Cabin Fever (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von das-christian
Kabinenfieber
Pro:
Der Film ist so dumm, das er schon wieder gut ist, Splattereffekte
Kontra:
Schauspieler, Story, eigentlich alles
Empfehlung:
Ja
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Der Film CABIN FEVER war mir schon seit langer Zeit ein Begriff, leider bin ich erst vor ein paar Wochen dazu gekommen ihn mir anzuschauen. Meine positiven Eindrücke aus Hostel, Eli Roth's zweitem Film und der Tip eines Freundes, bestärkten den Drang mir den Film schnellstmöglich anzuschauen. Nun habe ich es getan und kann meine persönlichen Eindrücke wiedergeben.
Story
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5 College-Studenten wollen ihren Urlaub in einer abgelegenen Waldhütte verbringen. Paul (Rider Strong), Karen (Jordan Ladd), Bert (James DeBello), Marcy (Cerina Vincent) und Jeff (Joey Kern) haben in diesen Ferien nur 3 Ziele, saufen, vögeln und kiffen. Als die 5 Freunde auf ihrem Weg eine einsame Raststation passieren, treffen sie auf ein paar Hinterwäldler (die wohl allesamt Geschwister sind). Am Abend klopft ein ziemlich zerzauster Einheimischer an die Tür der 5 Freunde, dieser sieht ziemlich krank aus, die jugendlichen können ihn aber mit Baseballschlägern und Messern verjagen, am Ende stürzt er als lebendige Fackel in einen Abwasserkanal. Schnell wird unseren 5 Freunden klar, dass der alte Mann einen Virus hatte, der scheinbar ziemlich ansteckend ist, Karen ist die erste die von diesem Virus erfasst wird, als Dank darf sie die Nacht in einer klapprigen Scheune verbringen. Jeff bekommt es mittlerweile mit der Angst zu tun, er flüchtet vor seinen Freunden aus Angst das Virus könne auch ihn ereilen. Bert's Versuch Hilfe zu holen schlägt fehl, denn nun nehmen die Hinterwäldler Jagd auf die verbleibenden der Gruppe auf, da sie in den Teenies eine Gefahr sehen.
Schauspieler & Regie
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Die Schauspieler sind allesamt ziemlich unbekannt, Cerina Vincent dürfte man aus Nicht Noch Ein Teenie-Film kennen, wo sie die ganze Zeit splitternackt herum rannte, auch hier zeigt sie viel Haut, dies soll wohl von ihrem fehlenden schauspielerischen Talent ablenken. Cerina Vincent spielt die Marcy, von ihrem Verhalten ist sie noch am normalsten, trotzdem erweckt sie das Image, dass sie mit jedem in die Kiste springen würde. James DeBello war in American Pie zu sehen, aber genau wie Cerina Vincent überschlägt er sich hier nicht mit schauspielerischem Talent. Er spielt den Film-Kloppie, jeder Satz von ihm zeugt von geistiger Abwesenheit. Der Rest ist ziemlich unbekannt, und agiert genau so schlecht wie die beiden eben erwähnten Akteure. Paul ist in Karen verliebt, aber nicht in der Lage sie zu ergattern, Karen ist die verspielte Teenie-Göre und Jeff entpupt sich als schlimmer Hypochonder, dem sein Wohlbefinden am wichtigsten ist.
Regisseur ist Eli Roth, sein endgültiger Durchbruch gelang ihm mit Hostel, der aufgrund seiner Gewalt verherrlichenden Szenen für viel Aufsehen sorgte. Ich habe gemerkt, dass es Eli Roth nicht gerade mit Logik oder starken Persönlichkeiten hat. Trotzdem wird er von Regisseuren wie Quentin Tarantino oder Peter Jackson als die Zukunft im Horrorgenre betrachtet. Eli Roth hat in diesem Film auch noch einen Kurz-Auftritt als kiffender Möchtegern-Skater.
Kritik
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Der Film hätte wirklich ein ernstzunehmender und düsterer Schocker werden können, doch bereits zu Beginn machen die Darsteller alles kaputt. Ihr Verhalten ist absolut unnormal und primitiv. Schon die ersten Szenen an der Waldhütte sprechen für sich, während sich Marcy und Jeff den letzten Hirninhalt rausvögeln, halten Paul und Karen ein pseudo-intellektuelles Gespräch am Ufer. Bert geht in dieser Zeit erst einmal jagen, sein Ziel gilt den Eichhörnchen, "Weil sie schwul sind!". Auf seiner Jagd trifft er aus Versehen einen Passanten, kann halt mal passieren sowas. Schnell wird klar, dass es sich bei unseren 5 Freunden um Einzeller handelt. Aber auch die Hinterwäldler benehmen sich daneben, man könnte wirklich auf die Idee kommen, dass in dieser Gegend Inzest keine Schande ist. Die Krönung bildet dann aber der Sheriff, dieser sieht das blutverschmierte Auto der 5, es scheint ihm aber überhaupt nicht zu interessieren was da genau passiert ist. Das einzige Wort was er fehlerfrei herausbringt ist "Party", mir kommt dieser Typ wie ein Verrückter vor, der gerade aus einer Nervenheilanstalt entflohen ist und sich im Faschingsladen ein Sheriff-Kostüm geklaut hat. Und spätestens als unsere 4 "Freunde" die mit dem Virus erkrankte Karen wegsperren, wünscht man nicht einmal seinem ärgsten Feind so einen Freundeskreis. Jeder Charakter scheint im Film CABIN FEVER geistig zurückgeblieben zu sein. Das kleine Kind, welches an der Raststation ständig auf der Schaukel sitzt und harmlose Passanten beißt, bildet hierbei den krönenden Abschluss, bei der Karate Kid-Einlage, die diese Rotzblage am Ende hinlegt, greift sich der anspruchsvolle Zuschauer wohl mehrmals an den Kopf. Ich dachte teilweise wirklich, dass einer der 5 aufwacht und das geschehene nur ein Traum sei, aber dem war nicht so.
Spannung baut sich nur mäßig auf, jeder der 5 Jugendlichen ist unsympathisch, bis auf die zwei Mädels. Die einzige Szene bei der Mitleid erregt wird ist die, in der Karen das Virus hat und ihre Freunde sie ab sofort meiden und wie ein Stück Vieh behandeln. Der weitere Verlauf ist sicherlich nicht als spannend zu bezeichnen, das Interesse verliert man trotzdem nicht. An Action wird nicht viel geboten, einzig die Schießerei gegen Ende kann hier punkten. Die Romantik findet nach Karen's Isolation ein jähes Ende, zwischen Paul und Karen hätte sich eine Beziehung aufbauen können, Paul war auch ein wenig verliebt in Sie. Aber nachdem sie weggesperrt wurde versucht er sich dann an Marcy's Körper zu trösten, natürlich ohne Verhütungsmittel. Wobei man wieder den geistigen Abfall zu spüren bekommt, der erzählt und gespielt wird. Humor kommt nur dann auf, wenn man über die Unfähigkeit von Regisseur und Schauspieler lachen kann.
Aber das alles wäre nicht so schlimm gewesen, wenn da nicht noch die unzähligen logischen Fehler gewesen wären. Dies fängt mit einfachen Dingen an, zum Beispiel die Szene in der Karen in den See springt, als sie rauskommt ist in einer Szene ihr Haar vollkommen trocken. Und dies hört auf mit der Szene, in der Paul das komplette Auto zerschlägt, weil sich der alte Mann darin befindet. Der Film ist voll davon. Die Szenen, bei denen absichtlich versucht wurde lustig zu wirken, gehen ebenfalls in die Hose, zu Beginn sind die 5 in einer Raststation, hier sehen sie ein Gewehr und fragen für wen dieses Gewehr ist. Der Verkäufer sagt: "Das ist für die Nigger". Hier könnte man schlimmes denken, aber gegen Ende kommen dann die Quoten-Schwarzen und feiern mit den Hinterwäldlern eine Party.
CABIN FEVER bedient sich gleichzeitig auch noch von zahlreichen anderen Filmen. Die Waldhütte in der die jugendlichen Übernachten erinnert sehr stark an die Hütte, in der auch die ersten beiden Teile von Tanz der Teufel gespielt haben. Aber auch von der Atmosphäre bedient sich der Film sehr von Tanz der Teufel, denn auch bei CABIN FEVER gibt es eine unsichtbare Gefahr, die jeden holt. Auch das Thema mit den 5 Jugendlichen, die in ein abgelegenes Waldgebiet verschwinden ist abgestanden. Mit dem einzigen Unterschied, dass hier kein Killer wartet der einen nach dem anderen absticht, bei CABIN FEVER ist es die Seuche, die die Jugendlichen nach und nach niedermetzelt
Der Splatteranteil ist doch ziemlich hoch. Die Krankheit hinterlässt entsetzliche Spuren, zu sehen sind diese unter anderem an Marcy, zum Beispiel in der Szene wo sie in der Badewanne ihre Beine rasiert und mit jedem Rasurschnitt ein Stück Haut von ihrem Bein abpellt. Auch die Aufnahme von Karen ist gegen Ende ziemlich erschreckend, in der ihr Gesicht nur noch aus Knochen und etwas Fleisch besteht, sie jedoch noch lebt. Paul, ihr einstiger Verehrer gibt ihr dann mit einem Spaten den letzten Rest, hierbei sind aber Gefühle und emotionale Bindungen ein Fremdwort für Paul. Somit ist bei der Uncut-Version eine FSK 18 Pflicht, schon bei Hostel habe ich bemerkt, dass Eli Roth nicht mit brutalen Szenen geizt. Die ganzen Splatterszenen sind auch von ihrer Umsetzung gelungen und auch so ziemlich das einzige was in diesem Film real wirkt.
Fazit
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Der Film ist so dumm, dass er fast schon wieder gut ist. Ja, die unterentwickelten Charaktere, die unlogische Handlung und die zahlreichen Filmfehler können schon nerven. Ich hätte jedoch kein Problem mir diesen Film ein zweites mal anzusehen. Eben aufgrund seiner Niveaulosigkeit kann mich CABIN FEVER begeistern, man kann sagen, der Film ist feinster Trash. Es werden Erinnerungen an die gute alte Troma-Werkstatt wach, die zahlreiche niveaulose Splatterfilme auf den Markt gebracht hat, nur dort wurde mit wackelnder Amateurkamera gefilmt. Wobei ich auch erwähnen muss, dass der Großteil keinen Gefallen an CABIN FEVER finden wird, ein gut durchdachter und intelligenter Horrorfilm ist dies nämlich nicht. Ich kann dafür noch eine ziemlich gute Bewertung springen lassen, ich ziehe nur einen Punkt ab, da das gesehene doch etwas seltsam und schwer verdaulich war. Eine Empfehlung bekommt dieser Film von mir, man sollte sich vorher jedoch genau über CABIN FEVER informieren, sonst kann man schnell enttäuscht werden.
Filminfos
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Titel: Cabin Fever
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: 93 Minuten
FSK: nix für Kinder
Regie: Eli Roth
Schauspieler: Paul [Rider Strong], Karen [Jordan Ladd], Bert [James DeBello], Marcy [Cerina Vincent], Jeff [Joey Kern], Henry [Arie Verveen], Justin aka Grim [Eli Roth], Deputy Winston [Giuseppe Andrews]
23 Bewertungen, 6 Kommentare
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27.06.2008, 01:44 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichLiest sich gut! Gruß Ingo
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12.12.2007, 15:19 Uhr von honigkuchenpferd
Bewertung: sehr hilfreichgenua den selben eindruck hatte ich auch von dem flílm, aber ich finde er ist zu hohl, beim zweiten mal gucken würde ich riskieren, das mein hirn selbstmord begeht.
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03.09.2006, 13:16 Uhr von Tweety30
Bewertung: sehr hilfreich☼ sh. Sonnige Grüße, Tweety30! ☼
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03.09.2006, 12:38 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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03.09.2006, 11:45 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh, für ein schönen Bericht
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02.09.2006, 20:01 Uhr von Django006
Bewertung: sehr hilfreichsh & *lg* Alan :>))))
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