Brügge Testbericht

„Brügge“


Europas Kultur-Hauptstadt 2002 lädt ein .


Man sollte darauf bestehen , auf dem Beifahrer-Sitz Platz nehmen zu dürfen , wenn man mit dem Partner oder der Familie per Auto nach „Brügge“ einreist . Noch besser ist es allerdings , wenn man den Wagen außerhalb der Stadt auf einen Parkplatz stehen lässt . Denn wenn man erst einmal über eine der 13 Brücken ins Zentrum der Kultur-Haupt-Stadt 2002 vorgedrungen ist , gibt es so viele Dinge zu bestaunen , dass es wirklich schade wäre , sich zusätzlich auf den Straßen-Verkehr konzentrieren zu müssen . Außerdem ist es natürlich sehr viel angenehmer , die Stadt zu Fuß , mit dem Fahrrad oder von einem Kutschbock aus zu erleben .

Ein Gewirr von Gässchen und Grachten durchzieht die Innen-Stadt . Man kann auch mit dem Boot zur Nepomuk-Brücke und dann zu Fuß durch die Wolle Straße . Dazwischen finden sich lauschige Plätze , winzige Terrassen und Trauer-Weiden , deren Zweige weit über das Wasser hängen . Entlang der Kanäle gibt es viele hochherrschaftliche Patrizier-Häuser zu bewundern .
Bunte Backstein-Bauten mit Treppen-Giebeln drängen sich eng aneinander , goldverzierte Fassaden blinken in der Sonne , zinnengekrönte Türmchen erheben sich keck aus dem Dächer-Meer . Typisch für die malerische Landschaft Flanderns sind die Wind-Mühlen , von denen noch heute sehr viele in Betrieb sind . Was für eine Stadt ?

Vor 500 Jahren war „Brügge“ die Metropole des Welthandels und heute ist sie eine Stadt zum Verlieben - mit malerischem historischem Stadt-Bild und vielen Traditionen . Aber auch modern , mit einem umfangreichen Angebot an Kultur . Letzteres gibt es nicht erst seit der Ernennung zur Kultur-Haupt-Stadt Europas 2002 . Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen wird in diesem Jahr das neue Concert-Gebouw sein , ein Muster-Beispiel moderner Architektur , das sich aber trotzdem nahtlos in das historische Ensemble „Brügges“ einfügt . Auch in allen anderen Teilen der Stadt werden Kultur und Unterhaltung geboten - insgesamt sind dieses Jahr ungefähr 140 Veranstaltungen geplant .

Für die „Brügge“ Besucher wurde der „Brügge-2002-Pass“ entwickelt . Mit ihm kann man kostenlos eine der drei großen Ausstellungen besuchen , erhält eine Ermäßigung auf den Preis des jeweiligen Katalogs , verbilligte Eintritts-Karten zu allen andern Veranstaltungen , ein Büchlein mit Vorschlägen für Stadt-Spaziergänge und ein Geschenk . Der Pass kostet 25 Euro oder 35 Euro für zwei Personen . Aber eines sollte man bei all den Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten auf gar keinen Fall vergessen : „Brügge“ ist nicht nur Kultur- sondern vornehmlich auch Genießer-Stadt , die selbst verwöhnte Feinschmecker begeistert . Es gibt viele Restaurants und Straßen-Cafes die zum Verweilen einladen .


Bei einem „Brügge“ Besuch sollte man viel Zeit mitbringen , denn an einem Tag sind die sehr vielen Sehenswürdigkeiten fast gar nicht zu bewältigen . Und es wäre doch zu Schade wenn man sich abhetzt und nur die Hälfte mitbekommt , dann sollte man es lieber seinlassen . Auch den Leckereien kann man kaum widerstehen , mir hatten es besonders die Pralinen angetan .
Also dann : wünsche allen sehr viel Spaß und guten Appetit !