Canon SmartBase MPC190 Testbericht

Mein Smartbase MPC190 Bericht mit einigen Tipps, Tricks, "Rettungshinweisen" usw.
Ich besitze dieses Gerät seit inzw. ca. 4 Jahren:
Technische Daten aufzulisten spar ich mir, die sind in der entspr. Kategorie rechts oben drin, und die dooyoo Netiquette untersagt das ohnehin.
Der MPC190 ist wie seine höher nummerierten "Kollegen" der Sparte "All-in-One" bzw. Multifunktionsgeräte zuzuordnen. Er unterstützt somit die Funktionen Scannen, Drucken und PC-unabhängiges Kopieren (in unterschiedlichen Modi). Eine integrierte Faxfunktion gibt es nicht. Bei Canon markierte er preislich die Einstiegsklasse der Geräte -daran sollten sich dementsprechend die Ansprüche richten.

Nun zur Sache, die äußere Erscheinung:
Das Gerät wirkt und ist (auch für seinen Herstellungszeitraum) sperrig und klobig. Die Modelle seiner Wettbewerber waren bereits zu diesem Zeitpunkt wesentlich kompakter ausgeführt. U.U. beeinträchtigt dies die Aufstellung des Geräts in gewissen Fächern von Regalen oder Nischen etc.. Vorteilhaft ist hierdurch jedoch die relativ gute Zugänglichkeit zum Patronenschacht.
Druckqualitäten:
Der MPC190 ist durchaus als sehr zuverlässiger Alltagsdrucker für den Hausgebrauch tauglich. Die Auflösungen von bis zu 2400 x 1200 dpi ist in der Preisklasse gängig und völlig ausreichend. Für Fotodrucke in Spitzenqualität sollte man sich jedoch logischerweise was anderes beschaffen. Dafür sind hier die Farben etwas zu blass, und einen Multifunktionsdrucker sollte man nicht mit Fotopatronen ausstatten -das widerspricht dem Sinn des Geräts. Die Druckgeschwindigkeit ist gut, jedoch die Zeit vom Einschalten bis zum Druck wird mit viel Druckkopf-Kalibrierungen gestreckt und ist recht lang.

Kopierqualitäten:
Insbesondere bei Text- Diagramm- und Zeichnungskopien konnte mich das Gerät durchaus überzeugen, sowohl in Farbe als auch monochrom. Fotos sowie Grafiken mit hohem Anteil an dunklen Flächen erscheinen "streifig" -hier offenbart die Scaneinheit erste Schwächen. Einstellbar sind Vergrößerungen und Verkleinerungen bis zum Faktor von jeweils 4x. Mit 256 Graustufen lässt sich beim Kopieren aber meist in der s-w Einstellung Farbtinte und vor allem Zeit sparen ohne zuviel Bildinformation zu verlieren. Die Geschwindigkeit ist identisch mit dem Druck.
Scannen:
Die erwähnten Qualitäten und Schwächen des Kopierens schlagen sich hier durch. Bei Text, Diagrammen und Strichgrafiken gibts keine Probleme. Helle Fotos sind auch noch im Rahmen. Bei sehr dunklen und/oder spärlich belichteten Fotos und Grafiken erzeugt der Scanner reichlich Zeilenfehler und die Qualität leidet. Ich gehe davon aus, dass dies mitunter in einer mangelhaften mechanischen Präzision der Scanmechanik liegt.

Software:
Die Multipass-Suite Software ist mir persönlich zu überladen, bietet jedoch grundsätzlich alle nötigen Funktionen. Ich nutze zum Scannen lieber die Windows interne Scansoftware. Ist Geschmackssache.
Der Druckertreiber lässt umfangreiche Einstellungen zu. Positiv zu erwähnen ist hier Das frei wählbare Seitenlayout, wo man reichlich Seiten auf ein einziges Blatt bringen kann (praktisch bei umfangreichen Skripten und Powerpoint-Folien). Es gibt noch zahlreiche Einstellmöglichkeiten für Fotodruck, allerdings ist das wie schon erwähnt nicht gerade die Stärke des Geräts an sich.
Kosten: Neu ist das Gerät nicht mehr zu kaufen, jedoch als Gebrauchtgerät allemal eine Überlegung wert. Im Gegensatz zu sämtlichen Neugeräten gibt es absolut Chipfreie Patronen, die man zu Spottpreisen erwerben oder auch problemlos nachfüllen kann, ohne jedes Chipresetting o.Ä.. Damit ist der MPC190 wohl einer der günstigsten Drucker im Betrieb den es überhaupt gibt/gab. Gerätepreise vgl. Auktionshäuser ebay, auvito etc.

Fazit:
Billiger kann man kaum so gut und einfach drucken. Kompatible Patronen sind so billig erhältlich, dass sich für die meisten Nutzer die Nachfüllspritze erübrigt, und es ist ne saubere runde und einfache Sache. Ein absoluter KAUFTIPP meinerseits! -Auch als Gebrauchten.

Probleme/Schwächen:
1.Es gibt einen bekannten Fehler in der Treibersoftware die auf CD mitgeliefert wurde. Dieser Fehler tritt nur bei Windows XP ab Servicepack 2 auf. Egal welches Betriebssystem Sie haben: laden sie die Software und den zugehörigen Patch unbedingt bei Canon runter, sonst kommt es zu Abstürzen.

2.Für alle Vista Nutzer hier die traurige Nachricht: es gibt keinen und wird auch keinen Treiber für Vista geben. Der Drucker ist meines Wissens derzeit nicht unter Vista nutzbar :-(
3.Die interne Druckkopfreinigung des Druckers reinigt sich selbst an einem sogenannten Tintenfilz. Dieses ist dann irgendwann voll -bzw. rechnet sich das der Drucker dann so zurecht. Man kann dieses Teil nahezu unmöglich ausbauen/ersetzen, jedoch kann man den Zähler, mit dem der Drucker sich das Filz "voll rechnet" zurücksetzen, denn eine Reparatur bei Canon wäre viel zu teuer.
Sollte mal die Meldung "Tintenfilz voll" auf dem Display erscheinen, und das Gerät nicht mehr reagieren hilft nur noch folgendes:
1) In den Service-Modus gehen durch drücken von "Menü-Kopie-Scan-Kopie-Kopie"
2) TEST MODE auswählen
3) [8] PRINTER TEST in TEST MODE auswählen
4) 3. [EEPROM CLEAR] auswählen
5) 0. [INK COUNT] auswählen (Zahl für Tintenzähler)
6) [OK] drücken
7) [Stop/Reset] drücken (man gelangt zum Punkt 3 zurück)), und dann [ON/OFF] drücken, dann sollte es wieder klappen. -funktioniert auch teilw. bei anderen Geräten.


4.Bei diesen Canon Geräten (auch andere Generationen) ist die Konstruktion teils etwas anders als bei der Konkurrenz:
Die Patrone ist hier nur ein Tintengefäß, und enthält keinerlei technische Komponenten. Der Druckkopf ist eine eigenständige Komponente, die nicht gewechselt wird. Nun kann es durch Tintenreste und/oder bei längerer Standzeit dazu kommen, dass dieser eintrocknet, verschmutzt oder verstopft. Jetzt muss normalerweise ein neuer Druckkopf gekauft werden (Verschleißteil), was sich aber nicht lohnt (zu teuer).
Man kann nun nur noch gewinnen:
Bei Tinten-Nachfüllsets sind meist Reinigungsflüssigkeiten dabei. Es geht auch Alkohol aus der Apotheke. Als erstes versucht man, überschüssige Tintenreste und Angetrocknetes mit einem getränkten Wattestäbchen zu lösen und zu entfernen. Wenn all das nichts bringt, und auch die (im Onlinehandel billig erhältlichen) Reinigungspatronen nicht helfen, kann man nur noch die Holzhammermethode versuchen: man nimmt ein kleines Gefäß mit flachem Boden, beispielsweise den Deckel eines Honigglases o.Ä.. Dort füllt man ca. 5-6 mm hoch Reinigungsflüssigkeit ein, und lässt dies eine Nacht lang einwirken. Danach den Druckkopf äußerlich vorsichtig grob abtrocknen -niemals die Düsen berühren- mit nichts außer feuchten Wattestäbchen!!! Dann reichlich das Druckkopfreinigungsprogramm durchlaufen lassen mit Reinigungspatronen. Und dann -viel Glück! :-) Bei mir ging's.
Fazit: Der absolute Kauftipp für alle Preisorientierten XP Benutzer -billiger und einfacher gehts nicht!