Bundestagswahl Testbericht

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Erfahrungsbericht von Gundi1974

Freunde, geht wählen!

Pro:

Wahlrecht: die Pflicht, sich für das eigene Wohl und das Wohl anderer zu sorgen!

Kontra:

wer nicht zur Wahl geht, zeigt Desinteresse und gibt ungewollt den Parteien Stimme und Geld!

Empfehlung:

Nein

Update: Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich hier keine Parteienwerbung mache! Mein Einleitung bezieht sich ausschließlich auf meine Gedanken zu einer Person, nicht auf die Leistungen, welche diese Person in die Partei einbringt oder auf dessen Partei selbst. Meine Einleitung dient nur dazu, um die Verwirrung und persönliche Gedankengänge vor der Wahl darzustellen.
Der Sinn meines Berichtes ist ein ganz anderer, den jeder erfährt, wenn er den Bericht komplett liest. Liebe Grüße, Gundi


Meine lieben Freunde und Freundinnen!

...so redet unser Bundeskanzler Gerhard Schröder sein Auditorium an. Daher lege ich bei meinem heutigen Beitrag mein gewöhnliches \"Hallo, liebe Leser\" mal beiseite, um mich auf die wohl politische Ebene zu begeben. Ist Herr Schröder mein Freund? Bin ich seine Freundin? Ich weiß nicht... normalerweise sind Freunde für Dich da, sie tun Dir gut, sie helfen Dir. Außerdem kenne ich meine Freunde persönlich... also ich fühle mich bei dieser Anrede leicht verschaukelt und mit Honig beschmiert. Soll ich etwa daran kleben bleiben, wie eine Fliege am Marmeladenglas?
(Gedanken vor der Wahl, ob zurückblickend auf die letzten 4 Jahre oder noch weiter:)
Geleimt, verschaukelt und nicht zufrieden gestellt. Oder ungewiss, zweifelnd und schwebend bei der Entscheidung, welche Partei denn nun den eigenen und allgemeinen Wünschen und Vorstellungen gerecht werden könnte, welche innen- und außenpolitisch die besseren Voraussetzungen bietet, welche sich um die Familien sorgt und auch um die zahllosen hilfsbedürftigen allein erziehenden Frauen?
Oder gar mit anarchistischem Unterton sich fragend, warum, wieso und weshalb?
Viele wahlberechtigte Bürger sehen für den 22.September ein dickes, buntes und blinkendes Fragezeichen vor Augen.

Wenn Sie sich jetzt denken: Mir doch egal, ich mache mir am Wahltag einen gemütlichen Sonntag! Ich geh nicht wählen!, dann bitte ich Sie, dieses Vorhaben mit mir hier gemeinsam nochmals zu überdenken:

Bundestagswahlen am 22.September 2002
Allgemeine Informationen
An diesem Wahlsonntag sind die Wahllokale von 8.00 - 18.00 Uhr geöffnet.
Jeder wahlberechtigte Bürger hat nun bereits in seinem Briefkasten eine Wahlberechtigung gefunden, die er zur Wahl mitnehmen sollte, ebenso auch den Personalausweis oder Reisepass.
Auf der Wahlbenachrichtigung ist der Wahlraum Ihres Wahlkreises verzeichnet, der sich normalerweise in nächster Nähe Ihrer Wohnung befindet! Ergo ist es kein Problem beim Sonntagsspaziergang für 5 Minuten einen Abstecher in diese Räumlichkeiten zu machen.
Wer nicht mobil ist oder am Wahltag keine Möglichkeit hat das Wahllokal persönlich aufzusuchen, kann auch per Briefwahl wählen. Dazu sollte baldigst der Antrag auf der Wahlbescheinigung eingereicht werden. Meine Omi wählt schon seit Jahren per Briefwahl, da sie mit ihren 90 Jahren nicht mehr so gut laufen kann.

Wir wählen am 22.September den deutschen Bundestag! Hier genauer darauf einzugehen, wäre einen extra Bericht wert, daher beschränke ich mich auf wenige wichtige Dinge in Kurzform:

  • Wahlsystem ist eine personalisierte Verhältniswahl mit offenen Listen
  • Es werden 598 Sitze im Bundestag vergeben
  • Die Legislaturperiode beträgt 4 Jahre
  • Jeder hat 2 Stimmen: Erststimme für den Direktkandidaten im Wahlkreis, Zweitstimme für eine Partei und deren Landesliste.
  • Parteien erhalten nur Sitze im Deutschen Bundestag, wenn sie die 5%-Hürde schaffen oder in mind. 3 Wahlkreisen ein Direktmandat gewonnen haben

Wer nun eine ausführlichere Beschreibung will, sollte mal hier reinschauen: http://www.waehlen2002.de. Auf dieser Seite finden Sie weiterführende Links zu jedem Thema.

Die Qual der Wahl
Hilfe im Internet
Wer sich noch nicht einig ist, welche Partei denn nun das Kreuzchen erhalten soll, dem gebe ich (mit Vorbehalt) den Tipp, mal hier reinzuschauen: http://www.wahl-o-mat.de
Diese Webseite befragt 27 Themen, die mit \"Ja\", \"Nein\", \"Neutral\" und \"keine Meinung\" zu beantworten sind. Hierbei möchte ich eindringlich den Rat geben, jede Antwort sich gründlich im Pro und Contra zu überlegen! Wichtig sind nicht immer nur die persönlichen Wünsche, sondern auch, ob unser Staat diese Antwort im volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Sinne verkraften könnte.

Ein Beispiel: Frage: Sollten die Geschäfte sonntags geöffnet sein?
Im ersten Moment sage ich natürlich \"ja\", denn unter der Woche gehe ich arbeiten und muss mich immer abhetzen, um nach Feierabend meine Einkäufe zu erledigen. Meine klar persönliche Meinung! Aber durch die Öffnungszeiten am Sonntag steigt keineswegs der Umsatz der Geschäfte, es wird nur eine Verteilung geben. Die Geschäfte werden dadurch mehr Arbeitskräfte brauchen (sicherlich auch nicht schlecht für den Arbeitsmarkt, aber wer möchte sonntags, dem Familientag arbeiten gehen?), was höhere Kosten verursacht und möglicherweise auch die eh schon hohen (t)euro-Preise anhebt. Außerdem sind die Verkäufer gezwungen, nun auch sonntags, dem Tag, an dem die Familie zusammen ist, zu arbeiten. Da werden sie nicht gefragt, sie müssen es! Also ist mein persönlicher Wunsch, auch an Sonntagen einkaufen zu können, hier wohl recht fehl am Platz, wenn ich die Wirtschaft und die Verkäufer nicht schädigen möchte.

Sind alle 27 Fragen beantwortet, muss man noch auswählen, welche Themengebiete (z.B. Familie, Sicherheit) am meisten gewichtet werden sollen.
Schließlich kommt die Auswertung: Durch die Berechnung der Abweichungen und der Übereinstimmungen wird die Partei angezeigt, die mit den Antworten am besten übereinstimmt. Man kann auch einsehen, bei welchen Fragen die Übereinstimmungen und Abweichungen zu der Partei bestehen, ebenso ist dies auch für die Parteien anzusehen, die nicht als Wahlvorschlag ausgewertet wurden.

Mein Auswertungsergebnis erschreckte mich etwas, denn die vorgeschlagene Partei war keineswegs diejenige, die ich am 22.September wählen werde. Ich habe mir die Abweichungen zu meiner Wunschpartei angesehen und entdeckt, dass ich einige Fragen recht halbherzig gegeben hatte. Ich hatte nicht richtig nachgedacht! Daher nochmals der Rat: Vorher denken, dann ankreuzen! Außerdem gab es Abweichungen zu meiner Wunschpartei, die eigentlich nicht so wichtig sind. Ich bin z.B. für die Legalisierung von Haschisch, meine Wunschpartei ist es nicht. Damit kann ich leben, solange grundlegendes übereinstimmt.

Folglich sollte nicht nur die Auswertung der passenden Partei beachtet werden, sondern auch die Abweichungen, je nach Gewichtung!
Ebenso sollte auch beachtet werden, dass die Partei-Antworten nur Vorgaben sind. Ob sie ihre Worte einhalten, tja, das werden wir sehen...

Im Internet gibt es reichliche Informationsquellen. Enthalten sie ausschließlich Fakten und Daten, so ist diese Seite geeignet. Es finden sich zahlreiche gut informative Seiten im World-Wide-Web!
Meine Tipps nochmals:

  • http://www.waehlen2002.de/
  • http://www.wahl-o-mat.de/


Kandidatenrunde im Fernsehen
Herr Schröder und Herr Stoiber sind ja nun zweimal vor die Kamera getreten und mussten Rede und Antwort stehen. Schröder hatte hier mit seiner besseren Rede-Gewandtheit klar die besseren Karten. Wohl auch die Damen, welche die Attraktivität eines Kanzlers wählen (es gibt sie wirklich, ich habe es life erlebt!!), überzeugte Schröder.
Ich persönlich wähle nicht den Kopf der Partei. Ich wähle das Team, die Ansichten und das Potential einer Partei. Das kann SPD, CDU, Grüne, FDP oder was auch immer sein. Wenn es nur um den Kanzler ginge, dann würde ich wohl ungültig wählen gehen, denn da überzeugt mich persönlich keiner der Kandidaten.
Lassen Sie sich nicht weich reden! Informieren Sie sich selbst. Beobachten Sie das Geschehen, vor allem nicht nur den Wahlkampf! Es macht mich krank, wenn ich erfahre, wie viel Geld für Wahlkampagne ausgegeben wird. Wie viele allein erziehende Mütter könnten anstatt dessen unterstützt werden?!
Aber er scheint wohl nötig zu sein.

Medien als Informationsquelle
Ein heißes Thema! Medien sind zumeist politisch festgelegt. Da gibt es rote und schwarze Blätter, Sender und Internetseiten; obwohl diese Medien sich als unparteiisch bezeichnen, so schlägt oft die Einseitigkeit durch. Da beobachte ich lieber die Diskussionen im Bundestag life im Fernsehen, schaue Interviews, aber nicht nur die der Kanzlerkandidaten, sondern auch die der wirklichen Säulen der Partei, sprich der Mitglieder des Teams.
Ein Spiegel oder ein Fokus sind wohl sehr informativ und qualifiziert im Thema. Aber dennoch schlägt oft eine Seite heraus, die den Leser geschickt überzeugen sollen.
Talk-im-Turm bei n-tv lässt mich oft aufschreien, wenn ich diese parteiischen Moderatoren anhören muss. Reicht es denn nicht, dass die politischen Gäste ihre konsequente und feststehende Meinung verbreiten? Ein Moderator sollte eine Sendung leiten, er sollte Fragen stellen und die Diskussion im Rahmen halten. Eine penetrante und uneinsichtige Stellungnahme eines Moderators finde ich nicht angebracht.

Ich geh nicht wählen! Aus Prinzip nicht!
Bitte machen Sie das nicht!
Nicht wählen, aber trotzdem motzen? Das geht nicht!
Wer nicht wählt, der sagt damit: das interessiert mich nicht. Es interessiert mich nicht, was mit meinem Geld passiert, es interessiert mich nicht, ob ich Arbeit habe, ob ich Unterstützung bekomme oder nicht. Es interessiert mich nicht, ob Freunde von mir in den Krieg ziehen müssen. Es interessiert mich nicht, ob meine Kinder eine gute Ausbildung bekommen, ob ich für den Liter Benzin 3 EUR bezahle oder ob es nur 80 Cent sind. Es ist mir so egal, ob allein erziehende Mütter die Butter auf dem Brot haben oder nicht. Es juckt mich nicht im Geringsten, ob ich unter der Brücke leben muss, wenn ich nicht mehr arbeiten kann, oder wenn die Pensionierung kommt. Mir doch egal, ob Menschen in Deutschland geklont werden dürfen oder nicht! Mir ist alles scheißegal, sogar was meine eigenen Wünsche betrifft! Ich bin uninteressiert und gleichgültig!
Das sind Sie doch nicht!?

Wenn Sie nicht wählen wollen, dann wahrscheinlich, weil es keine Partei gibt, der Sie das nötige Vertrauen entgegen bringen! Keine Partei kann es Ihres Erachtens schaffen unseren Staat gut und gerecht zu verwalten und zu leiten. Ich will ausschließlich zeigen, dass ich unzufrieden bin und keiner Partei mein Vertrauen entgegen bringen kann.

Sie wollen Ihre Wut zeigen oder boykottieren? Dann machen Sie es bitte so:

ungültig Wählen
Mein wichtigstes Anliegen in diesem Bericht:
Jede nicht abgegebene Stimme wird auf die Parteien gleichmäßig verteilt, die dafür Geld vom Staat bekommen! Sei es eine faschistische Partei oder eine andere ungeliebte! Sie unterstützen diese Parteien durch einen nicht abgegebenen Wahlzettel!!!
Bei ungültigen Stimmen ist dies nicht der Fall! Hier werden die ungültigen Stimmen nicht umgelegt, keine Partei bekommt von einer ungültigen Stimme Geld! Wer daher aus Protest keine Partei unterstützen will, kann das nur durch \"ungültig wählen\" erreichen.

Geben Sie einen leeren Wahlzettel ab, machen sie mehr als 2 Kreuze, streichen sich den Wahlzettel durch und schreiben ungültig darauf. Was auch immer, sie können kreativ sein! Nur lassen Sie sich nicht als desinteressiert beschimpfen.

Fazit
Wer nicht zur Wahl geht, der gibt auch den Parteien unbewusst Stimmen und Geld, die auf keinen Fall im Bundestag ihre Berechtigung hätten. Sei es Faschisten-Parteien oder andere... Sie geben Ihre berechtigte Stimme einer Partei, die sie keinesfalls im Bundestag sehen wollen.
Dies kann einzig und allein verhindert werden, wenn Sie zur Wahl gehen, ihre Stimme oder zumindest einen ungültigen Zettel abgeben!

... geben Sie Ihren Zettel ab! Bitte!

Liebe Grüße
Gundi

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