Bromelie Testbericht

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Erfahrungsbericht von kassandra

Farbpunkt im tristen Novembergrau

Pro:

pflegeleicht, schöne Blüte

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Vorige Woche hatte ich Geburtstag. Früher – also zu DDR-Zeiten – war es so, daß ich immer nur Alpenveilchen oder Chrystanthemen geschenkt bekam. Es war schon eine Rarität, als ich zu meinem 21. Geburtstag von meinem damaligen Freund einen Strauß Nelken bekam; mir ist heute noch schleierhaft, wen er da womit bestochen hat. Jedenfalls kann ich Alpenveilchen und Chrysanthemen bis heute nicht so richtig leiden.

Aber die „blumenmageren“ Zeiten sind vorbei und jetzt bekomme ich die schönsten Rosen, Lilien oder gemischte Sträuße und ab und an auch mal eine Zimmerpflanze. Und dieses Jahr bekam ich von meiner Mutter eine Bromelie, über die ich Euch hier ein wenig berichten möchte.

Die Bromelie sieht ein wenig aus wie ein Ananasschopf, aus dem eine rote ährenartige Blüte wächst. Die Blüte duftet ein klein wenig, irgendwie fruchtig und wenn man sie anfasst hat man das Gefühl, die ist mit Wachs überzogen. Meine Pflanze ist noch ziemlich klein, vielleicht 40 cm hoch. Da ich noch nie eine Bromelie hatte und mich mit deren Pflege nicht auskenne war ich schon etwas enttäuscht, daß mir nur ein winziges Schildchen, das in der Erde steckte, Rat geben kann. Da steht eigentlich nur drauf, daß man die Pflanze in die Nähe eines Fensters, aber nicht in die pralle Sonne stellen sollte, daß man Bromelien 1 x pro Woche in das Herz der Pflanze gießt und nur 1 x im Monat düngt. Mehr ist nicht zu erfahren. Sicher, Ihr werdet vielleicht sagen, das reicht, aber ich möchte schon noch ein wenig mehr zu meinen Pflanzen wissen.

Also habe ich in meinem superschlauen Zimmerpflanzenbuch nachgeschlagen. Dieses Buch habe ich mir schon vor ca. 20 Jahren zugelegt und bisher konnte ich von den beschriebenen Pflanzen nur träumen. Aber jetzt, hier und heute, hilft es mir eine ganze Menge weiter.

Bromelien sind beliebte Zimmerpflanzen der Neuzeit, die in ihrem Blatttrichter Wasser und Nährstoffe auffangen und sich durch dekorative Erscheinung, teils herrliche Blüten und vielfach auch große Zimmerhärte auszeichnen. So kann ich hier lesen.

Der Name Bromelia steht für die Familie der Ananasgewächse. Also hatte ich bei der Beschreibung meiner Pflanze gar nicht so unrecht. Benannt wurden die Pflanzen nach dem schwedischen Arzt und Botaniker Olof Bromelius (1639-1705), der deutsche Name wurde aber wirklich von der Frucht aller Bromelien, der Ananas, abgeleitet.

Bromelien sind Rosettengewächse, ihre Blätter bilden einen Trichter, der in freier Natur das Regenwasser auffängt und so die Pflanze mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Die Pflanzen haben eine epiphytische Lebensweise, d.h. sie leben auf und von anderen Pflanzen. Dabei kommt den Wurzeln in erster Linie die Funktion des Festhaltens zu, und erst in zweiter Linie die der Nährstoffaufnahme. Aha, also deswegen gibt man das Gießwasser in den Trichter. Dabei mögen sie aber keine stauende Nässe, daher sollte man Bromelien nicht in Hydrokultur halten. Sie mögen torfhaltiges Erde, da sie normalerweise in frisch verrottendem Material wurzeln, das sich in Astgabeln der Urwaldriesen ansammelt.

Im Normalfalls sind Bromelien im Halbschatten aufzustellen. Sie mögen eine gleichmäßige Zimmertemperatur und tolerieren trockene Luft. Man muß sie im Winter nicht umstellen.

Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Bromelien. Es gibt Bromelien mit glatten und meist auch sehr sattgrünen Blättern, die dem tropischen Regenwald entstammen. Es gibt aber auch Bromelien mit schuppenbedeckten und dadurch mehr oder weniger stark grau bis silbergrau gezeichneten Blättern; diese wachsen in der Natur entweder auf sonnigen Felsen oder hohen Baumkronen. Das sind Arten, die doch volle Sonne vertragen. Meine Pflanze hat aber dunkelgrüne Blätter.

Zur Vermehrung der Bromelien kann ich meinem Buch entnehmen, daß man sogenannte Kindel abtrennen kann. Das heißt, irgendwann – bei guter Pflege – wächst ein kleiner Seitentrieb, den ich einfach abbrechen, im Wasserglas bewurzeln lassen und dann einpflanzen kann.

Anhand der Farbfotos habe ich nun festgestellt, daß ich eine Guzmanie geschenkt bekommen habe, die nach dem spanischen Apotheker und Pflanzenkenner A. Guzman benannt wurde. Kennzeichen dieser Bromelienart ist der zylindrische bis zapfenförmige leuchtend rote Blütenstand. Guzmània monostáchys ist eine haltbare, dekorative und häufig angebotene Art für die Zimmerplege.

So, jetzt weiß ich also so ziemlich alles, was man über dieses Pflänzchen wissen sollte. Eigentlich stehen die notwendigsten Angaben ja wirklich auf dem Schildchen, aber es ist schon interessant zu wissen, wie die Pflanzen richtig heißen, woher sie stammen usw. Mir ist immer wichtig zu wissen, wie ich meine Pflanzen im Winter behandeln muß, weil es bei uns eigentlich immer ziemlich warm ist und unser Wohnzimmer eine riesige Glasfront nach Süden hat, also nicht unbedingt das, was Pflanzen im Winter mögen.

Ich habe meiner Bromelie nun einen schönen Platz in der Zimmermitte ausgesucht, dort ist es hell, aber nicht mehr vollsonnig, gegossen habe ich auch schon ein wenig. Jetzt brauche ich also nur noch abzuwarten, wie die Pflanze wächst und gedeiht und mir vielleicht eines Tages ein Kindel schenkt.

Soviel noch zum Preis: Ich schaue ja selbst oft im Gartencenter oder Blumengeschäft nach preiswerten und schönen Zimmerpflanzen und weiß daher, daß es Bromelien schon ab ca. 5,00 € zu kaufen gibt. Wenn man bedenkt, daß sie eigentlich eine sehr pflegeleichte Pflanze ist, die noch dazu durch ihre schöne rote Blüte besticht, kann man die Bromelien schon an Leute verschenken, die nicht unbedingt den „grünen“ Daumen haben.

Mir gefällt meine neue Zimmerpflanze. Sie sah schon neben alle den anderen Geburtstagssträußen auf dem „Gabentisch“ sehr attraktiv aus. Ihre Wirkung kommt am besten, wenn man sie zwischen Grünpflanzen stellt, dann leuchtet ihre Blüte wunderbar.

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