Boyz N The Hood - Jungs im Viertel (DVD) Testbericht

Boyz N the Hood spielt in einem schwarzen Viertel in Amerika, und erzählt die Geschichte von ein paar Jugendlichen die dort ihr Leben meistern müssen.

Der Film zeigt Ice Cube und Cuba Gooding Jr. als Freunde, die einerseits das Leben mit all seinen Parties und dem was Jugendliche eben gern tun wenn sie cool sein wollen geniessen, und andererseits immer wieder mit den üblichen Problemen in schwarzen Ghettos zu kämpfen haben:
Drogen, dem Kreislauf der Gewalt in dem Schwarze andere Schwarze aus Rache erschiessen, und Zukunftssorgen.
Des weiteren ist Laurence Fishburn als Cuba Gooding Jr.´s Vater zu sehen, stehts bemüht seinem Sohn moralische Werte und Verantwortungsgefühl beizubringen.


Boyz N the Hood, Usa 1991
Regie: John Singleton
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: 16


Story
*****
Der Film beginnt als Tre (Cuba Gooding Jr.), Doughboy (Ice Cube) und Ricky (Morris Chestnut) noch Kinder sind.
Doughboy und Ricky sind Brüder, recht unterschiedliche, denn während Doughboy ein ziemlicher Faulpelz mit dicker Wampe ist spielt Ricky so oft er kann mit seinem Football, er will später mal Profi werden und aufs College gehn.
Einer der Nachbarn der beiden ist Furious Styles (Laurence Fishburn), ein von seiner Frau Reva (Angela Bassett) getrennt lebender Vater und Fitnessfreak.
Sein Sohn Tre lebt bei seiner Frau, diese schafft es aber nicht den Jungen unter Kontrolle zu bringen: immer wieder prügelt er sich in der Schule, und Reva entschliesst sich Tre für eine Weile zu seinem Vater zu geben.

Der Ortswechsel bedeutet für Tre raus aus der vertrauten und relativ ruhigen Gegend, und rein in ein ziemlich lebhaftes schwarzes Viertel.
Für ihn beginnt dort ein ernsteres Leben: Furious versucht seinem Sohn Verantwortung beizubringen,und das heisst für Tre stundenlanges Rasenmähen, Haus saubermachen usw.
Doughboy, Ricky, Tre und ein anderer Junge namens Chris werden schon bald die dicksten Freunde und hängen ständig zusammen rum, es ist jedoch schon bald abzusehen wohin ihre Wege führen:
der von Doughboy und Chris in den Knast, Ricky und Tre haben schon eher eine Zukunft.

Der Film macht jetzt einen Zeitsprung von ca. 8 Jahren, und steigt gleich so ein wie man sich das vorstellt: mit Schwarzen die den Bär tanzen lassen...
Alkohol, Grillparties, coole Sprüche und natürlich Frauen, das ist es was das Leben auch im Ghetto lebenswert macht.
Als erstes trifft man Doughboy und Chris wieder...ersterer kommt gerade aus dem Gefängnis, und Chris sitzt im Rollstuhl.
Dannach sieht man Rick wie er seinen kleinen Sohn auf dem Arm hält, er spielt inzwischen recht erfolgreich Football und hofft schon bald die Aufnahmeprüfung für ein College zu bestehen.
Das selbe gilt für Tre, er und Ricky wollen den Eignungstest zusammen bestehen. Tre hat eine feste Freundin, Brandi, die ihn immer wieder damit nervt das sie ihn noch nicht \"ranlässt\".

Alles dreht sich ab jetzt um zwei Themen:
1. Parties, Waffen, Frauen, Jugendliche die darüber ihre Grenzen vergessen und in tödliche Gewalt abrutschen.
2. sozialkritische Stellen, verantwortlich dafür ist meistens Furious der inzwischen als Grundstücksmakler tätig ist und versucht den Jungs zu erklären wie man sich als schwarzer Mann verhalten muss um zu überleben.

Die Frage ist ob Tre und seine Freunde den Ernst der Lage rechtzeitig erkennen und ihre Träume verwirklichen können, oder ob sie am Ende doch nur das Schicksal vieler anderer Schwarzer teilen: erschossen werden oder als Penner enden.


Kritik
*******
Der Film hat es sich zum Ziel gesetzt die Gewalt in den schwarzen Vierteln Amerikas anzuprangern. Es wird knallhart deutlich gemacht wo und wie der tödliche Teufelskreislauf anfängt, und warum es kaum ein Entrinnen gibt.
Die Gewalt entsteht durch Jugendliche die denken das eine Waffe cool ist, und das sie wer sind wenn sie jemand anders damit kontrollieren oder sogar erschiessen können.
Dabei wird aber nicht bedacht das sie sich dadurch auf die Racheliste anderer setzen, die wiederum selbst früher oder später auf einer solchen Liste landen.

Regisseur John Singleton versucht zu verdeutlichen das all diese Jugendlichen nachdenken müssen, oder nicht lange überleben werden.
Das gelingt ihm auch sehr gut, der Film regt vor allem gegen Ende wirklich zum Nachdenken an. Sehr realistisch wirkt das Geschehen, das sind Dinge die so vermutlich häufig passieren in Amerika.
Gelungen mixt er diese Message mit Partyszenen, bei denen es einfach Spass macht zuzuschauen.

Die Schauspieler sind wirklich gut, die meisten haben viel Charakter und man ertappt sich dabei wie man sich mit ihnen identifiziert und wie sie anfangen einem wirklich etwas zu bedeuten.
Ice Cube macht das was er am besten kann: cool sein...und das ist er auch, so wie Doughboy wollen sicher viele Kids in dem Alter sein. Am Ende zeigt er aber auch sehr überzeugend Gefühle, eine rundum gelungene Vorstellung des bekannten Rappers.
Für Cuba Gooding Jr. war dieser Film der Durchbruch, und inzwischen ist er ja wirklich Wer in Hollywood.
Er spielt den coolen aber auch recht nachdenklichen Tre sehr gut, er ist die Hauptfigur um die herum die Geschichte aufgebaut wird.
Laurence Fishburn wirkt als sein Vater nicht minder überzeugend, diese Rolle ist ihm wirklich wie auf den Leib geschnitten worden.
Ihm nimmt man die Sorgen die er sich macht voll ab.

Insgesamt ist es für mich, trotz der teils brutalen und bedrückenden Szenen, ein Feel Good Film.
Alles wirkt sehr realistisch, die coolen Dialoge der Schwarzen sorgen für viel Stimmung und Atmosphäre.
Der Film wird einfach dadurch zu etwas besonderem das er einen ernsten Hintergrund und eine Botschaft die man nicht übersehen kann in einer lockeren Darstellungsweise präsentiert.
Man soll zwar nachdenken und wird immer wieder auf die Problematik hingewiesen, aber der Spass darf dabei nicht zu kurz kommen.

Ein äusserst gelungener Mix der die volle Punktzahl verdient, einer der Filme die ich immer wieder gerne herauskram.