Cabin Fever (DVD) Testbericht

Cabin-fever-dvd-horrorfilm
ab 45,76
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Creeptceeper

Terror....in the flesh

4
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

lustig, blutig

Kontra:

zu lang

Empfehlung:

Ja

„Cabin Fever“ ist der Debütfilm von Eli Roth. Für sein Debüt als Regisseur wählte er einen Horrorfilm, der eine Mischung aus verschiedenen alten Horrorfilmen ist. Man meisten hat er sich aber an „Tanz der Teufel“ gehalten.

Die Story ist einfach und schnell zusammen gefasst. Fünf Jugendliche fahren in eine abgelegene Waldhütte, um zu saufen, vögeln und was man sonst noch so am Arsch der Welt machen kann. Doch an der Raststätte treffen sie eine komische Hinterwäldlerfamilie. Ein wahrscheinlich durch Inzucht geschädigter Junge, beißt einem der Gruppe, zur Begrüßung erst einmal in die Hand. Als sie dann endlich in der Waldhütte angekommen sind, erkundigen sie erst mal die Gegend. Einer der Gruppe geht jagen und schießt dabei versehentlich einen Mann an. Doch die Verletzung durch den Schuss ist nicht schlimm. Schlimmer ist, dass der Mann überall mit blutigen Stellen überseht ist. Weil er vermutet das es was ansteckendes sein könnte, lässt er den Mann einfach liegen. Am Abend wird die Gruppe, bei ihrer fröhliche Runde gestört. Der verletzte Kerl kommt wieder, spuckt wie wild mit Blut durch die Gegend und versucht anschließend ihren Wagen zu klauen. Das lassen sie sich natürlich nicht bieten. Als sie dann aus dem Auto zerren, töten sie ihn versehentlich. Als sie anschließend abreisen wollen, merken sie dass eine aus ihrer Gruppe auch infiziert ist. Da sich ihr Mitgefühl in Grenzen hält, weil sie um ihre eigene Gesundheit bangen, verlagern sie die kranke in einen abgelegenen Schuppen. Doch trotzdem werden auch die anderen nach und nach infiziert. So gehen fast alle ihre eigenen Wege. Als die Hinterwäldler mitkriegen was in der Hütte vor sich geht, blasen sie zur fröhlichen Menschenjagd. Nun müssen sich die Jugendlichen nicht nur mit einer tödlichen Krankheit, sondern auch mit wildgewordenen Rednecks abplagen.

Eli Roth versucht in seinen Debütfilm viele Klassiker des Splatterfilms zu zitieren, doch daran scheitert der Film letztendlich auch. David Lynch sah das wohl genauso, er produzierte den Film mit, ließ aber seinen Namen nach Sichtung des Films, aus dem Abspann streichen. „Cabin Fever“ ist eine Mischung aus „Tanz der Teufel“, „Beim sterben ist jeder der Erste“ und einigen weiteren Vertretern des Horrorfilms. Von „Tanz der Teufel“ ist das Grundgerüst geklaut, mit der einsamen Hütte und von „Beim Sterben ist jeder der Erste“ ist die Menschenjagd Thematik übernommen worden. Auch weiß ich nicht, ob „Cabin Fever“ ein Horror- oder ein Splatterfilm werden sollte. Für einen „reinen“ Horrorfilm enthält der Film zuviel Blut aber, für einen „richtigen“ Splatterfilm ist nicht genug Blut vorhanden. So ist „Cabin Fever“ ein Mittelding, aber er tendiert eher in die Richtung verunglückter Splatterfilm. Das soll nicht heißen, dass der Film schlecht ist, sondern eher das der Film einige Probleme hat.

Das positive ist aber, dass der Film im ersten Teil sehr spannend inszeniert ist. Doch dann wird es etwas übertrieben durch die Länge. In diesem Teil fängt man schon leicht an ungeduldig zu werden. Doch der Humor rettet den Film, bis es wirklich richtig zur Sache geht. Dabei pendelt der Film zwischen einem Zombiefilm und einem Virusfilm wie z.b. „Outbrak“. Der Film ist kein richtiger Zombiefilm weil, die Menschen nur anfangen zu verfallen und nicht anfangen selber Menschen zu fressen. Das erinnert mich mehr an die sogenannten „Meltmovies“. Dort zerfließen oder lösen sich die Darsteller langsam auf. Das ist hier auch der Fall. Die Leute fangen an ihre Haut zu verlieren. Ein weiteres Problem ist, dass man die Gefahrensituation, nicht nachvollziehen kann. Bis an den Punkt von die Hinterwäldler eingreifen, besteht nur die Gefahr der Protagonisten, sich mit dem Virus anzustecken. Etwas anders kann ihnen nicht basieren. Ich hätte es besser gefunden wenn, nach der Mutation, die Darsteller zu Zombies geworden wären. Das tun sie aber nicht, sonder modern weiter fröhlich vor sich hin. Das nimmt den Film doch schon etwas an Geschwindigkeit.

Erst kommt die Geschichte wieder in fahrt, als die Hinterwäldler angreifen. Nun fängt es auch erst an im Film blutig zu werden. Die Jagd selber dauert nicht gerade lange. Aber zumindest gibt es hier etwas Blut zu sehen. Nachdem die Hinterwäldler tot sind, kümmert sich der letzte Überlebende um die mutierte im Schuppen. Warum er das macht ist nicht klar und wird auch nicht weiter erläutert. Das er sie mit einer Schaufel zerhackt und sich das Bild dabei rot färbt, ist aus „Tanz der Teufel“ übernommen. Von nun an wird die Story immer konfuser, so dass man keine Ahnung mehr hat, wozu das gezeigte gut ist. Am Ende hat wohl auch der Drehbuchautor die Übersicht über sein Werk verloren, dass er mehr oder minder lose Handlungsstränge zusammen knüpft. Das Ende gerät so zu einer Katastrophe, dass keinen richtigen Sinn hat, außer das der Film, kein Happyend bittet. Der größte Fehler ist nicht, dass hier viele Klassiker zitiert werden, sondern dass das Drehbuch zum Schluss Amok läuft. Der Film hat einige sehr große Löcher im Drehbuch. Auch hätte man den Film kürzer gestalten müssen und auch können. Viele Sachen sind nicht wichtig für die Story oder unverständlich integriert worden.

Trotzdem bittet der Film gute Unterhaltung. Das der Film eine Horrorkomödie sein soll, muss mir entgangen sein. Der Film bittet zwar hier und da, ein paar nette Sprüche und skurrile Ideen, in deshalb aber schon Komödie zu nennen, finde ich übertrieben. Das Ende ist auch recht unterhaltsam gestaltet worden und der Rest des Film ist auch halbwegs lustig geraten. In keinem Film darf natürlich Sexszenen fehlen, deshalb wurde hier halbwegs motiviert auch in „Cabin Fever“ welche eingeflochten. Mich stört so etwas nicht, wenn die Darstellreinen vernünftig aussehen, was hier der Fall ist. „Cabin Fever“ ist meiner Meinung nach weit hinter seinen Möglichkeiten zurück geblieben. Potenzial hat die Story allemal, so das man den Film hätte besser machen können. Man hätte mehr mit den Hinterwäldlern machen können, besonders weil es sich hier um eine Horrorkomödie handelt. Außerdem hätte man die Leute zu Zombies mutieren lassen sollen, so das der Film mehr Action und Blut kriegt. Hätte man auch noch ein halbwegs gutes Drehbuch zusammen bekommen, hätte der Film ein richtiger Klassiker werden können. Doch so bleibt nur zu hoffen, das Eli Roth daraus gelernt hat, und er bei seinem nächsten Film besser macht. Zu sagen ist noch, dass der Film kein Splatterfilm ist und sich mit Blut- und Gewaltszenen doch sehr zurück nimmt.

Eigentlich sollte „Cabin Fever“ in Deutschland bald im Kino anlaufen. Doch dank des schlechten Einspielergebnisses von „House of the 1000 Corpses (Haus der 1000 Leichen)“ bei uns im Kino, ist „Cabin Fever“ noch ohne Starttermin. Ich glaube auch nicht, dass der Film noch bei uns ins Kino kommt. Er wird wahrscheinlich als Videopremiere erscheinen. Die Chance das er ungekürzt durch kommt ist gegeben, weil in letzter Zeit schon schlimmeres ungekürzt die FSK passiert hat.

Der Bericht basier auf der DVD von „Lions Gate“. Hierbei handelt es sich um eine amerikanische DVD. Es gibt keinen deutschen Ton sondern, nur Englischen. Der Film ist aber auch in England auf DVD erschien. Bild und Ton sind von sehr guter Qualität. Als Extras gibt es: Kommentare, ein Making Of, die Familienfreundliche Version und Interviews.

Originaltitel: Cabin Fever
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Eli Roth
Darsteller: Jordan Ladd
Rider Strong
James DeBello
Cerina Vincent
Joey Kern
Arie Verveen
Joe Adams
Giuseppe Andrews
Noah Belson
Richard Boone
Matt Cappiello
Julie Childress
Hal Courtney
Jana Farmer
Phil Fox

9 Bewertungen