CargoLifter World in Brand Testbericht

So, heut schreib ich mal zu einem Thema aus meiner "Nachbarschaft". Ich wohne ganz in der Nähe von Brand, dem Ort, wo das Unternehmen CargoLifter die Luftschiffe baut. Von unserem Ort aus kann man die riesige Halle sehen. Ich habe bei CargoLifter meine Diplomarbeit zum Thema "Einschätzung der Kundenzufriedenheit des CargoLifter Besucherzentrums" im letzten Jahr geschrieben. Damals war das Besucherzentrum noch ziemlich im Aufbau. Und heute möchte ich Euch ein wenig davon erzählen.


Was ist CargoLifter?
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Der CargoLifter, der häufig als "fliegender Kran" bezeichnet wird, soll seine Lasten ohne Zwischenstop und bei Bedarf über lange Strecken transportieren. Er kann bestehende Transportketten ergänzen und ist fast unabhängig von der bestehenden Infrastruktur. So können durch ihn auch umfangreiche Hilfstransporte in Katastrophenregionen möglich werden, in die bis jetzt noch schwer zu gelangen ist. Genauso gibt es viele Probleme, wenn z.B. riesige Turbinen oder ähnliches transportiert werden sollen. Diese müssen auseinander gebaut, transportiert und dann wieder zusammengebaut werden. Das ist sehr umständlich, kostet viel Zeit und Geld. Außerdem weiß wohl jeder, wie langsam Schwerlasttransporte sind. Dann passen sie nicht durch Brücken.. Man, sieht es ist schon eine Marktlücke vorhanden.

Wie vielleicht viele wissen, erwirtschaftet das Unternehmen CargoLifter ja noch kein Geld. Womit auch. Erst einmal müssen die Luftschiffe gebaut werden, damit diese "vermietet" werden könne. Genau, denn sie werden nicht verkauft, sondern bleiben im Eigentum des Unternehmens. So wie bei Speditionsfirmen mit LKW werden per Luftschiffe Frachten für andere Unternehmen transportiert. Und zwar nur Frachten, keine Menschen, falls das noch jemand glauben sollte.


Der CargoLifter CL 160
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Der CargoLifter CL 160 wird eine Länge von 260 m und einen Durchmesser von 65 m haben. Er wird ein halbstarres Kiel-Luftschiff sein mit einem Volumen von 550.000 m³, gefüllt mit nicht brennbarem Helium. Der CargoLifter wird eine Last von bis zu 160 Tonnen mit den Nutzmaßen 50 m x 8 m x 8 m transportieren können. Seine Geschwindigkeit wird zwischen 80 und 125 km/h betragen bei einer max. Flughöhe von 2.000 m. Nonstop wird er so bis zu 10.000 km weit fliegen können. An Bord wird eine 10 bis zwölfköpfige Besatzung sein.

Er ist also nicht wie früher die Zeppeline waren, diese waren nämlich starre Luftschiffe, mit einem kompletten Gerüst. Zudem ist das Helium nicht brennbar, es kann sich also keine Katastrophe wie mit der Hindenburg wiederholen. Inzwischen sind die Forscher und Entwickler ja auch viel fortgeschrittener und damals gab es auch keine PC’s an denen Tests durchgeführt werden konnten.


Das Besucherzentrum
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Um noch mal auf das Geld zurückzukommen: Geld wird nur durch das Besucherzentrum eingenommen. Mit ihm möchte man ganz verschiedene Zwecke erreichen, zu denen auch folgende gehören:

- Kundenbindung / -neugewinnung
- Akzeptanz zur Bevölkerung (bei völlig neuen Projekten wie bei CargoLifter besonders wichtig)
- Akzeptanz zu Aktionären
- zum Aktienkauf animieren
- Aufbau und Pflege des Image
- Erlebnisvermarktung
- Technologiedistanz überwinden
- komplizierte Technik verständlich machen
- Wissensvermittlung und Information
- zusätzliche Einnahmequelle
- als Ausflugsziel für Besucher anerkannt werden

Das über 500 Hektar große Gelände in Brand war früher ein sowjetischer Militärflughafen. Mit der Zeit soll in Brand ein kompletter Erlebnis- und Themenpark entstehen, der das Thema „leichter als Luft“ spielerisch vermittelt. Nun werde ich mal erzählen, was es dort so zu sehen gibt.

Ausstellung / Besucherzentrum:
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Seit 3. Juni 2000 ist das Besucherzentrum offiziell eröffnet. Dafür wurde ein ehemaliger Flugzeughangar umgebaut und durch eine 24 m lange Glasröhre erweitert. Das Besucherzentrum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet (der letzte Einlass ist um 17 Uhr). Dort gibt es eine Menge Infos und Exponate zum Thema "leichter als Luft". Z.B. kann man sich dort auch einen Videofilm ansehen, es gibt Schautafeln und ein Funktionsmodell des CL 160 im Maßstab 1:50, an dem das Lastaustauschverfahren des Transport-Luftschiffs demonstriert wird.

Werfthalle:
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Die 360 m lange, 210 m breite und 107 m hohe Werfthalle ist die größte freitragende Halle der Welt. Schon vor der offiziellen Eröffnung des Besucherzentrums konnte man mit einem Bus zur Halle fahren und von der Besuchergalerie aus die Fertigstellung der Halle beobachten. Zur Zeit kann man dort den Bau des ersten CargoLifter beobachten.

Joey:
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Ebenfalls mit einem Bus wird man zur Halle von "Joey", dem Experimentalluftschiff, gefahren. Dort erhält man umfangreiche Informationen zum Luftschiff im Längen-Maßstab 1:8 zum späteren CL 160.

Skyship 600 / Charly:
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Das Skyship 600, bzw. getauft auf den Namen "Charly", ist das Trainingsluftschiff der angehenden Luftschiffpiloten. Sie werden von der CL Airship-Operation bzw. dem Ausbildungspiloten Pavel Novak ausgebildet. Jährlich sollen bis zu 48 Luftschiff-Piloten ausgebildet werden, die ersten drei befinden sich jetzt schon in ihrer Ausbildung.

Weltkartenbrunnen nach Buckminster Fuller:
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Direkt vor dem Eingang zum Besucherzentrum wurde am 06.08.2000 der Weltkartenbrunnen nach dem Visionär Buckminster Fuller eingeweiht. Er ist begehbar, so dass Besucher sozusagen "trockenen Fußes" die Welt überqueren können. Der Brunnen ist eine in die Fläche projizierte Weltkarte, die maßstabs-, winkel- und flächentreu ist, da die Verzerrungen zwischen Karte und Globus gleichmäßig verteilt werden.

High Rise:
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Seit August 2000 steht ein Fesselballon, der sogenannte "High Rise", im Besucherpark zur Verfügung. Im September 2000 wurde er das erste Mal in Betrieb genommen. Mit einem Durchmesser von 22 m und einem Volumen von 5.500 m³ bietet er in der Gondel max. 30 Personen Platz. Der High Rise steigt bis zu viermal pro Stunde auf eine Höhe von 150 m auf.
Die Nutzung des HighRise ist nicht im Eintrittspreis enthalten (15 DM pro Person).

Shop:
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Außerdem gibt es ein Bistro und einen CargoLifter Shop, in dem es Andenken und Geschenke aus der Welt der CargoLifter gibt.


Wo liegt Brand überhaupt?
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Brand liegt ca. 60 km südlich von Berlin (ganz nah bei mir). Man erreicht es über die Autobahn A13 (Berlin-Dresden) Abfahrt Staakow. Dann ist schon ausgeschrieben, wo lang man zu fahren hat.
Mit dem Zug kommt man von Berlin Richtung Cottbus ebenfalls dorthin. Man muss die Regionalbahn nehmen, die einmal stündlich fährt.


Eintrittspreise des Besucherzentrums
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Erwachsene: 10 Euro
Gruppen: 9 Euro (ab 10 Personen, Anmeldung erwünscht)
Kinder: 5 Euro (6-15 Jahre)
Ermäßigte: 8 Euro (Schüler, Studenten, Wehrpflichtige/Zivildienstleistende, Auszubildende, Behinderte)
Familienkarte 25 Euro


Fazit
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Ich fand es bei CargoLifter sehr aufregend. Es ist einfach faszinierend, diese riesigen Luftschiffe zu sehen. Über unser Grundstück zu Hause ist Charly auch schon einmal geflogen und es ist einfach immer wieder toll, ihn irgendwo zu sehen.

Wird er fliegen?
Ich denke ja. Ich hoffe es. Einige haben Angst, der CargoLifter könnte auf ihr Haus fallen. Aber das ist Quatsch. Die Hülle wurde so gestaltet, dass dies gar nicht möglich ist. Es sitzen schon lange Zeit so viele Ingenieure und schlaue Leute an diesem Projekt, spielen alles tausendmal am PC durch. Warum sollten die denn an so simple Sachen, die unsereins einfallen, nicht denken? Nicht umsonst wird sich der Bau des ersten Luftschiffes verzögert haben. Es wurde immer wieder etwas geändert, ein besseres Material gefunden, noch ein neuer Test gemacht. Ich denke, es wird schon. Das erste Auto oder das erste Flugzeug wurde auch nicht an einem Tag gebaut und damals gab es auch genügend Skeptiker. Darüber sollte man mal nachdenken.

Nun noch mal zum Besucherzentrum. Klar, das ist kein Ausflug wie ins Disneyland. Aber wenn man in Berlin oder im Spreewald ist, lohnt sich ein Ausflug dorthin auf jeden Fall. Es ist interessant, man lernt neues und die riesige Halle wird wohl jeden beeindrucken.


Falls ich irgendwas vergessen habe, meldet Euch. Das war jetzt so ein langer Bericht, aber es gibt auch so viel über CargoLifter was man noch hätte berichten können.

Ihr könnt auch im Internet schauen unter www.cargolifter.de!

Ciao, Eure Dini2000