Bundeswehr Testbericht

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Erfahrungsbericht von Gevatter

Musterung - kein Problem?

Pro:

nichts, wovor man sich zu fürchten braucht

Kontra:

unfreundliche \\\"Ärzte\\\" Freiheitsberaubung Zeitverschwendung evtl. Nachuntersuchungen durch Spezialärzte

Empfehlung:

Ja

Hallo,
heute möcht ich mal über meien Musterung schreiben, um einigen, denen das vielleicht noch bevorsteht ihre Angst, wenn man das so nennen kann, zu nehmen.
Also, im Vorraus sage ich schonmal, das die Musterung an sich nur halb so wild ist,
es war viel einfacher als man es sich vorher vorgestellt hätte, zumindest bei mir.
Also, ich hatte meine Musterung am 22. März im Kreiswehrersatzamt in Kaiserslautern und war zusammen mit einem Freund, der am gleichen Tag hin musste dort.
Wir waren eine gute halbe Stunde zu früh (13Uhr anstatt 13:30Uhr) und als wir das Gebäude betraten ( der Eingang war wirklich schwer zu finden, da am Haupteingang Renovierungen stattfanden und man nur durch den Hintereingang konnte) kamen wir in eine Eingangshalle und meldeten uns beide an. Alles schien ausgestorben, denn ich und mein Kumpel schienen die einzigen zu sein, die an dem Tag Musterung hatten. Ganz anders als man es sich vorgestellt hätte...Naja, wir sollten uns in einen Warteraum setzen, in welchem ein Bildschirm mit Werbung für die Bundeswehr auf uns wartete.
Zuerst wurde ich aufgerufen, und folgte einer jungen Dame (etwa 20-25 Jahre, aber nicht gutaussehend ;) ). Diese hat mir dann einige Fragen gestellt, ob ich denn Sport mache, ob was dagegen spräche zur Bundeswehr zu gehen, ob ich rauche usw... Bis dahin alles kein Problem.
Nun sollte ich einen langen Gang entlang gehen, der vom einen Gebäude in das andere Gebäude führte, und dort warten bis ich aufgerufen werde. Das geschah dann auch nach etwa 2 Minuten Wartezeit.
Ich kam in einen Raum, in dem 2 ältere (auch nicht gutaussehende ;))Frauen saßen.
Es hieß ich solle die Schuhe ausziehen und mich an die Wand stellen. Ich wurde daraufhin gemessen (1.77m) und gewogen (? kg) und sollte mich hinsetzen. Danach wurde ich befragt, ob ich denn schon oft krank war, Brüche hatte, Allergien oder sonstige fortdauernden Krankheitsbeschwerden habe. Da ich farbenblind bin, habe ich ein ärztliches Attest darüber vorgelegt. Zum Schluss diesen Teiles der Musterung sollte ich noch in einen Becher pinkeln.
Danach kam ich direkt zur nächsten Untersuchung, bei der wieder eine Frau auf mich wartete.
Hier musste ich nun einen Hörtest machen (Kopfhörer aufsetzen und auf einen Knopf drücken wenn ein Piepton erscheint) und einen Sehtest. Bei mir war es so, das zunächst die Sehschärfe getestet wurde (1 !! Zahlenreihe vorlesen),dann ein 3D-Test und dann ein spezieller Farbsehtest für Farbenblinde, bei dem immer 2 farbige Punkte nebeneinander gezeigt wurden und ich entscheiden musste, ob die Punkte gleich oder verschiedenfarbig sind. Ob ich das richtig gemacht habe weiß ich nicht, die Ergebnisse hat man bei keinem der Tests gesagt bekommen!Ich denke aber nicht. Naja, auch dieser Abschnitt dauerte nur wenige Minuten. Dann kam ich wieder in den Warteraum und wartete diesmal etwa 10 minuten, das war auch schon die längste Wartezeit. Mein Kumpel ist schließlich zur Tür raus und hat mich gegrüßt. Ich hab ihn gefragt, wie es denn gewesen sei, da er ja gerade bei der Hauptuntersuchung gewesen ist, und er meinte bloß mit einem seltsamen Gesichtsausdruck: \"Ich wäß nit was ich däfuu halte soll\". Dann bin ich reingebeten worden. Ich stand in einem großen Untersuchungsraum mit Krankenliege. Anwesend war eine Frau und ein Arzt, der Hauptarzt. Die Frau war eigentlich nur nebendran gesessen und hat alles mitgeschrieben.
Zuerst wurde ich befragt. Einige Fragen waren zum Beispiel die krankheitliche Vorgeschichte, dann auch noch ob Verwandte bestimmte Krankheiten hatten, ob ich beschwerden hätte, und so weiter. Dann kam der Doktor zu mir her, schaute mir ins linke Ohr, ins rechte Ohr, in den Mund und die Augen und dann hieß es, ich solle mich ausziehen, bis auf die Unterhosen. Anschließend sollte ich mich hinstellen und er hat mich von Kopf bis Fuß begutachtet. Ich war schon ziemlich aufgeregt in dem Moment, und war ein wenig nervös, schließlich steht man ja nicht alle Tage fast nackich vor 2 fremden Leuten. Naja, auf jeden Fall hat der Arzt dann meinen Blutdruck gemessen, und da ich ziemlich nervös war, war der Blutdruck auch noch verdammt hoch. Nun gut, er hat mich angestarrt und gesagt:\"Ihren Blutdruck kann ich mit meinen Messgeräten nicht erfassen\". Da hab ich nur noch gedacht:\"na super\". Dann hat er mich zu einem Kardiologen (Herzdoktor) in meiner Nähe überwiesen und mir empfohlen auch wirklich hinzugehen, da ich ja schließlich nicht mit 30 sterben wolle.
Dann sagte er mir ich solle meine Unterhose bis auf die Knie runterziehen um den Hoden auf Hodenkrebs abzutasten. Wir drehten uns weg von der Frau, sodass sie mich nur von hinten sah und er packte mir kurz unter die Hoden, und das wars auch schon, hätte ich mir persönlich schlimmer vorgestellt, hat gerade mal 3 Sekunden oder so gedauert.
Dann wurde ich entlassen und sollte zum Schluss noch zu einem Bundeswehrberater hin, der mich fragte ob ich denn Interesse habe Fallschirmspringer zu machen, wenn ich denn gemustert werde, aber zuerst solle ich zum Herzdokor gehen. Er beantwortete mir noch ein paar Fragen und dann war die Musterung an sich auch schon gelaufen. Ich ging nur noch vor zur Anmeldung und holte mir meine Fahrtkostenerstattung. Dann ging ich auch schon und wusste nicht einmal was ich gemustert worden bin.
Mein Kumpel übrigens, der hat Lungenprobleme und muss zum Lungendoktor...

Heute, am 29.04.04 war ich dann schließlich bei besagtem Herzdoktor, obwohl ich da wirklich keine Lust drauf hatte. Dort wurde mir eigentlich nur der Blutdruck gemessen, der mal wieder außergewöhnlich hoch war (etwa 160). Danach wurde ich darüber aufgeklärt, meinen Blutdruck ernst zu nehmen und mich weiter untersuchen zu lassen, um vorbeugen zu können.
Ich bekam für nächste Woche 4 Termine: 1 mal zur Blutabnahme, 1 mal zur Kardiografie oder wie man das nennt (da wird mein Herz geröncht), 1 mal zu einem Belastungstest und einmal um mir irgendso ein Langzeit EKG und BLutdruckmessgerät verpassen zu lassen, welches ich dann ein ganzes Wochenende tragen muss...

Fazit:
Die Musterung an sich ist eigentlich nicht der Rede wert, bei mir hat sie nur knapp 1. Stunde gedauert. Vieles ist anders als man es sich vorgestellt hätte, zum Beispiel sind die Räumlichkeiten und die Ausstattung wirklich Erneuerungsbedürftig, auch die Atmosphäre war ganz anders als man denken würde, bei dem Wort Bundeswehr. Da war eigentlich nichts Militärisches, alles wie bei einem Amt ;) Dann wäre da noch der Umgang mit einem, man wurde zwar allgemein recht freundlich behandelt, aber keine einzige Person hat sich bei Namen vorgestellt. Man wurde selbst mit Namen aufgerufen, wurde aber nie bekannt gemacht. Das fand ich seltsam. Auch waren einige Personen sehr gefühlskalt, so wie man es von den Kassenfrauen im Supermarkt kennt, nach dem sie etwa 8 Stunden lang kassiert haben.
Routine eben. Und die Untersuchungen sind wirklich nicht der Rede wert, es wird einem kein Haar gekrümmt und es gibt im Prinzip nichts, wovor es sich zu fürchten braucht.
In meinem Fall aber, muss ja jetzt noch zur Blutabnahme usw., würde ich sagen: Pech gehabt...Denn nicht jeder wird zu einem Spezialarzt verwiesen.



So,ich hoffe der Bericht bringt euch etwas, wenn ihr Fragen habt meldet euch einfach, vielleicht ergänze ich den Text auch noch, wenn ich dann weiterhin untersucht worden bin und feststeht wie ich gemustert worden bin, bis dahin,
cya,
gevatter-tod

15 Bewertungen, 2 Kommentare

  • maerchenfee

    06.08.2007, 15:14 Uhr von maerchenfee
    Bewertung: sehr hilfreich

    freue mich über gegenlesungen

  • morla

    28.12.2005, 21:55 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich