinen Mischungen weil er
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billig ist.
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sehr gut bindet.
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bei ausreichend langer Kochzeit (s.u.) einen harten und konsistenten Köder ergibt - was teure Milchproteine weitgehend überflüssig macht.

Sojamehl, und zwar vollfett und geröstet, ist die zweitwichtigste Zutat. Es
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enthält genug Fette und
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riecht und schmeckt angenehm (zumindest dem Angler).

Milchproteine verwende ich nur in seltenen Fällen. Wenn ich einen besonders harten Köder brauche, verwende ich zusätzlich noch 10% Casein und etwa 2,5% Eialbumin zur Grundmischung. Dann trockne ich die Köder auch komplett, so daß ich dann wirklich ultraharte Knödel habe (Bohrer!). Unter \"normalen\" Bedingungen verwende ich höchstens etwas Vitamealo, eine Art Kälbernährmittel, das sehr angenehm schmeckt. Wer darauf steht, bekommt Kälbermilchpulver auch bei Raiffeisen oder beim Bauern für kleines Geld.

Sehr gerne verwende ich gemahlenes Forelli (bei Raiffeisen \"Silver cup\"). Superbillig, stinkt, nahrhaft und bindet bombig. Außerdem enthält es noch Konservierer. Klasse Zutat. Alternativ auch alle anderen Fischmehle.

Robin Red, angeblich ein Vogelfutter (vielleicht doch eher eine Gewürzmischung?!?), finde ich einfach toll, gibt ein interessantes Aroma.

Kürbiskernmehl ist aromatisch in Geruch und Geschmack und wird nicht von jedem verwendet.

Nectarblend, ein Vogelfutter, riecht sehr angenehm. Eifutter von CeDe gibt es auch hier im Zoohandel und tut es auch.

Außerdem sollte man alle natürlichen Futterquellen des Karpfens als Zutaten in Betracht ziehen, z.B. Muschelpulver, getrocknete Mückenlarven, Flohkrebse, aber auch Blut- und Lebermehl.

Prinzipiell versuche ich meine Zutaten Anfang des Jahres als Sackware einzukaufen (Preisvorteil!).

Für alle, die sich ihr Mix gerne selbst zusammenstellen gibt es hier einen Mixrechner auf MS Excel-Basis. Hier gibt es eine kleine \"Bedienungsanleitung\" und einen Screenshot. Fragen?



Rezepte

Mix Nr.1: (ca. 3,-€/kg) Mix Nr.2: (ca. DM 2,-€/kg)



50% Grieß 50% Grieß

20% Sojamehl 20% Sojamehl

10% Kürbiskernmehl 30% Forelli

10% Nectarblend +1kg Robin Red auf 20 kg Mix

10% Erdnußmehl +12 Eier/kg

+11 Eier/kg



Mix Nr.3: (ca. 1,-€/kg)



60% Grieß

40% Sojamehl

+11 Eier/kg



Die Kochzeit beträgt für 18er 4-6 Minuten und für 24er 6-8 Minuten. So sind die Köder nach dem Abkühlen ordentlich fest.

Man kann die Köder auch vor dem Garen in Gefrierbeutel einschweißen (entsprechendes Gerät von Krupps kostet ca. EUR 45,-) und sie dann in die Microwelle legen oder aber einfach in Wasser kochen. So verkochen keine Inhaltsstoffe und die Boilies halten sich länger in den Tüten, besonders, wenn man noch etwas Konservierer hinzufügt.. Ich verschweiße die Boilies klioweise und koche dann 4 Beutel auf einmal in oben erwähnten Einkochtopf.

Möchte ich Pop-ups herstellen, knete ich Teig um einen Korkball (preiswerte bei WS) und koche die Pop-ups dann, bis sie sicher \"gar\" sind. Danach wird mit der Nadel ein Stück Faden oder Zahnseide o.ä. durchgezogen. Nun werden die Köder steinhart getrocknet. Man kann sie dann noch einmal mit ein paar Tropfen Flavour in einem Gefrierbeutel nacharomatisieren.

Da die Köder vor dem Trocknen aufgefädelt werden, ziehen sie sich beim Trocknen um den Faden zusammen und verschließen so die Einstichstelle. Das erhöht die Schwimmdauer. Die Korkbälle kann man wiederverwenden. So habe ich immer ein paar Pop-ups, die auch meinen anderen Ködern entsprechen. Getrocknet halten sie sich ewig. Dieses Jahr habe ich durch Zufall ein Pop-up Mix erfunden und hatte ungewollt ca. 20 kg Pop-ups !!! Vor Garnelenmehl kann ich nur warnen!





Für diejenigen, die von der Einfachheit dieser Mixe enttäuscht sind oder die gerne ihr Geld zum Fenster rausschmeißen hier noch ein gutes, aber sau-teures Mix aus früheren Tagen:



20% Kälbermilchpulver

15% Casein

15% Natriumcaseinat

15% Lactalbumin

15% Grieß

10% Sojamehl

10% Vitamealo

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-05-11 19:33:50 mit dem Titel Boilies selber gemacht

Hier sind einige Rezepte zum Herstellen von Boilies.Bolies werden als Köder für Karpfen verwendet.Man kann Boilies im Angelgeschäft kaufenoder selber herstellen. Ich bevorzuge die selbstgemachten und zwar deshalb, weil ich die Zusammensetzung selber bestimmen kann.Wenn sie auch mit selbst gemachten Boilies angeln und damit Erfolg haben, würde ich mich freuen, wenn sie mir ihre geheimnisvolle Zusammensetzung verraten.
Schreiben sie mir eine Nachricht zu HagenRichter@web.de.

- 2/4 Paniermehl,am besten

- 1/4 Mais- oder Sojamehl
- 1/4 Haferflocken
- auf 500g Trockenmischung
etwa 12 Eier(je nach Größe)
- evtl. mit Wasser strecken
- Flavour-Tip Knoblauch.
Je 500g Mischung etwa 10 Zehen auspressen und beimischen.
Kugel formen, 2 Minuten kochen und gut trocknen lassen, am besten in der Köderfischsenke. - 30% Gries
- 20% Maismehl
- 15% Sojamehl
- 20% Trockenmilchpulver
- 10% Erdnußmehl
- 5% gemahlenes Vogelfutter
- pro 500g 5 Eier zu gleichen Teilen
- weißen Gries
- Lactalbumin
- Nectar Blend Vogelfutter
- Lebertran

Flavour auf 500g Mischung:
- 3ml Malay Spice Oil Palatant
(malaiischen Gewürz-Öl)
- 3ml Indian Spice
(indische Würz-Mischung)
- 5 Tropfen Sting Oil(scharf)
- 1ml Protaste
Sweetener(Süßstoff)

RekordMischung
Natur- Mischung
- 400 Carp Plus Pro Protein
(Proteinzusatz mit 80% Casein)
- 400g Lactalbumin
- 200g Gluten
- 400g Maismehl
- 160g Gries
- 100g Fleischmehl oder
Savoury-Powder
- 2 Teelöffel Leberpullver
- Farbstoff
- 20ml Flavour
- Eier - 25% Hartweizengries
- 25% Weichweizengries
- 25% Magermilchpulver
- 25% Maismehl

Zu etwa 10% der Basis-Mischung:
gemahlenes Vogelfutter(Großsittich-Futter), gemahlenes Forelli oder Fischmehl
- Eier beimischen, bis der Teig
nicht mehr an den Händen klebt.

11 Bewertungen, 2 Kommentare

  • anonym

    11.05.2005, 21:43 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Petri Heil, danke für das Rezept. Habe bisher die Boilies immer gekauft oder mit Kartoffel geangelt. Gruß Sven der Svenner_renner

  • Wuschel_F

    11.05.2005, 21:41 Uhr von Wuschel_F
    Bewertung: sehr hilfreich

    aber wenn sich damit jemand auskennt sicher hilfreiche Tipps ;-) und ich hoffe du bekommst viele Rezept antworten damit die Fische besser beißen