Boxenhaltung Testbericht

Als ich vor fast 12 Jahren mit dem Reiten anfing, verschlug es mich auch auf einen Hof, auf dem Ständerhaltung für die Schulpferde die Regel war. Es handelte sich hierbei um Ständer, bei denen die Pferde angebunden sind.
Es stehen immer zwei Pferde durch eine freischwingende Stange getrennt (was wenigstens etwas Sozialkontakt ermöglicht)und dann folgt eine Trennwand zu den nächsten zwei Pferden.
Der Vorteil für den Besitzer des Stalles liegt wohl auf der Hand, den Vorteil für die Pferde gibt es nicht!
Es ist Platzsparend und er kann ein Maximum an Pferden im Stall unterbringen. Außerdem können die Reitschulkinder die Pferde im Ständer putzen und man braucht keine große Stallgasse.

Die angebundene Variante der Ständerhaltung finde ich für die Pferde am unvorteilhaftesten, sie können sich ja nichtmal hinlegen oder am Bauch kratzen.
Andererseits hatte es der Hengst, der in einer (mehr oder weniger)geräumigen Box stand auch nicht viel besser, denn er war von seiner Umwelt abgeschottet. Nur ein vergittertes Fenster nach außen und eins in der Stalltür.

Als ich dann den Reiterhof wechselte, kam ich auf den Hof, bei dem ich heute immer noch reite. Auch hier standen die Schulpferde in Ständern. Allerdings waren es hier welche, die hinten durch eine Kette geschlossen werden konnten und die Pferde frei stehen und sich auch hinlegen konnten.
Bei einigen Pferden bestand allerdings aufgrund ihres Körperbaus die Gefahr des Festliegens. Die Ständer waren alle durch Trennwände voneinander getrennt.

Als Anfänger konnte man diese nicht-pferdegerechte Haltung aber noch gar nicht richtig einschätzen. Allerdings hatte ich bei einigen Pferden Angst mich ihnen von hinten zu nähren und an ihnen vorbei bis zum Kopf zu quetschen.

Vor ein paar Jahren entstanden aus den vier Ständern auf jeder Seite, jeweils eine große Box. Später wurden diese noch geteilt und jetzt stehen die Ponys darin (Früher in den Ständern waren es Großpferde!).

Ein weiterer Vorteil ist, dass die äußeren Boxen geteilte Türen nach draußen haben und die Pferde jetzt nach draußen gucken können.
Ich denke das zeigt, wie man aus trister Ständerhaltung einen doch zum großen Teil pferdegerechtere Stall bauen kann und daß es durchaus noch Stallbesitzer gibt, die zum Wohl der Pferde von ihren alten Prinzipien abweichen.