Bundeswehr Testbericht

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Erfahrungsbericht von Stifty1003

Der Grundwehrdienst - Die Einberufung

Pro:

geregelter tagesablauf, zusammenhalt der stubenkameraden...

Kontra:

langes warten aufs essen, essenzeiten- schlecht für den magen aufgrund des schlingens...

Empfehlung:

Nein

--- Vorwort ---

Seit gegrüßt, nach einer langen Pause widme ich mich mal wieder der Berichterstattung.
Da ich zur Zeit bei der Bundeswehr bin, will ich auch gleich mal die Möglichkeit nutzen darüber zu berichten. Anfangen werde ich mit der Einberufung und setze es in Teilen weiter
fort. Sonst wird es zuviel...



--- Die Einberufung ---

Die AGA wurde bekanntlich von 2 Monaten wieder auf 3 Monate aufgestockt, warum? Man sagt so, dass die Ausbildung
weniger von Belastung und Streß ist und soviel mehr erlernt werden kann.
Bevor es eigentlich ernst wurde flog ein Zettel in meinen Briefkasten vom Kompaniechef, wo noch mal darauf hingewiesen
wurde das man sich auf die Teilnahme und Ankunft freue und doch zusehen sollte das man bis 12 Uhr da sein sollte damit
das organisatorische schneller von statten geht. Also war ich halb 12 dort. Bis 13 Uhr passierte erstmal gar nichts.
Ist ja auch eigentlich quatsch, da die Mittagspausen heilig sind, was ich später nach feststellen sollte.
Als erstes kommt man in einen frei gewählten Saal, bei uns auch Kinosaal genannt, dort werden die Einberufungsbefehle und
Daten aufgenommen und notiert. Anschliessend wurden die Kostenrückerstattungen abglichen. Da der kleine Martin nur 45 Km
vom Standort (Kaserne) weg wohnt sind das auch nur stolze 22, und paar Hosenknöpfe die er dafür bekommen hat. Und das einmal
im Monat. Jeder der ein Auto fährt weiß, wie oft man im Monat für 22, Und paar Hosenköpfe fahren kann. Naja, ist ja auch erstmal
egal he he he.... So nachdem wir schon eine Stunde (erneut) gewartet hattten ging es dann zum Onkel Doctor. Coole Sache.
Erst bekommt man einen Zettel in die Hand gedrückt den man ausfüllen muß - also solche Sachen wie Krankheitsverlauf usw..
Anschließend weiter zum Sehtest. - Ha bestanden. Nach dem Sehtest ging es nach 2 Metern weiter zum Hörtest. Dahinter stand eine
Tafel, wo man um Ruhe gebeten wirt, da dort ein Hörtest statt findet. Gelächter, da dieser Raum die größe eines Klassenzimmers
entspricht, wo alle Untersuchungen gemacht wurden und sich mehr als 60 Rekruten darin befanden.
Also hörte ich so gut wie nichts! Ach und dann kahm das tolste, der Belastungstest! Ähm also Blutdruck messen im unbelasten
und anschließend im belasten Zustand. Ein Knochenknacken ging durch den Raum - zum Glück war ich nicht der einzige!
Nach diesem Teil musste ich erstmal eine rauchen. Da dachte ich schon jetzt geht es zügig von statten - nein nicht wirklich.
Es seiden 2 Stunden sind keine wirkliche Zeitspanne. Aber nun zur letzten Station. Der Fotograf und erneute Personalaufnahme. Stellt euch vor, bis dahin hatte ich noch eine vernünftige Laune - aber auch nur bis dahin! Ich komme also in diesen Raum und da kam auch schon ein Uffz (Unteroffizier) und schrie Jacke aus und Feldjacke an aber vorher noch
den Ohrring raus hinsetzten und lächeln. Es machte Blitz und mein stimmungsvoller Gesichtsausdruck war im Kasten. Jetzt noch die
Personalien ausfüllen, die man ja schon bei der Musterung ausgefüllt hat, erneut nieder schreiben. Danach war man mit diesem
Teil fertig. Freudig wurde man zum Ausgang befragt, welchem Zug und welcher Gruppe man zu geteilt wurde. Aber da ich noch nicht
wirklich irgendwo dabei war bin ich erstmal rauchen gegangen und habe mir so die Leutchen dort angeschaut und gemustert.
Und erstmal neue Kontakte geknüpft. Zum Glück geht über das kennenlernen und quatschen die Zeit vorbei. Man sollte meihnen,
daß es ab 15 Uhr weitergehen sollte, neein das wäre quatsch. Es war 17:30 Uhr - Ich hatte jetzt die Schnauze voll!
Unser Gruppenführer kommt. Juhu, endlich ging es ins Gelände!!! Auf die Stuben. Essen... Hunger, lecker...!
Auf den Stuben angekommen und nichtmal zur Ruhe gekommen mussten wir zur Einkleidung um die scharfen Trainingsanzüge zu empfangen sowie
die Bettwäsche und das Essen. Endlich auf den Stuben angekommen wurde erstmal gegessen und die anderen 7 Kameraden befragt
und kennengelernt. In der Regel bestehen die Stuben aus knapp 20 qm mit 4 Doppelstockbetten. Die ca 195 cm und knapp 90 cm
sind. Einem Tisch und 8 Stühlen, die sehr bequem sind (ironsich) und den Spinden, die wohl so um die 2m hoch sind und knapp 1m
breit sind und genauso tief. Nachdem das Essen eingewurfen wurde mussten wir nochmal alle vor den Stuben antreten und da wurde
uns der Zugführer vorgestellt und wir wurden begrüßt. Also zum besseren Verständnis. Wir sind 3 Züge. Jeder Zug hat einen eigenen
Zugführer. Und jeder einzelne Zug wird in Gruppen aufgeteilt und diese einzelnen Gruppen haben einen Gruppenführer. Aber alle Züge
gehören der selben Kompanie (also hier der 5) an und unterliegen dem Hauptmann (Kompaniechf)...
Hui es ist schon 22 Uhr, ab ins Bett man muß ja den nächsten Morgen um 5 Uhr früh raus...

--- Fazit ---

Der erste Tag dort ist mehr als nur streßig und lästig. Für Raucher kann ich nur empfehlen nehmt euch genugend Zigaretten mit
oder genug Kleingeld, es gehen viele Kippen drauf. Und nehmt euch euer Handy und etwas zu lesen mit, es dauert und dauert...
Für mich persönlich ist es nicht wirklich gut geplannt gewesen aber das kann von Kaserne zu Kaserne unterschiedlich sein.
Laßt euch also deswegen nicht wirklich einschüchtern! Wie es weiterging die nächsten 3 Monate werde ich demnächst schreiben,
wäre etwas zu viel geworden.
Bis dahin, danke fürs lesen und bewerten. Rechtschreibung wird nicht toll sein, entschuldigt deswegen...

---stifty 1003---


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-07-09 09:14:58 mit dem Titel Die Bundeswehr - Der Start...

--- Vorwort ---

So, ihr lieben Leutchen, nachdem ich nun im ersten Teil geschildert habe, wie es sich mit der Einberufung verhalten hat, sind nun die ersten 14 Tage meiner Grundausbildung dran.
Viel SPaß beim lesen... oder auch nicht.

--- Die AGA Teil 2.1 ---

Der Tag fängt an, es ist 5 Uhr Morgens. Die Augen bekommt man kaum auf. Und doch einer der Unteroffiziere muß es tun 2. Zug aufstehn... Mühevoll quällt man sich aus dem Bett.
Schnappt sich sein Waschzeug und geht ins Bad. Ach du Sche...! Wie sollen 20 Waschbecken für 44 Mann reichen? Die Lösung kommt schnell. Wer sich rasiert braucht sich nicht die Zähne
putzen - also einer rasiert sich während der andere sich die Zähne putzt.
Clever und wenn beide fertig sind wird einfach gewechselt. Klingt gut ge? Okay ich weiß zwar nicht wie es bei euch so aber die ersten Aprilwochen waren in Gera sehr kalt und da wir nur den blauen SPortanzug hatten frohren wir nur unbedeutend beim antreten
vorm Gebäude. Bibber... Aber was tut man nicht alles wenn man zum Frühstück will.
Juhu der 2. Zug ist gut und schnell zum Glück haben wir eine halbe Stunde zum Frühstück Zeit. Sche... ist nur, dass man ne viertel Stunde bis, auch schon vorgekommen, bis zu 25 Min ansteht. Uns wurde erklärt, dass die Küche zu klein ist für 1500 Mann. Und Geld für eine Erweiterung bekommen sie nicht, da halt kein Geld da ist. Egal. Bei der
Bundeswehr steht die Gesundheit ganz vorne. Nachdem das Frühstück so hinein geschlungen wurde ging es weiter zum Stuben - Revier - reinigen. Das heißt, jedes Zimmer bekommt ein Revier zugeteilt. Die eine Stube hat zum Beispiel das Außenrevier, die anderen den Flur,
WC und meine Stube hatten halt Bad und Dusche. Ich sage euch, die ersten Tage war das der Hammer! Es wurden jeden Tag mehr Unterhosen und mehr Duschbäder oder Haarwaschmittel.
Meine Stube und ich hätten uns komplett mit Unterhosen eindecken können. Ebenso hätten wir uns nie wieder Gedanken über Duschbad und Co machen brauchen. Aber denkt nicht, dass wir die Buchsen angefasst haben, da waren sehr seltsame Spuhren drinne, die man nicht weiter
erläutern sollte. Zum Glück haben die meisten nach 4 Wochen dann noch mit bekommen das Unterhosen und Duschbäder mit der Zeit teuer sein können. Aber wie ging es nun weiter? Genau. Nach der Stuben - Revierreinigung ging es zum Morgenantreten vor dem Kompaniechef. Danach ist offiziel Dienst. Also 7:15 Uhr. Da war noch keine Bekleidung hatten hatten wir erstmal nur Unterricht. So die ersten 2 Tage.
So beim Kompaniechef und Zugführer. Wobei man jedesmal wieder heraus hört, wie toll doch die Bundeswehr ist und wie gut sie Leute gebrauchen könnten. Tja, da dachte ich mir das klingt also bewirb dich auf SaZ (Soldat auf Zeit) und mach KFZ - Mechaniker. Hmm. So
direkt gleich als Stabsunteroffizier einsteigen klingt gut. Hätte immerhin 1390 Euro Grundgehalt bekommen (Osttarif). Aber ihr wißt ja, Freundin (mittlerweile Verlobte), Bund hält da eigentlich die Beziehung? Ja, sie kann muß aber nicht, es kommt darauf an wo man wie
oft ist. Also habe ich es damals erstmal gelassen. So endlich Abschlußantreten und es ist erst 16:30 Uhr. Ging es doch promt zum Abendbrot. Juhu wieder eine halbe Stunde Zeit.
Jetzt ging es aber schon 17 Uhr weiter mit der Ausbildung! Schon wieder Unterricht, diesesmal politische Bildung. Das erfährt man so, was man so für Rechte und Pflichten hat.
Irgendwie habe ich nur Pflichten heraus gehört. Okay man hat das Recht zu dienen und aber auch die Pflicht dazu! Und vorallem lernten wir, dass wir gar nicht wirklich versichert sind. Das heißt, kommt irgend etwas zu schaden, dann muß der kleine Soldat dafür haften. Deshalb habe
ich bei der DBV eine Versicherung auf solche Dinge abgeschlossen. DBV steht für den Deutschen Bundeswehrverband. Die den Bericht lesen und den Bund schon hinter sich haben werden sagen das ist Quatsch eine solche Versicherung abzuschliesen. Es stimmt für Leutchen
die nur 9 Monate oder später nur 6 Monate lohnt sich das nicht. Für jemanden wie mich, der jetzt bis 2005 dienen muß und vielleicht noch länger lohnt sich das ehr. Gerade für die , die ins Ausland müssen bzw. wollen ist das zu empfehlen. Falls doch was passieren sollte
haben die Angehörigen ein Anspruch auf die Kohle.
Tja nachdem wir nun soviel gelernt haben ist es Zeit für Stubenrevierreinigung. Und die Abnahme , dass wir auch alles ordentlich gemacht haben. Und ich sage euch, die Tageszugdienste
finden immer was!! Es ist so, da kann man sich Mühe geben wie man will. Also ging es die ersten 14 Tage nie vor 23 Uhr ins Bett. Und jeden Morgen 5 Uhr aufstehen. So haben sie bei unserer Stube die Betten angehoben und unter den Bettenbeinen nachgeschaut.
Der nächste Tag verlief ähnlich bis auf den Zeitpunkt als wir unsere Ausrüstung empfangen haben. War richtig lustig. Man stelle sich so 50 Mann in Unterhose mit einem Einkaufswagen vor, die von Station pilgern um ihre Sachen und Ausrüstung zu empfangen... Es war ein so
geniales Gelächter... Herrlich... Und dann durten wir die Uniform anziehen...
So im Tarnfleckanzug, also das erste mal solches Zeugs tragen war schon richtig cool.
Dann aber kahm die Meldung, dass ich vom Dienst für eine Woch befreit werde, da etwas mit meinem Hörtest nicht ganz in Ordnung war. Also kann ich nicht wirklich viel sagen, nur das ich mit einem anderen Kameraden Stubenrevierreinigung gemacht haben, Küchengeräte angeschlossen und Aus-
bildung am G3 (Gewehr von 1976). Sprich, zerlegen, reinigen, putzen usw...! Die anderen mussten schon den Eingewöhnungsmarsch von 6 km machen mit gepackten Rucksack (Leichtgepäck) ca 5 Kg
ohne Rödel. Schade, wäre ja so gerne mitgelaufen ...GGG...! Das war so die erste und zweite Woche. Nicht viel halt. In der 2 Woche durfte ich dann nach Gotha in die SanKaserne fahren.
War cool. Den ganzen Tag nicht schlecht. 10 Minuten behandlung 5h warten auf Rückreise! Das erste WE ging es ja auch nicht Heim. Und am zweiten WE durften wir Angehörige, Freunde empfangen im
Mannschaftsheim ausserhalb der Kaserene, da wegen des Irak Krieges die Sicherheitsstufe A(Alpha) herrschte. Also keine zivilen Personen ins Gelände. War ein schöner Nachmittag, und getrunken haben wir, dass sag ich euch! Und ab da dürften wir jeden Abend 2 Bier trinken und
das auf Stube. Andere werden sagen sowas gab es bei uns erst nach 4 Wochen oder so aber bei uns nicht. Tja, ich weiß auch nicht warum. Kann es euch also nicht mitteilen. Nachdem wir endlich den Tag erreicht hatten wo wir nach Hause durften, das war wie Knasturlaub.
Also schnell in privat Klamotten bei der Torwache vorbei, Gehirn wieder eingelegt und ab nach Hause...

--- Fazit ---

Das war der 2.1. Teil der AGA Berichterstattung, ich verspreche euch, der nächste und letzte wird kürzer. Ihr braucht viel Zeit und Geduld bei der Bundeswehr. Vorallem dickes Fell, weil ihr nur dazu da sein werderd um Befehle aus zu üben. Aber eins versprech ich euch
die ersten 14 Tage sind die schlimmsten... Danach geht es, es wird immer lockerer. Ich fand die ersten 14 Tage schlimm und schrecklich...

p.s. Wenn wir Fragen habt oder Anmerkungen würde ich mich freuen, wenn ihr euch an mich
wenden wollt.


---stifty 1003---

13 Bewertungen