Buddhismus Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sephiroth

Für unglückliche Christen =)

Pro:

kein fester Gottglaube

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich möchte euch einmal eine wichtige Weltreligion vorstellen. Bei ihr dreht sich nicht alles um einen Gott und seine göttlichen Taten. Sie ist auch keine Sekte, sondern einfach der Weg um sich selbst zu finden. ich selbst war/bin Christ, gläubig aber seit längerem habe ich das Gefühl, dass mich diese Religion nicht mehr anspricht (ich möchte jetzt keine Christen anklagen!!!). Sie ist altmodisch und wird zu und zu mehr kommerziel. Deshalb zeige ich in diesem folgenden Bericht die Grundeinheiten des buddhistischen Glaubens und seine Entstehungsgeschichte.


Die Welt und der Buddhismus – die Welt des Buddhismus

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern, die deutlich von Buddhismus besiedelt waren oder noch immer sind. Auch in Amerika und Westeuropa schlägt diese Lehre seit einem Jahrhundert Wurzeln. Der Buddhismus ist die zurzeit am schnellst verbreitende Religion. Der Buddhismus ist eine sehr strickte und radikale Alternative zu unseren üblichen Bücherreligionen (Christentum, Judentum). Viele Leute entdecken in dieser alten Religion eine Wertschätzung von menschlichen und spirituellen Qualitäten, welche in unserer heutigen Konsumgesellschaft fehle. Das Wissen, der westlichen Bevölkerung, über den Buddhismus, ist oft sehr dürftig und viele Bücher und Artikel sind oft eher verwirrender als lehrreich. Viele Autoren und Wissenschaftler sehen den Buddhismus als eine Religion wie die anderen auch. Doch er unterscheidet sich vielerlei Weise von der Vorstellung, die üblicherweise mit dem Wort Religion verbunden ist. Buddhismus kennt keinen „Schöpfergott“ oder sogar mehrere Götter, denen man unterlegen ist oder auf dessen Kraft man zählen könnte. Er fordert nicht auf seine individuellen Eigenschaften oder Besitztümer abzulegen. Im Gegenteil, denn der Buddhismus ermutigt, Verantwortung für das eigene Leben und das des Nächsten zu übernehmen. Buddhismus wiederspricht der Wissenschaft nicht, versucht aber trotzdem den Gläubigen Dinge beizubringen, die man einfach nicht erklären kann und den menschlichen Verstand überschreiten. Er ist auch keine besondere Art von Therapie. Der Buddhismus versucht lediglich psychische Probleme zu lösen und eröffnet Bewusstseinsdimensionen, die die Vorstellung westlicher Kultur bei weitem überschreiten.


Der Kern der Lehre

Buddhismus ist eine praktisch angewendete Lehre, die hilft den Menschen sich geistig weiter zu entwickeln. Nach der Lehre kann ein Mensch seine Energie so lange anreichern, bis er nur noch glücklich lebt egal was geschieht. Damit wächst er aus Zuständen wie Wut, Leiden, Langeweile etc.
Seit über 2600 Jahren hat die buddhistische Tradition eine Vielzahl von Praktiken und Lehren entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Menschen, Zeiten, Kulturen und Temperamenten angepasst sind. Der Buddhismus bietet eine weitreichende Vision an, die dem geistigen Wachstum von Menschen keine Grenzen setzt.

Das Zentrum des Buddhismus – Veränderung des eigenen Geisteszustand

Durch die buddhistischen Praktiken versucht man sich mehr und mehr für positive Geisteszustände zu öffnen: Für Freude und Freundlichkeit, Glück und Geistesruhe, Selbstvertrauen und innere Zufriedenheit, geistige Klarheit und Energie, Gleichmut und heitere Gelassenheit. Zugleich wird daran gearbeitet die negativen Eigenschaften und Gedanken aus der menschlichen Psyche zu vertreiben.
Buddha hat es so formuliert:
„So wie der große Ozean nur einen Geschmack hat, den von Salz, so hat meine Lehre nur einen Geschmack, den Geschmack von Freiheit.“

Gipfelpunkt dieses geistigen Wachstumsprozess ist die Erfahrung von „Erleuchtung“ (Nirvana). Erleuchtung das Ziel aller Buddhisten und Therapien lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Es ist ein zustand jenseits von Worten und Begriffen. Doch in vielen Lehren wird die Erleuchtung durch drei Qualitäten gekennzeichnet:
- tiefgründige Weisheit
- grenzenloses Mitgefühl
- unerschöpfliche Energie
Nach den Aufzeichnungen der buddhistischen Lehre ist dieser Zustanden noch keinem völlig vorhanden gewesen. Nicht einmal Siddharta soll dieses Stadium des Bewusstseins lebendig erreicht haben, doch dies ist keineswegs abschreckend für die Buddhisten, sondern viel eher ein Ansporn.

Ein Erleuchteter sieht die Dinge so, wie sie wirklich sind. Er sieht das wahre Leben, die gesamte Existenz aus der weitest möglichen oder tiefgründigsten Perspektive. Dazu erlebt er eine völlige „Befreiung des Herzens“.
Dieser Prozess wird im Buddhismus traditionell als „Pfad“ bezeichnet.

Meditation

Diese Technik wird im Buddhismus auf verschiedene Weisen beschrieben, doch alle haben drei wesendliche Aspekte gemeinsam:
- die Praxis der Ethik
- Meditation
- Weisheit
„Dreifältiger Pfad“ ist die einfachste Erläuterung für diesen Bereich. Nach buddhistischer Vorstellung leben alle nicht Erleuchteten in einem Zustand der Verblendung und spirituellen Blindheit.

Ein Beispiel: (Tod)
Verstandesmäßig akzeptieren zwar alle Menschen, dass sie sterben müssen, doch emotional wollen sie diese Sache einfach nicht akzeptieren. Wir leben meiner Meinung nach so, dass wir nie sterben würden. Andere versuchen mit allen Mitteln sich vor der Angst vom Tod aus zu weichen und wollen die Tatsache des Todes nicht einsehen.

Der Buddhismus kennt eine Vielzahl von Methoden, sich den negativen Eigenschaften zu entziehen. Die direkteste Methode dafür ist die Meditation. Vorraussetzung für eine erfolgreiche Meditationsübung ist ein reines Leben. Dazu sind fünf ethische Vorsätze nötig, von denen es positive und negative Formulierungen gibt:

-Aufhören andere Lebewesen zu töten und zu verletzen
Allen mit Freundlichkeit, Offenheit und Wohlwollen begegnen.

-Aufhören, etwas zu nehmen, was nicht freiwillig gegeben wurde
Großzügig handeln und geben

-Aufhören, durch Sexualität Leid zuzufügen
Partnerschaften auf Liebe und Achtsamkeit gründen

-Aufhören, unwahr und verletzend zu sprechen
Ehrlichkeit, Offenheit und achtsame Rede pflegen

-Aufhören, bewusstseinstrübenden Konsum zu praktizieren
Immer gegenwärtig Achtsamkeit und Bewusstheit üben

Durch die Meditation werden positive Eigenschaften und Emotionen verstärkt und geprobt. (Freude, Liebe, Höflichkeit, Mitgefühl, Gelassenheit etc.) Dabei werden die Gegenteile ausgesperrt. (Egoismus, Eifersucht, Gewalt etc.) Dabei konzentriert sich der Buddhist zu erst auf die drei „Geistesgifte“ nämlich Gier, Hass und Verblendung.

Der Weg aus dem Leiden heraus

Der Buddhismus ist in jeder Hinsicht optimistisch. Er glaubt an das Gute in jedem Menschen. Das ist auch der Grund wieso die Menschen in den buddhistischen Ländern wesendlich positiver sind als ein großer Teil der westlichen Religion. Buddhismus weist einen Ausweg aus genau diesem Leiden.
In seiner ersten Rede hat Siddharta die Verkündung der „Vier edlen Wahrheiten“ im Stiel eines medizinischen Berichtes gemacht:

Die Krankheit; Bedingte Existenz ist unbefriedigend und letztlich leidvoll.

Die Ursache; Gier und selbstsüchtiges Begehren

Das Ziel, die Gesundheit; Höchstes Glück ist möglich, wenn das Begehren überwunden wird.

Der Weg zur Gesundheit; „Der edle achtfältige Pfad“, der zur Überwindung der Gier führt.

„Der edle achtfältige Pfad“ beschreibt den buddhistischen Übungsweg, auf dem Menschen sich schrittweise verwandeln und letztlich alle Aspekte ihres Lebens umgestalten. Er besteht aus acht Schritten:

Vollkommene Einsicht
Vollkommener Entschluss
Vollkommene Rede
Vollkommenes Handeln
Vollkommener Lebenserwerb
Vollkommene Anstrengung
Vollkommene Achtsamkeit
Vollkommene Sammlung

Auf diesem Pfad verändern Menschen ihre Emotionen, Handlungen und ihre Sprachweise, um letztendlich die Erleuchtung zu erreichen.

Buddha (Siddharta Gautama)

Geboren wurde Siddharta Gautama in Lumbini, einem Dorf bei der Grenze zwischen Indien und Nepal. Über seine Jugend ist kaum etwas bekannt, sicher ist aber, dass er in höchstem Luxus aufwuchs. Sein Vater, Suddhodana, war ein Oberhaupt der Adelsrepublik.
Doch trotz Reichtums war Siddharta nicht zufrieden. Auch seine Hochzeit mit 16 Jahren und der darauffolgende Sohn konnte ihn nicht aufheitern. Die Frage nach dem Sinn des Lebens konnte ihn keiner beantworten.

Im Alter von 30 machte er sich auf eine Reise, um diese Frage beantwortet zu bekommen, dabei lies er Reichtum, Haus, Familie einfach alles zurück. Siddharta wurde wandernder Bettler. Auf seiner weiten Reise traf er viele Weise und Lehrer, die ihm unter anderem die Kraft der Meditation beibrachten. Tage lang saß er in nur einer Meditation. Dabei erkannte er die Struktur von Geburt und Wiedergeburt.

„Der, der ein positives und friedvolles Leben hinter sich hatte wurde als seinen Wunsch wiedergeboren, doch der der sich anderen und sich selbst gegenüber betrügt hatte es nicht verdient erneut zu leben.“

Doch nach vielen Jahren, kurz vor der Verhungerung stehend, bemerkte Siddharta, dass der weg der Asketen (die Gruppe, die er sich angeschlossen hatte) der falsche war. Er beschloss wieder Nahrung zu sich zu nehmen, womit er aus der Religion der Asketen ausgeschlossen wurde. Doch der Meditationstechnik blieb er treu. Nach Aufzählungen hat er sich nach der lehrreichen Zeit unter einen Rosenapfelbaum gesetzt und meditiert. Dabei entdeckte er die heutige „pratitya samutpada“, eine seiner Meinung nach perfekte Version des Meditierens.
Die begrenzte Gestalt von Siddharta starb einige Jahre später, doch er lebte weiter als ein Wesen unbegrenzter Weisheit und Emotionen. Erst nach seinem Tod wurde er zu einem „Buddha“ einem vollkommenen und erleuchtetem Wesen. Doch vor seinem Ableben entschied sich Siddharta viele Gläubiger von seiner Theorie zu überzeugen, damit diese das Nirvana erreichen können.

Buddhist wird man nicht als Mitglied

Buddhismus wird nicht vererbt. Ein Buddhist ist man erst, wenn man sich entschieden hat sich auf einen harten und brutalen Pfad zu begeben, um seine innere Freiheit zu bekommen. Menschen werden auch nicht im Buddhismus festgehalten. Ist der Geist nicht stark genug diese harte Probe zu bestehen kann jeder gehen, wann er will. Wirklicher Buddhist zu sein bedeutet, das ernsthafte Streben nach Erleuchtung ins Zentrum seines Lebens zu stellen.; die drei höchsten Ideale im Buddhismus als höchste Werte im Universum zu sehen und sein Leben den „Drei Juwelen“ inspirieren und leiten zu lassen:

Dem Buddha, dem Ideal menschlicher Vervollkommnung und Symbol für Erleuchtung.

Dem Dharma, den Lehren und Methoden, die über 2500 Jahre in der buddhistischen Tradition entwickelt und überliefert wurden.

Dem Sangha, der spirituellen Gemeinschaft all derer, die den Dharma praktizieren und versuchen, ihr menschliches Potential zu entfalten.

Diese drei Aspekte zu befolgen ist im Buddhismus keine Pflicht, sonder eher eine Hilfe, den Pfad besser zu besteigen. Sie helfen, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren.

Und zum Schluss. So beschreibt Buddha einen Erleuchteten
Ein Friedvoller hat alles Verlangen hinter sich gelassen, noch bevor sein Körper zerfällt.
Er fragt sich nicht, wie alles begann oder wie es enden wird und hängt auch nicht an den, was dazwischen geschieht.
Solch ein Mensch hat keine Erwartungen und Wünsche für die Zukunft.
Er fühlt keinen Zorn, keine Angst und keinen Stress.
Er ist ein Weiser, der besonnen spricht.
Er hat kein Verlangen nach der Zukunft, kein Bedauern für die Gegenwart.
Frei von der verworrenen Sinnenwelt leiten ihn keine Meinungen und Ansichten.
Er verbirgt nichts und nimmt nichts in Besitzt.
Er ist nicht überheblich und nicht süchtig nach Vergnügen.
Er ist voll Sanftheit und hellwacher Achtsamkeit, ohne blinden Glauben und hegt keinerlei Abneigung.
Er strebt nicht nach Gewinn, bleibt unberührt, wenn er nichts erhält.
Man findet kein Begehren nach immer neuen Geschmäcken in ihm.
Seine Achtsamkeit paart sich mit ständigem Gleichmut, wo Überheblichkeit unmöglich ist.
Er vergleicht sich nicht mit dem Rest der Welt als „überlegen“, „unterlegen“ oder „gleich“
Weil er versteht, wie die Dinge wirklich sind, ist er frei von Abhängigkeit und stürzt sich auf nichts.
Für ihn gibt es kein Begehren mehr zu existieren oder nicht zu existieren.
Den nenn ich friedvoll, der nach Lüsten nicht mehr trachtet, dem nichts mehr fesselt und der alles Haften überwand.
Er ist ein Mann ohne Söhne, ohne Wohlstand, ohne Felder, ohne Vie – ein Mensch in dem nichts nach Besitz verlangt und der nicht als nicht seines zurückweist.
Er ist ein Mensch , der vom Gerede und Priestern, von Asketen und anderen Menschen unberührt bleibt.
Er ist ein Mensch ohne Ergeiz und Eifersucht.
Er ist ein Mensch, der nichts in dieser Welt sein eigen nennt und der nicht klagt, überhaupt nichts zu besitzen.
Friedvoll ist, wer den Dingen nach geht.


Nachwort
Ich hoffe der doch etwas ausführliche Artikel hat euch ein wenig neugierig gemacht. Viele deutsche Buddhistische Kloster (man muss nicht extra nach Tibet fahren) sind offen gegenüber \"Neulingen\" und haben oft Tage, an denen man sich den Altag eines Buddhisten anschauen kann.

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