Canon PowerShot G6 Testbericht

Hallo liebe Leser!

Die Canon Powershot G6 war meine erste Digitalkamera. Zuerst habe ich mit einer herkömmlichen Spiegelreflexkamera (Canon EOS 1000F) fotografiert. Es war für mich natürlich eine drastische Umstellung von Spiegelreflex auf eine kompakte Digicam. Schon allein die Tatsache, dass man nicht mehr durch den Sucher schauen muss, um das Motiv richtig anzuvisieren ist eine tolle Sache.

Ich werde euch nun etwas über meine Eindrücke von der Kamera schildern:

- Design
Das Design empfinde ich als recht schön. Das Gehäuse ist ergonomisch gearbeitet und bietet viel Bedienkomfort, wenn es darum Geht, die Knöpfe zu erreichen. Schön finde ich auch die silberne Lackierung. Die Vorgängerkamera war ja komplett in schwarz gehalten.

- Funktionalität
Das perfekt geformte Gehäuse muss man einfach in der Hand gehalten haben. Erst dann ist man davon überzeugt, dass man auch auf Dauer mit der Kamera zurecht kommt. Denn wenn man sie sich nur ansieht, erkennt man gar nicht die perfekt auf die Hand abgestimmten Konturen.
Mir persönlich gefällt das ausklappbare und drehbare Display sehr gut. Es bietet die Möglichkeit, zum Beispiel über eine Menschenmenge zu fotografieren, indem man die Kamera hochhält und das Display in Richtung Augen einstellt.
Jeder Schalter und Knopf ist leicht zu erreichen, ohne umgreifen zu müssen.

- Objektiv
Das Objektiv bietet nicht allzuviel Zoombereich. 4-fach optischer und 4.1-facher Digitaler Zoom lassen nicht unbedingt Fotografien von weit entfernten Motiven zu. Jedoch ist es für den "Normalbetrieb" ausreichend, solange man keine großartigen Landschaftsaufnahmen machen möchte.
Die Scharfstellung erfolgt schnell und zuverlässig. Lediglich beim Einschalten der Kamera braucht das Objektiv einige Sekunden bis es ausgefahren ist.

- Bildqualität
Keine Frage, die G6 liefert wunderschöne Bilder. Mich hat jedoch sehr gestört, dass Menschen auf nahezu jedem Foto rote Augen haben. Da sollte sich Canon unbedingt etwas einfallen lassen.
Jedenfalls sind Übergänge von verschiedenfärbigen Objekten am Bild sehr schön und rauschfrei. Der Moirè-Effekt (wellenartige Muster bei sich wiederholenden Strukturen) bleibt großteils aus.
Die Auflösung von 7.1 Megapixel reicht für Posterausdrucke bis DIN A3.

- Videoaufzeichnung
Hier trifft Canon bei mir auf großes Unverständnis. Warum ist es nicht möglich, so lange Videos aufzunehmen, wie es die Speicherkarte erlaubt? Die Videolänge ist nämlich auf 30 Sekunden begrenzt, unabhängig davon, ob man eine 128 MB- oder eine 2 GB-Speicherkarte hat. Videos, die man mit der G6 aufnimmt, sind noch dazu sehr wackelig, sofern man keine absolut ruhige Hand hat. Auch hier hätte sich Canon Einiges bei anderen Herstellern abschauen können. (z.B. Bildstabilisator)

- Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit in der G6 ist wirklich beachtlich. Ich habe bereits über 900 Aufnahmen mit nur einem Akku gemacht, wobei auch des Öfteren geblitzt wurde.
Also in dieser Beziehung kann man nur gratulieren.

- Spielereien
Die G6 bietet sicherlich für jeden etwas. Sei es nun Otto Normalverbraucher, der einfach seine Urlaubsfotos machen will, oder sei es jemand, der gerne mit Belichtungszeiten etc. experimentiert.
So verfügt die G6 z.B. auch über eine BULB-Funktion, die es erlaubt, so lange zu belichten, wie man auf den Auslöser drückt.

- Monitor
Der 2"-Monitor ist im Wesentlichen groß genug. Was mir negativ aufgefallen ist, war die Untauglichkeit des Screens unter stärkerer Sonneneinstrahlung. Sobald die Sonne etwas stärker scheint, erkennt man am Display so gut wie gar nichts mehr.

- Zubehör
Es ist genügend Zubehör im Lieferumfang enthalten. Die umfangreiche Software wird bei mir vor allem dazu verwendet, die roten Augen zu entfernen, oder mehrere Bilder zu einem Panoramafoto zusammen zu heften.

- Preis
Nicht ganz billig das Teil. Als ich die G6 gekauft habe, musste ich 650 Euro hinblättern. Angesichts der Tatsache, dass nicht wirklich das beste Objektiv dabei ist und die Videoaufzeichnung eigentlich zu vergessen ist, ist dieser Preis wahrscheinlich etwas übertrieben.


Fazit:
Eine etwas überteuerte Kompakte mit praktischen Features, wie das schwenkbare Display.