Casio WQV 10-1 Wrist Camera Testbericht

Casio-wqv-10-1-wrist-camera
Abbildung beispielhaft
ab 15,91
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von fronzelneekburm

Casio WQV-10 - James Bond lässt grüssen...

Pro:

-Neueste Technik -Farbdisplay, Farbkamera -sehr kompakt für eine Kamera -wechselbarer Anzeigestil

Kontra:

-keine Beleuchtung -Hoher Batterieverbrauch -hoher Preis -Kein Blitzlicht -nicht wasserdicht (nur gegen Spritzwasser geschützt)

Empfehlung:

Nein

Für Armbanduhren mit kleinen Gimmicks ist Casio ja bekannt. Nach Modellen mit Taschenrechner, GPS, Thermometer, etc. war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis eine Armbanduhr mir eingebautem Fotoapparat auf den Markt kam.

Uhren mit eingebauter Digitalkamera hat Casio ja schon mit den Vorgängermodellen WQV-1, WQV-2 und WQV-3 präsentiert, doch mit der WQV-10 geht Casio´s Technik bereits in die dritte Generation und kann mit einigen Features aufwarten.

Während die Vorgänger die Farbbilder auf dem Uhreneigenen Display leider nur in Schwarzweis darstellen konnten, hat man der WQV-10 endlich ein Farbdisplay verpasst.




Tragekomfort:


Der Tragekomfort der WQV-10 ist eher mittelprächtig. Sie ist in echt etwas leichter und kleiner, als ich Sie mir durch die Fotos vorgestellt hatte. Leider \"verrutscht\" die Uhr immer wieder an meinem Arm und ich stelle Sie immer wieder nach.
Mein Arm ist für die Einstelllöcher des Armbandes wohl einfach nicht recht geeignet, ich habe bei den beiden \"passendsten\" Löchern die Wahl zwischen \"Blut wird langsam abgequetscht\" und \"Uhr sitzt etwas locker\"...
Naja, immerhin muss ich sagen, dass ich Uhren mit wesentlich schlechter passenden Armbändern besitze, wo die Uhren hin- und herbaumeln oder das Armband aufgeht. Das ist hier wenigstens nicht der Fall und das Gummi des Armbandes fühlt sich relativ angenehm an.
Die Form des Uhrenmodules ist nicht gerade optimal ergonomisch gehalten und es könnte gerade aufgrund der Grösse etwas in Form eines Arms gehalten sein.


Funktionalität:


Die klassische Funktionalität einer Uhr, also die Zeit anzeigen beherrscht die Uhr fast perfekt - ich schreibe bewusst \"fast\", da die Uhr nach einigen Stunden ohne Knöpfe drücken in den \"Energiesparmodus\" verfällt (kann man nicht abschalten) und dann erst kurz nach einem Knopfdruck die Zeit anzeigt.
Das Display ist für eine Digitaluhr enorm gross und farbig (4096 Farben, 78 x 80 Pixel auf 2x2 cm... Damit lässt sich ohne Knopfdruck Datum und Uhrzeit mit Sekunden gleichzeitig ablesen.

Ein Knopfdruck lässt einen Kalender erscheinen, auf dem die Wochenenden farbig unterlegt sind. Das Anzeigeschema lässt sich auch abändern, das heisst die Uhrzeit kann sowohl weiss auf blau, weiss auf schwarz, blau auf weiss, etc.. angezeigt werden.
Auch eine gute Alarmfunktion und eine Stopuhr sind integriert.

Das interessanteste aber ist natürlich die Kamerafunktion, die durch einfaches drücken des grossen Frontknopfes auszulösen ist. Einmal gedrückt erscheint das aktuelle Bild ,wie bei einer Videokamera oder modernen Digitalkameras mit Display, auf dem Uhrendisplay und mit erneutem Druck macht man ein Foto davon.
Die Uhr hat dabei einen eingebauten Helligkeitsabgleich, der aber mitunter ein bis zwei sekunden braucht, um aktiv zu werden. Da die Uhr keinen Blitzn eingebaut hat, gelingen Innenaufnahmen nur bei ausreichender Beleuchtung.
Per Hand kann die Helligkeit auch über die Aufnahmemodi geregelt werden, nach der Aufnahme kann man den Kontrast der Anzeige noch nachregeln. Auch ein digitaler Zoom kann zugeschaltet werden.

Die Bilder werden automatisch auf dem 1 MB grossen eingebauten Speicher archiviert (knapp 100 Bilder), man kann sie später jederzeit auf der Uhr betrachten und auch mit Nummern oder Notizen versehen. Jedes Bild bekommt automatisch Informationen mit Datum und Uhrzeit des Schnappschusses - so kann man nicht vergessen, wann man die Aufnahme gemacht hat.

Die Bilder werden als \"Thumbnails\" (Minibilder) in einer Vorschau gezeigt, wobei jeweils 4 Bilder gleichzeitig dargestellt werden.

Die Aufgenommenen Bilder haben eine Auflösung von 176 x 144 Pixeln in 16,7 mio. Farben, was Experten sicherlich viel zu wenig ist.
Für professionelle Anwendungen ist die Auflösung der Bilder viel zu gering und auch als Ersatz zur Digitalkamera taugt die Uhr nicht.

Das wohl grösste Manko und groteskerweise auch der grösste Vorteil ist die fehlende Beleuchtung, was das ansehen der Bilder in dunklen Räumen sehr erschwert. Auch im dunkeln kann man nicht die Uhrzeit ablesen.
Andererseits muss man dankbar sein, dass die Uhr keine Beleuchtung hat, sonst wäre die Batterie wohl eventuell alle paar Tage zu wechseln.

Der Batterieverbrauch ist auch so schon enorm hoch, so dass Zeitgenossen, die jeden Tag viele Bilder schiessen, wohl alle paar Wochen eine neue Batterie brauchen.

Auch erwähnenswert scheint mir, dass die Uhr nur Spritzwassergeschützt ist, also ein paar Tropfen Regen verträgt, aber einen Besuch im Schwimmbad evtl. nicht.

Der eingebaute Infrarotadapter funktioniert tadellos, sowohl der PC hat die Bilder einwandfrei empfangen können, als auch das Nokia Handy eines Freundes.

Die Bedienung ist recht einfach, wer schon einmal eine Casio oder ähnliche Digitaluhr hatte, der wird wohl höchst selten die dicke Anleitung sehen, die Menüs ahneln langsam denen von Handys...
Die zwei seitlichen Buttons sind zum Blättern zwischen den Bildern hervorragend geeignet.





FAZIT:

Die WQV-10 ist sicherlich ein Spitzenprodukt japanischer Präzisionstechnik, aber wenn wir mal ehrlich sind ist die Uhr nur ein herrliches Spielzeug für Leute, die gerne auffallen.

Die Resultate der Bilder taugen höchstens zum Benutzen als Handy Hintergrundbild - von der Auflösung kann sogar die Barbie Kamera damit konkurrieren.

Alles in allem ein schönes und teures Spielzeug. Echte Gründe, die Uhr \"haben zu müssen\" kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich bin halt ein Angeber und James Bond hätte auch eine haben wollen ;-)


NACHTRAG:

Ergänzend will ich nun nach einigen Monaten Benutzung noch ein paar Zeilen ergänzen.
Die Uhr hat sich auch nach einem sehr schlimmen Platzregen, der mir zu einer unfreiwilligen Dusche verholfen hat, als "Water Resistant" beweisen können - obwohl sie einiges an Wasser abbekommen hat, gab es keinerlei Funktionsstörungen.

Von der eigentlichen Kamerafunktion mache ich wegen des hohen Energieverbrauchs nur noch recht selten bei Schnappschüssen gebrauch, dadurch hält die Batterie aber auch WESENTLICH länger.

Lieb gewonnen habe ich inzwischen die Möglichkeit, nicht nur Bilder von der Uhr zum Handy oder PC zu senden, sondern auch umgekehrt Bilder AUF die Uhr zu senden.
Dadurch ist das Gerät inzwischen zu meinem kleinen "Fotoalbum am Handgelenk" mutiert - sowohl meine selbsgemachten Bilder (http://renderzone.tk) als auch die Fotos von Freunden und Bekannten begleiten mich jetzt ständig und beruhigen mich in manch stressigem Moment durch einen kurzen Blick.

Auch um die oft gelesenen, aber auch oft wieder vergessenen Veranstaltungen, die man auf Plakaten im Vorübergehen zu Gesicht bekommt, mache ich mir inzwischen keine Sorgen mehr.
Habe ich die Veranstaltungen (Toll, Metallica ist in der Festhalle) früher bis ich zu Hause war meist schon wieder vergessen, so werden diese inzwischen Fotografiert und mit Kommentar (Webseite nehm ich meist) ins Album gelegt.

So bin ich auch auch auf das Japan-Festival gekommen, für das ich Plakatwerbung sah. Ohne Uhr hätte ich das bestimmt vergessen und Stifte trag ich ja eh nie bei mir.

Alles in allem nichts, was die Endnote entscheidend verbessern würde, aber sicherlich noch der ein oder andere positive Punkt, den man getrost "dazuzählen" kann...

^-^

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