Canon SmartBase MPC190 Testbericht

Vorab: die technischen Daten stehen oben (unter "Produktdetails"), ich denke nicht, dass ich diese hier noch einmal verewigen muss. (Klick einfach oben auf "Produktdetails" und du bist schon da).

Mein alter Canon Bubble Jet 200 hat nach knapp 10 Jahren den Geist aufgegeben, und obwohl ich sehr wenig drucke, ist es manchmal schier unumgänglich (ein Formular aus dem Internet, ein Brief an XY es gibt ja immer noch Leute und Firmen die nicht online sind, sogar Behörden). Da traf es sich gut, dass irgendein Magazin im Fernsehen kürzlich einen Multifunktionalgerätetest vornahm, in der Preiskategorie 220.- aufwärts. Eigentlich wollte ich nie ein all in one Gerät, ist ein Teil kaputt ist der Rest auch beim Hersteller (zur Reperatur), aber in diesem Fall waren die Funktionen ausser dem Drucker einfach zusätzlich für mich, ich hatte mich nie ernsthaft mit dem Gedanken getragen, einen Scanner oder Kopierer zu kaufen.
Letztendlich ergab der Test, dass Canon vorallem in den Druckkosten Sieger ist, im Fotodruck war es Epson, aber das interessiert mich weniger. Im Laden stand dann aber nicht der für 220.- sondern dieser hier für 128.- Euro. Ich fragte den Kundenberater, was für Abstriche ich da gegenüber dem anderen machen müsse, er meinte, Fotodruck und Druckgeschwindigkeit. Ersteres brauche ich nicht, zweiteres ist mir egal, ich kann auch mal ein paar Sekunden warten auf einen Ausdruck. So nahm ich diesen.

Auspacken, anschliessen, installieren (mittels beiliegender Software) alles innert 10 - 15 Minuten, eine Schnellanleitung half dabei. Das kniffligste war die beiden Druckpatronen einzusetzen, aber das muss man sicher nur ein paar Mal gemacht haben.

Drucken von Texten:
Sehr sauber und scharf, sehr zufriedenstellend.

Drucken von Fotos:
Das ist möglich, ich habe dies aber nicht ausprobiert (da ich es nicht brauche). Sicherlich wären die Ergebnisse nicht besonders, aber das kommt wiederum auf die Ansprüche an, die der jeweilige Nutzer mitbringt.

Drucken von Internetseiten:
Da kann der User mittels der Software sich das so einstellen, dass er direkt aus dem Internet Explorer drucken kann. Das nutze ich nicht, da ich nicht mit dem Internet Explorer arbeite. Aber es geht auch so, viele Seiten im Netz haben eine Druck-Option, so habe ich mal so zum testen für meine Nachbarin einige Seiten von www.geo.de ausgedruckt, mit Farbfotos. Das wurde sehr schön, die Fotos waren allerdings etwas weniger satt in den Farben als online, ob das nun am Drucker liegt, vermag ich nicht abzuschätzen. Dennoch war alles zu erkennen, der Ausdruck wirkte sehr sauber und professionell.

Kopieren:
Heute habe ich eine Bedienungsanleitung für einen Receiver kopiert (weil ich meine verlegt habe und mein Nachbar dasselbe Gerät hat), auch dies war ein sauberer und scharfer Druck, besser macht es das riesige Kopier-Gerät bei mir in der Firma auch nicht.

Kopieren eines Fotos:
Druck ist nur schwarz-weiss, es wird genauso schlecht wie man das allgemein von normalen Kopiergeräten gewohnt ist.

Scannen:
Dasselbe Foto lässt sich problemlos einscannen, die mitgelieferte Software ermöglicht unter anderem die Einstellung, in welchem Format das gescannte abgespeichert wird, entweder jpg oder bmp oder tif (1)

Papiereinzug:
Ich kann einen kleineren (etwa fingerdicken) Stapel Papier auf einmal einlegen, das Gerät zieht sich die Seiten sauber eine nach der anderen entweder zum Drucken oder Kopieren. Bei Kopieren legt man das Original übrigens quer (horizontal) auf die Scheibe (von der auch gescannt wird), das Papier wird aber vertikal eingezogen.

Bedienung:
Ist recht einfach über die Leiste vorne (siehe Bild oben). Das kleine Display ist eine zusätzliche Hilfe und zeigt an, was gerade gemacht wird, beziehungsweise wie der Status des Gerätes ist. Ausserdem läuft die Bedienung natürlich über den Computer, vorallem das Scannen und Drucken.

Patronen:
Je eine schwarz-weisse und eine farbige. Preis pro Patrone:
BCI-24BK Tintenpatrone Black CANON Euro 7,62
BCI-24C Tintenpatrone 3 Color CANON Euro16,64 (gesehen bei www.inkclub.com)
Dies sind die Original Patronen, no names sind natürlich deutlich billiger. Es bietet sich an, gerade wenn man wenig druckt, auf die no names zu verzichten (solange die Garantiezeit dauert allemal) da die nicht immer wirklich gut sind in der Qualität. Wenn was ausläuft (im Gerät) könnte es sein, dass der Hersteller Schwierigkeiten macht (wenn man das als Garantiefall anmeldet).
Der Drucker warnt vor niedrigem Tintenstand via Display, die Bedienungsanleitung davor, keine Original Patronen oder nur halbvolle oder nachfüllbare zu verwenden. Schön ist es, dass bei diesem Drucker nicht jedesmal auch ein neuer Druckkopf gekauft werden muss. Sicherlich ist dieser Umstand auch dafür verantwortlich, dass die Tintenpatronen einigermassen günstig sind (im Verhältnis zu denen für den BubbleJet oder für HP-Drucker oder aber für Lexmark, wo bei letzterem die Patrone schnell mal soviel kostet wie ein ganzer Drucker).

Bedienungsanleitung:
Ist sehr ausführlich, zusätzlich ist ein sogenannter Schnelleinstieg zur Einrichtung des Gerätes dabei, in A4 und mit vielen Abbildungen. Die eigentliche Bedienungsanleitung ist kleiner und unübersichtlicher, das liegt aber auch daran, dass der Kopierer zum Beispiel diverse Möglichkeiten bietet wie Zoomen, Veränderung der Belichtung... ect.
Ein guter Teil der Anleitung beschäftigt sich mit Fehlerbehebung und Dispaymeldungen, na hoffentlich brauche ich diesen Teil möglichst gar nicht.

Aussehen, Design, Grösse:
Die Form mutet etwas futuristisch an, das Gerät ist in dem üblichen grau-beige gehalten, mit einem nicht unwesentlichen Anteil von dunkelblau (Deckel, Papierhalter), die "Konsole" ist etwas heller, fast creme-weiss. Es sieht gut aus, ist dafür, dass es gleich drei Geräte in sich vereint, sehr kompakt, der Papierauswurf vorne und der Einzug hinten lassen sich zuklappen, was ich als besonders positiv bewerte, so landet nicht gleich der ganze Staub innen.

Lautstärke, Geschwindigkeit:
Der Drucker ist nicht besonders laut (ich würde sagen durchschnittlich), die Druckgeschwindigkeit empfinde ich als schnell, aber das hängt immer davon ab, wieviel auf einer Seite steht. So kann man auch die Druckkosten pro Seite eigentlich nicht wirklich benennen, denn es kommt immer darauf an, wieviel pro Seite gedruckt werden muss. Da mag man sich dann an den technischen Daten orientieren, welche wie bereits eingangs erwähnt, in dieser Kategorie von Yopi freundlicherweise abgelegt wurden.

Preis: bezahlt 128.- Euro, den gibts aber auch schon etwa 20.- Euro billiger (bei Ebay).

Achtung:
Wer wie ich einen alten Drucker hatte mit einem seriellen Stecker, sprich Kabel (das sind die breiten mit den vielen Pinnen drin), muss sich beim Kauf des Gerätes zusätzlich ein USB-Kabel zulegen. Kabel werden schon seit Jahren bei Druckern nicht mitgliefert, zu Recht, meistens hat man ja schon so ein Kabel zuhause. Tintenpatronen hingegen sind im Lieferumfang enthalten, allerdings kommt es vor, dass diese nicht besonders voll sind. Ansonsten ist das Gerät so wie es im Karton daher kommt betriebsbereit, ohne zusätzlichen Aufwand.

Resumée
Ist es nicht irre, vor knapp 10 Jahren bezahlte ich für den Canon Bubble Jet 200 umgerechnet etwa 170.- Euro, heute bekomme ich für weniger Geld einen Drucker, einen Kopierer und einen Scanner in einem, und das ohne Abstriche an der Qualität gemacht zu haben. Im Gegenteil, der Druck ist besser, die Patronenkosten sind niedriger (zumal der Bubble jet nur eine Patrone aufnehmen konnte, also habe ich entweder nur schwarz gehabt oder mit Farbpatronen schwarz-weiss gedruckt. Nicht besonders ökonomisch.
Ich bin mit dem Gerät sehr zufrieden, vorallem wenn ich das Preisleistungsverhältnis betrachte. Ich weiss, es gibt Drucker die kosten gerade noch 50.- oder 60.- Euro, aber das ist dann auch unter meiner Schmerzgrenze (bezüglich Qualität) und vorallem ärgert mich bei jenen Geräten wie enorm teuer die Patronen dann sind. Auch für den Bubble Jet bezahlte ich für Originalpatronen nie unter 20.- Euro (für schwarz-weiss, Farbe war noch teurer). Unter dem Aspekt Preis-Leistung gebe ich die 5 Sterne, oder anders herum, in dieser Preisklasse etwas besseres zu finden dürfte schwierig sein.


(1) JPEG ist das welches wir kennen und meistens verwenden, die Bilddatei erhält die Endung .jpg . Diese Dateien verwenden wir auch um bei Ciao zum Beispiel Bilder hochzuladen.
BMP Windows Bitmap sind jene, welche dann auch im Progrämmchen "Paint" unter Windows bearbeitet oder erstellt werden. Nachteil: Sehr speicherintensiv. TIF Tagged Image Dateiform sind typische Scannergebnisse, diese Bilder können nicht bearbeitet werden, man muss sie erst in ein anderes Format konvertieren.