Canon EOS 350D + 18-55 mm Testbericht

Canon-eos-350d-18-55-mm
ab 182,98
Auf yopi.de gelistet seit 04/2005
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  gut
  • Ausstattung:  gut
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  • Akkulaufzeit:  lang
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  • Tragekomfort:  gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Support & Service:  gut

Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Altersweitsicht

3
  • Bildqualität:  durchschnittlich
  • Ausstattung:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Akkulaufzeit:  lang
  • Bedienkomfort:  durchschnittlich
  • Tragekomfort:  gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Support & Service:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

Zuverlässig | Macht gute Bilder, wenn man weiß wie | Kostengünstig zu haben

Kontra:

Nicht mehr zeitgemäße Technik und Features | Kleinere Handlingschwächen | Kit-Objektiv taugt nichts

Empfehlung:

Ja

P { margin-bottom: 0.21cm; }

Es gibt Situationen, da hat man wenig
Wahl - etwa wenn die Internationale Wasservogelzählung des NABU
stattfindet und die eigene Kamera justamente zu diesem wichtigen
Termin die Flügel streckt. Zum Glück gibts den hilfsbereiten, gut
befreundeten Nachbarn, dessen Zweit-Knipse zwar schon ein paar viele
Jährchen auf dem Buckel hat, doch immer noch rüstig genug ist auf
eine solche Exkursion mitgenommen zu werden. Sogar ein brauchbares
70-300er Tele fand sich in der leihweise überlassenen Fototasche mit
der Canon EOS 350D als Herzstück. Sonst anderes gewohnt, hieß es
erst einmal leicht umgewöhnen - die Technik hat sich zwar teils
dramatisch weiterentwickelt. Die Kunst des Fotografierens an sich
selbst bleibt glücklicherweise eigentlich immer gleich. Also frisch
ans Werk und mal sehen, was die Rentnerin, die im Jahre 2005 erstmals
auf den Markt kam, auch nach heutigen Gesichtspunkten noch so alles
drauf hat.

Die 350er ist eine vollwertige
Spiegelreflexkamera und verfügt über einen 8 MPix-CMOS Sensor. Mit
einem Gewicht von 485 Gramm (nur Gehäuse) zuzüglich Objektiv
(serienmäßig im Kit: EF-S 18-55), ist die alte Dame schon ein
rundes Pfund - im wahrsten Sinne des Wortes. Heutige Kameras lösen
zwar höher auf und haben noch mehr Spielereien, sie wiegen oft aber
genauso viel. Über das Thema Gewicht kann man geteilter Meinung
sein, doch als Bilderjongleur alter Schule habe ich gerne "was
in der Hand", solange es mir die Arme nicht über Gebühr
langzieht. Dementsprechend lässt sich mit dem Gewicht ganz gut leben
und es vermittelt auf der anderen Seite auch einen gewissen
Qualitätsanspruch der seinerzeit von Canon schon in der
Einsteigerklasse positionierten Kamera. Die Ergonomie ist
klassentypisch, das heißt, bei Menschen mit größeren Händen wirkt
sie etwas verloren, lässt sich aber ansonsten insgesamt bequem
greifen und halten.

Die Bedienknöpfe und - elemente sind
allerdings für meinen Geschmack ziemlich fisselig geraten, ihre
Funktion jedoch nach kurzem Studium des Bedienungshandbuchs immerhin
nachvollziehbar. Nicht alle Funktionen müssen über das nur 1,8 Zoll
große Display abgerufen werden. Wichtige Dinge, wie beispielsweise
Lichtempfindlichkeit (bis ISO 1600), Serienbildfunktion,
Beleuchtungsspeicherung etc. lassen sich mal eben via Schnellzugriff
über jene kleinen Tasten (de-)aktivieren bzw. einstellen. Auch die
Programmvorwahl ist leicht über das Drehrad auf der Oberseite zu
erreichen. Ausgefuchstere Features muss man sich erst aus den Tiefen
des Menüs buddeln. Die braucht man aber auch nicht zwingend, sofern
man den neun Automatikmodi vertraut. Das wird der Anfänger
sicherlich erst einmal tun. Das ist auch vollkommen OK, denn für
Schnappschüsse und allgemeine Aufgaben reicht es auch aus, die
Kamera im betreffenden Programm "mal machen zu lassen".
Teil- und vollmanuell geht natürlich auch, was Amateure und Könner
freut, da es der eigenen Kreativität keine Grenzen setzt.

Ein Manko ist der mickrige Bildschirm,
der überdies keine Funktion als Sucher mitbringt, sondern nur zur
Kontrolle/Darstellung der geschossenen Bilder dient (und sonst um die
verschachtelten Bedienmenüs anzuzeigen). Mit 119.000 Pixeln ist er
hierfür allerdings nur unzureichend gerüstet. Weitere Informationen
zu Betriebsparametern, Blendenwahl, Verschlusszeit u.a. gibt ein
schmales, monochromes (und für meine altersmüden Augen schlecht
ablesbares) LCD-Band oberhalb, sowie eine Anzeige im Inneren des
Suchers bekannt. Damit kann man durchaus arbeiten, auch wenn moderne
Kameras dies bestimmt eleganter und besser lösen. Man darf hier das
Alter der EOS 350D aber nicht vergessen. Dazu gehört unter anderem
auch die Verwendung einer inzwischen nicht mehr üblichen
CF-Karte/Microdrive als Speichermedium - die kann übrigens aber
gerne die 2-GB-Marke überschreiten. Das reicht dann in
Maximalauflösung (3456 x 2304 Px im RAW und/oder JPEG-Format) für
über 550 Aufnahmen. Abhängig von verschiedenen Betriebsparametern
verstehrt sich. RAW frisst zum Beispiel fast das Dreifache an
Kapazität.

Fehlanzeige ist leider eine
Bildstabilisierung wie sie inzwischen überall Usus ist, was
andererseits den Vorteil hat, dass man ruhigen Gewissens auf günstige
Alternativobjektive zurückgreifen kann. Hier ist es etwa ein Sigma
70-300, das (nicht nur) als Tele zum Einsatz kommt und ganz wunderbar
mit der Kamera harmoniert. Überhaupt: So ziemlich jedes andere
Objektiv ist besser als das serienmäßige EF 18-55, welches immer
irgendwie den Eindruck vermittelt, zu den Rändern hin mehr zu
verzerren und einen leichten "Fischaugeffekt" zu haben -
inwieweit das schon immer so war oder ob es aufgrund des Alters dazu
kam, ist ungeklärt. Das Kit wird hier ohnehin kaum verwendet. Trotz
des einstellbaren Mehrbereichs-AF, kann der Autofokus nicht immer
vollends überzeugen und haut oft mal daneben. Das können andere
Kameras besser und somit ist der manuelle Fokus bei mir ein gern
gesehener Gast, wenns wirklich ein gutes, geplantes oder
vorbereitetes Foto werden soll und der AF bleibt (schnellen)
Schnappschüssen vorbehalten.

Speicherkartenslot und Batteriefach
(7,4 V Li-ion Akku) sind voneinander getrennt. Datum und Uhrzeit
bleiben beim Akkuwechsel (Stichwort: eventueller Zweitakku) erhalten,
die dafür zuständige Knopfzelle, als zusätzliche Pufferbatterie,
hält etwa 5 Jahre. Eine Akkuladung reicht ohne Blitz und mit fast
permanent aktiviertem Autofokus für roundabout 600 Bilder (das
entspricht einem Datenvolumen von etwa 2,5 GB), Blitzbetrieb
verringert diese Zahl selbstredend. Auch der APS-C Servo für
automatisches Nachjustieren des Fokus ist für den Energiehaushalt
auf Dauer ziemlich belastend, weswegen der sparsamere One-Shot-Modus
oftmals die bessere Wahl darstellt, es sei denn, man arbeitet viel
mit Serienbildfunktion (max. 3 Bilder/sec.) oder legt häufig auf
bewegte Motive an - etwa beim Sport oder auch der
Natur-/Tierfotografie. Im Allgemeinen kann man - wie bereits erwähnt
- mit dem Autofokus ganz gut leben, wenn man seine Marotten kennt.

Der eingebaute, intelligente TTL-Blitz
lässt sich durch externe Blitzgeräte über den Blitzschuh
erweitern, wobei nicht alle Drittmarken mit der Canon in Sachen
Synchronisation zusammenarbeiten mögen. Da hilft im Zweifelsfall nur
ausprobieren oder eben Originalzubehör verwenden. Kontakt mit der
Außenwelt nimmt die 350er ansonsten voch via Video-Out, Mini-USB und
der Möglichkeit eine Kabelremote anzuschließen auf. HDMI, WiFi,
Bluetooth & Co. waren seinerzeit - jedenfalls in dieser
Preisklasse und Flächendeckung - noch Zukunftsmusik und somit
selbstredend NICHT an Bord. PictBridge - den direkten Druck - kann
sie aber. Die maximale Auflösung des verbauten Sensors reicht dabei
angeblich für qualitativ annehmbare Ausdrucke bis A3-Format. Leider
sieht man schon recht schnell, wo seine konstruktiven Grenzen in
Wahrheit liegen: Ist das Farbrauschen in den unteren Regionen noch
erträglich, beginnt es ab ISO 400 aber deutlich zutage zu treten.
Posterdruck ist damit schon mal Peng - Mir reicht in aller Regel aber
schon ein scharfes A4-Format - Das macht die olle Lady locker aus der
Hüfte.

Kurz & Bündig

Der längst nicht mehr zeitgemäße 8
MP CMOS, der ab ISO 400 zu merklichem Farbrauschen neigt, ist
sicherlich kein Verkaufsargument mehr, ebensowenig wie fehlende
Features, die man heutzutage einfach von einer modernen DSLR
erwartet: Videofunktion, Wireless-Konnektivität, möglichst großes
(und schwenkbares) Display uvm. Dennoch kann der halbwegs kundige
Nutzer ganz erstauliche wie ansehnliche Ergebnisse aus der rüstigen
Kamera kitzeln. Der Fotograf macht schließlich die Bilder und die
350D als sein prinzipiell williges und einsteigerfreundliches
Werkzeug erledigt im Rahmen ihrer doch vielfältigen Möglichkeiten
immer noch einen respektablen Job, wenn man um ihre kleinen Schwächen
weiß. Potentielle Interessenten, die sich hauptsächlich aus den
Reihen der preisbewussten Neueinsteiger in die Welt der digitalen
SLR-Technik rekrutieren dürften, machen für etwas um die hundert
Euro mit dem zuverlässigen Knips-O-Mat grundsätzlich also schon mal
nichts verkehrt. Man sollte dann aber dringend auf alternative
Objektivbestückung achten, denn das originale Kit-Objektiv taugt
nix.

16 Bewertungen, 7 Kommentare

  • anonym

    01.02.2014, 10:49 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und LG

  • Besserwisser2014

    25.01.2014, 08:47 Uhr von Besserwisser2014
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht!

  • Berater

    16.01.2014, 07:56 Uhr von Berater
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut -Danke!

  • Little-Peach

    15.01.2014, 16:41 Uhr von Little-Peach
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh =))

  • Sa-Sara

    14.01.2014, 22:33 Uhr von Sa-Sara
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße.

  • geligiraffe

    14.01.2014, 14:43 Uhr von geligiraffe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von Angelika

  • mausi1972

    14.01.2014, 13:23 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß...Marion.