Burg Fehmarn Testbericht

ab 21,06
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Erfahrungsbericht von Prisca

BURG - eine kleine "Hauptstadt"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Jetzt fängt sie wieder an, die Kurzreisezeit! Und da möchte ich einen reisetipp von mir nicht verschweigen! Ich werde euch heute nach

FEHMARN und besonders nach BURG (die \"Hauptstadt\" von Fehmarn) entführen!

Fehmarn, eine deutsche Ostsee - Insel?! Eigentlich empfindet man das nur sehr selten so. Genau wie die meisten sind nämlich auch wir bei unserem Besuch mit dem Auto angereist – und zwar über die Fehmarn-Sund-Brücke ( es gibt hier auch eine Bahnverbindung). Weil man einfach immer nur geradeaus auf der Strasse fährt, wird einem gar nicht so richtig bewusst, das man das Festland hinter sich lässt und auf einer Insel ankommt.

Die Fehmarn-Sund-Brücke wird auch von vielen Lkws genutzt, die auf dem Weg nach Puttgarden sind, wo sich ein großer Fährhafen befindet. Von hier fahren die Schiffe nach Dänemark ab – man kann auch als Tourist eine „Pendelfahrt“ hin und her buchen – das ist schon mal ganz lustig, einmal über die Ostsee zu schippern. Aber Achtung: See ist See – und selbst die großen Fährschiffe können bei hohem Seegang schon mal ins Schwanken geraten ( keine Angst, untergegangen sind sie ( meinen Wissens) bisher noch nicht, aber es kann doch schon leichte bis mittelschwere Übelkeit hervorrufen. Ich erinnere mich da an eine Fahrt, die ich mal vor mehreren Jahren mitgemacht habe – da war wirklich heftigster Sturm – alles lag auf dem Tischen oder klammerte sich fest, wo immer es ging, das Geschirr rutschte von den Tischen... und mein Kind saß auf der Fensterbank und freute sich über jede Welle – je höher, je besser. Na ja, Achterbahnfahrer, was sonst!

Was gibt es sonst noch auf Fehmarn? Na ja, viele kleine Örtchen – und die Inselhauptstadt Burg, mit der ich mich hier und heute etwas näher beschäftigen möchte.

Burg ist die Stadt auf Fehmarn in der sich, besonders bei schlechtem Wetter ( keine Angst, Fehmarn gilt als die regenärmste Gegend Deutschlands – und überhaupt: Seit dann gibt es schlechtes Wetter? Es gibt nur falsche Kleidung!), alles Touristen tummeln, denn Burg ist so ziemlich der einzige Ort auf der Insel, der ein wenig mehr zu bieten hat als Strand und Meer.

Trotzdem ist Burg nur ein kleines, gemütliches Städtchen. Es gibt wenig Durchgangsverkehr, denn die größeren Einkaufszentren (Aldi, Lidl, Neukauf, TAKO usw... doch, so fortschrittlich ist selbst Fehmarn) befinden sich alle vor den Toren der eigentlichen Stadt. Ebenso findet man hier zwei große und gut ausgeschilderte Parkplätze ( kostenfrei!). Zum Stadtkern sind es dann noch einmal 3-5 Minuten zu Fuß. Der Hauptverkehr bleibt also draußen, obwohl es auch im Zentrum Parkmöglichkeiten gibt ( höchstens 2 Stunden, gegen Gebühr).

Das Zentrum! Ja, was soll man dazu sagen? Hierbei handelt es sich eigentlich um eine Hauptstraße – rechts und links liegen viele kleine Läden. Hauptsächlich irgendwelcher „Tüdellütt“, der vor allem Touristen zum Kauf locken soll. Ab und zu ein Drachengeschäft, ein Schmuckgeschäft ( viel Bernstein – wer das mag, sollte sich hier unbedingt mal umsehen), ein Imbiss, ein Bäcker.

Sogar ein Kino kann Burg aufweisen. Nun bitte auch hier kein Cinemaxx erwarten – wie alles auf Fehmarn ist auch das Kino älter, klein ( ein Kinosaal) und es laufen nicht gerade die aktuellsten Filme ( zum Zeitpunkt unseres Besuches Jurassic Park und Pearl Habour). Und trotzdem war ich begeistert von der gemütlichen Atmosphäre. Bequeme Sessel, vorn ein durchgehender Tisch, an jedem zweiten Platz ein altmodisches Lämpchen und eine Klingel. Ein Druck und schon erscheint eine nette Frau und nimmt meine Wünsche auf. Ob Hot dog, Pizza Baguette oder Cola - alles wird innerhalb kürzester Zeit ( auch während der Vorstellung) an den Platz gebracht. Toller Service – nicht ganz modern – aber mal was ganz anderes. ( das einzige, was hier wie großstadtmäßig ausfällt sind allerdings die Preise – 7,50 Euro pro Kinokarte – egal, ob Mann, Frau, Kind – das kann sich sehen lassen!).

Am Marktplatz bindet man das große Kaufhaus von Burg – Stolz. Bitte auch hier kein Karstadt oder Hertie erwarten – die Auswahl ist nicht so groß, obwohl, bei Kleidung und Sportartikel lohnt sich das Stöbern durchaus, hier lässt sich schon mal das eine oder anderer Schnäppchen machen. Die Aufteilung des Kaufhauses ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt zwei verschiedene Untergeschosse – das eine ist über eine Treppe zu erreichen, das andere nur über einen Fahrstuhl. Das muss man erst mal wissen!

Interessant dürften die Ladenöffnungszeiten in Burg sein. Während der Hauptreisezeit ( und dazu zählen durchaus auch Oster- und Herbstferien) haben die Geschäfte auch Feier- und Sonntags geöffnet, so das einem kleinen Bummel eigentlich niemals etwas im Wege steht.

Zweimal wöchentlich ist Markt. Den zu beschreiben ist auch nicht so ganz einfach, entspricht er doch nicht unbedingt dem, was man sich allgemein unter Markt vorstellt: frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Blumen.... Man findet dies alles zwar auch auf dem Markt in Burg, aber dazwischen stehen viele sogenannte Kramhändeler, wie man sie eher vom Flohmarkt kennt: Gürtel, Socken oder Reißverschlüsse.... das und vieles mehr kann man hier erstehen. Alles in allem ein buntes, fröhliches Bild, das man sich ruhig mal ansehen sollte.

Aber auch sonst kann man in Burg so einiges auf die Beine stellen. Es gibt einen kleinen Hafen ( nicht besonders sehenswert) – allerdings wird hier während der Sommermonate eine besondere Attraktion geboten: Siloklettern. Was das ist?! Hm, ich würde sagen, da hatte ein kluger Geschäftsmann einen „Schornstein“ = Silo zuviel und eine gute Idee. An einem alten Silo wurden Kletterhilfen angebracht, wie man sie sonst von Kletterwänden kennt und nun können wagemutige Touristen ( Einheimische werden wohl auch willkommen sein!) ihr Klettergeschick in luftiger Höhe ausprobieren – natürlich gegen Gebühr und gut gesichert. Sieht toll aus – für mich aber eher was zum Zusehen, als zum Ausprobieren.

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall im Meereszentrum Fehmarn ( darüber aber mehr in einer eigenen Meinung, das würde jetzt den Rahmen sprengen!). Genau gegenüber davon liegt die „ Größte Modelleisenbahnanlage Deutschlands“. Hm! Sehenswert? Na ja, für Kinder dürfte sich ein Blick wohl mal lohnen. 30-40 Minuten sollte man hier einplanen, dann hat man die drei Modellplatten genug betrachtet. Eine davon ist etwas moderner, eine zum selber fahren für die Kinder ( einen Chip gibt´s umsonst mit der Eintrittskarte, die weiteren kosten 0,50 Euro). Den Mittelpunkt der Ausstellung bildet die Westerneisenbahn. Hier gibt es einiges rund um den Wilden Westen zu entdecken– ein Fort, Indianer, Büffel, Seen und Schluchten und sogar Winnetou. Alles in allem ganz nett gemacht – aber ich gebe es zu, für den Eintritt (3,-- Euro Kinder, 4,50 Euro Erwachsene) habe ich eigentlich ein wenig mehr erwartet.

Als Tourist findet man in Burg, wie auch überall sonst auf Fehmarn, schnell Unterkunft ( Auskunft gibt die Inselinformation gleich am Anfang der Stadt) in Hotels oder einer der vielen, privaten Ferienwohnungen. Mann kann auch ausweichen auf Burgstaken( ca. 3km von Burg entfernt), wo man das Ferienzentrum „Südstrand“ findet. Ob man das mag, ist nun sicherlich Ansichtssache. Das erste, was einem ins Auge fällt sind drei hohe Betonklötze, Hochhäuser genannt. Das ist nicht so toll – allerdings – wir haben mal vor einiger zeit dort Urlaub gemacht – aus dem 10 Stock hat man schon einen tollen Blick – der entschädigt für vieles. Außerdem findet man hier die ferienparküblichen Extras wie überdachte Einkaufspassage, Restaurant, Spielplätze, Sportcenter, Hallenwellenbad mit tollen Wellchencafe, Fahrradverleih.... das meiste davon kann natürlich auch von Tagesbesuchern genutzt werden.

Schön finde ich die Lage des Ferienzentrums – kaum aus der Tür raus, stolpert man schon fast in die Ostsee. Der Strand liegt wirklich genau vor der Haustür – ich fand es immer sehr angenehm, gebe allerdings zu, das das in den Sommermonaten, wenn alles überfüllt ist, vielleicht nicht mehr ganz schön ist.

So, das soll´s gewesen sein mit meinem kleinen Ausflug nach Fehmarn, besonders nach Burg. Natürlich konnte ich in diesem Bericht nur einen kleinen Teil von Fehmarn steifen. Trotzdem hoffe ich, das ich euch überzeugen konnte: Ein Besuch auf Fehmarn lohnt sich immer – sei es nur für einen Tag oder auch für einen längeren Urlaub!

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