Bullitt (DVD) Testbericht

Die Produktion 'Bullitt'

Basierend auf dem Roman „Mute Witness“ von Robert L. Pike bzw. Fish (adaptiert von Alan R. Trustman und Harry Kleiner) inszenierte der britische Regisseur Peter Yates 1968 einen nüchternen, komplett an Originalschauplätzen – nicht im Studio – gedrehten Kriminalfilm. Berühmtheit erlangte der Film für seine etwa zehnminütige, minutiös choreographierte Verfolgungsjagd, bei der Hauptdarsteller Steve McQueen selbst das Steuer eines 1968er Ford Mustang übernahm.


Handlungsabriss
San Francisco, 1968: Polizist Frank Bullitt (Steve McQueen) erhält vom ehrgeizigen Offiziellen Walter Chalmers (Robert Vaughn) den Auftrag, einen wichtigen Kronzeugen zu beschützen. Dieser soll vor einem Unterausschuss des US-Senats gegen das organisierte Verbrechen aussagen, wodurch Chalmers hofft, seine Karriere voranzubringen. Im Hotel, wo Chalmers den Zeugen (Felice Orlandi) untergebracht hat, teilt Bullitt seine Kollegen Delgetti (Don Gordon) und Stanton (Carl Reindel) in die ersten zwei Schichten zur Bewachung ein und will selbst die dritte übernehmen. Während Stantons Schicht dringen zwei Killer ins Hotelzimmer ein, schießen den Polizisten an, schlagen ihn nieder und verwunden auch den Zeugen schwer. Dieser und Stanton kommen ins Krankenhaus, wo Chalmers angesichts dieses Misserfolgs Bullitt damit droht, die Veranwortung auf die lokale Polizei abzuwälzen; außerdem ordnet Chalmers für den nächsten Tag die Übernahme des Zeugen durch seine eigenen Leute an. Als der Kronzeuge an seinen schweren Schusswunden stirbt, bittet Bullitt den behandelnden Arzt (George Stanford Brown), das nicht publik zu machen, und läßt den Toten als ‚Unbekannten‘ ins Leichenschauhaus bringen. Dadurch will Bullitt Zeit gewinnen, um den Fall aufklären zu können, bevor Chalmers einschreiten kann....


Einschätzung
Zwar ist die äußere Handlung nicht sonderlich komplex, aber Ambiente, Charaktere und Atmosphäre sind stimmig in Szene gesetzt. Spannung wird durchaus wirksam mit einfachen Mitteln erzeugt (abgesehen von der Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd). Unterstützt wird die spezielle Ästhetik des Films durch einen sparsamen eingesetzten, jazz-artigen Soundtrack von Lalo Schifrin (von ihm stammt auch u.a. das 'Mission Impossible'-Thema). Schauspielerisch hervorragend sind McQueen als potentiell rebellischer Ermittler, der sich nicht immer an die Regeln hält, und Vaughn als ehrgeiziger Machtmensch, dem an der Aufklärung von Verbrechen weniger zu liegen scheint, als an der eigenen Karriere. Bullitts Freundin Cathy (Jacqueline Bisset), die er – letztlich erfolglos – komplett von seiner Arbeit abschirmen will, wirft einen weiteren wichtigen Konflikt auf: Kann Bullitt der alltäglichen Gegenwart von Mord und Totschlag in seinem Beruf ausgesetzt werden, ohne selbst als Mensch Schaden zu nehmen?
In technischer Hinsicht sind die Specials auf dieser DVD eher überschaubar; neben kurzen Angaben zum Film im Menü (etwa Besetzung und Crew) wird der Kinotrailer und eine kurze (lediglich ein paar Minuten lange) Dokumentation mitgeliefert, die einen Teil der Drehorte und -arbeiten in San Francisco zeigt. Zusätzliches dokumentarisches Material findet sich in der Premium Edition von 'Bullitt' mit 2 DVDs.
Fazit: Für Steve McQueen-Fans ist dieser Film ohnehin ein Muss. Wegen seines charakteristischen Stils - und nicht nur wegen der spektakulären Verfolgungsjagd - wird 'Bullitt' als moderner Klassiker aber auch übrige Filmfreunde interessieren.


Angaben zur DVD
Regionalcode: 2
Sprachen: Englisch (Dolby Surround Stereo), Deutsch, Spanisch (Mono)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Türkisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte
Bild: 16:9
Spieldauer: ca. 109 Minuten
Specials: Dokumentation 'Steve McQueen's Commitment to Reality'; Kinotrailer; kurze Hintergrundinformationen zu Besetzung, Crew und Film