Bulimie Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sunnymaus

Bulimie- der Hunger nach Anerkennung

Pro:

nichts

Kontra:

eine Bulimie wird von Außenstehenden oft nicht bemerkt

Empfehlung:

Nein

In unserer heutigen Gesellschaft sind Essstörungen keine Seltenheit. Wer möchte nicht so schlank, hübsch und attraktiv wie die ganzen Models aus der Werbung sein? Täglich werden wir mit solchen schlanken Schönheiten konfrontiert. Durch diesen gesellschaftlichen Druck entstehen Essstörungen, wie Bulimie, Magersucht und Fettsucht.
Um Bulimie geht es in meinem heutigen Bericht.

Was ist Bulimie?

Die als Bulimie bezeichnete Ess-Brech-Sucht ist eine Essstörung, die häufig die gleichen Ursachen hat, wie die Magersucht(Anorexia nervosa). Meistens beginnt die Bulimie zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr.

85 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt ständig zu und ist mit 3 Prozent bei den 15 bis 35jährigen höher, als die Neuerkrankungen bei der Magersucht. Häufig tritt die Bulimie als Folge bzw. nach einer Anorexia nervosa auf. Dabei kann es möglicherweise zu Übergangsstadien kommen.

Krankheitsbild

Eß-Brech-Süchtige leiden unter regelrechten Fressanfällen. Meistens werden zwischen 3.000 und 10.000 kcal pro Tag aufgenommen. In Extremfällen kann ein Betroffener bis zu 30.000 kcal in sich hineinstopfen.

Während des Essens leiden die Betroffenen unter einer starken krankhaften Angst vor dem Dickwerden. Nach dem Essen wird dann sofort Erbrechen herbeigeführt.
Damit man ihr Erbrechen nicht hört, lassen sich Betroffene so einiges einfallen. Ein beliebtes „Ablenkungsmanöver“ ist die Musik laut aufzudrehen, damit das Erbrechen übertönt wird.

Bei Bulimie ist sehr auffällig, dass die Betroffenen nicht unter Mitmenschen essen können. Sie fühlen sich beobachtet.

Die Phasen des Essens sind die einzigen \"ruhigen\" Momente der Betroffenen. Ansonsten kreisen die Gedanken ständig um das Essen: Wann kaufe ich ein? Was kaufe ich ein? Habe ich genug? Reicht mein Geld? Geldprobleme sind bei einer Bulimie nicht selten die Folge. Ein Betroffener kann für eine „Fressattacke“ schon einmal bis zu 30 Euro ausgeben. Viele Betroffene fragen dann ihre Eltern, Freunde usw unter einem anderen Vorwand nach Geld. Dadurch verstickt sich der Betroffene immer mehr in Lügen.

Meistens schämen sich die Betroffenen. Die Gier nach Essen und das auf eine Fressorgie erfolgende Brechen werden fast immer verheimlicht. Dennoch erkennen die Betroffenen sehr deutlich, dass sie krank sind. Der Leidensdruck durch die Krankheit ist, im Gegensatz zur Anorexie, erheblich.

Außenstehende merken meistens nicht von der Bulimie, weil Eß-Brech-Süchtige häufig gar kein oder nur wenig Übergewicht haben. Trotzdem kann es, insbesondere wenn Bulimie lange unbehandelt bleibt, zu schweren körperlichen und psychischen Folgeerkrankungen kommen.

Zu den psychischen Folgen gehören Depressionen, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl sowie akute Selbstmordgedanken. Körperliche Folgen können u. a. sein:
• Schwellungen der Speicheldrüsen
• Zahnschmelzschädigungen durch zu viel Magensäure im Mundraum
• Risse in der Speiseröhre und in der Magenwand
• Störungen im Magen-Darm-Trakt
• Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
• niedriger Blutdruck
• Ödeme
• Menstruationsstörungen
• Störungen des Stoffwechsels
• Herz-Rhythmus-Störungen


Therapie

Nach dem Aufbau einer tragfähigen Beziehung zwischen Arzt und Patient sollte eine langfristig angelegte ambulante Psychotherapie erfolgen. Sinnvoll ist ein verhaltenstherapeutischer oder tiefenpsychologischer Ansatz.

Bei sehr starkem Leidensdruck und schweren Formen der Bulimie kann eine stationäre Behandlung sinnvoll sein.

In manchen Fällen kann die Therapie medikamentös unterstützt werden. Betroffene und Familienangehörige finden Rat und Unterstützung in Selbsthilfeorganisationen und -gruppen.

Eigene Erfahrungen

Eine sehr gute Freundin von mir hatte auch Bulimie. Sie hat es so perfekt angestellt, dass ihre Familie davon gar nichts wusste. Nur wir Freunde haben es irgendwann durch ihr Verhalten und durch ihre Essgewohnheiten bemerkt. Als wir sie damit konfrontiert haben, kamen Kommentare wie „ Ich habe alles unter Kontrolle“ und „Mir passiert schon nichts“. Dass man alles unter Kontrolle hat, kann man bei Bulimie sicher nicht sagen. Bulimie ist eine Sucht.

Erst als wir meiner Freundin die ganzen Folgen einer Bulimie erklärt haben und ihr Fotos gezeigt haben, wurde ihr bewusst, was sie ihrem Körper antut. Sie meinte dann auf einmal, dass sie gar nicht wusste, dass es so schlimm ist. Über die Folgen einer Bulimie( siehe oben, Zum Beispiel brüchige Nägel) machen sich die meisten Betroffenen keine Gedanken.

25 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Fernsteuerung

    30.12.2004, 11:20 Uhr von Fernsteuerung
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön, daß es Menschen gibt, die auf ihre Mitmenschen achten! Für mich war Dein Bericht berührend und zugleich sehr informativ! Liebe Grüsse, Fernsteuerung.

  • Geisha_X

    15.05.2004, 11:57 Uhr von Geisha_X
    Bewertung: sehr hilfreich

    habe mal mit einer Bulimikerin zusammengewohnt. Sie war Model, da zählt das schon fast als Berufskrankheit. Sehr guter Bericht von Dir. LG

  • antjeeule

    13.05.2004, 20:01 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dann hat deine Freundin aber wirklich Glück gehabt, dass ihr doch mal genauer hingesehen habt. Viele dieser psychischen Störungen könnten eher erkannt und gut behandelt werden, wenn man ein wenig mer aufeinander achten würde. Bulimie is