Braindead (DVD) Testbericht

Braindead-dvd-horrorfilm
ab 6,71
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchslos
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von das-christian

Sind wir nicht alle ein bisschen Braindead!?

4
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchslos
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Riesiges Splatterspektakel, annehmbare Story, lustige Schauspieler

Kontra:

DVD-Version enthält kein nennenswertes Bonusmaterial

Empfehlung:

Ja

Einleitung

Der Film Braindead ist wohl der bekannteste und allgemein gesehen auch der beste Vertreter des Splattergenres. Ich sammle Filme aus dem Bereich Horror und Splatter, in dieser Sammlung darf Braindead oder wie er auch hier heißt, Dead Alive, keinesfalls fehlen. Im Teeniealter sah ich diesen Film zum ersten mal und war überzeugt. Gekauft habe ich mir die Blood Edition von Astro, welche mich 15 Euro gekostet hat. Diese Version ist Uncut und somit schwer auf dem deutschen Markt zu bekommen. Der Name Braindead ziert jedoch nicht die Hülle, er hat den nicht so kontroversen Namen Dead Alive auf der Hülle stehen, Braindead steckt aber drin.

Story

In der Vorgeschichte sieht man einige Abenteurer, die an einem fremden Ort auf der Suche nach dem Ratmonkey sind, eine Mischung aus Ratte und Affe und wie im späteren Verlauf des Filmes auch ersichtlich ist sehr gefährlich. Unter den Abenteurern sind ein paar schwarze Männer, aber auch ein weißer, der als Anstifter dieses Vorgehens ausschaut. Die Abenteurer fangen den Ratmonkey und flüchten vor den Eingeborenen die sie jagen. Der weiße von den Abenteurern wird jedoch vom Ratmonkey gebissen, worauf er von seinen Leuten getötet wird. Das Tier kommt in einen Zoo nach Neuseeland.

Man sieht nun ein großes Haus in dem Lionel (Timothy Balme) mit seiner Mutter (Elizabeth Moody) lebt. Der leicht trottelige Lionel wird von seiner herrschsüchtigen Mutter immer unterdrückt und kontrolliert. So schleicht sie ihm auch hinterher wenn er sich mit Paquita (Diana Penalver) im Zoo trifft. Seine Mutter wird dort jedoch von dem Ratmonkey gebissen, Timothy merkt das und kümmert sich fortan um seine Mutter. Ihr Zustand verschlechtert sich jedoch von Zeit zu Zeit und sie wird immer unmenschlicher, verspeist zum Beispiel auch Paquitas Hund. Letztendlich stirbt sie, Lionel ist erschüttert und holt die Krankenschwester McTavish (Brenda Kendall). Diese wird von Lionels Mum getötet, die mittlerweile wieder als Zombie erwacht ist und wird letztendlich auch zum Zombie. Beide haben es nun auf Lionel abgesehen, doch ihm gelingt es sie in den Keller zu werfen, wo sie auch einige Zeit bleiben. Lionel holt in der Zwischenzeit bei einem verrückten Naziprofessor Beruhigungsmittel um die beiden Zombies unten ruhig zu stellen, Lionels Mum kann trotzdem entkommen. In der Zeit wo Lionel bei Paquita ist stürmt sie den Laden, wird vorher jedoch von einer Straßenbahn überfahren. Nun ist es amtlich dass Lionels Mutter tot ist, bei der Beerdigung kommt der großkotzige Onkel Les (Ian Watkin). Dieser hat nichts Gutes im Schilde da er an sein Erbe will und dafür sogar vor hat Lionel auszuschalten. Die Zombies werden immer mehr, sogar Nachwuchs in Form eines Zombiebabys ist schon gekommen, Lionel verliert bald die Kontrolle. Aber erst als die Zombies anstatt Gift Tierstimulation bekommen, ist das Chaos perfekt, zu dieser Zeit herrscht auch noch eine Party mit vielen Gästen im Haus…

Schauspieler

Timothy Balme ist der Hauptdarsteller, bekannt ist er aber nicht, genauso wie der Rest der Schauspieler. Er spielt den trotteligen Lionel, der anfangs durch sehr dumme und unsinnige Aktionen glänzt, letztendlich jedoch beim Zombieangriff aufräumt und den mutigen Helden markiert. Es ist eine Kunst die Schauspieler so schlecht wirken zu lassen wie hier, denn dadurch erhalten sie eine gewisse Komik, was bei der Figur des Lionel auch zutrifft. Ansonsten haben alle Schauspieler Paraderollen in denen sie jeweils einen krassen und übertriebenen Charakter verkörpern, Ian Watkin ist der böse Onkel, der an das Erbe ran will, Elizabeth Moody die Mutter die Lionel kontrolliert und ab der Mitte des Films ihre Rolle als Zombie hat und zu guter Letzt noch Diana Penalver, die als Paquita die wohl einzig normale Rolle im Film spielt und nicht so krass wie die anderen wirkt. Auch Regisseur Peter Jackson hat eine Gastrolle als ein Bestatter, der ein klein wenig geistig krank ist. Aber kein Schauspieler wirkt überflüssig, die Rollen die alle spielen werden klar verkörpert, manchmal auch etwas zu klar, was aber nicht schlimm ist, weil sie somit amüsanter wirken. Die Statisten haben sowieso meist nur sehr kurzlebige Rollen, daher lohnt es sich nicht weiter darauf einzugehen, denn viel bekommt man davon nicht mit.

Crew

Regisseur ist Peter Jackson, er dürfte jeden von „Herr der Ringe“ bekannt sein. Braindead war sein endgültiger Durchbruch und diesem Film hat er es letztendlich auch zu verdanken, dass er bei „Herr der Ringe“ auf dem Regiestuhl sitzen durfte. Am Drehbuch waren neben Peter Jackson noch Stephen Sinclair und Frances Walsh beteiligt. Die restliche Crew ist im Grunde völlig unbekannt, man merkt dass hier kein Riesenbudget übrig war, am Film und an den Namen.

Splatter

Wenn dieser Punkt bei einem Film wichtig ist, dann hier. Nicht ohnehin galt dieser Film für lange Jahre als der blutigste aller Zeiten. Treten in der ersten Stunde nur vereinzelt Splatter-Szenen auf, kommt es dann ab gut der Hälfte zu einer langen Splatterorgie. Schon in den ersten Szenen wird man mit dem Verlauf des Filmes bekannt gemacht. Hier gibt es alles erdenkliche, Körperteile werden abgetrennt oder abgeschnitten und das Blut fließt nur so in Strömen. Menschen werden auf die seltsamste Weise getötet, beziehungsweise auseinander genommen. Höhepunkt ist die Rasenmäherszene in der Lionel die Zombies mit dem Rassenmäher zerkleinert. Für schwache Nerven und Mägen ist das jedenfalls nichts, da hier auch einige Ekelszenen vorhanden sind. Die Ekel- und Splatter-Szenen sind dann einfach nur noch krank und absolut übertrieben, was jedoch jedes Splatterherz höher schlagen lässt. Jugendfrei ist die keinesfalls und somit ist das Verbot diesen Film an Kinder und Jugendlich zu verkaufen oder zu vermieten gerechtfertigt.

DVD

Ich persönlich besitze die Blood Edition von Braindead, hier heißt dieser Film Dead Alive. Auf dem Cover ist der blutüberströmte Lionel zu sehen, der von Zombies umzingelt ist. Es gibt aber auch noch die Red Edition. Diese beiden sind die bekanntesten deutschen Uncut DVD-Versionen auf dem Markt, es gibt noch eine Peter Jackson Collection, wo all seine früheren Werke zu finden sind. Mittlerweile gibt es auch eine FSK 16 Baby-Fassung, bei der es sich aber nicht lohnt einen Blick hineinzuwerfen, da diese Version bis auf das unkenntlichste verstümmelt ist. Die Version von der Blood Edition ist jedoch qualitativ die beste, zumindest wenn man sie mit der Red Edition vergleicht. Uncut hat der Film eine Länge von 107 Minuten. Das Bild ist hier im Widescreen Format, also 1,66:1 und ich kann darüber nicht meckern. Es ist in DVD würdiger Qualität und sicherlich auch das bestmögliche Bild was man daraus schlagen kann. Sprachen sind nur 2 verschiedene vorhanden, man kann bei deutsch zwischen Dolby Digital und Dolby Surround wählen, bei englisch kann man nur Dolby Surround nehmen. Auch die Tonqualität lässt nichts zu wünschen übrig, es sind keine eingefügten Tonschnipsel oder sonstige Ungereimtheiten zu finden. Der Regionalcode ist PAL 2, also speziell für deutsche DVD Player zugeschnitten. Einziges Problem was ich gefunden habe ist, dass die DVD manchmal etwas hängt, sie sich sogar manchmal komplett aufhängt, ich glaube aber das liegt an der DVD selbst. Kratzer sind jedenfalls keine an der Unterseite vorhanden.

Bonusmaterial der DVD

Bei den Extras wurde jedoch stark gegeizt. Das Menü ist zwar animiert und verfügt über 8 Kapitel, aber richtiges Bonusmaterial sucht man vergeblich. Es sind lediglich 7 Trailer zu verschiedenen Filmen zu finden, unter anderem Armee der Finsternis, Cannibal Ferox oder Braindead. Diese Filme sind aber bei fast jeder Blood Edition von Astro als Zusatzmaterial drauf. Es gibt noch eine Laserdisc-Show auf der DVD, die ich aber nicht für schön und gelungen halte. Das Bonusmaterial ist sehr arm, besonders hier hätte ich mir ein Behind the Scenes oder Hintergrundinfos zum Film gewünscht. Der einzige Kritikpunkt, den ich an diesem Produkt auszusetzen habe.

Eigene Meinung

Die Story sollte man nicht so ernst nehmen. Ist sie doch mehr als nur unrealistisch. Der Film beginnt im Grunde ganz ruhig, bis zu der Stelle, wo Lionel merkt dass die Zombies ein aufputschendes Tier-Präparat genommen haben und diese daraufhin ein Massaker im Haus anrichten. Trotzdem enthält der Film keinerlei Längen, denn auch am Anfang ist er im Vergleich mit normalen Filmen extrem brutal und auf seine eigene Weise unterhaltend. Braindead ist jedoch etwas komplett anderes, zu dieser Zeit konnte man ihm mit nichts vergleichen, höchstens mit billigen Amateurproduktionen aus dem Splatterbereich. Der Film ist zu keinem Zeitpunkt ernst, er ist über die ganze Länge eine einzige Komödie, jedoch auch äußerst brutal, dieses Zusammenspiel von Gewalt und Komik macht diesen Film erst so perfekt. Trotzdem hat es Peter Jackson in diesem Splatterstreifen geschafft eine anständige Liebesgeschichte mit einzubringen, zudem gibt es ein Geheimnis um Lionels Mutter was erst gegen Ende geklärt wird und einiges begründet. Trotzdem ist die Story nicht Oscarreif, sie war nur Mittel zum Zweck. Besonders gut ist, dass man sich bei Braindead nicht ärgert wegen den Handlungen, alles ist so wie man es sich letztendlich auch wünscht, daher ist ein Happy End vorhersehbar.

Eine Spannung kommt im Grunde nicht auf, weil es dem Zuschauer letztendlich egal ist was passiert, Hauptsache das Blut spritzt, einzig hofft man das Lionel und Paquita überleben, da diese beiden die Helden sind, aber das ist ja im Grunde schon von Anfang an klar. Die Action spiegelt sich hier in Form vom Splatter wieder, hat der Film anfangs noch einige ruhige Passagen gibt es gegen Ende ein extremes Feuerwerk an Gewalt. Aber auch für die Liebesgeschichte zwischen Lionel und Paquita wird genug Zeit gelassen, versucht Lionel sich doch gegen den Willen seiner Muter durchzusetzen, nur damit er mit Paquita sein Glück erleben kann. Wer diesen Film ernst nimmt ist jedoch selbst schuld, daher empfehle ich den Film mit Freunden zu schauen, denn die Zombies und auch Lionel sorgen für einige sehr gute Lacher, die aber im Bereich der Tollpatschigkeit und Unfähigkeit einzuordnen sind. Der Film enthält einfach von allem etwas. Außer der Anspruch, wer hier nach Anspruch sucht ist verloren, das ist das ganz falsche Genre dafür.

Braindead besticht auch durch Szenen die entweder absolut lustig oder cool sind. Die lustigste Szene ist die, in der Lionel mit dem Zombiekind im Park spazieren fährt. Es ist im Kinderwagen drin, abgesperrt durch Stacheldraht. Dem Kind wird ein Teddybär gegeben, welcher zerfetzt wird, anschließend verliert Lionel die Kontrolle über den Kinderwagen und das Baby purzelt raus, nachdem es wieder eingefangen wurde, schlägt es Lionel gegen eine Eisenstange und auf den Boden, alle Frauen die im Park sind schauen entsetzt, worauf Lionel nur noch das Wort „Hyperaktiv“ verliert. Das Baby ist übrigens auch unglaublich hässlich. Vorher sieht man auch wie das Baby entsteht, in einer Szene paaren sich zwei Zombies die an den Mittagstisch gefesselt sind, ein Zombie davon ist auch noch ein Pfarrer. Eine gute Szene ist die in der Lionel mit dem Rasenmäher in seiner Wohnung aufräumt. Die Worte „Die Party ist vorbei“ sind die Einleitung zu einem riesigen Rasenmähermassaker dem die meisten Zombies zum Opfer fallen. Aber allgemein besitzt die letzte halbe Stunde wirklich zahlreiches und atemberaubendes Material was in seiner Brutalität kaum zu übertreffen ist.

Die Sache mit den Tricks ist hier jedoch ganz eigen. Spätestens nach dem 3. mal schauen erkennt man mit welchen, doch teilweise billigen Tricks gearbeitet wurde. Der Ratmonkey entstand durch die berühmten Stop-Motion-Effekte, wie man sie auch aus den alten Sinbad-Filmen kennt. Auch viele andere Szenen im Film haben sich dieser Technik bewilligt. Für einen Film aus dem Jahre wirkt das jedoch noch sehr billig. Auch wurde oft die Kamera zur Hilfe genommen, wo einem Darsteller das Gesicht abgerissen wird, sieht man wie er kurz vorher noch eine Hand in die Kamera hält, wodurch sein Gesicht verdeckt ist, daraufhin macht die Kamera einen Schnitt und man hat die Puppe daliegen. Auf millionenteurere Special Effects wurde verzichtet, aber für einen Film wie es Braindead ist, hat man das auch nicht nötig. Denn gerade die Tatsache dass einige Szenen amateurhaft wirken sorgen für zusätzliche Lacher, speziell bei der Mutter haben sich die Macher am Ende sehr viel Mühe gegeben es richtige kitschig und grob aussehen zu lassen.

Fazit

Der Film ist besonders für Partyabende mit Freunden geeignet, schaut man ihn alleine macht er nur halb soviel Spaß. Jedoch sollten keine ängstlichen oder sensiblen Leute eingeladen werden. Denn das was man hier geboten bekommt schlägt schon sehr auf den Magen. Ich glaube auch im nüchternen Zustand macht sich der Film nicht so gut, es ist ein reiner Partyfilm ohne Sinn und Verstand. Im Bereich Splatter ist er immer noch der beste Vertreter seiner Art, in keinem anderen Film zu dieser Zeit wurden soviel Handlung und Spaß in einen Splatterstreifen eingebracht. Wer viel verträgt der sollte sich Braindead anschauen, allein schon die Tatsache dass Peter Jackson hier Regie geführt hat und dieser Film so ziemlich gar nichts mit „Herr der Ringe“ gemeinsam hat. Ich gebe meine vollste Empfehlung, jedoch nicht die beste Bewertung, da ich das Bonusmaterial auf der DVD vermisse. Der Film ist jedenfalls eine Wucht, diese DVD im Moment auch noch, aber schön wäre es wenn mal eine vollere DVD auf den Markt kommen würde.

20 Bewertungen