Bosch IXO Testbericht

0. Einleitung
1. Pack’ den Zwerg aus
2. Mehr als ein Spielzeug
3. Die Lithium-Ionen-Akku
4. Fazit



0. Einleitung

Gegen Ende des Jahres 2003 fiel mir zum ersten Mal in einem Baumarkt der/die neue kleine Ixo von Bosch auf. Dies ist nach näherem Hinsehen ein kleine Akku-Schrauber, man könnte fast meinen dieser kleine Freund wäre für Kinderhand gemacht und nicht für den wenig filigranen Heimwerkerfreund. Kann mir auch vorstellen, dass dieses Gerät von manchen echten Männern belächelt wird.

Mein Ansatz diese Gerät zu kaufen war und ist aber weniger die grobe Arbeit, sondern vielmehr Bastelarbeiten am Computer, am Tischfußball und ähnliche Tätigkeiten, bei welchen mir in der Vergangenheit ein eher unhandlicher Akku-Schrauber zur Seite stand.

Sicher, der Ixo ist nicht geeignet für lange und umfassende Schraubarbeiten, welche teilweise auch nach einem stärkeren Schraubgerät verlangen. Dafür kann er aber in engen Winkeln oder an anderen schwer zugänglichen Stellen überzeugen, allein schon durch die kleine Größe.


1. Pack’ den Zwerg aus

Gekauft habe ich den kleinen Schrauber bei Bauhaus für knapp 50 €, dies ist für das kleine Gerät nicht wenig, im Gegensatz zum Konkurrenzprodukt vom Metabo mit dem Namen ‚Power Grip’ mit immerhin ca. 110 € deutlich günstiger. Im Laufe meines Berichtes möchte ich auch immer wieder den Vergleich zum ‚Power Grip’ ziehen, da bei meiner Auswahl dieses Gerät ebenfalls in Betracht kam.

Eingepackt war der Ixo in einer kleinen Box mit Sichtfenster, schade dass man keinen Behälter, wie z.B. einen kleinen Koffer oder dergleichen zum Gerät bekommt. Aber vielleicht denkt sich Bosch, der Ixo passt eh’ in jede Hosentasche und mit 300 Gramm fällt diese auch nicht groß ins Gewicht.

Neben dem Gerät selbst wird ein kleines Handbuch, 12 Bits (inkl. Einer für IKEA-Montage), ein Bithalter als Verlängerung , ein Bohrer und das Ladegerät. Zehn der zwölf Bits sind in einer Kunststoffleiste untergebracht. Das Handbuch … Bezogen auf das Zubehör hat man sich also auf das Notwendigste beschränkt und als Zielgruppe das IKEA-Klientel auserkoren.

Ausgeliefert wurde der Ixo im aufgeladenen Zustand, sodass man sofort loslegen kann. Offensichtlich will Bosch damit auch gleich unter Beweis stellen, dass der Lithium-Ionen-Akku während der Lagerung im Geschäft den aufgeladenen Strom nicht abgibt. So soll also der sogenannte Selbstladeeffekt gar nicht mehr auftreten, so wie dies bei Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) der Fall ist.


2. Mehr als ein Spielzeug

Hat man den Winzling Ixo in Hand, dann fällt einem zunächst das gering Gewicht von etwa 300 Gramm auf. Für die Schraubarbeit ist er damit sehr handlich, dem kommt natürlich auch die geringe Größe entgegen. Weiter liegt der Ixo dank Softgriff, will sagen gummierter Griff, sehr fest gut in der Hand und verruscht damit so gut wie gar nicht. Der Startknopf ist gemessen am Gerät sehr gut und kann mit jedem Finger der Hand gedrückt werden. Mit dem Zeigefinger wird der Riegel für Vor- bzw. Rücklauf sehr einfach betätigt. Oberhalb des Griffes wird optisch die Richtung (Vor-/Rück-Lauf) durch die Farben rot/grün und mit entsprechender Pfeilrichtung deutlich gemacht.

Das Gehäuse ist ansonsten aus Plastik, macht aber einen bosch-typisch stabilen Eindruck. Der Schraubaufsatz ist nicht variabel und kann nur die üblichen Bitsätze aufnehmen, dabei können Schrauben mit einem Durchmesser bis zu 5-6 mm verarbeitet werden. Allerdings hat man Schrauben mit 5 oder 6 mm, dann muss der Ixo sich schon ganz schön ins Zeug legen oder auf ein weiches Material hoffen, in welches die Schrauben gedreht werden. Mit seiner Akku-Spannung von 3.6V und einen daraus erzeugten Drehmoment von bis zu 2,75 Nm (Newtonmeter), kann er allerdings auch nicht sehr weit kommen.

Hier sollte man die Anforderungen als Maßstab für die Anschaffung setzen, hat man im Bereich Hobby Schraubtätigkeiten welche problemlos vom Ixo erfüllt werden, so lohnt sich auch die Anschaffung. Reicht die Kraft des Ixo nicht aus, so ist ggf. der Power Grip von Metabo mit 3,5 Nm die bessere Alternative, ansonsten bleibt dann nur noch der Griff zum üblich großen Akku-Schrauber wie z.B. einer PSR 12 VE2. Eine weitere Alternative wäre noch die PSR mit 2,4 bzw. 3,6V, mit unterstützendem Licht allerdings ohne Lithium-Ionen-Akku.


3. Die Lithium-Ionen-Akku

Dem Akku widme ich ein separaten Punkt in meinem Bericht. Zum Einen, weil Bosch diesen als Hauptargument für den Kauf in seinem Marketing heraushebt, zum Anderen weil dieser Akku einen sehr großen Nachteil hat.

Bosch hat mit dem Ixo den ersten Akku-Schrauber mit Lithium-Ionen-Akku auf den Markt gebracht. Die Vorteile eines solchen Akkus habe ich bereits bei meinem Digitalcamcorder festgestellt. Der Ixo ist damit das erste Elektrowerkzeug überhaupt, welcher diese Akku-Technik einsetzt. Mit dieser Akku-Art wird der Akku auch recht klein und ermöglich erst diese kleine Bauweise des Ixo.

Die Ladedauer, soweit der Akku gänzlich entladen ist, beträgt beachtliche 5 Stunden, habe diesen Wert auch bei einer eigenen Nachladung erreicht. Dies ist ein deutlich zu lange, da kann man während dessen viele Einsätze manuell durchführen. Oder aber man muss vor einem längeren Einsatz das Gerät wieder zu 100% aufladen, Dank der Akku-Art ja auch kein Problem.

Ein viel größeres Problem ist m.E. der Akku selbst, er kann nicht ausgetauscht werden! Gibt der Akku seinen Geist auf, so kann nach die Ixo komplett entsorgen, hier wäre ein austauschbarer Akku wesentlich sinnvoller. Das Gerät aufschrauben und ggf. auf diese Art und Weise den Akku austauschen, möchte ich wegen möglichem Garantieverlust nicht riskieren.


4. Fazit

Der Ixo ist klein, handlich und nicht für die groben Arbeiten geeignet, er spielt seine Vorteile vielmehr durch seine geringe Größe und den Li-Ionen-Akku aus, längere Schraubaktionen fallen deshalb nicht ins Gewicht. Der Akku-Schrauber kann stundenlang, vorausgesetzt der Akku macht mit, getragen werden, ohne das der Arm oder die Hand erlahmt. Auch entfällt der Memory-Effekt, wie von NiCD-Akkus bekannt.

Böse Zungen behaupten der Ixo gehört in die Küchenschublade und nicht in den Werkzeugkasten, hier möchte ich widersprechen. Je nach Anwendung ist die Anschaffung sinnvoll, für meine Anforderung in den Disziplinen ‚Computer-Schrauben’, ‚Kicker-Reparaturen’ und dergleichen findet der Ixo seine Daseinsberechtigung. Weiter ist der Ixo sicher für jeden Handwerker eine sinnvoll Ergänzung zum bereits vorhanden, hoffentlich kraftvollen Akku-Schrauber.

Ob der nicht austauschbare Akku ein großer Nachteil ist, wird sich erst durch die Lebensdauer dessen erweisen. Grundsätzlich ist dies aber ein nicht zu verachtender Nachteil. Weiter fehlt mir ein Tragebehälter zum Gerät, für den Preis von 50€ sollte dies eigentlich gewesen sein.

Wer mehr Schraubkraft oder Zubehör möchte, der ziehe den Power Grip von Metabo in Betracht, muß aber dafür aber auch etwa das Doppelte an Euros bezahlen.

Vielen Dank für Lesen und ggf. Bewerten und Kommentieren.

LG Michael