Brustkrebs Testbericht

No-product-image
ab 11,67
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(2)

Erfahrungsbericht von Tigerente79

Aufruf zur Vorsorge!

Pro:

Gute Heilungschancen bei rechtzeitiger Erkennung

Kontra:

Alles was so eine Erkrankung mit sich bringt

Empfehlung:

Nein

Heute möchte ich einmal einen Bericht über ein ganz anderes, und sehr ernstes Thema schreiben: Brustkrebs.

Nein liebe Männer, nicht denken, da braucht ihr nicht weiterzulesen, weil es euch sowieso nicht betrifft, das stimmt so nicht.
Zwar überwiegt die Häufigkeit der Erkrankung deutlich bei Frauen, aber die Statistiken der letzten Jahre zeigen, dass auch immer mehr Männer davon betroffen sind.
Also lest bitte weiter!

Jährlich erkranken etwa 46.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs, 19.000 sterben daran. Auf der Liste der krebsbedingten Todesursachen in Deutschland rangiert das Mammakarzinom, also der bösartige Brustkrebs, bei Frauen an erster Stelle.

Als Krankenschwester habe ich eine Zeitlang auf der Gynäkologie gearbeitet, und dort viele Frauen mit der Diagnose Brustkrebs kennen gelernt.
Ich sammelte dort viele traurige, aber auch schöne Erfahrungen.
Der Mut und der absolute Lebenswille, den die meisten Frauen zeigen, sind einfach umwerfend.
Klar, im ersten Moment durch die Diagnose völlig aus der Bahn geworfen, sind doch die meisten Frauen zäh, und kämpfen um ihr Überleben. Und der Kampf lohnt sich, denn Brustkrebs ist heilbar!


~~~Was ist eigentlich Brustkrebs?~~~

Er entsteht aus einer Entartung des Brustdrüsengewebes. Die genauen Ursachen für die Entstehung sind unbekannt, es werden jedoch Zusammenhänge mit dem Hormonhaushalt angenommen.
Die Medizin hat verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung herausgefunden:

- Krebs in der anderen Brust
- Brustkrebs bei engen Verwandten
- Krebserkrankung der Gebärmutter oder der Eierstöcke
- Übergewicht oder Diabetes mellitus
- Einsetzen der Periode vor dem zwölften Lebensjahr
- Erste Schwangerschaft nach dem 35. Lebensjahr
oder Kinderlosigkeit

~~~Wie kann ich selbst Verdacht schöpfen?~~~

Häufige Symptome, von denen die betroffenen Frauen berichten, sind unter anderem eine schmerzhafte Verhärtung in einer Brust oder Achselhöhle, wenn sich die Brustwarze nach innen schiebt oder wenn aus ihr Flüssigkeit ausläuft, oder eine unterschiedliche Größe der beiden Brüste. Aber Achtung, bei fast jeder Frau sind die Brüste unterschiedlich groß, was normal ist. Verdächtig ist dagegen, wenn dieser Größenunterschied plötzlich neu auftritt.

~~~Was kann ich selbst tun?~~~

Da Brustkrebs im Vergleich zu anderen bösartigen Krebserkrankungen durchaus gute Heilungschancen bietet, ist es verdammt wichtig, ihn so früh wie möglich zu erkennen.
Deshalb sollte jede Frau regelmäßig ihre Brust und Achselhöhle abtasten. Und dies am besten direkt nach der Periode, weil dann das Gewebe am weichsten ist, und Veränderungen am besten festgestellt werden können.
Dies geht ganz leicht, ich mache es zum Beispiel einfach regelmäßig unter der Dusche. Dazu hebe ich einen Arm nach oben und betaste mit den Fingern der anderen Hand Brust und Achselhöhle.
Wichtig ist dann auch noch die Inspektion der Brüste vor dem Spiegel. Man sollte darauf achten, ob sich die Brüste beide seitengleich bewegen, wenn man die Arme nach oben hebt, und auch auf Veränderungen in Größe und Form achten.

Bei irgendwelchen Auffälligkeiten bitte sofort zum Arzt gehen. Er hat Geräte, mit denen er die Brust noch genauer untersuchen kann.
Außerdem sollte man natürlich auch ohne Beschwerden ein bis zwei Mal im Jahr zum Frauenarzt gehen, der dann ja auch jedes Mal vorsorglich die Brust abtasten wird.
Bei einem Verdacht wird er eine Mammographie durchführen. Das ist so eine Art Röntgen, nur mit einer viel feineren Auflösung. Eventuelle Knoten im Gewebe werden so sichtbar gemacht.
Leider berichteten mir meine Patientinnen, dass diese Untersuchung doch etwas schmerzhaft ist, weil die Brüste ziemlich in die Länge gezogen und flach gedrückt werden.
Aber wem sein Leben lieb ist, der nimmt diese Untersuchung im Fall eines Falles gewiss gern auf sich!

~~~Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?~~~

Bei bestehender Erkrankung ist die Grundlage der Behandlung immer die operative Entfernung des Tumors.
Hierbei gibt es 2 Möglichkeiten:

1.Die brusterhaltende OP, wenn der Tumordurchmesser
nicht größer als 2 cm ist ( Das erkennt der Arzt
durch die Mammographie)
2.OP mit Entfernung der kranken Brust, wenn es
anders nicht möglich ist.

Die zweite Möglichkeit ist natürlich für die Frauen immer die schlimmere. Ich habe viele Gespräche geführt, in denen mir klar wurde, mit was für Gefühlen sich solche Frauen plagen.
Sie fühlen sich nicht mehr als vollwertige Frau, haben Angst, dass ihr Partner das sexuelle Interesse an ihnen verliert, und schämen sich wegen ihres Aussehens, und natürlich die immer vorherrschende Todesangst.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, das Fehlen einer Brust wieder auszugleichen.
Es gibt zum Beispiel einige wirklich sehr gute Brustprothesen, oder der Chirurg kann in manchen Fällen eine Brust auch operativ wieder aufbauen.

Doch weiter zur Therapie:

Nach einer Operation schließt in jedem Fall eine Chemotherapie an, um gestreute Metastasen abzutöten. Metastasen sind so was wie Ausläufer vom eigentlichen Tumor, die sich im Körper verteilen können und so Schäden an den verschiedenen Organen anrichten können.

Außerdem gibt es noch die Möglichkeit der Bestrahlung nach der Operation. Dieses soll verhindern, dass es zu einem Rezidiv kommt, also zu einer Neuentstehung des Tumors.

~~~Und was passiert danach?~~~

Nach einer Brustkrebserkrankung sollte eine Frau regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen gehen, da Metastasen auch noch 10 Jahre später auftreten können.
In den ersten 2 Jahren ist eine Nachsorge alle 3 Monate angebracht, in den nächsten 3 Jahren dann alle 6 Monate und danach einmal pro Jahr.

~~~Fazit~~~

Brustkrebs ist heilbar, und die Diagnose Brustkrebs bedeutet nicht gleichsam das Ende des Lebens.
Eine frühzeitige Erkennung der Krankheit verbessert die Heilungschancen enorm.
Nehmt deshalb Vorsorgeuntersuchungen wahr, und untersucht euch auch selbst. Frauen wie Männer!
Den betroffenen Frauen habe ich immer die Internetseite www.deutschekrebshilfe.de empfohlen. Dort findet man weitere Infos zum Thema und kann sich auch kostenlose Broschüren bestellen.

Ich bewerte natürlich mit nicht empfehlenswert, weil man eine Krankheit ja wohl auch nicht empfehlen kann. 5 Punkte gebe ich für die guten Heilungschancen und die oben angegebene Internetadresse!

Ich hoffe, ich konnte euch das Wichtigste zum Thema vermitteln, und euch begreiflich machen, wie wichtig die Vorsorgeuntersuchungen sind!

P.S. Ich veröffentliche diesen Bericht auch bei Ciao und dooyoo

Bis denn, gehabt euch wohl

LG Verena

14 Bewertungen