Borland Delphi 5 Testbericht

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Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr
Erinnerungen an einen lieben Ex-Kollegen
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Versionen
Wie alle Versionen von Delphi gibt es Delphi 5 als verschiedene Editionen, die sich durch die beinhalteten Komponenten und Zusatzprogrammen unterscheiden, wodurch auch recht unterschiedliche Preise für jede einzelne Edition resultieren. Es gibt eine Standardversion, welche für Einzelplatzanwendungen ausgelegt ist und für Leute, die nur so mal ein paar kleine Tools für den Hausgebrauch programmieren möchten. Die zweite Version ist die Professional, welche mehr Komponenten für Datenbankanwendungen bietet und für Netzwerkanwendungen ausgelegt ist. Die dritte Edition ist die Enterprise, welche für Anwendungen geeignet ist, bei denen mehrere hundert Leute gleichzeitig auf die Datenbanken zugreifen wollen. Aufgrund der von mir erstellten Programme ist es notwendig, sich mindestens die Professional- Edition zu besorgen. Die damaligen Preise für die verschiedenen Editionen betrugen in etwa 150, 1200 beziehungsweise 3800 Euro. Da es inzwischen die Version 2006 gibt, dürften die Preise für die älteren Versionen nicht mehr so hoch sein wie vor ein paar Jahren. Sollte man aber mit fremden Komponenten arbeiten wollen, so sollte man aber nicht allzu tief in die Versionshistorie zurückgehen, da es ein paar Probleme mit der Kompatibilität geben kann. Aus Erfahrung kann ich nämlich berichten, daß es ein paar andere Definitionen und Eigenschaften von Objekten und Komponenten im Quelltext gibt, weshalb man ein paar kleine Modifikationen vornehmen muß, damit diese bei den höheren Versionen, bei mir die Version 7, laufen können. Die Installation jeder Version geht ohne Probleme und benötigt ein paar hundert Megabyte Speicherplatz auf der Festplatte.
Programmiersprache
Delphi ist eine Weiterentwicklung von Object-Pascal das wiederum von Pascal abstammt. Seit 2003 heißt die Programmiersprache offiziell Delphi, da die Sprache inzwischen sich weit weg vom Ursprung bewegt hat. Die Programmiersprache Delphi ist keine asketische Sprache. Der größte Teil der Funktionalität von Delphi beruht auf den eigenen Klassenbibliotheken. Aber auch einige häufig benötigte Funktionen wie die COM-Technologie unter Windows werden direkt von dem Compiler umgesetzt. Außerdem kann man auch viele verschiedene Komponenten installieren und so das System erweitern. Die Sprache ist aufgrund der Herkunft von Pascal, was eine Lehrsprache ist, recht einfach zu erlernen. Da auch die Syntax des Quelltextes aufgrund der verwendeten Anweisungen recht übersichtlich ist, sind auch diese recht übersichtlich. Bei Delphi steht am Beginn der Anweisung einer Funktion oder einer Schleife BEGIN und am Schluß END, bei C++ oder Java stehen dafür die Zeichen { beziehungsweise }. Man hat zwar etwas mehr zu tippen, dafür aber eine bessere Lesbarkeit des Quelltextes. Ich will nicht zuviel auf die Sprache an sich eingehen, da die wenigsten etwas davon verstehen werden was ich da erkläre. Wer mehr wissen möchte, den verweise ich auf Wikipedia, dort findet man außer eine prinzipiellen Erläuterung auch eine Historie der verschiedenen Versionen. Aufgrund der Arbeitsweise von Delphi, welche sämtliche Funktionen gekapselt hat, werden viele Fehler dadurch abgefangen und so keine blauen Bildschirme produziert. Wegen der Kapselung der Funktionen muß man sich nicht um die Bibliotheken von Windows kümmern muß und man nicht zu nah am Betriebssystem und dem Arbeitsspeicher. Das einzige Problem das man mit der Sprache hat, ist daß es für bestimmte mathematische Funktionen keine Funktionen gibt, mit denen man beispielsweise Wurzeln ziehen und Exponentialrechnung machen kann und es nur über Umwegen erreichen kann. Wenn man aber so wie ich eher Programme für Datenbanken schreibt, ist dieses nicht mehr so ganz das Problem, da die übrigen Funktionen die ich an sich brauche, alle vorhanden sind.
Handhabung
Der Programmaufbau ist recht übersichtlich. Ganz oben im Bildschirm gibt es ein Hauptfenster mit Menü und Symbolleiste und Komponentenpalette. Außerdem einen Objektinspektor und den Quelltexteditor, welche frei beweglich sind und nach den eigenen Bedürfnissen auf dem Bildschirm angeordnet werden können. Wenn man ein Formular für die Anwendung erstellt, dann wird auch dieses als ein Fenster dargestellt, daß man mittels Drag & Drop gestalten kann. Man sucht sich dazu einfach eine Komponente aus, plaziert diese auf dem Formular und fertig. Durch diese Art der Gestaltung sieht man sofort wie das Fenster ausschaut, was von Vorteil ist, denn zu Zeiten von Pascal mußten diese von Hand definiert und erzeigt werden und man sah das was man gestaltet hat erst zur Laufzeit des Programmes. Die notwendigen Einträge für die verwendete Unit und die Initialisierung der Komponente im Quelltext trägt Delphi selbständig ein. Soll die Position der Komponente geändert werden, dann kann man sie ganz einfach mit dem Mousezeiger verschieben.. Wählt man eine Komponente aus, so wird diese im Objektinspektor angezeigt. In diesem Fenster werden sämtliche Eigenschaften der Komponente und die derzeitigen Werte gelistet. Desweiteren befindet sich dort eine Übersicht mit allen zur Verfügung stehenden Ereignissen bei denen man eine Funktion hinterlegen kann. Will man beispielsweise festlegen, was passiert, wenn man auf einen Button klickt, dann sucht man sich die Funktion aus, klickt sie an und im Quelltexteditor wird die Funktion deklariert und man kann den gewünschten Quelltext von Hand eingeben. Dabei bekommt man eine Hilfe bei der Eingabe. Da die Komponenten objektorientiert sind, haben sie bestimmte Eigenschaften, die gelistet werden, wenn man bei der Eingabe des Komponentennamen den Punkt setzt, der die Eigenschaften von dem Objekt anzeigt (Beispiele: Label.Color oder Label.Caption). Das ganze geht auch mit untergeordneten Eigenschaften der Objekte (Beispiel: Label.Font.Color). Dadurch kann man sich ein Teil der Arbeit sparen, der bei der Eingabe von Hand notwendig ist. Delphi bietet außerdem eine automatische Fehlersuche an, bei der angezeigt wird wo sich ein Fehler befindet und um welche Art von Fehler es sich handelt. Das hilft ungemein wenn man ein Programm schreibt und nicht weiß, weshalb es noch nicht kompiliert werden kann. Wenn man eine Funktion anspricht, dann bekommt man einen Hint mit den notwendigen Parametern angezeigt, was für eine schnelle Übersicht sorgt. Will man mehr wissen markiert man ein Wort und drückt F1 und bekommt die Hilfedatei angezeigt, die sofort das richtige Thema offen hat, wenn das Wort eindeutig genug ist.
Compilierung
Die Compilierung der Programme geht recht schnell. Die vom Programmieren erstellten Dateien werden vom Compiler dann compiliert und in eine Exe-Datei eingebunden. Die von Delphi 5 erzeugten Programme fallen von der Dateigröße recht groß aus, wobei Delphi 7 mit denselben Quelltexten noch größere Programme erzeugt. Das liegt hauptsächlich daran, daß Delphi wegen der Kapselung alle notwendigen Units, die ein Programm zum fehlerfreien Programmaufbau auch benötigt, in das Programm mit einbindet. Heutzutage ist es nicht mehr ganz so schlimm, will man aber trotzdem kleinere Programme haben, dann kann man Packer wie beispielsweise das Programm UPX benutzen, welche die Größe der Datei deutlich reduzieren können. Problematisch ist dann aber, daß manche Virenscanner diese Dateien dann als Virus erkennen könnten, da UPX auch von Leuten verwendet werde, die solche Schadprogramme unter die Leute bringen. Man kann das Programm auch über Delphi starten, dann hat man die Möglichkeit Laufzeitfehler zu finden, welche dann durch Delphi lokalisiert werden, wenn es aufgrund eines solchen zu einem Fehler im Programmablauf kommt. Auch sind viele logische Fehler die man im Quelltext macht, mit automatischen Fehlermeldungen im Programmablauf versehen. Will man zum Beispiel auf eine Datenbank zugreifen, ohne sie verbunden zu haben, so bekommt man eine derartige Fehlermeldung, mit der man den Fehler lokalisieren und den Quelltext dementsprechend anpassen kann.
Erweiterungen
Da jede Edition von Delphi mehr oder weniger eigene Komponenten vorweisen kann, reichen diese manchmal nicht aus, wenn man beispielsweise ein modernes Design gestalten möchte und dementsprechende Komponenten benötigt. Diese kann man als Freeware bekommen oder käuflich erwerben. Es gibt dafür mehrere Möglichkeiten. Man kann diese Komponenten als OCX-Dateien bekommen, welche recht einfach eingebunden werden können, indem Delphi eine Datei erzeugt, die man in die Komponentenbibliotek von Delphi installiert. Nachteilig ist bei dieser, daß diese Komponente auf dem Rechner installiert sein muß, damit das Programm laufen kann. Sollte es nicht so sein, bekommt man das Programm nicht zum Laufen sondern nur eine Fehlermeldung. Die zweite Möglichkeit ist diejenige, bei der man mit Delphi erzeugte Komponenten installiert. Diese werden dann ins Programm mit eingebunden und es können keine Fehler wie bei den OCX-Dateien auftreten. Die Dateien werden aber dadurch auch größer. Aber bei der Installation habe ich öfters Probleme gehabt, bei der ich mir regelrecht die Kompontenbibliothek zerschossen habe und wieder alles installieren konnte. Das lag an irgendwelche Komponenten, die nur schon als kompilierte Datei verfügbar war. War diese fehlerhaft oder zeigte auf Dateien, die nicht mitgeliefert wurden, konnte man mit diesen nicht viel anfangen. Wenn die Dateien noch als editierbare Dateien vorlagen, kann man den Fehler wenigstens finden und darauf reagieren. Was auf den ersten Blick noch gut aussieht, hat auch einen Nachteil, nämlich die Kompatibilität zu höheren Versionen, die nicht unbedingt gegeben sein muß. Hat man ein Programm geschrieben und in diesem viele fremde Komponenten verwendet worden sind, so kann das bei einem Programmupgrade Probleme geben. Daher ist es meiner Meinung wichtig, daß man bei professionellen Programmen lieber mit den von Delphi angebotenen Kompontenen erstellt. Bei jeden neues Upgrade sind diese immer noch mit dabei, so daß man dann keine Probleme mit dem Quelltext hat. Bei der Version gibt es daher auch noch Komponenten die Objekte von Windows 3.1 gekapselt haben.
Desweiteren kann man auch externe DLLs aufrufen, was einige Leute bestimmt auch tun. Ich persönlich mag diese nicht unbedingt, da es damit eher zu Fehlern kommen kann und da ich die Kapselung doch viel zu praktisch finde. COM-Objekte kann man auch schon ansprechen, doch war das bei der Version 5 noch am Anfang und daher noch nicht so gut gelöst, wie man es gerne hätte. Doch Inprise verbessert diese bei jedem Upgrade und mit jeder neuen Version wurde die Handhabung dieser Objekte leichter. Da es bei dieser Version nur eine bestimmte Version der Officepalette von Microsoft angesprochen wurde, die heutzutage veraltet ist, braucht man die Version deshalb nicht benutzen. Komponenten von Active-X funktionieren auch, werden von mir aber nicht benutzt.
Zubehör
Mitgeliefert wird standardmäßig die BDE, womit man den Zugriff auf dBASE und Paradox-Datenbanken steuern kann, sowie eine abgespeckte Version von Installshield, mit der man eine Installation für die entwickelten Programme erstellen kann. Die Version von Installshield die bei der Version 5 geliefert wurde ist um Längen besser als die von der Version 3, die recht viele Macken hatte. Wenn man für kleinere Programme erstellt reichen die Desktopdatenbanken völlig aus, für größere Anwendungen sollte man aber lieber auf eine SQl-Datenbank zurückgreifen. Sollte man die Professional-Edition gekauft haben, so bekommt man eine Entwicklerlizenz für die Datenbank Interbase gleich mitgeliefert. Je nachdem welche Edition man erworben hat, bekommt man zusätzlich weitere Tools.
Fazit
Da ich bisher mehrere Versionen von Delphi benutz habe, angefangen von der ersten Version, über die dritte, dann die Version 5 und derzeitig die Nummer 7, kann ich die Entwicklung der Entwicklungsumgebung recht gut beurteilen. Die Version 5 war für ihre Zeit sehr gut, daher behalte ich meine frühere Bewertung bei. Derzeitig gibt es aber bessere Versionen mit mehr Komponenten, die zum Beispiel für Anwendungen für das Internet sind. Außerdem werden viele Komponenten verbessert und neue Komponenten sind bei jeden Upgrade mit dabei. Für diejenigen, die sich im Programmieren üben wollen empfehle ich die Standardversion von Delphi 7, welches ich derzeitig nutze, und eine Installation von den Datenbankkomponenten von Zeos, welche ich für benutzerfreundlicher halte, da man bestimmte SQL-Abfragen wie eine Tabelle behandeln kann. Und damit man auch eine gute Datenbank hat kann man MySQL als preisgünstige Alternative wählen, die man auch als Freeware bekommen kann.
PS
:
Eine der besten Seiten für Delphi ist Torry.net. Dort gibt es viele Komponenten, Tips und Beispielprogramme
zum Download.
67 Bewertungen, 21 Kommentare
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18.03.2007, 15:07 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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08.10.2006, 02:43 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichlg Anita
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13.09.2006, 18:15 Uhr von Engal00
Bewertung: sehr hilfreichsh von mir und nen lieben Gruß dazu! Anja
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23.08.2006, 20:13 Uhr von Hatma
Bewertung: sehr hilfreichSH, LG Hatma
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22.08.2006, 10:43 Uhr von samatweb
Bewertung: sehr hilfreichDieser Bericht wäre etwas für meinen Freund (Softwareentwickler)! Toller Bericht! Gruß
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21.08.2006, 23:28 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼
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20.08.2006, 18:19 Uhr von sandraberg
Bewertung: sehr hilfreichpuh, ich bewerte grad meine infomails der letzten 2 wochen(!!) - da ist ganz schön viel zusammen gekommen, aber das cis ist mir eben sehr wichtig - auch wenn ich nicht tgl. dazu komme. freue mich auch schon wieder auf deine lesungen :-) lg sandra
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20.08.2006, 16:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSehr ausführlicher und informativer Bericht... da hab selbst ich keine Fragen mehr =)
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20.08.2006, 12:55 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreich*** sh & lg ***
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20.08.2006, 12:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichDa hst du einen schönen Bericht geschrieben.LG Bernd
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19.08.2006, 14:30 Uhr von _rimini
Bewertung: sehr hilfreichich freu mich schon wenn wir delphi in info durchnehmen ;) lg toller bericht! sophie
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18.08.2006, 16:56 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruß :-)) Marianne
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18.08.2006, 10:03 Uhr von campimo
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche dir einen wunderschönen, guen Morgen!
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18.08.2006, 03:39 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichsh, LG Anett
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18.08.2006, 00:44 Uhr von maus1991
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht , lg yvonne
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18.08.2006, 00:33 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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17.08.2006, 22:45 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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17.08.2006, 20:29 Uhr von tanja2003
Bewertung: sehr hilfreich~~~ sh ~~~ und liebe Grüße
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17.08.2006, 17:47 Uhr von HiRD1
Bewertung: sehr hilfreich~~ SH. Gruß, Ralf ~~
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17.08.2006, 17:43 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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17.08.2006, 17:23 Uhr von Vicky
Bewertung: sehr hilfreich* Sehr hilfreich - Vic *
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