Bosch PSP 260 Testbericht

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Erfahrungsbericht von viertelvordrei
Nebel über Wilhelmshorst
Pro:
Man lernt schnell neue Flüche
Kontra:
Die Spritzpistole spritzt - ÜBERALL hin *hmpf*
Empfehlung:
Nein
Viele von Euch wissen ja, ... Ach lassen wird das, es wissen mittlerweile nun wirklich ja schon fast alle.
Also, ich musste unser Haus in Wilhelmshorst renovieren. Ja, man kann fast beinahe schon sagen: restaurieren. Und damit fing all mein Übel an. Ich musste arbeiten. Leute, stellt Euch vor: so richtig mit den Händen. Ne, wat ein Ärger aber auch. Alles bitten und betteln half nichts. Meine gute, Teppichklopfer schwingende schwupsy, ließ sich nicht erweichen.
„Viertelchen“ meinte meine, mit dem Finger auf diverse, schon unter Cäsar renovierungsbedürftige Ecken unseres Hauses zeigende bessere Hälfte „Viertelchen, wat mut dat mut!“
Da ich dieses Kauderwelsch, welches meine liebste „Viertel-bring-mal-den-Mülleimer-raus“-Sagerin da von sich gab, sowieso nicht verstand, wähnte ich mich schon als jemand, der diesem Restaurierungsplänen noch einmal entkommen war. Doch ein Wink mit schwupsy’s Ausklopfer belehrte mich dann doch eines Besseren.
Es musste „geheimwerkert“ werden.
Irgendwann kamen bei dieser Schufterei auch die Heizkörper dran. Da ich meiner guten schwupsy auch mit all meinen Überredungskünsten diese Arbeit nicht aufhalsen konnte, musste ich es wohl oder übel selbst machen. Aber wie? Da für einen so hochqualifizierten Heimwerker wie mich ein Pinsel nicht in Frage kam, musste eine Maschine her. Genauer gesagt: eine Farbspritzpistole und zwar von der Firma BOSCH.
Da gab es nun mehrere. Nach einigen aufschlussreichen Gesprächen mit div. Verkäufern, bei denen ich selbstverständlich der intellinentere war, wurde für mich die PSP 260 entschieden. Verkäufer sind wahrscheinlich keine Heimwerker. Auf keinen Fall haben sie auch nur die geringste Ahnung von Spritzpistolen.
Ehe ich zur eigentlichen Flucherei komme, hier erst mal ein paar Daten technischer Natur:
Name: Bosch Spritzpistole PSP 260
Nennleistung: 60W
Förderleistung: 260g/min
Viskositätsleistung: < 80 DIN-sec
Staudruck 0 ... 160 bar
Spritzdüse: 0,6mm
Becherinhalt: ca. 0,7L
Gewicht ohne Zubehör: ca. 1,1kg
Schutzklasse II
Schalldruckpegel: 81 dB(A)
Geräuschpegel: kann 85 dB(A) überschreiten
Keine Angst – ich versteh auch nur die Hälfte. Kommen wir jetzt aber mal zum eigentlichen Verklecksungs – ähhh Erfahrungsbericht:
Im Handbuch (Bedienungsanleitung) stehen einfach nur die zwei unscheinbaren Wörtchen „Spritzgut vorbereiten“. Hört sich einfach an – ist es aber nicht.
Die im Handel erhältlichen Farben sind meistens leider nur zum Streichen eingestellt. Soll heißen: Das Zeug muß verdünnt werden. Und wie, sag ich Euch. Aus 2 ½ Liter Farbe macht Ihr leicht die dreifache Menge. Überall standen Behälter mit Farbe rum. Sicher fragt Ihr Euch jetzt: Warum verdünnt der die Farbe bloß so viel? Die Antwort dazu liefert ein mitgelieferter Messbecher, der eine kleine Öffnung hat, durch die die Farbe in einer bestimmten Sekundenzahl (hier 12) durchzufließen hat.
Man füllt unter allerlei Fluche- und Kleckserei den kleinen (Mess)Plastikbehälter, vergisst auf die Uhr zu schauen und schimpft auf Gott und die Welt, weil die Farbe immer noch zu dick ist. Irgendwann gibt man auf und beginnt zu schummeln.
Nachdem dies also erreicht war (nach 5 Litern Wasser bei 2 ½ Liter Farbe hab ich dann noch 3 Sekunden dazu gemogelt) sollte es losgehen. Also: Farbe in den mitgelieferten Behälter gießen (erste Flecken), festschrauben und – HALT. Zuerst sollte ja noch ein wenig abgeklebt werden
Das hab ich auch gemacht. Ca. 50cm um die Heizungen herum war alles abgeklebt. Jeder Heimwerker weiß, dass Farbe spritzt – besonders wenn sie mittels einer Spritzpistole aufgetragen wird.
50cm??? Pahhh, 5 Meter hätte ich abkleben sollen!!!
Nach dem ersten Drücken des Auslösers begann ein Höllenlärm – aus der Spritzpistole kam nix. Ein schneller Blick ins Handbuch bewahrte mich vor unüberlegten Handlungen (z.B. Spritzpistole laut fluchend aus dem Fenster schmeißen oder meiner guten schwupsy die Schuld in die Schuhe schieben). Man sollte die Düse langsam aufdrehen. Gesagt, getan. Nach der zweiten Umdrehung stand ich im Nebel – die Spritzpistole spritzte.
Im Handbuch steht (wörtlich): „Der Sprühnebel kann das Umfeld verunreinigen“. Ich kann Euch versichern, dass das Handbuch hier nicht gelogen hat. Das Umfeld war tatsächlich verunreinigt. Wenn man auf eine Leiter steigt, kann man, wenn man den Hals leicht verrenkt, aus dem oberen Drittel des Fensters sogar noch hinausschauen. Es geht aber noch weiter.
Jetzt kommt der Teil für die Experten unter Euch.
Versucht doch bitte einmal Farbe, die fast so dünn wie Wasser ist, gleichmäßig auf einem Heizkörper zu verteilen. Laut Bedienungsanleitung aus einer Entfernung von ca. 60cm. Ich kann Euch sagen – das Zeug tropft und bildet Nasen schneller als Ihr die Pistole wieder ausschalten könnt. Man braucht schon eine gehörige Portion Übung dazu, um die Farbe vernünftig auf die Heizkörper zu bekommen – ich habe diese nie erreicht. Nie erreichen wollen.
Irgendwann ist aber auch diese ganze Kleckssprüherei vorbei und es geht ans Reinigen dieses Wundergerätes. Dies geht relativ einfach.
Man muß die Bosch Spritzpistole PSP 260 lediglich total zerlegen. Alles, aber auch wirklich alles muß einzeln gereinigt werden. Farbe wird mit der Zeit halt hart und verstopft alle Leitungen, so das die Pistole für einen nächsten Einsatz nicht mehr zu gebrauchen wäre. Na, mir wäre es egal gewesen. Einen zweiten Einsatz hat es nie gegeben.
Fazit:
Wenn man riesige Mengen mit glatter Oberfläche streichen muß, hat die Spritzpistole PSP 260 sicher ihre Berechtigung. Für den Hausgebrauch ist sie für meine Begriffe völlig ungeeignet. Der Aufwand mit der Vorbereitung des Spritzgutes und das abschließende Reinigen der Spritzpistole braucht einfach zu viel Zeit.
Mit ca. EUR 97,- (DM 189,50) ist mir der Spaß auch zu teuer.
Drei Heizungen sind noch zu streichen – Die Spritzpistole hat schon eine Staubschicht.
Aus einem vernebelten Wilhelmshorst grüßt Euch
Euer viertelvordrei
PS: Braucht einer günstig eine Spritzpistole???
151 Bewertungen, 31 Kommentare
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10.01.2009, 14:49 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichJerry wünscht dir ein erholsames Wochende
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08.07.2008, 13:53 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichSehr informativ! Gruß Ingo
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25.06.2008, 13:02 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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27.05.2008, 13:53 Uhr von try_or_die87
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße aus Regensburg
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24.01.2008, 14:36 Uhr von wir_2
Bewertung: sehr hilfreichganz klar: sh
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09.12.2007, 00:45 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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09.12.2007, 00:33 Uhr von wolli007
Bewertung: sehr hilfreichlg Wolli
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28.09.2007, 19:59 Uhr von freshmaik
Bewertung: sehr hilfreichnee, danke brauch keine Pistole ;-) ... Halte sowieso noch am meisten von der guten alten Rolle....
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30.08.2007, 03:31 Uhr von Kjeldi
Bewertung: sehr hilfreichlg, klasse Bericht
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26.07.2007, 20:52 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichWer weiß wohin Du da überall hinspritzen willst ....grins..... lg panico:-)
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15.07.2007, 14:23 Uhr von strangejessi
Bewertung: sehr hilfreichlg jessi!
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11.07.2007, 14:03 Uhr von novia
Bewertung: sehr hilfreichhi hi...witzig geschrieben und amüsant zu lesen ;)
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06.07.2007, 17:33 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris
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05.07.2007, 18:57 Uhr von datblondi
Bewertung: sehr hilfreichööhm...mit nem wenig angewärmten Heizkörper hätteste dir nasen ersparen können...nur n klitzekleiner tipp für´s nexte mal...grüßle,heidi
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04.07.2007, 23:11 Uhr von Meyerhoffsche
Bewertung: sehr hilfreichHeut wieder sonnige Grüße :)
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03.07.2007, 10:38 Uhr von michse
Bewertung: sehr hilfreichSuuuper geschrieben, aber manche Dinge lässt man besser einen Fachmann machen, das hab ich auch schon gelernt. LG michse
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02.07.2007, 22:49 Uhr von Dr_Ed
Bewertung: sehr hilfreichNa ja, wenigstens hast Du mal etwas Farbe in Dein Leben gebracht *grins*
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29.06.2007, 19:30 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichtoll, einfach toll beschrieben lg
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13.06.2007, 02:08 Uhr von sindimindi
Bewertung: sehr hilfreichEs ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen...;-) - Das Spritzen eines Autolacks kann verdammt aufwendig sein,trotzdem sieht man nachher in der Regel Lackierungsübergänge.RS
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11.06.2007, 19:36 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichLG Anita
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08.06.2007, 01:14 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSH LG Pet
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04.06.2007, 23:02 Uhr von muttibremer
Bewertung: sehr hilfreichLG
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03.06.2007, 02:19 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreichLG ANJA
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01.06.2007, 09:39 Uhr von angi3000
Bewertung: sehr hilfreichSonnige Gruesse!
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30.05.2007, 19:45 Uhr von clockwork_orange
Bewertung: sehr hilfreichLG Nicole
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29.05.2007, 15:57 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichein sh von mir für Dich. LG Stephan
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28.05.2007, 23:54 Uhr von dohe1958
Bewertung: sehr hilfreichdann wird der Rest wohl irgendwann mal auf herkömmliche Art gestrichen, LG Doris
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25.05.2007, 18:45 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichsh - ein wunderschönes superlanges Wochenende dir. Lg XXLALF
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23.05.2007, 01:22 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichl. g. petra
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22.05.2007, 22:11 Uhr von hjid55
Bewertung: sehr hilfreichSh & lg Sarah
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22.05.2007, 14:33 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichlg Anett
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