bod.de Testbericht

Yippi, ich bin berühmt!

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Wer's glaubt, wird selig!

Aber trotzdem ist es toll, dass jeder Mensch ein Buch schreiben kann, das dann tatsächlich in Online-Buchshops zu haben ist. Wenn er sich denn dazu berufen fühlt, oder eben Worte genug findet, die mindestens 56 Seiten füllen.


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-- Vorgeschichte

Die Leser meiner Seiten haben interessiert einige Tage mit mir durch Nepal wandern können, mich zumindest gedanklich begleiten können. Ich schrieb Tagebuch (so gut es möglich war) und setzte mich, wieder zurück von diesem Abenteuer, hin und schrieb alles nochmal in ein schön gebundenes Notizbuch, dass mir meine Mitarbeiter eigens für diesen Zweck vor der Reise geschenkt hatten. Ich fertigte von den wahnsinnig vielen Fotos vier Fotobücher an, sodass andere Menschen unsere Reise nachvollziehen konnten, ohne dass man daneben sitzen muss und zu jedem Bild, das man zeigt, einen Kommentar abgeben muss. Eine tolle Erfindung, diese Fotobücher. Aber das reichte mir immer noch nicht.
2007 - Ich wollte meinen Reisebericht gerne in Buchform bringen und meinen Kindern als Geschenk und etwas Bleibendes überreichen. Ich telefonierte mit Verlagen, besuchte Druckhäuser, surfte im Internet und versuchte eine Möglichkeit zu finden, wie ich mein Buch, wenn es denn mal geschrieben ist, drucken lassen kann, ohne Risiko einzugehen und dabei bettelarm zu werden. Während der ganzen Zeit der Suche tippte ich, mal mehr und mal wenig fleißig, mein Tagebuch ab, damit ich zumindest schon mal die Grundlage für ein Buch im PC hatte. Was sich als erschwerender Faktor entpuppte, war mein Gedächtnis. Die Eindrücke in Nepal waren so prägend, dass ich manchmal sogar die Dialoge hätte wiederholen können, die Landschaften und Begebenheiten so deutlich vor mir sah, dass ich sie detaillierter beschreiben konnte, als sie in meinen Notizen standen. Also wurde das Werk im PC so umfangreich, dass ich locker mal 500 Seiten vermutete, mit Arial 12. Egal, erst mal schreiben und dann weiter sehen...


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-- Der Zufall

Leider fand ich keinen Verlag oder ein Druckhaus, bei dem ich mir mein Vorhaben hätte leisten können. Nur mein Mann und ein Schwiegersohn waren eingeweiht und suchten mit. So verging ein Jahr. Mittlerweile schrieben wir das Jahr 2008, den Monat August. Ich machte mich wieder an die Arbeit und vollendete den Reisebericht, den ich resigniert vernachlässigt hatte. Nun war ich soweit, dass ich ihn ausdrucken und im Schreibwarengeschäft binden (Ringbuch war mir nicht edel genug) lassen wollte. Keine zufriedenstellende Lösung, aber dieses Jahr zu Weihnachten sollte es das persönliche Geschenk für meine drei Töchter sein. Aber auch diese Variante gefiel mir nicht sonderlich, weil ja dann der Einband unbedruckt bleibt.
Plötzlich im Oktober schickt mir unsere mittlere Tochter einen Link mit einem Gutschein von Tschibo im Wert von 39,95Euro, um ein Buch drucken lassen zu können. Ich klickte mich durch die Seiten und da sollte es doch tatsächlich einen Verlag geben, der ein Manuskript als Buch druckt, für runde vierzig Euro? "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" war mein erster Gedanke, und mein zweiter, "Da ist was faul dran." Und doch:

Der Verlag nennt sich "BoD" Books on Demand und steht jedem interessierten Schreiber offen.


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-- Der Verlag

Auf der Startseite steht:
"Veröffentlichen Sie Ihr Buch bequem, schnell und kostenlos! Ob Krimi, Koch- oder Gedichtbuch. BoD macht's möglich!"

Und selber stellen sie ihr Unternehmen so vor:
Der Name ist Programm - BoD stellt sich vor
BoD steht für "Books on Demand". Das ist gleichzeitig Firmenname, Technologie, Konzept und Produkt: "Einfach veröffentlichen" mit Books on Demand.
BoD ist europäischer Markt- und Technologieführer in der digitalen Buchpublikation und verfügt über mehr als 100.000 lieferbare Titel. Das schnell wachsende Unternehmen bietet mit seiner einzigartigen digitalen Publikationsplattform Verlagen, Autoren und anderen Contentanbietern professionelle Dienstleistungen im Bereich Herstellung und Vertrieb. Für alle BoD-Bücher gibt es die Möglichkeit zum Vertrieb über den Buchhandel. So sind sie flächendeckend in allen deutschsprachigen Buchhandlungen und in mehr als 1 000 Internet-Buchshops erhältlich.

Tatsächlich muss man sein Buch selber gestalten, auch das Seitenlayout, mit allem, was ein Buch beinhalten muss. Das gilt besonders, wenn man (ohne Zusatzkosten) seinem Buch eine ISBN geben lassen will, damit es für andere käuflich erwerbbar ist. Hierfür gibt es viele Informationsseiten, die einem sehr gut erklären, wie man vorgehen muss, was zu beachten ist und wie man die Seiten einrichten und den Druck vorbereiten muss. Es gibt keine Probeansicht vor dem Druck, sondern nur die eigene Vorbereitung, die man dann nach dem Transfer in das Druckprogramm, das man sich installiert hat, nochmals ansehen kann. Hinzu kommen dann noch der Klappentext und die Informationen zu sich, dem AUTOR. War schon eine spannende Sache, aber letztendlich nur umfangreicher als hier bei dooyoo, wo es auch darauf ankommt, seinen Text mit einer spannenden Überschrift zu versehen, die neugierig macht und die Vor- und Nachteile so zu formulieren, dass es sich spannend liest, und der Inhalt dann sowieso!
Das Buch wird praktisch nicht vorrätig irgendwo vorgehalten, sondern bei Bestellung eines Buchladens, oder über Online-Buchshops erst dann gedruckt, was ungefähr fünf bis sieben Tage in Anspruch nimmt.

Leider muss ich aber auch gestehen, dass mit Beginn des Jahres BoD ihr outfit geändert hat. Als ich an meinem Projekt gearbeitet habe, gefielen mir das Layout und die Seitenführung besser und kamen mir übersichtlicher vor. Nichts desto trotz lässt es sich für jeden gut darin arbeiten.

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-- Möglichkeiten

Man kann sich aus verschiedenen Produktklassen (BoD Fun, BoD Classic und BoD Comfort), verschiedenen Einbandarten (Paperback, Hardcover, Booklet) und Größen (Standard, Großformat, Maxiformat) sein eigenes Buch zusammenstellen. Durch die vielen Schritte der Fertigung wird man gut geleitet, hat außerdem noch die Hilfeseiten, die man sich zwischendurch anschauen kann. Auch die Umschlagseiten kann man frei gestalten, oder aber Vorschläge fürs Cover nutzen. Ansonsten möchte ich jetzt zu dem ganzen Procedere an dieser Stelle keine weiteren Beschreibungen abgeben, weil man sich sehr gut durchs Programm klicken und belesen kann.
Auch den Preis, den das Buch kosten soll, bestimmt man selber. Allerdings hilft einem der Preiskalkulator im Programm, dass man zumindest wirtschaftlich druckt und eventuell noch ein paar Euros für einen selbst abfallen, wenn der Preis bezahlbar bleibt. Die Empfehlung von 10% zeigt das Programm gleich an.
Durch meinen Gutschein von 39,95Euro fielen keine Einmalkosten für mich an, die sich sonst sicher, je nach Produktklasse, in ähnlicher Höhe belaufen.
Man bekommt nach erfolgreich ausgelöstem Auftrag das eigene Exemplar zugeschickt. Man hat die Möglichkeit, sich jederzeit Exemplare in Kleinstmengen zusenden zu lassen, die dann in Staffelungen für einen selber preiswerter sind, als im Handel.
Mit meinem Gutschein hatte ich mir auch das Anrecht erworben, dass meine Buchdaten für ein Jahr kostenlos gespeichert bleiben, danach kostet es mich 1,99Euro pro Monat Datenmanagement. Dies sichert allerdings, dass mein Buch, solange ich bezahle, dem Handel und jeder Bestellung zur Verfügung steht.


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-- Mein Buch

Nachdem ich alles ausführlich bei BoD studiert hatte, meldete ich mich an und legte schrittweise alle Daten für mein erstes Buchprojekt fest. Ich kam manchmal ganz schön ins Schwitzen und musste mich oftmals wieder in den Hilfeseiten belesen. Von Vorteil ist allerdings, dass man das Projekt in vielen Teilschritten zusammen setzt und jederzeit die Möglichkeit hat, zu ändern, solange das Projekt nicht als beendet gekennzeichnet und von mir in den Druck geschickt worden ist.

Ich arbeitete gleichzeitig an meinem Text in Word und bei BoD. Ich fertigte einen Ausdruck meines Berichtes und gab ihn zeitgleich einer Lehrerin zum Korrekturlesen. Endlich war mein Buchprojekt am 05.12.2008 so weit, dass ich den Auftrag abschickte. Am 11.12.2008 konnte ich mein Buch und mich als Autor bei amazon.de und anderen Buchshops finden. Zwar noch ohne Coverabbildung, aber schon da. Tolles Gefühl!
Zwei Tage später traf mein Buch ein. Whow, mein Mann und ich waren begeistert. Sofort bestellte ich eine Kleinstmenge von 25 Stück, meine Weihnachtsgeschenke und natürlich ein paar "Werbeexemplare". Schließlich sollten sie bis Weihnachten noch eintrudeln. Aber alles klappte reibungslos und den Überraschungen zum Weihnachtsfest stand nicht mehr im Wege.


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-- Die Überraschung

Da zum Fest die Kinder erst am ersten Weihnachtstag abends alle komplett anwesend waren, gab es auch erst dann die Geschenke. Sie erhielten zusammen einen Brief, in dem eine Nummer stand, die sie auf der Internetseite von BoD eintippen sollten. Unverständnis und neugierige Fragen, die wir nicht beantworteten, sondern nur den Laptop überreichten. Nach Eintippen der Nummer und drücken der Enter-Taste lächelte sie ihre Mutter vom Bildschirm an. Daneben standen "Informationen zum Autor" und sie wurden immer sprachloser. Dann, beim scrollen nach unten, die Abbildung eines Buches mit dem Titel: "Ich wollte nie nach Nepal" Und dann begriff die mittlere Tochter, die ja mitgereist war, als erste, worum es hier ging.
Die Gesichter hättet ihr sehen sollen, als jeder ein Buch in der Hand hielt. Sie konnten es gar nicht glauben, dass ich jetzt überall im Handel zu finden sein sollte.
Aber auch meine Kollegen und gute Freunde, denen ich zu Weihnachten ohne Kommentar ein Buchpackchen als Geschenk überreichte, staunten nicht weniger darüber.

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-- Randbemerkung

Mittlerweile hat sich zwar die Aufregung gelegt, aber mein Buch findet trotzdem noch diesen oder jenen interessierten Leser. Nicht zuletzt durch eine gute Bekannte (www.iris-henning.de) bei der örtlichen Tagespresse, die unter der Rubrik "Mein schönstes Hobby" meine Wanderlust und das Buch vorstellte. Oder durch HEIDIZ auf diesen Seiten, die sich ein Rezensionsexemplar kostenlos hat zukommen lassen, um darüber hier und auf anderen Seiten zu schreiben.
Vom Umsatz (1,74Euro pro verkauftem Exemplar) kann ich nicht reich werden, aber so habe ich zumindest schon mal den Gutschein wieder raus und vielleicht auch ein paar Jahre die Kosten für das Datenmanagement übrig.


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-- Ermunterung

Ich habe auf diesen Seiten schon so tolle Berichte gelesen, wo ich mir sage, dass sicher dieser oder jener in der Lage ist, so etwas zu tun, wenn er sich denn ein Thema nimmt. Es wären ja auch Gedichte, Kurzgeschichten oder Episoden aus dem Leben möglich, oder gar eine Lebensgeschichte (Biografie).
Es ist auf jeden Fall ein individuelles Geschenk, was seines Gleichen sucht!


-- Fazit: Es lohnt sich, auch wenn man nicht auf die Bestsellerliste kommt!


picassoweiblich grüßt alle Schreiber und Leser!