Canyonlands Nationalpark Testbericht

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Erfahrungsbericht von rofis

Naturarchitektur der Spitzenklasse

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der an Nationalparks reiche Süden Utahs bietet immer wieder ein besonderes Reiseerlebnis.
Zu den absoluten Highlights zählt neben dem Arches NP, dem Bryce Canyon NP dem Zion Park und dem Capitol Reef auch der Canyonlands Nationalpark in der Nähe von Moab, das Ausgangspunkt zahlreicher abenteuerlicher Touren in dem wild zerklüfteten Gebiet ist.
Grob gliedert sich der Park, dessen Zentrum der Zusammenfluss von Colorado und Green River bildet, in drei Teile:
das „Island in the Sky“, den „Needles-District“ und „The Maze“. Die beiden ersten sind per Auto zu erreichen, der letzte nur zu Fuß oder allenfalls mit einem Geländewagen. Außerdem gibt es noch die „Horseshoe Canyon Unit“, die aber auch nur sehr schwer erreichbar ist.
Am meisten besucht ist wohl das gute 30 Meilen von Moab entfernte „Island in the Sky“. Schon allein die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. Nach dem Abzweigen von der Straße zur I70 beginnt eine Fahrt durch eine kolossale Felslandschaft hinauf auf die Hochebene, in der das Island liegt.
Kurz nach dem Passieren der Parkgrenze bietet ein kleines Visitor-Center erste Informationen über den Park. Hier kann man auch seinen Obolus entrichten, wenn man keinen Nationalpark-Pass besitzt (10$ pro Auto für 7 Tage, glaube ich).
Ein paar Meilen weiter gabelt sich die Straße, der eine Teil führt südlich in Richtung „Grand View Point“, der andere nördlich zum „Upheaval Dome“.
Längs beider Teilstrecken (jeweils etwa 6 Meilen lang) bieten etliche Haltepunkte die Gelegenheit, sich in die schier unglaubliche Landschaftsgestaltung einführen zu lassen. Es ist schon grandios, was Wasserkraft über die Jahrmillionen hinweg zu leisten imstande ist. Der Grand Canyon erzählt da ja auch nahezu unfassbare Geschichten.
Vom „Grand View Overlook“ aus kann man bei gutem Wetter den Zusammenfluss der beiden Landschaftsarchitekten sehen. Manch einer steht da staunend mit offenem Mund vor der phantastischen Kulisse.
Aber auch die anderen Haltepunkte bieten einiges fürs Auge. Gleich nach der Kreuzung, auf dem nördlichen Teil der Strecke stoßen wir auf eine dirt Road, die zum Green River Overlook führt. Man sollte seinem Auto (und sich) die kurze Tortur (2 bis 3 Meilen) durchaus antun, die Eigenart der Naturkulisse entlohnt einen redlich für die überstandenen Strapazen.
Am Ende der Trecke steht ein kurzer Aufstieg zum „Upheaval Dome“ mit einer tollen Aussicht, den sogar ziemlich breite Amerikanerinnen zu bewältigen versuchen. Wie weit sie gekommen sind, weiß ich nicht. Wir waren bereits auf dem Rückweg, als sie uns entgegenkamen.
Auf dem Rückweg halten wir nach einigen Metern nochmals kurz an und machen uns auf den Spaziergang zum „Whale Rock“, der wirklich wie sein Namensvetter hier herumliegt.
Der letzte Stopp auf der Himmelsinsel gehört dem „Mesa Arch“, in der Nähe der Weggabelung gelegen. Ein kurzer Spaziergang bringt uns zu diesem Bogen, der von vielen Fotos bekannt ist und der auch tolle Motive bietet, wenn die Sonne richtig am Himmel steht.
Nach dem Verlassen des Parks sollte man den kleinen Abstecher zum „Dead Horse State Park“ nicht auslassen. Dort muss man zwar Eintritt zahlen (auch mit NP-Pass!), die paar Dollar aber lohnen sich durchaus. Der Blick über einige „Goosenecks“ des Colorado ist phantastisch, die Geschichte von den Pferden, die sich, keinen anderen Ausweg mehr sehend, von den Felsen gestürzt haben sollen, klingt ziemlich martialisch.
Wesentlich schwieriger zu erreichen ist der „Needles-District“ im Süden des Parks. Von der US 191 (Moab Richtung Monticello und Monument Valley) führt eine etwa 40 Meilen lange Stichstraße in den Park. Schon diese Straße ist ein Erlebnis (wegen der Landschaft natürlich). Wir halten gerade an, um ein paar Fotos zu schießen, als ein ganz aufgeregter, freundlicher Amerikaner uns darauf hinweist, dass ein paar Meter weiter ein riesiger Bär friedlich der Futtersuche nachgeht. Leider kommen wir wohl zu spät dort an, der Bär ist weg, nur ein paar Leute sind noch da.
Ein kurzer Halt an einem der im Westen zahlreichen „Newspaper-Rocks“ lohnt sich, kann man doch ziemlich nahe an den Felsen ran und so einmal ohne Fernglas mit bloßem Auge die Malereien der alten (und einiger besonders witziger neuerer) Besucher erkunden.
Am Visitor-Center holen wir uns die nötigen Informationen und müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass der größte Teil der Parkstraße gesperrt ist. Der Fahrbahnbelag wird erneuert.
Aber ein klein wenig können wir doch in den Felsengarten einfahren. Am „Cave Spring“ folgen wir dem kurzen Rundweg über die Steine, der uns teils über Leitern nach oben führt. Der Rückweg ist etwas ziviler und kommt ohne Kletterei aus.
Bis zum Squaw Flat Campground ist die Straße befahrbar, wir stellen dort unser Auto ab und folgen ein Stück dem „Squaw Canyon Trail“. Nach einigem Klettern erreichen wir einen Punkt, der uns eine tolle Aussicht auf die Needles beschert und uns vor die Entscheidung stellt, weiter zu laufen (etwa 12 Meilen) oder umzukehren. Ein Blick zum Himmel erleichtert uns die Entscheidung ungemein: das drohende Gewitter lässt es nicht ratsam erscheinen, in die Tiefen der Canyons einzudringen. Schade zwar, aber halt auch nicht zu ändern.
Dieser Teil scheint mir wesentlich vielschichtiger zu sein als das „Island in the Sky“, ist aber wegen seiner Abgelegenheit viel weniger besucht. Wir werden wohl nochmals hin müssen, wenn die Straße fertig ist...
Auf dem Rückweg zur US 191 erwischt uns das Gewitter voll - gottseidank sind wir nicht gelaufen...

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