Canon Pixma IP90 Testbericht

Wie sollte man solch einen Testbericht schreiben. Versuchen wir mal.

Mein Einsatzgebiet:
In einem Koffer integriert im täglichen Außendienst per PKW.
Druckernutzung: täglich mehr als 60 Blätter (auch dickeres Papier), häufig S/W (Text), seltener Farbe (Bilder)
Anschluß an PC per USB, Stromversorgung nur per Stromnetz.

Vorabbewertung: für den täglichen Einsatz im mobilen Dienst nicht geeignet.
Hohe Unterhalts- u. Wartungskosten, schnell mechanische Defekte, zu schwer.

Aufbau und Betrieb
Externes Netzteil, USB u. Netzstecker werden links eingesteckt (nicht hinten somit verbreitert sich das Gerät zusätzlich). Externes Netzteil mit 1.5m Kabel muß auch untergebracht werden. Deckel wird als Papierzuführung genutzt, eine kleine Klappe mit Magnetverschluß verdeckt den Papierauswurf nach vorn. Keine Papierführung beim Auswurf. D.h. nach dem Ausdruck ist es dem User überlassen, was mit dem Papier wird.

Vorteil:
schöne und randlose Farbfotos auf Spezialpapier und eine hohe Auflösung.

Ergibigkeit:
Der Druckkopf enthält zwei Tintentanks (schwarz u. CMY). Über die Reichweite der Farbpatrone kann ich nichts sagen, da sie bei mir eher eintrocknet als leer wird.
Die schwarze Patrone hält bei DIN A4 Seiten bei ca. 3% Deckung (halt eine volle Seite Text). Ecobetrieb 400 Seiten (hellgraue Schrift), Normal schnell 300 Seiten (dunkel grau bis schwarze Schrift), Normal 200 Seiten (schwarze Schrift), Fein 100 Seiten (schwarz u. gestochen scharf). Die Druckzeiten verhalten sich proportional zur Reichweite. Je weniger Tinte, desto schneller.

Auffällig, auf normal holzfreies Papier ist die Schrift klatschnass bei Einstellung Normal od. Fein. Das Mischen der Farben zu Schwarz bei leerem schwarzen Tank konnte ich nicht feststellen. Selbst eine Druckereinstellung "nur S/W drucken" brachte hier keine Abhilfe. Schwarz leer bedeutet keine Schrift mehr. Also immer eine Reservepatrone bereit halten.

Besonders nervend ist der grundsätzliche Reinigungszyklus nach einer Stromtrennung und dies ist nun nervig bei einem Mobilgerät. Dieser Zyklus benötigt sehr viel Tinte und dauert relativ lang, selbst der separat zu erwerbende Akku unterdrückt dies nicht. Eine ausgesprochen negative Eigenschaft für ein Mobilgerät.

Nach einem Patronenwechsel meldet ein Dialogfenster im PC den Wechsel. Man kann dann anklicken Schwarz, Farbe oder Abbrechen. Aber egal was man anklickt, ein Reinigungszyklus ist fällig.

Fünfmaliger Intensivreinigungszyklus verbraucht eine volle schwarze Tintenpatrone.
Interessanterweise stellt der Drucker nach einer bestimmten Anzahl von Ausdrucken seinen Dienst ein und meldet "Resttintentank voll", Wartung und Reinigung durch Hersteller dauern extrem lang und sind sehr teuer (dreimal und man hat den Anschaffungspreis überschritten).

Auch negativ ist das schnelle Verstopfen der Tintendüsen nach nur 2 Woche ohne Ausdruck oder nach einer längeren Einsatzzeit und dies trotz der überteuerten ORGINALtinte von Canon. Gerade dies dürfte bei einem Mobilgerät nicht passieren.

Auch scheint die Mechanik einer Intensivnutzung nicht gewachsen. So stellt sich bei vielen Kollegen nach einiger Zeit der selbe Effekt ein. Papier wird zu 3/4 ausgedruckt und dann bleibt der Druckkopf am linken Papierrand hängen. Folge - der Ausdruck wird abgebrochen und der Drucker streickt vollständig. Beheben ist umständlich, da man Stromversorgung unterbrechen muß, Tasten reagieren nicht, alles eingelegtes Papier wird vollständig per Paperfeed ausgeworfen, Reinigungszyklus durchlaufen, Neustart des Drucks vom PC.

Fazit: Wer mobil schnell und preisgünstig nur S/W-Texte druckt ist mit diesem Drucker schlecht bedient. Wer Dokumente mit hohem Anteil an farbiger Grafik in hoher Qualität ausdrucken muß ist hier gut beraten.