Buddhismus Testbericht

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Erfahrungsbericht von Azira

Buddhismus - der sanfte Weg

Pro:

Die Gewaltlosigkeit als Grundsatz

Kontra:

---

Empfehlung:

Nein

Immer mehr Menschen interessieren sich für die Weltreligionen, um sich ein Bild machen zu können, welche Einflüsse von diesen auf die Menschheit ausgehen und wie sie sich möglicherweise auswirken können. Deshalb schreibe ich heute einen Bericht über eine der bekanntesten nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften.

Der in der heutigen Zeit bekannteste Buddhist ist der seit 1950 aus seiner Heimat Tibet vertriebene und nun in Nordindien lebende Dalai Lama. Sein friedfertiger Umgang mit der Tatsache der Vertreibung seines Volkes aus Tibet und die Weisheit, mit der er vom Exil aus sein Anliegen, die Rückkehr nach Tibet, betreibt - zeigt in der besten Weise, was Buddhismus ist.

"Der Buddhismus ist weder ein Dogma, noch eine Religion, sondern eher eine Kunst zu leben und eine Quelle des Glücks, des inneren Friedens und der Weisheit. Er erweckt in uns Herzensgüte und Liebe und lehrt, alles Leben auf dieser Erde zu schützen." So beschreibt der Dalai Lama den Buddhismus im Buch "Der Friede beginnt in Dir" (Herder Verlag, Reihe Spektrum).

Die Friedfertigkeit kann man also als wichtigstes Attribut eines Anhängers des Buddhismus sehen. Das zweite Anliegen ist das Mitgefühl mit allen Wesen der Erde (d.h. auch mit den Tieren, weshalb Buddhisten im allgemeinen auch kein Fleisch essen). Das Streben nach Erkenntnis und Erleuchtung, nach Wunschlosigkeit und nach körperlicher und geistiger Vervollkommnung ist ein weiteres Ziel. Dies geschieht durch Einfachheit im Lebensstil, durch Nachdenken, durch Fürsorge für die Mitgeschöpfe und durch das Ausüben bestimmter Meditationstechniken.

Nun zur Entstehungsgeschichte des Buddhismus:

Gautama Siddharta (nach seiner "Erleuchtung" oder "Erweckung" Buddha genannt) war ein indischer Prinz, der mit seiner schönen Frau und seinem Sohn innerhalb der fürstlichen Großfamilie ein prunkvolles und beschütztes Leben führte. Einige Male hatte er unerkannt den Palast verlassen und dabei das Elend, die Krankheiten, den Tod von einfachen Menschen zum ersten Male gesehen und war davon erschüttert. Er fühlte immer deutlicher ein Unbehagen und Schuldgefühle diesen Menschen gegenüber, die außerhalb seiner Lebenswelt in Armut und Erschöpfung lebten.

Er verließ deshalb eines Tages den Palast, seine Frau und das Kind, und machte sich auf den Weg der Suche nach den Ursachen von Ungerechtigkeit, Leid, Krankheit und Tod. Als Bettler durchwanderte er das Land, ging für viele Jahre in ein Kloster, wo er sich der indischen Philosophie widmete.- Dies alles führte ihn jedoch nicht zu der Erleuchtung, die er suchte.

Er begab sich deshalb mit fünf Gleichgesinnten zu einer versteckten Berghöhle des Himalaya um dort nach Hindu-Art sehr streng zu fasten und asketisch zu leben. Davon erhoffte er sich Erkenntnis über die Ursache des Leidens in der Welt.

Nach sechs Jahren war er zum Skelett abgemagert und gab diesen Weg der Erkenntnissuche auf, denn er war inzwischen der Meinung, dass er Erleuchtung nur in der wirklichen Alltagswelt finden würde.

Predigend zog er deshalb durch das Land, um sein Wissen, das er als Bettler, als Mönch und als Einsiedler gewonnen hatte, mit den Menschen zu teilen.

Eines Tages setzte er sich unter die breite Krone eines Bo-Baumes und beschloss, diesen Platz nie wieder zu verlassen.- In dieser Zeit kam eine große Versuchung über ihn, die ihn dazu verleiten wollte, zurückzukehren in sein bequemes Leben im Palast und heimzukehren zu Frau, Kind und Großfamilie.

Nachdem er dieser Versuchung widerstanden hatte, gelangte er in einen Zustand äußersten Bewusstseins und hatte "Anteil an der Allwissenheit des Unendlichen".

Die Essenz seiner Erkenntnis war, dass alles Leid von bösen und sinnlichen Wünschen, von der Gier und dem Egoismus und von einem Leben weitab von Gott kommt.

Er ging zurück zu seinen Gefährten und zog wieder mit ihnen durch das Land, um die Erkenntnis zu verbreiten, die ihm zuteil geworden war. Seine Anhänger nannten ihn Buddha, d.h. "der Erleuchtete".

Buddha starb etwa 544 v.Ch. Im Laufe der Jahrhunderte verlor seine Lehre an Strenge und Reinheit und es bildeten sich allmählich viele Seitenzweige aus, die zum Teil seltsame, sektirerische Blüten trieben. Das Streben nach Vervollkommnung von Körper und Geist sowie das Mitgefühl mit allen Geschöpfen der Erde sind aber bis heute allen gemeinsam und geben dem Buddhismus seine bis in unsere Zeit große Bedeutung und Kraft.

Abschließend möchte ich noch die 41. Strophe aus dem Abschnitt "Geduld" der Lehrreden aufschreiben. Ein Mensch, dem Unrecht getan wurde, geht dabei mit sich zu Rate, ob und wie er sich dafür rächen soll:

"Nicht gegen den Stock errege ich mich,
der mich schlägt und mir Schmerz bereitet,
sondern gegen den, der ihn führt.
Ihn wiederum führt der Hass -
so gilt es also, den H a s s zu hassen."

Die Ursachen des Hasses zu beseitigen - ja, das wäre gerade in diesen Tagen angeraten.

10 Bewertungen, 2 Kommentare

  • popela

    30.09.2002, 11:07 Uhr von popela
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde auch, dass der Buddhismus eine der sympathischsten Religionen ist, die meisten anderen blicken doch auf eine gewaltvolle Geschichte zurück (wie auch das Christentum). Und leider wird ja auch heute noch Gewalt im Namen von Religionen angewen

  • Maeuschen21

    19.02.2002, 00:03 Uhr von Maeuschen21
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hatte es mal in der Schule un dauch privat interessiere ich mich etwas für verschiedene Glaubensrichtungen und der buddhismus ist einer von denen die mich sehr neugiereig gemacht haben, super Bericht!! ;o) VLGMandy