Brother Fax-T72 Testbericht

Brother-fax-t72
ab 14,38
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  gut
  • Druckqualität:  gut

Erfahrungsbericht von Hajott

Gutes SOHO-Gerät

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mit der Bewertung meines neuen Faxgerätes „Brother FAX-T72“ habe ich ein wenig länger gewartet, weil ich erst mal ausprobieren wollte, wie das mit dem Wechseln der Farbfolie funktioniert (darüber habe ich ja allerhand Abenteuerliches gelesen). Um es vorweg zu nehmen: Wenn man nicht gerade „10 Daumen“ hat, dann kriegt man das in einer angemessenen Zeit hin, auch wenn es mich irgendwie an „Nippel durch die Lsche ziehen“ erinnert ...

Zum Gerät selbst: Es handelt sich um ein reines Fax-Gerät ohne Telefon (in der selben Produktlinie gibt es noch das „FAX-T74“ mit Telefon bzw. das „FAX-T76“ mit Telefon und digitalem Anrufbeantworter). Es „frisst“ Normalpapier und bedruckt selbiges im Thermotransfer-Verfahren. Das heißt im Gerät ist eine Kunststofffolie, die dann an bestimmten Stellen erhitzt wird und so Farbe an das Papier abgibt. Dadurch bekommt man wirklich gestochen scharfe Faxe; ich bin da nicht so verwöhnt, hatte ich doch vorher ein altes Thermofax-Gerät (so eines mit Papierrollen, auf denen man nach einiger Zeit nix mehr lesen kann).

Das Gerät hat vier so genannte Zielwahl-Tasten, das heißt unter diesen Tasten können häufig verwendete Fax-Nummern (oder aber auch Call-by-Call-Vorwahlen) gespeichert werden. Darüber hinaus gibt es noch 50 Kurzwahl-Nummern, wo man einer zweistelligen Zahl ebenfalls Fax-Nummern und/oder Call-by-Call-Vorwahlen zuordnen kann.

Funktionen:

1. Normaler Faxversand
**********************
Dokument einlegen, Nummer wählen (oder eben Ziel- bzw. Kurzwahl), Start drücken, fertig.

Wenn man will, dann kann man die Auflösung in vier Stufen einstellen: Standard (werksseitig eingestellt), Fein, Superfein, Foto. Eine höhere Auflösung geht allerdings zu Lasten der Übertragungsgeschwindigkeit, weil eben wesentlich mehr Informationen übertragen werden müssen. Die Auflösung kann bei Bedarf auch für jede Seite getrennt eingegeben werden, zum Beispiel erste Seite Standard, zweite Seite Foto, dritte Seite Superfein, vierte Seite Standard usw.

Darüber hinaus kann auch der Kontrast mit Auto, Hell oder Dunkel angepasst werden.

Die Übertragungsgeschwindigkeit ist mit 9600 bps nicht überragend, gibt es doch heute schon viele Faxgeräte, die 14400 bps schaffen. Für meine Zwecke aber reicht das aus.

2. Versand mit Sendespeicher
****************************
In diesem Fall werden erst alle Seiten in den Speicher eingelesen und dann das Fax „en bloque“ verschickt. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn man Dokumente verschicken will, die niemand sonst lesen soll. Einfach in den Sendespeicher einlesen, die Dokumente wieder mitnehmen – den Rest erledigt dann das Faxgerät, indem es den „Stapel“ abarbeitet (man muss dann nicht nebendran stehen bleiben). Der Sendespeicher „schluckt“ ca. 20 Seiten.

Der Speicher wird auch dann (automatisch) verwendet, wenn dem Gerät mal das Papier ausgeht. In diesem Fall kann man später Papier nachfüllen und die Faxe dann ausdrucken.

3. Zeitversetztes Senden
************************
Um vielleicht günstigere Tarife zu nutzen, kann man den Sendespeicher auch dazu verwenden, ein Fax erst später zu versenden, wenn es billiger ist. Funktioniert prächtig.

4. Rundfax
**********
Ein Fax kann an bis zu 54 Empfänger (nämlich die vier Nummern, die in den Zielwahl-Tasten und die 50 Nummern, die unter Kurzwahl gespeichert sind) gleichzeitig (bzw. nacheinander, ist aber nur ein Arbeitsschritt) gesendet werden. Selbiges habe ich aber noch nicht ausprobiert, daher keine Erfahrungen.

5. Deckblatt
************
Wenn man will, kann man vom Gerät automatisch ein Deckblatt mitsenden lassen. Auf diesem Deckblatt kann neben den „üblichen“ Daten noch ein kleiner Kommentar stehen. Drei Kommentare sind bereits vorprogrammiert: „Bitte anrufen“, „Eilig“ und „Vertraulich“; zwei weitere Kommentare können beliebig eingegeben werden. Ich persönlich bin kein großer Freund von Deckblättern, insofern finde ich diese Funktion eher unnütz ...

6. Faxe empfangen
*****************
Auch wenn das Gerät ein reines Faxgerät ohne Telefonfunktion und Anrufbeantworter ist, kann man doch an der gleichen TAE-Dose noch ein Telefon oder einen ARB anschließen (beides zusammen geht nicht). Am Gerät selbst kann man einstellen, was bei einem eingehenden Anruf passieren soll:

Manuell = Hörer des angeschlossenen externen Telefons abnehmen und entweder Gespräch führen oder (bei einem eingehenden Fax) die Start-Taste drücken und das Fax empfangen

Nur Fax = Das Gerät nimmt alle eingehenden Anrufe an und geht davon aus, dass nur Faxe eingehen.

Fax/Tel = Eine Art Faxweiche prüft, ob es sich um einen Fax- oder einen Voice-Anruf handelt und lässt dem entsprechend entweder das externe Telefon klingeln oder nimmt ein eingehendes Fax an.

Anrufbeantworter = Der Anrufbeantworter geht immer automatisch dran, wenn jedoch ein Fax eingeht, dann „hört“ das Faxgerät dieses und übernimmt die Leitung.

Für mich persönlich kommt nur der reine Faxempfang in Frage, fürs Telefon (Privat und Büro) habe ich dank ISDN eigene Nummern. :-)

7. Faxabruf

Sowohl aktiver als auch passiver Faxabruf sind möglich. Aktiver Faxabruf bedeutet: Ich rufe eine Nummer an und kriege ein Dokument auf mein Faxgerät gesendet. Passiver Faxabruf bedeutet: Ich stelle im Sendespeicher ein Dokument zur Verfügung, welches von anderen Faxgeräten abgerufen werden kann.

Letzteres ist für mich unwichtig, aktiver Faxabruf (auch zeitversetzt möglich) funktioniert einwandfrei.

Ein Highlight ist für mich eindeutig die Möglichkeit, eingegangene Faxe an eine beliebige andere Nummer weiterzuleiten. Dies geschieht entweder automatisch (zum Beispiel, wenn man im Urlaub ist) oder per Fernabfragefunktion. Per Fernabfrage kann man auch jederzeit die Nummer ändern, an die Faxe weitergeleitet werden sollen, den Speicher löschen (die Faxe, die weitergeleitet werden, müssen vorher gespeichert werden) und noch einiges weitere einstellen.

Was einigen Leuten weniger gefällt, ist der kleine Papiervorrat mit max. 30 Seiten (80 g/qm). Für mich persönlich ist das kein großes Handicap, denn so viele Faxe empfange ich nicht, als dass das ein Problem wäre. Wenn jemand aber viele Faxe erhält, dann könnte das schon mal knapp werden. Aber als Hochleistungsfax ist das auch eigentlich nicht gedacht, eher für Leute wie mich ... ;-)

Zum Handling allgemein: Es gibt ein mehr oder weniger logisch aufgebautes Menü, dessen Punkte entweder über Nummern direkt oder aber über Pfeiltasten angewählt werden können. So sehr oft braucht man das eigentlich aber nicht, nur am Anfang muss man eben verschiedene Einstellungen tätigen – und da liegt dann eh das Handbuch nebendran. :-)

Zum Druckfolienwechsel habe ich oben schon kurz was gesagt: Es sieht komplizierter aus als es ist, auch wenn man sich das Ganze vielleicht ein wenig einfacher vorstellt. Die Druckfolie liegt in einer Art Cassette und ist mit vier Zahnrädern unterschiedlicher Größe und Farbe festgemacht. Man muss halt lediglich darauf achten, dass man die richtige Größe/Farbe an die richtige Position setzt, dann ist das eigentlich kein Problem (auch wenn es ein bisschen Fummelei ist).

Lieferumfang: Neben dem eigentlichen Faxgerät mit fest angeschlossenem Netzkabel wird noch ein N-codiertes TAE-Kabel sowie ein „Starter-Farbband“ mitgeliefert, welches für ca. 25 bis 30 Seiten reicht. Ein „richtiges“ Farbband schafft ungefähr 140 bis 150 Seiten und kostet im Zweier-Pack um die 25 EUR incl MWSt. Das Gerät selber habe ich Ende April für ca. 150 EUR incl. MWSt. gekauft (beim lokalen Bürohändler).

Fazit: Sicherlich kein Hochleistungsfax, aber für SOHO (Small Office, Home Office) reicht es allemal. Für Business-Anwendungen ist das Gerät auch gar nicht gedacht, dafür gibt es bei Brother eine eigene Produktlinie. Ich persönlich bin sehr zufrieden.

17 Bewertungen