Braun 2470 Eversoft BODY System EASY S Testbericht

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ab 10,38
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Summe aller Bewertungen
  • Rasur:  gut

Erfahrungsbericht von mawirtz

Beinglatze für Weicheier..

3
  • Rasur:  gut
  • Kaufanreiz:  Empfehlung

Pro:

ziept nich gar so schlimm wie erwartet...

Kontra:

reißt die Haare teilweise nur ab, und nicht aus...

Empfehlung:

Ja

Wir Frauen haben ja derweil seltsame Probleme... zum Beispiel im Sommer, da trauen wir uns nicht mit der uns von der Natur gegebenen Beinfrisur und kurzen Röcken außer Haus, sondern tun alles, um der Wade per rabiatem Kurzhaarschnitt ein jugendliches Aussehen zu verpassen. Und um die Beinglatze perfekt zu machen, suchen wir nach immer neuen Methoden, uns die Haare möglichst schmerzfrei auszureißen (der männlichen Leserschaft soll sich bei der bloßen Vorstellung dieses Vorganges bereits Phantomschmerz einstellen!). Da Wachsmethoden aller Art nicht funzen, ich auf chemische Keulen keinen Bock habe und hart im Nehmen bin, habe ich mir einen Epilierer zugelegt. Und weil ich troz allem ein Weichei bin, habe ich mir ein Gerät andrehen lassen, welches eine sanfte Epilation verspricht... ich muss ja nicht mehr leiden als unbedingt nötig!

Dieses Epiliergerät Silk Epil von Braun arbeitet mit dem 'SuperSoft Epilier-System' mit pulsierenden Bewegungen. Das Pinzetten-System verspricht eine schnelle, schmerzfreie und gründliche Epilation und eine Entfernung von selbst 0,5 mm kurzem Haar an der Wurzel.

Wollmermaschaun!
Das Gerät, zu Hause entpackt, erinnert mich stark an Papas Rasierapparat, nur dass vorne kein Scherkopf dran ist sondern eine Walze mit vielen kleinen fiesen Pinzetten (20 Stück), die sich jedes Beinhaar einzeln vornehmen. Liegt gut in der Hand und sieht schick aus... Also Netzgerät- Stecker rein und den Rasierer an den Strom angeschlossen (sehr praktisch, der Epilierer lässt sich so besser in irgendwelchen Schubladen des Allibert- Schränkchens verstecken; Nachteil für so Chaoten wie mich: ich muss beide Teile in einer Schublade verstauen und den mitgelieferten Reinigungspinsel gleich dazu, sonst verbummel ich die Einzelteile irgendwann... auf der Schublade klebt jetzt ein Zettel, wo „Epilierer und sonst nix" draufsteht...). Schlauerweise macht man soche Aktionen nach dem Duschen oder Baden und VOR dem Eincremen... also ran!

Das Gerät verfügt über zwei Leistungsstufen, ich fange mal mit Stufe 1 - Warmduscher - an. Der Schmerz ist erträglich, es ziept ganz schön und unter „super soft" stellt man sich als verwöhnte Stadtpflanze glaube ich was anderes vor. Das Männlein stürmt ins Bad ob des Geräusches ähnlich eines Vibrators und findet mich anstatt auf frischer Tat ertappt mit einem angespannnten Gesichtsausdruck auf der Badewannenkante hockend. Bloß keine Blöße geben!

Um die Prozedur zu beschleunigen, lege ich mal einen Gang zu und schalte um auf Stufe 2 - Rüdiger Nehberg - was im Grunde genommen genau so ziept und ätzend ist wie Stufe Weichei. Der Epilierer fräst eine Schneise des Schmerzes in mein Beinhaar. Also die Bikinizone und die Achseln mach ich mit DEM Teil nicht!

Nach ein paar Minuten jedoch sind meine Beine der aktuellen Mode (in den 70er Jahren war das ja anders) entsprechend ziemlich haarfrei, aber halt nur ziemlich, denn das mit den 0,5 mm kurzen Haaren ist ein Märchen der Fa. Braun und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Und so sollen sie jetzt 4 Wochen lang bleiben, wenn man der Werbung glauben schenken darf.

Wenn das so wäre, hätte sich der Schmerz ja gelohnt, in 4 Wochen schneidet sich die mawirtz beim Beine rasieren nämlich ungefähr 28 mal!

Aber ach! Drei Tage später...
Mein Beinpelz ist recht hell und fein und wohl zu fein für den Silk Epil. Etwa die Hälfte der Haare hat das Biest nicht mitsamt der Wurzel entfernt, sondern rabiat abgerissen (was genauso ziept wie komplett ausreißen), und die wachsen jetzt genauso stoppelig nach wie nach dem Rasieren. Zum Glück fällt das bei meiner Beinhaarfarbe nicht so auf (ich benutze keine Tönung *g*). Jetzt muss ich warten, bis die Härchen lang genug sind und den Epilierer nochmal drüberjagen. Siehe oben, aber es tut schon viel weniger weh. Lange Hosen sind trotzdem angesagt, denn am ersten Tag nach der Epilation zeigt meine sensible Haut jedes ausggerissene Haar meit einem roten Punkt an und ich sehe aus, als ob ich die Masern hätte (vor allem bei heißem Wetter). Da hilft keine anschließende kalte Dusche und auch kein eincremen!

So, und was sag ich jetzt?
Der Schmerz ist sicherlich auszuhalten und das Ergebnis o.k., wenn auch nicht gemäß den Aussagen des Herstellers. Ich epiliere meine Beine im Sommer ein Mal pro Woche mit diesem Gerät und ignoriere die Stoppeln, die sich in der Zwischenzeit zeigen, weil man sie zum Glück bei mir nicht so sieht. Nach regelmäßiger wöchentlicher Anwendung reduzieren sich die Stoppeln und somit das Beinhaar auf ein ignorables Maß für den alltäglichen Gebrauch. Für makellos glatte Kackstelzen muss trotzdem der Rasierer samt Schaum ran, da geht nix drüber. Aber für den normalen Hausgebrauch reicht es bei mir zum Glück schon. Für die knapp 70 Euro, die ich für das Teil gelassen habe, hätte ich 140 5er Packungen BIC- Einweg- Rasierer bei Woolworth kaufen können, das hätte sicherlich bis an mein Lebensende gelangt, da ich die Teile mehrmals benutze. Die Handhabung ist denkbar einfach und sicher, da das Gerät selbst nur mit 12 Volt betrieben wird und somit bei einem eventuellen Plumps in das im Badezimmer omnipräsente H2O sicherlich keinen großen Schaden anrichten kann. Der Epilierkopf lässt sich leicht abnehmen und mit dem mitgelieferten Bürstchen reinigen. Das Ergebnis ist am besten, wenn ich mir etwa eine Woche vorher die Beine rasiere und die Stoppeln dann alle eine Länge haben.

Fazitär...
... kann ich sagen, dass das Gerät die angepriesenen Eigenschaften nur bedingt erfüllt, aber trotzdem einen respektablen Epilierjob abliefert, ohne die Schmerztoleranz seiner Benutzerin aufs äußerste zu strapazieren. Verglichen mit dem Monstergerät meiner Freundin (Aldi) und den Ergebnissen bei ihr kann ich mich mit meinem Silk Epil richtig glücklich schätzen... keine eingewachsenen Häärchen und nix...

Wenn es richtig glatt sein soll, führt kein Weg an einer ordentlichen Rasur vorbei. An das Ergebnis kommt der Silk Epil definitiv nicht ran. Verglichen mit anderen Geräten arbeitet das Biest jedoch recht gründlich und auch schmerzärmer (ich hab mal bei meiner Freundin angetestet...).

Ich weiß jetzt nicht, wie ich diese ansolut eher befriedigende (im Vergleich zur Nassrasur), aber relativ gute (im Vergleich zu Konkurrenz) Leistung des Gerätes bewerten soll und vergebe ambivalente drei Sterne für die Gesamtleistung, wobei ich bereits den doch recht heftigen Preis bereits einkalkuliert habe.

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