Bubba Ho-Tep (DVD) Testbericht

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ab 32,31
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von atrachte

Don´t fuck with the King

Pro:

exzellent funktionierender Genremix, Campbell und Davis,

Kontra:

spielt sein Potenzial nicht ganz aus,

Empfehlung:

Ja

iele seiner Fans haben es ja irgendwie schon immer geahnt, und zumindestens in den vom Titel her etwas seltsam anmutenden Film „Bubba Ho-Tep“ von Horroraltmeister Don Coscarelli („Phatasm“) bestätigen sich auch sämtliche Vermutungen: der King, Elvis Presley, lebt. Ebenso wie John F. Kennedy, nur das dieser jetzt ein Farbiger ist (!!!), und eine alt-ägyptische Mumie, die in dem Altersheim der beiden Legenden ihr Unwesen treibt und über das Arschloch der Heimbewohner deren Seelen aussaugt. Aber erst einmal der Reihe nach...
Lange ist es her, da hat sich Elvis Presley (genial: Bruce Campbell) dazu entschieden von seinem Leben im Rampenlicht Abschied zu nehmen um es ruhiger angehen zu lassen. Daher hat er mit einem Imitator seiner eigenen Person vereinbart einfach die Rollen zu tauschen, sodass der Imitator zum „echten“ King wurde, während Elvis fortan als Imitator seine Brötchen verdiente. Scheiße nur das der Imitator Drogenabhängig war und auf dem Klo des heimischen Gracelandsa abgekratzt ist und der echte Elvis die Dokumente, die belegen das er der einzig wahre King of Rock ’n’ Roll ist, bei einem Grillunfall zerstört hat. Tja, shit happens eben. Mittlerweile lebt der stark gealterte King in einem Altenheim, irgendwo in der tiefsten Einöde von Texas. Die einst so schwungvolle Hüfte ist im Arsch, der kleine Prinz vom King will auch nicht mehr so richtig funktionieren und darüber hinaus hält das Personal den ehemaligen Superstar für einen alten Irren, der den Verstand verloren hat. Der einzig wahre Freund den Elvis noch hat ist der farbige Jack (Ossie Davis), der standhaft darauf besteht das er der ehemalige Präsident John F. Kennedy ist, welchen man nach den Mordversuch „eingefärbt“ hat um zu vertuschen das er noch lebt. Wirklich Abstrus wird es jedoch erst, als sich seltsame Todesfälle in dem Altenheim häufen Wie Elvis und JFK bald herausfinden, scheint eine ägyptische Mumie, kurzerhand auf Bubba-Ho-Tep (Bob Ivy) getauft, in Cowboy-Montur für die Morde verantwortlich sein, da sie es auf die Seelen der alten Herrschaften abgesehen hat. Um diese zu bekommen, so vermutet zumindestens JFK, saugt die Mumie am Arschloch seiner Opfer, bevor diese ins Gras beißen. Und da Elvis und JFK noch ein bisschen ihr erbärmliches Leben weiterleben wollen, machen sie sich kurzerhand, der eine mit Gehilfe der andere im elektrischen Rollstuhl, auf die Jagd nach Bubba-Ho-Tep...

„Even a big bitch cockroach like you should know... never, but never, fuck with the King.“
- Elvis -
Der B-Movie Sektor ist ja bekannt dafür, die abstrusesten Ideen, die so niemals in einem Mainstream-Film funktionieren würden, zu einem meist überaus unterhaltsamen Endprodukt zusammen zu führen. Doch selbst im Genre der B-Movies ist „Bubba Ho-Tep“ schon eine Spur sehr, sehr eigenwillig, weshalb der Film sicherlich kein allzu großes Publikum ansprechen dürfte, sondern vielmehr einen kleinen Kreis an Filmfans, die auf solch spezielle Kost stehen. Alleine schon die Story dürfte den ein oder anderen sicherlich abschrecken, jedoch steckt hinter den Film vielmehr als eine schräge Monteur aus Horror- und Komikelementen, denn darüber hinaus ist der Film oftmals auch sehr Melancholisch angehaucht und beschäftigt sich mit essentiellen Fragen wie Leben, Tod, und den ganzen Sinn dahinter. In gewisser weise kann man „Bubba Ho-Tep“ fast schon eine philosophische Einfärbung attestieren, denn vor allem wenn der gebrochene, altersschwache Elvis in seinem Bett liegt und sein Leben reflektiert, stimmt der Film nachdenklich. Ein Umstand der einen wunderbaren Kontrast zu der doch sehr abgefahrenen Geschichte entwickelt und teilweise auch den Film ausmacht. Außerdem neigt der Film stellenweise auch zur leichten Gesellschaftskritik, etwa wenn zu Beginn des Filmes die Tochter von Presley´s verstorbenen Mitbewohnern das erste mal seit Jahren auftaucht um ohne den Funken von Trauer die Besitztümer ihres Vaters zu entsorgen, oder sich das Personal des Altersheimes über die Patienten lustig macht.

Diese Vielschichtigkeit in „Bubba Ho-Tep“ ist äußerst erfrischend für das Genre, und wirkt angenehmer Weise zu keinem Moment gekünstelt. Trotzdem steht im Vordergrund natürlich der Humor. Trockene Oneliner von Elvis, die kongenialen Dialoge zwischen dem King und dem farbigen JFK sowie die restlichen, allesamt sehr schrägen Charaktere des Filmes machen einfach nur unheimlich viel Spass, vor allem dann, wenn man die ganzen Anspielungen auf andere Filme, historische Hintergründe der beiden Personen sowie die Popkultur etwas nachvollziehen kann. Allerdings muss man auch sagen, so Unterhaltend der Film auch ist, hätte er durchaus noch etwas mehr Potenzial gehabt, wobei den Film ein brachialer Humor sicherlich nicht sonderlich gut gestanden hätte. Der Horroranteil des Filmes ist hingegen relativ gering gehalten. Zwar gibt es technisch gut umgesetzte Flackerszenen, die Maske der Mumie ist ebenfalls sehr gut gelungen und die zwei, drei Gruselszenen sind auch ganz nett, allerdings darf man vielmehr hier auch nicht erwarten. Das macht in sofern aber nicht viel aus, da der Film als blutige Abhandlung wohl nicht so gut funktioniert hätte, wie er es als softer Gruselspaß letzten Endes tut.
Das Highlight des Filmes ist aber wohl definitiv B-Movie Ikone Bruce Campbell („Tanz der Teufel“, „My Name Is Bruce“) als schwer gealterter und deprimierter Elvis Presley. Anders als vielleicht zu erwarten, spielt Campbell seine Rolle mit sehr viel Respekt vor dem King und schafft den Spagtasprung zwischen Komik über dessen Person und eine doch würdige Interpretation seines Charakters. Auch in den eher ruhigen Momenten funktioniert Campbell erstaunlich gut und schafft es einen mehrdimensionalen Charakter zu verkörpern, was für den hauptsächlich aus Trashfilmen bekannten Schauspieler eher ungewöhnlich ist. Nicht weniger schlecht gefällt Ossie Davis („Do the Right Thing“, „Dr. Dolittle“) ein einer seiner letzten Rollen als farbiger JFK, oder nur als durchgedrehter Jack? So genau weiß man das eigentlich nie, im Universum des Filmes ergibt das ganze aber durchaus Sinn. Wie dem auch sei, auch Davis spielt seine Rolle sehr gut, liefert sich hervorragende Dialoge und lässt auch den ein oder anderen erinnerungswürdigen Oneliner vom Stapel. Bei den Nebenrollen fällt ansonsten einzig und allein noch Ella Joyce („What´s Up Dad“) als zynische, und doch menschliche Krankenschwester auf.

\\\\ Daten zum Film ////
Original Filmtitel:
Bubba Ho-Tep (2002)

Länge des Filmes:
Ca. 92 Minuten
Darsteller:
Bruce Campbell...Elvis
Ossie Davis...Jack
Ella Joyce...The Nurse
Heidi Marnhout...Callie
Bob Ivy...Bubba Ho-tep
Edith Jefferson ...Elderly Woman
Larry Pennel...Kemosabe
...

Regisseur:
Don Coscarelli
FSK:
Freigegeben ab 16 Jahren

\\\\ Fazit ////
„Bubba Ho-Tep“ ist natürlich äußerst spezielle Genrekost, die, wenn man sich auf sie einlässt, aber höchst Unterhaltend ist. Das der Film dabei so gut funktioniert dürfte wohl vor allem daran liegen das die Portionierung zwischen den einzelnen Genre Elementen sehr ausgewogen geworden ist, und man ein sehr stimmiges, wenn auch stets skurriles Gesamtbild geschaffen hat. Seien es die grandiosen Dialoge, der leichte Anflug von Gesellschaftskritik oder Bruce Campbell als gealterter Elvis: „Bubba Ho-Tep“ macht einfach Spass.
8/10 Punkten für den Film "Bubba Ho-Tep" und somit vier Sterne als Wertung.

43 Bewertungen, 8 Kommentare

  • MasterSirTobi

    19.07.2009, 17:19 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht, gefällt mir gut LG und Sh

  • sigrid9979

    16.07.2009, 08:02 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich..Freue mich über Gegenlesungen .Lg Sigi

  • tk7722

    16.07.2009, 04:40 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht, liebe Grüße

  • hjid55

    16.07.2009, 00:25 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüße Sarah

  • catmum68

    15.07.2009, 22:55 Uhr von catmum68
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein guter Bericht LG

  • Bunny84

    15.07.2009, 21:40 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich. Wünsche dir einen schönen Abend. Lieben Gruß Anja

  • Iris1979

    15.07.2009, 21:37 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. Liebe Grüße Iris

  • morla

    15.07.2009, 21:37 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg............ petra