Capri Testbericht

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Erfahrungsbericht von retilein
Einmal auf Capri
Pro:
die Nähe der Insel
Kontra:
touristen, so weit das Auge reicht
Empfehlung:
Ja
Capri
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Der Golf von Neapel selbst ist wohl eine der geschichtsträchtigsten Regionen Italiens und der Welt. Die Römer gründeten hier einige ihrer bedeutendsten Städte. Wohl am bekanntesten die Hafenstadt Pompeji. Vor dem Ausbruch hatte der Vesuv eine Höhe von rund 3000 m, danach nur noch seine heutige Höhe von 1279 m. Mehr als 1 km Berg sind hier in wenigen Stunden in die Luft gegangen und begruben Pompeji unter sich.
Eigentlich bin ich kein Freund solch romantischer Euch allen bekannten Klischeevorstllungen zu Capri, aber ich muß zugeben, daß mich die Insel unweigerlich in Ihren Bann gezogen hat. Beeindruckt hat uns die Farbenvielfalt dieser Insel. Schneeweiße Häuser - ein buntes Blumenmeer - grüner Wald - schroffe Steilküste mit atemberaubenden Blicken auf unendlich blaues Wasser.
Aber der Reihe nach. Wir reihten uns brav ein in die bis zu 15.000 Tagestouristen, die von Neapel, der Sorrentinischen Küste oder eben der Amalfiküste herüberkommen. Ein Tragflächenboot brachte uns von Neapel kommend nach kurzer Fahrt (ca. 40 min.) und leichten Wellengang in den Marina grande, den malerischen Hafen Capris. Schon die Anreise bei traumhaften Wetter ist ein bleibendes Erlebnis. Die Einfahrt in den Hafen mit seinen pittoresken bunten Häuschen ist einfach sehenswert. Noch mehr war eigentlich dann das Verlassen müssen von Wehmut getränkt gewesen.
Die Insel Capri liegt in südlichen Teil des Golfes von Neapel und ist mit seinen ca. 10 km² wirklich klein zu nennen, aber dafür ist es umso erstaunlicher was es alles zu entdecken gibt. Die Küstenlänge der Insel beträgt ca.17 km und die Insel hat eine Gesamtfläche von ca.1.036 Hektar. Sie ist 6,7 km lang und die Breite variiert zwischen 2,7 km und 1,2 km. Der höchste Berg ist der Monte Solaro mit 589 Metern über N.N..
Die Vegetation auf dieser Kalksteininsel ist üppig, Blumen und Blüten , soweit das Auge reicht! Auf Capri gedeihen Palmen, Zypressen, Pinien, Oliven- und Feigenbäume, Lorbeer, Ginster, Kakteen , Johannisbrotbäume und vergessen sollte man auch nicht grandiose Landschaft. Diese bietet u.a. romantische, stimmungsvolle Ausblicke auf zerklüftete Felsen, wie z. B. die berühmten Faraglioni-Felsen. Hinzukommen die antiken Ruinen der Villa Jovis, der Residenz des römischen Kaisers Tiberius. Ruinenreste von dem aus der Sohn Augustus das römische Weltreich einst elf Jahre lang (26-37 n.Chr.) über das Römische Reich regierte. Die Legende besagt, dass der Kaiser seine Feinde von dem Felsvorsprung (Belvedere del Salto di Tiberio) hinabwerfen ließ. Dieser Fels ist 297 m hoch und liegt neben dem Eingangstor. Die Ruinen liegen auf dem Monte Tiberio. Das Bauwerk hatte ungefähr 300 Zimmer, die sich auf einem Areal von 7000 m² verteilten., s.auch http://de.wikipedia.org/wiki/Capri.
Vom Hafen aus kann man in ca. 5 Minuten für sehr wenig Geld (weniger als 1 DM) mit der Funicolare, der betagten Standseilbahn, in den zentralen Ort Capri (ca. 8.000 Einwohner) gelangen um von dort mit Bus weiter zum zweiten Inselort dem stillen Anacapri (ca. 7.000 Einwohner) zu reisen. Man kann natürlich auch in der berühmten Piazza Umberto (Piazzetta) von Capri verweilen. Die Stadt Capri ist eine einzige Fußgängerzone - hier können aufgrund des mittelalterlichen Charakters der Stadt - Gott sei Dank - keine Autos fahren.
Empfehlenswert ist ein kleiner Ausflug, der Via Tragara folgend, sollte man dabei einen Besuch in der Parfümerie Carthusia nicht vergessen, wo Parfüm aus Blüten hergestellt wird. Dann die Giardini di Augusto (Park) besichtigen, von wo man einen schönen Blick auf Marina Piccola, die Felsen und die geschlossene Via Krupp (kleiner Serpentinenweg zum Meer) hat. Von dem Park, einstmals der Garten des Kaiser Augustus, hat man eine traumhafte Aussicht auf die schwindelerregenden Serpentinen der Via Krupp, die steil nach unten zu der Badebucht Marina Piccola führen. Der deutsche Industrielle Friedrich Alfred Krupp hat diese Straße einst um 1900 gestiftet. In der Parkanlage befindet sich auch das Lenin-Denkmal des italienischen Bildhauers Giacomo Manù.
Alle Artikel, auch den typischen Limoncello und Keramik, sollte man in Neapel kaufen, falls man Gelegenheit dazu hat. Dort sind sie wesentlich günstiger. Aber wir konnten nicht wiederstehen und probierten den köstliche, wenn für mich auch viel zu süssen, Limoncello. Er wird bevorzugt gut gekühlt getrunken und schmeckt sehr erfrischend. Ein Laden befindet sich in Anacapri.
Die bekannteste Einkaufsstrasse ist die Via Camerelle, die von der Piazzetta abzweigt. Hier reihen sich Boutiquen mit bekannter Designermode wie z.B. Armani, Versace und Valentino aneinander. Auch ich kam nicht umhin mir einen Sweat Shirt mit der Aufschrift "Capri" zu erwerben.
In Anacapri (vom griechischen "Ana" - oberhalb) kann man z.B. die Villa San Michele, einem Museum über den schwedischen Arzt Axel Munthe, besuchen. In dieser Villa befindet sich ein Museum, in dem verschiedene Kunstsammlungen und Antiquitäten des schwedischen Arztes und Schriftstellers Axel Munthe (1857 bis 1949) besichtigt werden können. Munthe wurde berühmt durch sein in 50 Sprachen übersetztes Werk "Buch von San Michele". Er lebte mit Unterbrechungen mehr als 56 Jahre auf Capri.
s. auch http://www.br-online.de/freizeit/querbeet/gaerten/san_michele_capri.html.
Aber haften geblieben ist mir hier die phantastische Aussicht übers Meer bis nach Neapel oder zur Nachbarinsel Ischia. Alles scheinbar nur ein Steinwurf weit entfernt.
Capris Hauptattraktion ist sicherlich die Grotta Azzura, die Blaue Grotte. Die nur an ganz ruhigen Tagen und mit viel Glück die Faszination ausstrahlt, mit der die Werbeprospekte überall werben. Wir hatten wahrscheinlich halbegs einem dieser Tage erwischt. Die Grotta azzura ist 54 m lang, 15 m breit und 30 m hoch. Die Wassertiefe beträgt zwischen 14 und 25 m. Hier schimmert das Licht blau, Farbreflexe bedingt durch Lichtfilterungen sorgen für eine einzigartige Stimmung in dieser Höhle.
Aber schon die Anfahrt auf den Booten vermittelt phantastische romantische Gefühle. Von dem Boot mußten wir in en kleineres Ruderboot umsteigen. Da das große nicht durch die Öffnung passte. Also auf "hoher See" in dieses schaukelige Ruderboot steigen, was schon irgendwie illuster und gar nicht so einfach. Dann Köpfe einziehen und rein in die Grotte. Leider konnte der Führer des Bootes nur italienisch und nur etwas English. Das Wasser war azurblau, wenn auch nicht in der ganzen Grotte. Nach einer kurzen Rundfahrt ging es wieder raus, wieder umsteigen auf das große Boot und nach ca. 45 minuten Gesamtdauer waren wir wieder im Hafen Marina Grande. Dstolze Preis betrug 35.000 Lire pro Person also ehemals ca. 35 DM.
Fazit
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Capri ist wunderschön, aber teuer , edel und versnobt. Man nennt die Insel nicht umsonst die Insel der Reichen und der Schönen. Ein Hauch von Exklusivität weht allerorten über Capri. Das Licht taucht die Insel während des Tages in unterschiedliche Farben und verzaubert jeden Betrachter. Wenn auf Capri die rote Sonne im Meer versinkt, dann träumt man, die Welt sei in Ordnung.
38 Bewertungen, 8 Kommentare
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12.09.2008, 23:47 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichschönes wochenende und lieben gruss
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10.09.2008, 21:17 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße sendet dir Stephan
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31.07.2008, 19:56 Uhr von cosch
Bewertung: sehr hilfreichlieben gruss und einen schönnen sonnentag! cosch
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01.05.2008, 23:50 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich liebe Grüsse von Pet
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24.04.2008, 21:17 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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23.03.2008, 17:17 Uhr von DOMMEL
Bewertung: sehr hilfreichwürde mich über mher lesungen freuen, Gruß DOMMEL
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07.04.2002, 19:51 Uhr von Corni
Bewertung: sehr hilfreichdie Sache mit dem Limoncello kennst Du ja schon...LG Conny
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07.04.2002, 16:32 Uhr von Praetorianerin
Bewertung: sehr hilfreichess lieber das eis ;) nein, spass, bin lieber in deutschland unterwegs. gibt es wunderbare ecken
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