Capri Testbericht

No-product-image
ab 29,64
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von fiordaliso

Insel der Wildschweine oder der Ziegen?

Pro:

traumhafte Lage, besonderes Flair,

Kontra:

im Sommer ziemlich voll am Tag

Empfehlung:

Ja

Hallo an alle Leser!

Mein erster Bericht hier in \'yopi\'. Es handelt sich um alles, was die Insel Capri betrifft. Hoffe, der eine oder andere findet hier Tipps und vielleicht Anregungen für den nächsten Urlaub!

Viel Spass!


Capreae oder Kapros ?

Bis heute weiss man nicht, ob der Name der Insel aus dem lateinischen ‚capreae’ – Insel der Ziegen – oder aus dem griechischen ‚kapros’ – Insel der Wildschweine – herzuführen ist. Jedoch der Name der Hauptgemeinde ‚Anacapri’ kommt aus dem griechischen und bedeutet ‚das oberhalb liegende Capri’.

Die Insel ist, ganz anders als die grosse Schwester Ischia, ein Kalkstein und unter dem Meer durch ein 5 km langes Gebirge mit der sorrentinischen Halbinsel verbunden. Capri hat eine Fläche von 10,36 qkm und nur ca. 12.500 Einwohner, die natürlich in den Sommermonaten sich stark vervielfachen.

Capri, Ischia und Neapel bilden ein gleichseitiges Dreieck von 35 km Distanz. Die Insel ist wie ein Hochplateau und die höchste Stelle mit 586 m über dem Meer bildet der Monte Solaro. Das milde aber feuchte Klima geben einer reichhaltigen Flora die Möglichkeit hier zu wachsen, doch die Fauna ist recht dürftig und ausser wilden Kaninchen, einigen Vogelarten gibt Capri hauptsächlich der ‚blauen Eidechse’ das einzige Lebenshabitat.

Nach Capri dürfen in den Sommermonaten keine Privatautos und der Besucher bewegt sich hauptsächlich zu Fuss, mit den Inselbussen oder Taxen.

Als 1905 mit den Grabungen für das heute exklusivste Hotel – das ‚Quisisana’ – begonnen wurden, fand man eine Schicht roter Tonerde, in der Werkzeuge aus Stein und Knochen von gigantischen Tieren wie Mammuth, Nashorn, Riesenhirschen und anderen gefunden wurden.

Zu römischen Zeiten lebten hier Kaiser und in den 50ger Jahren wurde die Insel von der sogenannten ‚high society’ erobert. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert: noch jetzt machen die Reichen hier Urlaub, lassen sich in der Piazzetta sehen und fotografieren, gibt es hier die exklusivsten Geschäfte der grossen Modemacher.


Zwei Gemeinden: Capri...

Es gibt insgesamt nur 2 Gemeinden in Capri: Capri, das die Marina Grande und den Hafen einschliesst, und das höher gelegene Anacapri.

Die Marina Grande liegt auf der Nordseite der Insel gleich gegenüber Neapels und der Hafen wird von zwei grossen Molen gesichert: die eine für den täglichen Anfahrtverkehr der Schnellboote und Fähren und der andere kleinere für den privaten Schiffsverkehr der Touristen, der Yachthafen.

Die Innenstadt ist sehr antik und noch heute kann man die alten Strukturen und verwinkelten Gassen sehen, wie sie einst die ersten Touristen entdeckt haben. Etwas höher gelegen in ‚Aiano di Sotto’, befindet sich die älteste Kirche der Insel, dem Schutzpadron der Insel gewidmet: San Costanzo. In einen Sturm geraten, fand er hier auf Capri Schutz und zum Dank seiner Rettung bekehrte er die Inseleinwohner zum Christentum und erbaute eine Kirche.

987 n.Ch. wurde die vorchristliche Kirche in eine im byzantinischen Stil um-gebaut und blieb bis 1596 Bischofssitz. Danach wurde eine Kathedrale im Zentrum Capri’s erbaut, um besseren Schutz vor den Sarazenen-Überfällen zu haben.

Auf der gegenüberliegenden Seite liegt die Marina Piccola mit der Kartause und den ‚Augustus Gärten’. Von hier aus gelangt man zu dem Aussichts-punkt der ‚Tragara’, von wo man die drei ‚faraglioni’ sehen kann. Geht man die Pizzolungo am Meer entlang, gelangt man nach ‚Matermania’ und zum ‚Arco Naturale’, dem Naturbogen.

Am äussersten Ende und dem nordöstlichsten Punkt der Insel befindet sich der Monte Tiberio mit der ‚Villa Jovis’, der grössten und wahrscheinlich reichsten Villa der 12 Villen des Kaisers Tiberius.


... und Anacapri

Die zweite Gemeinde der Insel liegt auf der westlichen Hälfte und gleich-zeitig dem ‚dickeren’ Teil. Von hier aus geht es hinauf bis zum Monte Solaro, dem höchsten Punkt der Insel. Eingebettet in Olivenhaine und Wein-terrassen liegen die weissen Häuser mit den kleinen, engen Gassen und von jeder Ecke sieht man das blaue Meer.

Im 19. Jahrhundert machten hauptsächlich Schriftsteller, Poeten und aus-ländische Interlektuale diesen kleinen ruhigen Ort bekannt zu einem der beliebtesten für diejenigen, die Ruhe, Ursprünglichkeit und Inspiration suchten.

Sehr schön die kleine Kirche ‚Santa Maria di Cetrella’, unterhalb des Monte Solaro und oberhalb von ‚Marina Piccola’. Von dem Strand der Marina Piccola ausgesehen, erscheint diese kleine Kirche aus dem Mittelalter wie eine Schutzpatronin.

Man kann wunderbare Spaziergänge machen, bis zum Leuchtturm an der ‚Punta Carena’, hinauf zum Aussichtspunkt der Migliara oberhalb der Cala Marmolata und viele andere. Aber auch ein Rundgang im Zentrum von Ana-capri hinterlässt viele wunderbare Eindrücke und man wundert sich, wie es doch möglich ist, so ganz anders zu sein als das berühmte untere Capri.

Nicht so gut erhalten wie die Villa Jovis, doch sehenswert allein schon wegen der Lage, ist die ‚Villa Damecuta’. Sie ist eine der grössten von Kaiser Tiberius erbauten und wurde wahrscheinlich wegen des Vesuv-Ausbruches 79 n.Ch. verlassen. Der Turm ist aus dem 15. Jahrhundert und auf römischen Überresten erbaut.

Auf dem süd-westlichsten Punkt steht der Leuchtturm. Die Migliara ist spetakulär wegen seiner Aussicht auf das Meer und wurde bereits von den Römern zu einem langen Spazierweg in Form einer Eichen-Allee konstruiert. In der Nähe des Belvedere gibt es den sogenannten ‚Philosophischen Park’, ein Zusammenleben von Natur und Kultur.


Drei berühmte Steine

Wenn man Bilder von Capri sieht, sind es meist die drei Felsen die im Südosten der Insel liegen. Diese drei Felsen heissen ‚faraglioni’ und sind die Verlängerung der ‚Punta Tragara’ auf der linken Seite von ‚Marina Piccola’. Nur einer ist an das ‚Festland’ gebunden, die beiden anderen liegen vollkommen vom Meer umspüllt. Die beiden äusseren sind jedoch durch eine bogenartigen Felsverbindung mit ein-ander verbunden. Durch diesen ‚Tunnel’ fährt man bei der Schiffsinselrndfahrt.

Biologisch sehr interessant ist, dass scheinst nur auf diesen 3 Felsen eine ganz seltene Eidechsen-Art lebt: die Blaue’Eidechse’. Sie hat der länge nach eine blaue Farbe auf dem Körper und scheint nicht ausserhalb seines natürlichen Habitats leben zu können.

Der Name ‚faraglione’ kommt aus dem griechischen ‚pharos’ (Leucht-turm). Zu den Zeiten alter Seefahrerer wurden die Extreme eines Landes am höchsten punkt mit einem Feuer gekennzeichnet, damit die Schiffe nicht bei Nacht auf Felsen aufliefen.


Krupp und Augustus

Dem Namen nach müssten diese Gärten aus den Zeiten des Kaisers Augustus stammen, doch sie gehörten dem deutschen Industriellen Friedrich Alfred Krupp. Er kam Ende des 19. Jahrhunderts nach Capri und schuff sich hier einen Ort zum sich-zurück-ziehen von der anstrengenden Arbeitswelt. Er konstruierte auch die ‚Via Krupp’, da es keine direkte Verbindung von ‚Piccola Marina’ bis hin zu seinem erworbenen Grund-stück gab.

Später schenkte der Industrielle seinen Garten der Gemeinde Capri’s, die ihm dem Namen des römischen Kaisers Augustus gab.

Von hier hat man ein aussergewöhnliches Panorama bis zur den Gärten der Kartause, den berühmten Felsen, den ‚faraglioni’ sowie zur anderen Seite den Steilküste des Monte Solaro. Ein Besuch in diesen Gärten sollte man keinesfalls versäumen.


Ein schwedischer Arzt

Axel Munthe wurde 1857 in Oskarshamn in Schweden in einer ur-sprünglich flämmischen Familie geboren. Er studierte in Uppsala, Montpellier und Paris Medizin und wurde stark durch den französischen Neurologen Charcot beeinflusst. Axel Munthe begann Hypnose als Heilungsweg bei psychisch-physischen Störungen zu nutzen.

Als 18jähriger kam er das erste Mal nach Capri und schwor, hier eines Tages ein Haus zu haben. Nach Praxisjahren in Paris und Italien wurde er 1903 zum Hofphysiker des schwedischen Königs, und ab 1908 privater der schwedischen Königin Victoria. Diese musste aus gesundheitlichen Gründen oft lange Zeiten im Süden – auf Capri – verbringen.

Jahre später erfüllte er sich seinen Traum, kaufte ein Grundstück auf dem höchsten Platz auf Capri und baute seine Villa nach seinen Vorstellungen mit vielen antiken Statuen, einem wunderschönen Gartenanlage sowie einer kleinen Kapelle. Er schrieb mehrere Bücher die von seinen Er-fahrungen und Erlebnissen in seiner Arbeitswelt erzählen, doch das be-rühmteste Buch ist ‚Das Buch von San Michele’. Mit dem Geld durch seine Bücher schuff er Aufnahmestellen für Zugvögel in Capri und Schweden, half den Hilfsbedürftigen und wurde so bekannt als ‚der moderne Heilige Franziskus’.

1942 kehrte er nach Schweden zurück und verbrachte die Zeit bis zu seinem Tod 1947 als Gast im königlichen Palast.


Villa Jovis

Kaiser Tiberius wurde auf Grund seines etwas spröden Charakters nicht besonders geliebt von seinen Zeitgenossen und zog es vor, so weit möglich, ausserhalb Roms und seinen Politikern zu leben. Er machte Capri zu seinem Hauptsitz und erbaute ganze 12 Villen auf der Insel. Die grösste und auch reichste ist die ‚Villa Jovis’ gewesen. Sie war wahr-scheinlich vollkommen autonom, schwer erreichbar und hatte eine sagenhafte Fläche von 7.000 qm und 13.000 qm Garten, Terrassen und Brunnen.

Sie war mit allem ausgestattet. Das Zentrum bilden die 4 Zisternen, um die herum 4 Zonen liegen: Die privaten Wohnräume, die Repräsentanz-räume, die Bäder und die Räumlichkeiten für das Personal mit Lagern, Magazinen und Küche. Der berühmte ‚Sprung des Tiberius’ liegt gleich am Eingang. Der Legende nach liess Tiberius hier seine unliebsamen Mit-menschen einen Sprung von 297 m in die Tiefen des Meeres machen.

Heute sieht man leider nicht mehr viel von der Schönheit und des Reich-tums der Villa. Im 18. Jahrhundert, als unter dem Borbonenkönig Ferdinand der sogenannte archäologische Boom ausbrach wurden Marmor, Säulen, Malereien, Mosaïken, Statuen.. in die Königshäuser, Museen und Privatsammlungen gebracht. Der Hauptaltar der Stefans-kirche (chiesa di Santo Stefano) in Capri besteht aus Resten eines Fuss-bodens der Villa und im Museum Capodimonte in Neapel kann man einen weiteren kostbaren Marmorfussboden besichtigen.

Der Leuchtturm am äusseren Ende diente dem Kaiser ursprünglich zur Verständigung mit dem Festland, Capo Miseno, wo seine Kriegsflotte lag und seine treuesten Vebündeten. Durch dieses System regierte ein sein Reich über 10 Jahre ohne die Insel verlassen zu müssen.

Auf den Überresten des Tronsaales und den privaten Gemächern des Kaisers Tiberius, steht heute eine kleine Kirche: Heilige Maria der Hilfe (Santa Maria del Soccorso). Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde auf einer bereits bestehenden Kapelle aus dem Mittelalter erbaut.


Die Kartause des Heiligen Jakobs

Im späten Mittelalter zwischen 1363 und 1371 wurde die Kartause ‚San Giacomo’ von Graf Giacomo Arcucci, Herr von Capri und persönlicher Berater der Königin Giovanna I. d’Angiou, gegründet und erbaut.

Bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts ging es dem Kartäuserorden auf Grund von Schenkungen sehr gut, und verfiel dann langsam in den darauf folgenden Jahren, nicht zuletzt wegen der häufigen Angriffe durch die Sarazenen. Ab 1656 nach der Pest in Neapel, ging es wieder aufwärts durch viele Übergänge der Besitztümer von Pestopfern. In den napoleonischen Zeiten wurde die Kartause geschlossen und erst 100 Jahre später durch die ‚Wiederentdeckung’ Capri’s durch Künstler und Interlektuelle wieder eröffnet und durch den Klerus renoviert.

Heute befinden sich hier ein Museum, eine Schule, eine Bibbliothek sowie sehenswerte Gärten.

In der kleinen Kirche, bestehend nur aus einem länglichem Schiff, kann man Fresken von 1690 sehen, wobei die am Eingang am best erhaltend-sten sind.

Die 2 Klöster stammen hingegen aus zwei verschiedenen Epochen. Das grosse stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist lichtdurchflutet, ganz un-typisch für die Konstruktionen früherer Zeiten. Die Zellen der Mönche sind heute Klassenräume der klassischen Lizeums. Der Garten war ursprüng-lich wahrscheinlich ein Mönchsfriedhof.

Das kleine Kloster ist das originale aus dem 14. Jahrhundert und bei Re-staurierungsarbeiten in den 20ger Jahren wurden elegante Säulen aus der römischen Zeit entdeckt; sicherlich aus einen der römischen Villen ent-nommen und zum Bau verwertet.

Im Refektorium befindet sich das Museum mit Gemälden von Karl Wilhelm Diefenbach (1851 – 1915) sowie einige Statuen, die man in der ‚Blauen Grotte’ gefunden hat.


Die Farbe Blau

Capri besteht aus Kalkstein und ist dadurch korosiv und dem Abbau durch das Meer und dem Wind ständig ausgesetzt. Daher hat Capri viele Grotten, die fast alle sehenswert sind: die ‚Wunderbare Grotte’ (grotta meravigliosa), die ‚Matermania Grotte’ (grotta di Matermania), die ‚Weisse Grotte’ (grotta bianca), die ‚Grüne Grotte’ (grotta verde) und die ‚Blaue Grotte’ (grotta azzura), die wohl berühmteste.

Die blaue Grotte war schon zur Zeit der Römer bekannt und man denkt, es war ursprünglich ein Monumentalbrunnen, der eventuell zu einem kleinen unterirdischen Anlegeplatz umgebaut wurde mit einem Treppen-aufgang zur Inseloberfläche. Zu dieser Hypothese kommt man, da unter dem heutigen Wasserspiegel 4 Nischen und ein alter Wasserstandrand entdeckt wurden. In diese Nischen gehörten wahrscheinlich ursprünglich die 2 Statuen, die im Jahre 1964 aus dem Becken geborgen werden konnten. Die eine zeigt Poseidon mit dichtem Bart und einem erhobenen Arm, die andere Triton mit langen Haaren und einer Krone. Beide sind heute zu besichtigen im Museum der Kartause.

1826 gingen, nach Beschreibungen von Mario Pagano und mit Hilfe des Fischers Angelo Ferraro, die beiden Deutschen August Kopisch und Ernst Fries auf die Suche nach der Grotte. Sie wurde ‚wiederentdeckt’ und durch die Beschreibungen der blauen Farbe durch Kopisch weltberühmt. Diese Farbe entsteht durch die Lichtfilterung am Eingang, die die roten Pigmente abblockt und nur die blauen durchlässt.


Von Griechen zu Capresen

1905 begann man mit den Ausgrabungen für das Fundament des luxeriösesten Hotels der Insel: das Quisisana. In der darunterliegenden Tonschicht wurden Reste von Werkzeugen und Knochen grosser Tiere aus der Neolitik entdeckt. Tiere sowie Menschen sind damals wahrschein-lich über eine Festlandverbindung gekommen, die heute unter dem Meeresspiegel liegt. Ähnliche Funde wurden in der ‚Grotta delle Felci’ unterhalb des Monte Solaro gemacht.

400 – 300 v.Ch. besiedelten die Griechen aus Cuma die Insel, die 328 v.Ch. an die Römer überging und unter deren Herrschaft durch die beiden Kaiser Augustus und Tiberius berühmt wurde. Seit der ersten Besiedelung durch die Griechen, wird die Insel in zwei Teile geteilt: der obere, ‚Ana-capri’, lebte hauptsächlich von Landwirtschaft und Viehzucht, der untere, ‚Marina Grande’, von Fischerei und Handel. Verbunden waren der obere und der untere Teil nur durch eine schmale Treppe, die ‚sala fenicia’.

Mit dem Untergang des römischen Reiches wird auch das Leben der Capresen schwer und Jahrhunderte, trotz Christanisierung, bleiben schwierige Zeiten. Sarazenenüberfälle machen die Insel arm und erst mit den Hohenstauffern werden Konzessionen gegeben, um dem völligen finanziellen Dysaster zu entgehen.

Im 17. Jahrhundert, nachdem die Sarazenenangriffe nachgelassen hatten und die Insel wieder aufatmen konnte, kam die Pest-Epidemie und die Hälfte der Einwohner verlor ihr Leben.

Die Insel wird Mitte 1700 zum Sommersitz von Ferdinand II. Und ein Jahr-hundert später von den Engländern und Franzosen gleichermassen be-setzt und der Bischofssitz in Capri wird aufgelöst.

Durch die Entdeckung der ‚Blauen Grotte’ wird die Insel zum Ziel von Schriftstellern und Malern, doch erst 1874-77 wird die Verbindungsstrasse zwischen Capri und Anacapri gebaut. 1910 entsteht die Seilbahn, 1938 die Zentrale für Elektrizität und erst 1950 beginnt der wahre Tourismus, der die Insel berühmt gemacht hat wie einst zu Zeiten des römischen Reiches.


Wo... was... wie... ?

Um sich ein bisschen zurecht zufinden, benötigen Sie ein paar allgemeine Informationen. Bei jeglichen Fragen ist jedoch der Rezeptionist Ihres Hotels Ihr erster Ansprechpartner. Dieses gilt im Besonderen für alle Pro-bleme, die das Hotel/Zimmer betreffen. Kann er Ihnen nicht wie ge-wünscht behilflich sein, wenden Sie sich bitte in den Sprechstundenzeiten an Ihre Reiseleitung. Sie wird gerne versuchen, Ihnen weiter zu helfen.

Die folgenden Stichpunkte sollen bei den ersten Fragen behilflich sein.


 Apotheke: Falls Sie dringend ein Medikament brauchen, wenden Sie sich bitte an die Rezeption für zum Beispiel eine Kopfschmerztablette oder dergleichen. Brauchen Sie etwas speziferisches, können Sie in einer der Apotheken sicherlich das entsprechende Medikament finden. Es gibt 2 in Capri und jeweils eine in Marina Grande und Anacapri.

 Arzt: Benötigen Sie einen Arzt, wenden Sie sich bitte zunächst an die Rezeption. Im Krankenhaus gibt es die ‘Erste Hilfe’, die kostenlos ist.
Haben Sie einen Auslandskrankenschein, so muss dieser bei der ASL umgetauscht werden. Am einfachsten ist es jedoch, den Privatarzt vor-ort zu zahlen und die Rechnung zuhause bei der Krankenkasse einzureichen.

 Banken: Die Banken sind vormittags von ca. 08.30 bis 13.30 Uhr und nachmittags nochmals von ca. 14.30 bis 15.30 Uhr geöffnet.

 Café: Wenn Sie Ihren Café’ an der Theke nehmen, bezahlen Sie diesen bitte vorher an der Kasse. Setzen Sie sich, bekommen Sie die Rechnung an den Tisch gebracht. Bedenken Sie, dass man Café auf verschiedener-lei Art trinken kann:

Espresso : der starke Café
Espresso lungo : der leichtere Café
Espresso ristretto : der stärkste Café
Café macchiato : Café mit einem Schuss Milch
Café corretto : Café mit alkoholischem ‘Schuss’
Latte macchiato : viel Milch mit etwas Café
Cappuccino : Milchcafé Milchschaum

 Einkaufen: Bitte immer die Quittung mitnehmen! Werden Sie von der Finanzbehörde kontrolliert und haben keine dabei, gibt es eine sehr hohe Strafe.


 Feiertage: In den Sommermonaten sind auch an Feiertagen fast alle Geschäfte geöffnet. Die gesetzlichen sind wie folgt:
01. Januar – 06. Januar – Ostersonntag – 25. April – 01. Mai - 1. Sonntag im Juni – 15. August – Allerheiligen – 1. Sonntag im November – 08. Dezember - 25./26. Dezember.

 Nachtleben: In der Stadt Capri gibt es 3 Discotheken und in Anacapri einen Club Privé, den ‚Seventh Sky’. Die Discos in Capri sind das ‚New Pentothal’, das ‚Number two’ und das ‚Piranha’.


 Post: Die Postämter sind Montag bis Freitag von 08.30 bis 13.30 Uhr und Samstag bis 12.30 Uhr geöffnet.
Briefmarken bekommen Sie aber auch in den ‘tabacchi’, an der Rezeption und oft, wo Sie die Postkarten kaufen. Sie heissen ‘franco-bolli’ und man erspart sich dort lange Warteschlangen! Die öffentlichen Briefkästen sind rot, aber auch an der Rezeption kann die Post abge-geben werden.

 Strom: Da es mehrere Steckerarten in Italien gibt, brauchen Sie oft einen Zwischenstecker. Den bekommen Sie an der Rezeption – manchmal gegen Kaution – oder im Supermarkt.


 Telefon: Telefonkarten (scheda telefonica) bekommen Sie in allen ‘tabacchi’ und Zeitungskiosken. Bitte vor Gebrauch die gekenn-zeichnete Ecke abbrechen, sonst funktioniert sie nicht. Sie können auch aus dem Hotel/Zimmer telefonieren. Sollten Sie keine Verbindung bekommen, melden Sie das Gespräch bitte an der Rezeption an. Die Vorwahlen sind: Deutschland : 0049 – Österreich : 0043 – Schweiz : 0041 . Die ‘0’ der jeweiligen Ortsvorwahl entfällt.
Lassen Sie sich anrufen oder telefonieren innerhalb Italiens, beachten Sie bitte, dass man in Italien die Städtevorwahlen komplett mitwählt. Für den Raum Neapel/Ischia ist das : 081 - ......



Bus, Taxi oder Seilbahn?

Capri ist eine sehr kleine Insel und man kann alles wunderbar zu Fuss machen. Doch braucht man hin und wieder eine schnelle, bequeme Ver-bindung zwischen den einzelnen Punkten, zum Beispiel wenn man Gepäck hat oder schnell ein Schiff bekommen muss.

Zwischen Marina Grande – dem Hafen – und Capri ist die einfachste Ver-bindung die ‚funicolare’, die Seilbahn. Diese liegt gleich am Hafen, wenn man ankommt rechts, gegenüber der Bushaltestation. In wenigen Minuten ist man im Zentrum von Capri, oberhalb von Marina Grande. Die Seilbahn fährt im 20-minütigen Rythmus.

Busse haben einen etwas grössen Radius und fahren praktisch über die ganze Insel mit mehrfachen Haltestellen von Marina Grande nach Capri, Anacapri, Marina Piccola. Achtung! Achten Sie auf welchen Sie ein-steigen, die Endstation steht über der Frontscheibe. Auch sollte man beachten, dass man auf der Insel Capri ganz englisch einsteigt: man stellt sich einzeln hinter einander an und steigt ohne Gedrängel ein, die Busse sind niemals überfüllt. An den ‚grossen’ Haltestellen stehen Kontrolleure, die den Busgästefluss regeln.
Das Busticket heisst ‚unico Capri’ und gilt für die Busse und die Seilbahn gleichermassen. Es wird unterschieden zwischen dem Einfach-Ticket (corsa singola), einem für 60 Minuten (orario 60 minuti) und dem ganz--tägigen Ticket (giornaliero nominativo). Das einfache Ticket kann man einmal auf der Seilbahn oder für den Bus benutzen, die 60 Minuten-Tickets für einmal die Seilbahn und mehrfach die Busse innerhalb einer zusammenhängenden Stunde und das, auf den Namen des Besitzers ausgeschriebene Tages-Ticket gibt Anrecht auf 2 Seilbahn- und unbegrenzte Busfahrten. Es gibt jedoch noch eine sehr interessante Variante eines Tickets: die sogenannte Smart-Card Unico Capri. Dieses ist eine vorbezahlte Karte, bei der automatisch von dem vordeponierten Geld der Betrag abgezogen wird. Vor verlassen der Insel sollte diese wieder abgegeben werden, da man eine Kauzion von einem Euro zahlt.

Die Busse fahren von Capri, Marina Grande, Marina Piccola, Anacapri, Faro (Leuchtturm) zur Grotta Azzura (Blaue Grotte) und zurück.

Taxen sind sehr teuer. Es gibt einen Taxistand am Hafen von Marina Grande und einen in Capri.


Mangiare, mangiare...

In Italien kann man überall gut essen und das ist keineswegs anders hier in Capri. Die mediterrane Küche ist frisch und gesund und hier im Thyrrenischen Meer gibt es viel Fisch und Meeresfrüchte. Aber auch Fleischgerichte sind sehr schmackhaft und vielseitig.

Am berühmtesten ist der Caprese-Salat – Tomaten und Mozzarella mit einem Hauch Olivenöl und Basilikum-Blättern garniert – und die Caprese-Torte. Diese ist ein Schokoladenkuchen mit Mandeln, Pinienkernen und einem Schuss Rum. Obenauf viel Puderzucker.

In Capri sollte man auf jeden Fall die vielen verschiedenen Pizzen aus-probieren, die – wie die neapolitanische – ausgesprochen gut und fantasiereich angeboten wird.
Aber auch alle Fischgerichte sowie Meeresfrüchte jeglicher Art. Sehr zu empfehlen als Vorspeise der Meeresfrüchte-Salat! Mit etwas Ztrone überträufelt unvergleichlich gut. Pizza Marinara mit Muscheln und Tinten-fischen, aber auch Fischgerichte aus dem Ofen, gekocht in Tomatensosse oder auch nur auf dem Grill ganz Kalorienarm mit Zitrone überträufelt.

Oder aber die Pasta al limone – in Zitronen-Sahne-Sosse geschwengte Spaghetti. Ähnliches gibt es auch mit Reis.

Als Nachspeise, gibt es nicht nur den Schokoladenkuchen Caprese, sondern auch den selben mit Zitrone aus Zitronenlikör.

Einige Restaurantempfehlungen:

 L’Olivo, Anacapri, Restaurant mit Michelinauszeichnung und traumhafter Aussicht auf die Nucht von Neapel
 Al Grottino, Capri, in einem Gebäude aus dem 14. Jahrhundert
 Bagni Tiberio, Capri, guter lokaler Wein und besondere Fischgerichte
 Il Quisi, Capri, im Hotel Quisisana, gehobene Klasse mit feinem Service und wunderbarer Küche
 Pulalli Wine Bar, Capri, ooen-air Weinbar
 Nettuno, Anacapri, Lokalität Grotta Azzura, gute Drinks, typisches Essen und dazu baden


Wandern auf Capri

Wirklich wandern kann man auf Capri nicht, denn mit nur etwas mehr als 10 qkm ist die Insel zu klein dafür. Man kann aber wunderbare Spazier-gänge in die Natur und in die Geschichte machen, die kleinen, engen Gassen in den Orten entlang’schlendern’ oder sich die unzähligen Designer-Geschäfte ansehen.

Jeder Aussichtspunkt auf Capri ist atemberaubend schön, vielseitig und überall atmet man Geschichte und Natur.

Hier sind nur ein paar der vielen Spazier- und Wandermöglichkeiten auf-gezählt als Anregung auf eigene Entdeckungen.

 Von Anacapri zur Blauen Grotte: Von der Piazza in Anacapri geht man die ‘Via Pigliaro’ herunter bis zu einer Windmühle und weiter Richtung den Ausgrabungen der ‘Villa Damecuta’, eine der grössten Villen des Tiberius. Leider verbleiben nur wenige Reste der einstigen Grösse sowie ein Turm aus dem 15. Jahrhundert. Geht man von hier weiter, gelangt man zur Blauen Grotte. Die Zeit in der Villa nicht mitgerechnet, braucht man ca. 1 Stunde für diesen Spaziergang.

 Von Anacapri Richtung Migliara: Ausgehend vom Sessellift geht man die ‘Via Caposcuro’ herunter und kommt automatisch auf die ‘Via Migliara’. Hier geht man an den Abhängen des Monte Solaro entlang und gelangt zum Aussichtspunkt Migliara (Belvedere della Migliara), oberhalb des Felsvorsprungs ‘Punta Carena’. Unterhalb liegt die Bucht der ‘Grünen Grotte’ und in der Ferne die ‘faraglioni’. Ein Spaziergang von ca. 40 Minuten.

 Von Anacapri über die Villa San Michele nach Capri: Vom Zentrum von Anacapri geht man von der Piazza Vittoria nach links Richtung Villa San Michele, eine kleine Gasse mit vielen Geschäften mit Souvenirs und Malereien. Nach einem Besuch in der Villa mit seinem unvergleich-lichem Ausblick auf das Meer und die Inseln, kann man die ‘Via Provinciale di Anacapri’ ein Stück entlang gehen und dann links her-unter die ‘Scala Fenicea’, der einstige Verbindungsweg zwischen Marina Grande und Anacapri, mit seinen über 800 Stufen gehen. Am Ende dieser kann man entweder herunter gehen zum Hafen oder aber nach Capri Zentrum herein. Von hier aus nimmt man später dann den Bus wieder nach Anacapri.

 Von Capri nach Tragara: Von der Piazza Umberto I. aus geht man die ‘Via Botteghe’ bis zur Kreuzung und biegt auf die ‘Matermania’ rechts ein. Diese geht man ganz entlang, hält sich dabei leicht links und kommt zum natürlichen Felsbogen, dem ‘arco naturale’. Man kann die Treppe herunter zur Grotte ‘Matermania’ gehen, einem luxeriösen römischen Meerbad. Vom ‘arco naturale’ zurückgehend und leicht links haltend, kommt man auf die ‘Via Pizzolungo’ unterhalb des ‘Monte Tuoro’ und am Ende dieser auf die ‘Tragara’-Terrasse. Man hat einen wunderbaren Blick auf die ‘faraglioni’ und ‘Marina Piccola’. Der ‘Via Tragara’ folgend kommt man wieder ins Zentrum von Capri. Insgesamt sind es ca. 2 Stunden Fussweg.

 Von Capri in die Villa Jovis: Von der Piazza Umberto I. die ‘Via Botteghe’ entlang kommt man an die Kreuzung und nimmt hier die ‘Via Tiberio’. Gleich am Beginn der Strasse liegt linkerhand die ‘Sankt Michaelskapelle’. Immer geradeaus die ‘Via Tiberio’ oder die ‘Via Lo Capo’ entlang, erreicht man die ‘Villa Jovis’ auf dem ‘Monte Tiberio’ gelegen in 335 m Höhe über dem Meeresspiegel. Man hat hier nicht nur einen traumhaften Ausblick auf die Golfe von Neapel und Salerno sondern auch auf die Insel selber. Von Capri bis zur Villa braucht man ungefähr 45 Minuten.

 Von Capri zu den Augustus-Gärten und nach Marina Piccola: Von der Piazza Umberto I. aus geht man die ‘Via V. Emanuele’ und die ‘Via F. Serena’ herunter zur ‘Via Matteotti’. Dieses biegt man rechts herunter und kommt gleich zu den Augustus-Gärten. Gleich gegenüber befindet sich die Kartause, für die man aber auf die ‘Via Matteotti’ kommend links gehen muss, ein Stückchen die ‘Via Certosa’ herunter. Nach den Augustus-Gärten geht man die serpentinenartige Strasse ‘Via Krupp’ herunter und die ‘Via Marina Piccola’, um in den kleinen Hafen zu gelangen. Von hier nimmt man am besten den Bus wieder zurück nach Capri.


Das war\'s.... Etwas lang, aber so ziemlich alles drin, was man wissen muss. Die Ausflugsmöglichkeiten habe ich ausgelassen, man kann sie jederzeit aber bei mir erfragen. Sonst wäre einfach zuuu lang geworden.

Allen ein schönes Wochenende!

24 Bewertungen, 5 Kommentare

  • anonym

    19.08.2006, 11:10 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    *** sh & lg***

  • Sayenna

    18.08.2006, 00:41 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    WOW, was für ein irrer Bericht, KLASSE :-) LG Ela

  • babis69

    02.07.2005, 13:17 Uhr von babis69
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super bericht LG

  • Travelwriter

    02.07.2005, 12:57 Uhr von Travelwriter
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für den interessanten Bericht. Besonders gut gefielen mir diesmal die Aufzählung der auf dieser Insel lebenden und wirkenden Persönlichkeiten. lg Andreas

  • Kiki1988

    02.07.2005, 12:36 Uhr von Kiki1988
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. Sehr gut beschrieben. Würde mich über Gegenlesungen und Gegenbewertungen freuen. lg kiki