Britney Spears Testbericht

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Erfahrungsbericht von SDM-Mike

Von Coolness nicht zu übertreffen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Einleitung

Für die ältere Leserschaft dürfte der Name „Joan Jett“ Im Bereich des Bekanntheitskreises liegen. In den 80 Jahren hatte der Musiker mit dem Song „I love Rock’n’Roll“ einer seiner größten Erfolge in der musikalischen Laufbahn. Nun, 20 Jahre später, genauer gesagt im 21 Jahrhundert machte sich eine „ewige Jungfrau“ auf dem Weg, um die Charts mit ihren leicht kommerziell orientierten Liedern zu stürmen! Natürlich ist Britney Spears (auch Tittney genannt) eine sehr nette Persönlichkeit, die alles geben würde um glückliche Fans zu haben. Deshalb zeigte sie auch letzte Woche ein paar am Straßenrand wartenden Anhängern ihren mittleren Finger der rechten Hand. Vielleicht sehe ich das zu streng, aber ich glaube nicht das es in Mexico-City ein Zeichen von Freundschaft oder gar Begrüßung ist. Lange Rede kurzer Sinn, meine Einstellung zu Britney Spears ist schon seit Jahren am Grunde des Ozeans. Ich als Kämpfer gegen die Kommerzialisierung werde trotzdem versuchen ihr neustes Video objektiv zu beschreiben.

Wer ist Britney Spears?

Geboren wurde Britney Jean Spears im fernen Louisiana im Dezember 1981. Sie ist das älteste Kind und hat noch zwei kleine Geschwister, die bisher glücklicherweise keine Karriere als Musiker geplant oder ausgeführt haben. Ihre erst erfolgreiche Single wurde genau am 08.02.1999 aus ihrem späteren gleichnamigen Album „Baby one more time“ ausgekoppelt. Der Song schlug besonders bei den jungen Hörern ein wie eine Bombe. Ich selbst war damals gerade 14 Jahre alt und hielt damals schon nicht viel von diesem Lied. Irgendwie hört es sich an wie hundert andere Lieder die von 100 anderen ähnlichen Künstlern gesungen wurden. Damit fiel sie nicht unbedingt mit ihrer piepsigen Art von Musik, sondern eher durch ihr „perfektes“ Aussehen auf.

Schon ein Jahr später folgte ihr zweites Album „Ooops I did it again!“. Auch auf dieser CD konnte ich nur wenig neue Elemente im Vergleich zum Vorgängeralbum erkennen, irgendwie hatte das ganze keinen frischen Wind. Auch diesmal konnte Britney mit vier ausgekoppelten Singles den größt-möglichen finanziellen Erfolg einfahren. Neben diesem zweiten Album wirkte sie noch in diversen Werbekampagnen wie „Pepsi“ mit und verdiente sich auch dort einen goldenen Heuhaufen. Immer weitere schlechten News wie „Britney Spears kaufte im Alter von 20 Jahren Alkohol…“ drangen in das ferne Europa und verholfen ihrem Image keinesfalls in die bessernde Zone. Britney, die sich selbst als Jungfrau der Nation sieht hatte unter anderem eine ernsthafte Beziehung mit N’SYNC Sänger Justin Timberlake. Nach einigen Monaten ging dieses Paarung in die Brüche und Justin musste natürlich bekannt gegeben, dass Britney Spears schon lange vor der Ehe keinen Meter mehr jungfräulich ist. Doch der Schande nicht genug, schon kurze Zeit später ging Justin gerade eine Beziehung mit Spears Staatsfeindin Nr. 1 Christina Applegate, die sich bekanntlich schon seit der Geburt angiften und hassen.

Knapp ein Jahr später erschien das dritte Album „Britney“ auf dem Musikmarkt. An Britneys Bezeichnung für ihr Album kann man erkennen, dass ihr extrovertierter Wortschatz an die Grenzen des möglichen gekommen sein muss. Auch ihre beide Singleauskopplungen „I\'m A Slave 4 You“ und „I\'m Not A Girl, Not Yet A Woman“ hatten nichts neues zu bieten und wurden daher als langweilig abgestempelt. Anfang Juni 2002 brachte sie nun den dritten Abklatsch auf den Markt. Mit einem cover des Liedes „I Love Rock \'n\' Roll“ versuchte Britney den Zuhörern zu vermitteln, wie sehr sie sich doch in Rock’n’Roll verliebt haben muss. Passend zu diesem Song gibt es natürlich auch ein nicht Kommerz-Orientiertes Video, welches ich nun genauer vorstellen möchte.

Das Video zu I Love Rock \'n\' Roll

Mit den Worten “Hey, is this thing on“ beginnt das Video eher unspektakulär. Ein Mikrophon ist zu sehen, im Hintergrund die langsam sich nähernde Britney. Die Kameraeinstellung ist sehr verschwommen und das Bild ist überbeleuchtet. Langsam startet auch der schreckliche Gitarist mit seinem Einsatz. Britney scheint so angetan von diesem geilen Beat, dass sie verführerisch über die Bühne streift. Das Bild ist zu diesem Zeitpunkt immer noch schwarz-weiß und erinnerte mich ganz stark an Shakira’s „Underneath your cloths“. Auch die enge Lederhose und die Westernjeansjacke können dem Eindruck nicht weiterverhelfen, dass sich Britney einige Impressionen von ihrer Konkurrentin abgeschaut hat.

Razz-Fazz beginnt auch schon die erste Strophe des Liedes, die Kamera zeigt immer noch sehr dunkle Bilder. Britney hat ihren Ausflug rund um den Mikrophonständer beendet und steht jetzt fest umschlungen vor ihm. Mit leichten Fußaustritten und undefinierbaren Handbewegungen versucht sie ihre vermeidliche „Coolness“ auszustrahlen. Zum Glück ist der Zuschauer nicht lange Verdammt dieses Schauspiel mit anzusehen, denn schon nach kurzer Zeit beginnt der Refrain. Plötzlich kommt Farbe ins Spiel und die Kamera zeigt Britneys Gesicht in Großformat. Im Hintergrund haben die Musiker zum ersten Mal die Erlaubnis einen Ton von sich zu geben. Das „Yeah, me“ hört sich dabei aber schon ziemlich bedeppert an, irgendwie wurde das beim Original viel bessere rübergebracht.

Woow, dieser Wind der ihr direkt ins Gesicht geblasen wird macht die ganze Szenerie noch interessanter. Es hat den Anschein, dass es in diesem Aufnahmestudio ziemlich warm sein muss, hoffentlich bekommen die anderen Bandmitglieder auch genug Luft ab. Zwischenzeitlich muss Britney natürlich auch ihre „natürlich“ weißen Zähne der Öffentlichkeit präsentieren. Schließlich darf sie endlich den richtig fetzigen Refrain „I love Rock’n’Roll, so put another dime in the jukebox, baby“ singen. Dabei verliert sie alle Hemmungen und tanzt, dreht und springt wild auf der Bühne herum. Ihr Haare sausen durch die Gegend, was für ein geiler Anblick ;-)

Natürlich wäre Britney nicht Britney wenn sie in der zweiten Strophe nicht noch einen drauf geben würde. Erfreut, dass das Bild in Farbe geblieben ist, werden die beiden Gitaristen nacheinander kurz in Aktion gezeigt. Nur komisch, dass man das Gesicht nicht erkennen kann… Mehr oder weniger verführerisch zieht Britney ihre Weste aus und schmeißt sie wild auf den Boden. Ich sitze in dieser Zeit vor dem Fernseher und bin schon soooo spitz. Britney weiß wie sie ihre Fans glücklich macht. Des weiteren sind noch ein paar Hüftbewegungen von Mrs. Spears zu sehen, also nichts aufregendes.

Endlich ist auch der zweiten Refrain vorbei, der optisch gesehen nur eine Neuheit zu bieten hat: Das Bild wechselt von Farbe zu Schwarz-Weiß. Schließlich lässt sich Britney auf die Knie fallen und imitiert ein paar Luftgitarrenbewegungen. Doch was passiert jetzt? Britney verwandelt sich plötzlich in eine Raubkatze und läuft auf allen Vieren durch die Gegend. Dabei vergisst sie natürlich nicht, ihren Hintern in Bewegung zu setzen, soll ja möglichst erotisch präsentiert werden. Irgendwo auf dem Weg muss sie eine Ledermütze geschenkt bekommen haben, die sie jetzt stolz auf ihrem Kopf trägt. Mittlerweile hat sie sich entschlossen nicht mehr das wilde Tier zu spielen, dafür setzt sie sich auf ein schwarzes Motorrad und beginnt die unmöglichsten Bewegungen darauf zu fabrizieren.

Gegen Ende muss ich sagen verliert sie leider einiges an „Coolness“. Sie nimmt ihre Gitarre und vorne kommen ganz viele kleine Blättchen rausgeflogen. Also wenn sie richtig cool wäre, würde sie das Instrument entweder in tausend Kleinteile zerlegen oder zumindest Feuer sprühen lassen. Na gut, der echte Britney Fan kann eben nicht alles bekommen was sein Herz begehrt. Immerhin fliegen nun im ganzen Raum diese kleinen Teile rum, damit wenigstens die Putzfrauen noch etwas sinnvolles machen können. Jetzt nur noch 20 Sekunden lang tapfer sein und schon wird das Video mit einer lächelnden Britney beendet…

Das Fazit

Im Grunde genommen dürftet ihr meine ironische Sprache im Laufe des Berichtes verstanden haben. Was sich Britney und die Produzenten (oder soll ich sagen, was sich die Produzenten ausgedacht haben) dabei gedacht haben als sie den Clip gedreht haben würde ich gerne mal wissen. Alleine schon das Lied ist so schlecht gecovert, dass es eigentlich nicht vor 22 Uhr im Fernsehen laufen dürfte. Die piepsige Stimme von Mrs. Spears passt einfach nicht zu diesem coolen Song. Außerdem wird mir wohl jeder bestätigten können, dass diese Frau keinen Meter zum Image des Rock’n’Roll passt. Da kann auch ihre erotische Kleidung nicht mehr retten. Gedreht wurde das Video in einem Raum, der aussah wie ein großes Zirkuszelt. Das einzigste was hierbei wirklich gelungen ist sind die Bildaufnahmen. Das Bild ist jeder Zeit gestochen scharf. Für mich persönlich ist der Videoclip ein zusammengepresster Kommerzklumpen, einen besseren Ausdruck kann ich dafür einfach nicht finden. Ich selbst schalte das Video immer weg, wenn ich es auf irgendeinem Sender laufen sehe.

Bis bald,
euer © by SDM-Mike (02.08.2002)

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