CMAS Bronze (1 Stern) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Tauchnixe

Tauchen als Ausgleichsport im Winter ;-)

Pro:

Gründliche Ausbildung, preislich günstig

Kontra:

Mit einer Woche ist es nicht getan

Empfehlung:

Ja

Nachdem es hier in letzter Zeit so gute Artikel im Bereich PADI gab, versuche ich mal meine Eindrücke über die/meine Ausbildung über die CMAS/VDST schiene zu schildern.

Ich bin viele Jahre lang Regatta gesegelt. Dann kam der Winter 95/96, die Saison ging zu ende, ein neues Semester fing an. Da ich unter sportliche Aktivismus leide, wurde das Hochschulsportverzeichnis meienr Uni (RWTH Aachen) gekauft und studiert. Nur einen \"Hantelkurs\" um meine Kraft über den Winter zu halten, fand ich ein bisschen dürftig ... bis ich über den Eintrag \"Tauchen\" gestolpert bin. Als lizensierte Wasserratte bin ich gleich zum Hochschulsportzentrum geradelt und habe mich angemeldet.

Dieser Tauchkurs bestand aus dem sogenannten Grundtauchschein (GTS) des Verband deutscher Sporttaucher (VDST) der als Vorstufe/KAchelschein zum Bronze ( 1* ) gilt. Hat man diesen, braucht man beim Bronzeschein nur noch die Freigewässertauchgänge zu absolvieren ( in einem Zeitraum von 15 Monaten nach bestehen des Grundtauchscheins ).

Der Tauchkurs an der Uni ging über ein ganzes Semster und fand 1 mal in der Woche jeweils 2 Stunden lang in der Westhalle ( 14x18 m, 4,55 m tief, 29 Grad warm) statt und jeweils 1 Abend in der Woche 3 Stunden Theorie ( insg. 8 mal ). Nun höre ich schon wieder unsere \"Urlaubstaucher\" unken: so lange, nur KAchlen zaehlen, braucht man doch nicht, ... die übliche Diskussion! Und wo die meisten jetzt wahrscheinlich nur noch mit dem Kopf schütteln werden: An der Uni gabs die \"Advanced VErsion\" des Grundtauchschein - da die Ausbilder der meiner Meinung nach richtigen Auffassung waren, das 20-30 jährige sportlich und körperlich doch etwas fitter sein sollten, als das potenzielle Publikum des GTS ( 14-80 jährige ).

So bestanden die ersten Termine erstmal aus folgenden Inhalten:

[Technik]
- richtige Flossentechnik, Schwimmtechnik
- Reduzierung des Wasser-Nasereflex (eklatant wichtig, geht nicht in einem 1-wöchigem Urlaubskurs )
- Maske ausblasen in allen Lebenslagen
- Schnorchel ausblasen
- richtiges Abtauchen

[Theorie]
Das ganze Programm, hier ein Ausschnitt:
~~Tauchphysik~~
Archimedes, Boyle-MAriotte, Dalton, Guy-Lussac, Henry, Wärme, Sehen und Hören
~~Tauchmedizin~~
Herz, Lunge, Kreislauf, TAucherkrankheiten, Körperhöhlen, ...
~~Tauchgeräte~~
Automaten, Flaschen, Computer, Tiefenmesser, Kompass, ...
~~Tauchpraxis~~
Planen von TAuchgängen, TAuchgangsberechnung, Dekoberechnung, Biologie, ...

[Sonstiges im Training]
- Aufbau von Kondition
- Strecken und Zeittauchen
- Verfeinerung der Technik
- Spiel und Spass unter Wasser
- Retten, bergen, versorgen

Nachdem die Prüfungen in der Theorie und im ABC ( SCHnorcheltiel) abgelegt wurden, gings mit der Geräteausbildung weiter. 5 Gerätetermine waren Pflicht.

[Inhalte]
- Tauchen mit und ohne Maske
- Sprünge ins Wasser
- Schwimmen mit Gerät
- Tarieren bis zur Vergasung ( oder bis auch alle Koreallen überleben ;-) )
- Stressbewältigung
- Tauchen mit dem Partner
- Ab- und anlegen des Geräts unter Wasser
- Tauchen am Zweitautomaten
- Retten, bergen, versorgen ( mit der wichtigste Punkt)

Das alles noch in der kacheligen Schwimmhalle ! Und ich kann euch sagen, es ist nie langweilig geworden !

Da ich Mitte Oktober mit dem Kurs angefangen hatte, war ich Anfang Februar mit meinen Prüfungen durch - und wollte natürlich ins Freigewässer. Das war für die Uni versicherungstechnisch verboten, darum führte für mich der Weg in den Tauchclub Aachen, aus dem auch sämtlich Ausbilder an der Uni kamen.

Am 1.3. wars dann soweit - mein erster Freigewässer Tauchgang: Aussentemperatur 5 Grad, Wassertemperatur dito ( ich seh schon wieder das Kopfschuetteln der \"Urlaubstaucher\" ;-) )
ES WAR KLASSE: Flussbarsche, Hechte, Aale, Flusskrebse ( OK kein Bewuchs im Winter ;-) )ich war hin und weg. TAuchgangsdauer 30 Minuten und ich war so begeistert, das ich noch nicht mal gefroren habe. Tauchtiefe 6 m - vollkommen ausreichend.
Meine Prüfungstauchgänge habe ich dann Ostern in Zeeland/Niederlande im Grevelinger Meer und in der Osterschelde gemacht.

Dankd er ausgiebigen und gründlichen Ausbildung in der HAlle, war das Tauchen im Freigewässer selbst bei einer Ausbildung im Winter in unseren GEfilden gar kein Problem mehr. Selbst ein Automatenvereise war stressfrei händelbar.
Ich bin ehct froh, das ich den Schein hier gemacht habe und nicht im Urlaub, weiss ich doch das ich in saemtlichen Gewaessern stressfrei tauchen kann.
Andersrum ist das so nicht möglich: jeder der \"nur\" warmwassererfahrung aht, wird sich erstmal echt umschaun, wenn er das erstemal im Kaltwasser taucht:
- Die Ausrüstung ist eine andere und wesentlich umfangreicher/bewegungverengend
- KAltes Wasser ist an sich schon ein zusätzlicher Stressfaktor
- schlechtere Sicht als Stressfaktor
- selbst am Tage ist es ab einer gewissen tiefe Dunkel (Stressfaktor)
- ....

OK, jeder muss die Entscheidung für sich selbst treffen !!!

[Preis]
Grundtaucschein an der Uni:
- 35 DM für Schwimmbadeintritt (1/2) während des Kurses und Prüfungsgebühr
- 25 DM für Geräteausleih

Bronze im Verein:
- 25 DM für Geräteausleih
- 35 Dm Prüfungsgebühr ( Abnahmekarte, Aufkleber, ... )
- 0 DM für Tauchgang

Damit komme ich auf einen Preis von 120 DM / 60 Euro !
Dabei habe ich dann acuh noch eine Horde anderer Tauchwütiger, die mit mir regelmässig ins Wasser springen, Tauchlehrer für weitere Scheine, .... und das für 70 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr

Greetings
Tauchnixe

--- Bericht wurde schon bei ciao.de gepostet ---

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