Cala Figuera Testbericht

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Erfahrungsbericht von clauds22

Ein malerischer Ort mit Flair...

Pro:

ruhig, landschaftlich sehr schön, toller Hafen

Kontra:

fehlender Sandstrand

Empfehlung:

Ja

Der heutige Zwischenstopp auf meiner (leider nur virtuellen) Mallorca Reise führt uns an die Ostküste, genauer gesagt in den Südosten, der uns durch Ziele wie Cala Santanyi, Cala Pi oder Colonia de Sant Jordi bekannt sein dürfte. Außerdem gibt es dort aber auch noch ein entzückendes, kleines Städtchen mit Namen CALA FIGUERA, welches ich euch heute bestmöglich näher bringen möchte...

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Um Missverständnissen vorzubeugen – Cala Figuera gibt es auf Mallorca gleich zwei Mal. Ersteres ist das Städtchen, um das es hier heute geht und welches sich im Südosten der Insel befindet. Dann gibt es aber noch eine hübsche Strandbucht auf der Halbinsel Cap de Formentor, wobei ich annehme, dass Ciao mit der Kategorie auf die erste Möglichkeit anspielt, denn über die Bucht auf Formentor gibt es nicht wirklich allzu viel zu sagen, sodass sich ein einzelner Bericht nicht lohnen würde. Der kleine Fischerort Cala Figuera hingegen ist ein echtes ‚Schmankerl’. Mit einer Entfernung von gerade mal 50 km nach Palma ist Cala Figuera vom Flughafen aus in etwa 40 Minuten zu erreichen – übrigens auch über eine täglich verfügbare Busverbindung. Als Standort für Unternehmungen über die ganze Insel hinaus finde ich Cala Figuera allerdings nicht so geeignet, da man doch eine ganze Strecke fahren muss, bis man in den Westen oder Norden kommt. Als Ausflugsziel aber unbedingt empfehlenswert – um das mal vorweg zu nehmen ;)

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Cala Figuera ist ein beschauliches Städtchen mit ca. 7500 Einwohnern. Außerhalb der Sommermonate ist hier nicht mit viel Tourismus zu rechnen, in der Hauptsaison hingegen trifft man hauptsächlich auf deutsche Jugendliche, die sich einen Partyurlaub gönnen möchten – das aber vielleicht nicht gerade in El Arenal. Nach Bettenburgen und den großen 4 oder 5 Sterne Hotelkomplexen kann man hier glücklicherweise lange suchen, die wenigen Hotels ruinieren die Schönheit des Städtchens leider dennoch ein wenig – dafür findet man aber hübsche, kleine Pensionen und Appartements, in denen es sich mindestens ebenso gut nächtigen lässt, wie in einem riesigen Hotelbunker. Das Ortsbild von Cala Figuera ist wirklich schön und bei einem Spaziergang lässt sich das eine oder andere malerische Fleckchen entdecken, das einen den Fotoapparat zücken lässt. Schon allein die hübschen (oft Ferien-) Häuschen, die an den Hängen und auf den Klippen rund um den Hafen stehen, sind ein echter ‚Eye-catcher’. Viele davon sind sehr hübsch hergerichtet und machen überhaupt keinen heruntergekommenen Eindruck. Im Gegenteil – zum großen Teil sind die Grundtücke sehr gepflegt und mit vielen farbenfrohen Pflanzen geschmückt. Es handelt sich dabei übrigens um die typischen weiß gestrichenen Häuser mit grünen Fensterläden und Türen – ein absolutes Mallorca Merkmal, welches man häufig wieder sieht ;)

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Der Hafen selbst ist etwas ganz Besonderes und (nicht nur meiner Meinung nach) der schönste der ganzen Insel – verwinkelt liegt er in einer Bucht, die sich tief in die Felsküste eingeschnitten beinahe Y-förmig in zwei Meeresarme teilt. Besser weiß ich es momentan leider nicht zu beschreiben, aber ich hoffe, ihr habt ein etwaiges Bild vor eurem geistigen Auge. Ich erinnere mich noch genau an meinen Besuch in Palma, als ich von weitem den Yachthafen betrachtete und mir soooo gerne diese ganzen Luxusliner genauer angesehen hätte, der Hafen aber leider für Besucher nicht zugänglich war. Umso schöner ist es in Cala Figuera – gut, die Luxusliner fehlen, hübsche Boote gibt es an den schmalen Anlegestellen aber allemal, und zudem ist das Flair einfach besonders. Eben wie in einem ECHTEN Fischerdörfchen. Hinzu kommen die vielen bunten Fischerhütten, die teilweise direkt an, bzw. in die Felsen gebaut wurden und oft nur durch steile Treppen, die ins Meer hinab führen, zu erreichen sind. Wie ich gehört habe, diente der Hafen von Cala Figuera auch schon der einen oder anderen TV Produktion als Kulisse – durchaus verständlich. Am Hafen ist eigentlich auch meist etwas los – wenn nicht gerade die Fischer sich um ihren Fang kümmern, ihre Boote herrichten, Netze reparieren oder gar frischer Fisch verkauft wird, tummeln sich dort meist Menschen, die einfach das reizvolle Ambiente genießen wollen.

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Einen eigenen Strand besitzt Cala Figuera allerdings nicht – da muss man sich dann an die Buchten halten, die ganz in der Nähe gelegen sind. Da wären Cala Santanyi (3-4 km entfernt und auch zu Fuß oder mit dem Rad schnell zu erreichen), Cala Llombarts (4 km) und Cala Mondragó (ebenfalls 4 km), wobei die Stadt einen täglichen Pendeldienst (natürlich kostenpflichtig und zudem ordentlich überfüllt) dorthin bietet – den Minizug ‚Cala Figuera Express’. Man kann die Buchten allerdings ebenfalls per Schiff erreichen. Auch in Cala Figuera selbst kann man aber dennoch schwimmen, surfen und tauchen – für kleine Kinder ist es allerdings nicht geeignet, da man zumeist nur durch eine einfache Badeleiter den direkten Zugang zum offenen Meer findet und dadurch nicht weiter geschützt ist. Tauchtouren werden übrigens auch geboten, wobei ich damit noch keine Erfahrungen gemacht habe. Was sonstige Sportmöglichkeiten angeht, kann man natürlich Tennis spielen, in der flachen Gegend sehr gut radeln, aber viel mehr Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung finden sich hier nicht, wenn man den Weg in die weiter entfernten Städte scheut.

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Der eigentliche Ort befindet sich übrigens oberhalb des Hafens und scheint auf den ersten Blick durch die wenigen Straßen recht gemütlich und beschaulich. Man gewöhnt sich sehr schnell an das Ortsbild und kennt sich eigentlich schon nach kurzer Zeit dort aus. Abgesehen von ein paar kleinen Souvenirläden und dem einen oder anderen Supermarkt gibt es kaum etwas, was auf den Besuch von Touristen schließen lässt. Einen Mietwagenverleih (ebenso Fahrrad- und Motorradverleih) findet man aber natürlich im Ort und das ist auch gut so. Entscheidet man sich nämlich, in Cala Figuera zu übernachten, dann wird man einen Mietwagen brauchen, sollte man sich auch noch andere Teile der Insel ansehen wollen. In der Stadt selbst gibt es ansonsten nicht viel Sehenswertes. Erwähnenswert wäre noch der Leuchtturm Torre de’n Béu, den man erreicht, wenn man um den Hafen herum links der Treppe folgt, die zu den Klippen führt. Von dort aus hat man eine tolle Sicht über den Ort selbst und natürlich über das Meer – einmalig! Etwas ganz Besonderes ist übrigens auch der Hafen bei Nacht, bzw. am Abend… die vielen Lichter rundherum, dann vielleicht sogar mit Glück noch Vollmond… romantisch, bezaubernd, einfach herrlich!

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Das Nachtleben in Cala Figuera ist für diesen doch eher kleinen Ort wirklich ausreichend. Es gibt gleich 2 Discotheken, ebenso wie mehrere Bars und Kneipen. Die Mond Bar, eine Mischung aus Disco und Bar, ist besonders beliebt, gut besucht und auch für ein breites Publikum geeignet. Selbst war ich allerdings noch nie dort und kann demnach keine Erfahrung diesbezüglich wiedergeben. Dafür habe ich mich kundgemacht, was das Essen angeht, und kann dafür am ehesten das Casa de la Pasta empfehlen, da ich sowieso ein Pasta Liebhaber bin und die Kreationen dort einfach lecker sind. Dann gibt es da noch das Es Morras, ein Restaurant, das auch mallorquinische Küche bietet und mit Preisen um die 10-15 Euro recht preiswert ist. Absolut empfehlenswert ist dann noch die Bon Bar, die schon mal durch ihre tolle Lage direkt über dem Hafen besticht und zudem leckere Eisbecher und gute Drinks bietet.

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Mit dem wundervollen Hafen, dem faszinierenden Ambiente und dem Flair eines echten Fischerdörfchens ist Cala Figuera auf jeden Fall einen Ausflug wert. Wer sich dieses malerische Fleckchen entgehen lässt, ist selbst schuld. Für Naturliebhaber und Urlauber, die ein bisschen Ruhe suchen, wäre der Ort sicherlich vor allem (aber nicht nur!) außerhalb der Hauptsaison ein Gewinn. Für Jugendliche, die auf den Sandstrand vor dem Hotel verzichten können und lieber abends ein bisschen Party machen wollen, eignet sich Cala Figuera ebenfalls. Für mich persönlich wäre es aufgrund einiger fehlender Prämissen für einen längeren Aufenthalt nicht geeignet, aber für ein paar Tage oder einen Ausflug möchte ich gerne wieder vorbeikommen…

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