Bowmore Single Islay Malt Scotch Whisky 12 Jahre Testbericht

Die Brennerei Morrison Bowmore auf der Whiskyinsel Islay im Westen Schottlands zählt zu den Herstellern, die wirklich ausgezeichnete Whiskys produzieren. Bowmore kann noch eigene „floor maltings“ aufweisen, so dass man hier wirklich sagen kann: Bei Bowmore wird vom Malzen bis zur Abfüllung alles selbst gemacht. Davon konnte ich mich selbst schon bei einer Besichtigung (sehr empfehlenswert) überzeugen. Die 1779 gegründete Brennerei bietet einige empfehlenswerte Abfüllungen. Sie bieten das ganze Spektrum an Geschmackseindrücken der Insel Islay: Heide, Meer, Torf und Sherry, wobei sie nicht ganz so rauchig sind, wie die anderen Islays(Ardbeg). Wer also eine sanft rauchige Torfnote mit Salz liebt, ist hier genau richtig.

Zu meinen absoluten Favoriten zählen der 15-jährige (Mariner) sowie der 17-jährige. Der Mariner 15 Jahre weist eine deutliche Salznote auf und ist sehr intensiv, im Abgang mild und weich. Wesentlich ausgewogener ist der 17 jährige. Er kommt sehr weich und warm über den Gaumen und hat die zahlreichen Auszeichnungen wirklich verdient. Für den Anfang ist auch der „preiswerte“ 12 jährige zu empfehlen, der natürlich nicht die feinen Nuancen seiner älteren Brüder bietet, aber dennoch eine gute Ausgewogenheit von Rauch und Sherry hervorbringt.

Etwas enttäuscht hat mich „Bowmore Darkest“ der an die Erfolge des Black Bowmore“ anknüpfen soll, dessen Güte aber bei weiten nicht erreicht. Mit „Dusk“ und „Dawn“ hat Bowmore zwei Whiskys auf den Markt gebracht, die durch ihre Weinaromen hervorstechen. Wer den Geschmack von Portwein in Kombination mit Rauch probieren möchte, sollte sich eine Flasche „Dawn“ gönnen. Dieses Geschmacks- und Geruchserlebnis ist wirklich einzigartig. Beim „Dusk“ wurden zur Lagerung anstatt Portweinfässern Claretweinfässer verwendet, was ebenfalls einen einzigartigen Geschmack hervorbringt.