Braun WK 300 Aqua Express Testbericht

Nachdem mein alter Wasserkocher letztes Jahr in seinen verdienten Ruhestand gehen wollte - er war mir einige Jahr treu ergeben – stattete ich unserem Fachhändler vor Ort einen Besuch ab und staunte nicht schlecht, wie „schnell“ die Technik voranschreitet. Mein Oller genoss noch nicht die Freiheit, sich vom Sockel entfernen zu dürfen. Streitthema zwischen uns war sein ständiges Bedürfnis nach Reinlichkeit. Selbstverliebt wie er war, sollte sein Chrombody immer blinken – ich habe übrigens noch was anderes zu tun ...

Also entschloss ich mich ganz schnell für den gut aussehenden Braun WK 300 Aqua Express Wasserkocher aus edlem anthrazitfarbenem Kunststoff. Der Preis war damals noch üppiger, ich berappte knappe 50,00 Euro für das gute Stück. Wohlweislich im Hinterkopf, dass auch Fachgeschäfte vor Ort unterstützt werden müssen, damit uns einige Geschäfte erhalten bleiben.

Zu Hause angelangt, habe ich IHN fix ausgepackt und mir die Beschreibung über 1,5 Seiten durchgelesen. Na ja, was soll auch großartig zur Bedienung geschrieben werden?

Die Füllmenge ist ganze 1,6 Liter und über einen herausnehmbaren Kalkfilter verfügt er natürlich auch. Wasser eingefüllt, auf den Sockel gestellt, angemacht und schön schnell das Wasser zum Kochen gebracht. So lebten wir glücklich und zufrieden ... einige Wochen.

Nun muss ich noch erwähnen, dass wir sehr kalkhaltiges Wasser haben und ich selbstverständlich regelmäßig entkalke ... Aber, was passiert mit IHM? Arbeitsverweigerung. Wenn ich den Einschalter drücke, bäumt er sich auf und geht wieder in Ausstellung. Na super, also Finger 10 Sekunden draufhalten. Die Geräuschentwicklung nimmt hin und wieder zu – ein unangenehmes Zischen. Wenn ich während des Telefonierens Wasser aufsetzte, werde ich gefragt: „Ach, kochst du Kaffee“? Dann verlasse ich fluchtartig die Küche, um mich anständig unterhalten zu können.

Hinzu kommt, dass ER leckt. Finde ich jetzt auch nicht so prickelnd. Da ich meinen Kaffee per Hand aufschütte, kleckert das Wasser lustig auf die Arbeitsplatte. Warum ich die Scheidung noch nicht eingereicht habe? Ich habe einfach Angst, mich neu zu verlieben und wieder enttäuscht zu werden. Sollte irgend jemand einen seriösen Tipp für einen pflegeleichten, möglichst grauen, Mindestvolumen 1,5 Liter Wasserkocher haben – am besten schon selber einige Monate getestet, wäre ich sehr dankbar. In diesem Sinne, vielen Dank fürs Lesen und schon mal für positive Rückmeldungen. Viele Grüße, Leoxa

Hersteller:
Robert GmbH

Fazit:
Sehr schönes Design. Für mich optimale Füllmenge von 1,6 Liter. Kalkfilter in Ordnung. Zu laut, zu undicht, zu teuer.