Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr
Verschollen in Langeweile
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Das Vorspiel oder Verschollen im Moskau inklusive 45 Minuten FedEX-Werbung
Erste Einstellung: Ein FedEX-Paket welches durch Moskau getragen wird. Moskau? Ja Moskau, denn dieser langweilige Film mußte natürlich wieder ein paar primitive Klischees bedienen. Tom Hanks ist nämlich der verantwortungsbewußte amerikanische Mitarbeiter Chuck Noland von FedEX, der die total schlampige Filiale in Moskau auf Trab bringen soll. Nach ein paar unnötigen Impressionen russischer ?Arbeitsmoral? begibt er sich auf den Heimweg, denn es steht Weihnachten vor der Tür. Und Weihnachten feiert er natürlich im Kreise der Familie, deren Mitglieder fast vollständig Mitarbeiter von FedEX sind. Die interessantesten Themen waren darum auch die Erfolge von FedEX. Chuck will auf der Feier seiner Verlobten Kelly einen Heiratsantrag machen, woraus aber nichts wird, da er beruflich weg muß. Kelly wird übrigens von Helen Hunt gespielt, mit der diese unscheinbare Rolle besetzt wurde. Stars müssen ja sein, denn mit dieser öden Story kann man keine Zuschauer ins Kino locken. Hätte Robert Zemeckis, seines Zeichens Arrangeur dieser unnötigen Zeitverschwendung eine unbekannte Schauspielerin genommen, dann wären es bestimmt 10 Minuten Schleichwerbung weniger gewesen und Chuck hätte ein paar Kilo mehr abgenommen, da er länger auf der Insel gewesen wäre. Aus dem Heiratsantrag wurde nun wohl nichts und es kommt endlich zur spannendsten Szene im Film. Um irgendwo auf einer einsamen Insel zu stranden, muß man natürlich mit einem Flugzeug, natürlich ein Flugzeug mit großen und gut sichtbaren FedEX-Aufklebern, über das große weite Meer fliegen. Das Flugzeug, übrigens von Boing, einem amerikanischen Hersteller, kommt in eine Schlechtwetterfront und stürzt ab. Und wer überlebt ganz allein und wird auf einer einsame Insel anschwemmt? Natürlich unser armer FedEX-Mitarbeiter namens Chuck Noland.
Juhu ich lebe oder soviele FedEX-Pakete nur für mich allein
Nun ist unser armer Chuck auf der Insel gelandet und ist ganz allein. Aber es sind ein paar Pakete angeschwemmt worden. Alle in bester Ordnung, obwohl endlos lange im Meer gewesen, und verziert mit großen, nicht zu übersehenden FedEX-Aufdrücken. Ein paar Schlittschuhe, ein Cocktailkleidchen, in dem er der Renner auf jedem Tuntenball gewesen wäre, vorrausgesetzt er hätte einen ?Freitag?mit auf der Insel gehabt, einen Volleyball Marke Wilson und ein paar anscheinend japanischer Videokasetten. Mit diesen Sachen ausgestattet ist Chuck ganz auf sich gestellt. Hilflos und ohne Leute, die er kommandieren kann, muß Chuck sein Schicksal meistern. Und dieses macht unser Pummelchen ausgesprochen schlecht. Auf Details möchte ich nicht weiter eingehen. Auf welche Details bitteschön?
4 Jahre später oder mein Friseur hat gestreikt
Wenn man bis jetzt immer noch nicht eingeschlafen war, bekam man einen Chuck zu sehen, welcher sich deutlich von dem früheren Chuck unterschied. Schlank dank einer jahrewährenden Kokusnußdiät und mit einer Metusalemfrisur. Chuck kann jetzt sogar schon Fisch fangen, den er roh essen muß, da er merkwürdigerweise kein Feuer mehr hat, welches er schon vor ein paar Jahren mal hatte. Chuck ist völlig durchgeknallt und redet mit dem Volleyball, dem er ein Gesicht aufgemalt hat. Jedenfalls strandete irgendwann eine kaputte Dixitoilette auf der Insel, welche Chuck auf die Idee brachte sich ein Floß zu basteln. Dixitoiletten können ja auch so gut schwimmen. Für wie blöd hält Zemeckis die Zuschauer? Und so bastelte er sich ein Floß aus Palmen, Lianen und den Videobändern. Also mein Videorekorder frißt manchmal schon Bänder aber Chuck bastelt sich ein Floß daraus. Ach, ich vergaß, es sind ja japanische Videobänder ...
Die Rettung oder eine Seefahrt die ist lustig
Unser mutiger Chuck begibt sich unter Lebensgefahr mit seinem Floß auf das Meer um nach Hause zu gelangen. In einem Sturm verliert er Wilson und seine Dixitoilette, wird aber durch einen Wal gerettet. Nun treibt er aber durstend und erschöpft auf seinem Floß, oder was davon noch übrig war, über das Meer. Irgendwann taucht auch ein Schiff auf, Chuck liegt aber auf dem Floß und bekommt nichts mit. Dagegen muß man ja etwas unternehmen, und so läßt Zemeckis den Wal auftauchen, der so nett ist und mit seiner Wasserfontaine den schlafenden Chuck vollspritzt, so daß er wach wird und um Hilfe schreien kann. Zemeckis hält den Zuschauer wohl doch für sehr blöd, denn anscheinend ist soetwas total normal. Zemeckis Logik ist wieder mal mehr als schwachsinnig. Zuhause angekommen wird er wie ein Held gefeiert, selbst der Chef von FedEX kommt um ihm zu gratulieren und privat läuft es leider auch nicht so, wie er es gerne gewollt hätte.
Das Nachspiel oder FedEX ist das BESTE
So wie der Film angefangen hat, so muß er auch enden. Das eine Paket mit der geschweißten Figur, welche Chuck Hoffnung gab, stellt Chuck sogar selber noch zu, denn FedEX ist ja sowas von zuverlässig. Ich sage dazu nur: peinlich!
Fazit
Hätte man nur die Szenen genommen, die etwas getaugt haben, dann wäre es nur ein Kurzfilm geworden. Die unnötige Streckung der Handlung mit einer endlos währenden und langweiligen Einführung sowie ein Abschluß, der wirklich daneben ist, macht die Story nicht besser, sondern bewirkt nur das Gegenteil. Tom Hanks spielt die Rolle während der Zeit auf der Insel zwar recht glaubwürdig, im Rest des Filmes ist er aber nur Durchschnitt. Daß er auf Diät war, um eine körperliche Glaubwürdigkeit zu unterstützen, ist ihm positiv anzurechnen. Viele Logikfehler in der Handlung werden von mir negativ bewertet. Desweiteren nervte mich auch das extreme schlechte Produktplacement von FedEX. Wenn ich ins Kino gehe, dann kommt vorher schon genug Werbung, so daß ich nicht wirklich willens bin, mein Geld dafür ausgeben zu wollen.
Bewertung
Über die Hälfte des Filmes ist langweiliger Schrott, im Rest des Filmes versucht Tom Hanks die Rolle des gestrandeten Inselbewohners gut zu verkörpern. Das macht aber in der Summe nur schlechtes Mittelmaß. Außerdem würde ich den Film nur Leuten empfehlen, die ich nicht leiden kann, denn der Film ist grausamste cineastische Langeweile. Wie soetwas wie dieser Film für den Oskar vorgeschlagen werden konnte ... Ich sage dazu nur: Damen runter und sogar Beide!
33 Bewertungen, 7 Kommentare
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14.01.2009, 01:14 Uhr von AngelikaR
Bewertung: sehr hilfreichSH, denn schließlich bewerte ich ja Deinen Bericht und nicht Deine Meinung:-)). Ich fand den Film klasse und würde ihn mir immer wieder ansehen. LG
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31.08.2006, 10:58 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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20.08.2006, 15:16 Uhr von Tweety30
Bewertung: sehr hilfreich;o) Liebe Grüße, Tweety30!
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13.08.2006, 17:58 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruß :-)) Marianne
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28.04.2002, 15:12 Uhr von sunstar0210
Bewertung: sehr hilfreichich glaube der Film war sponsort bei FedEX...*g*, ich fand ihn soweit gut nur das Ende war so was von schlecht..und überhaupt nicht passend ..Lieben gruß sunny
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26.04.2002, 12:29 Uhr von dalia
Bewertung: sehr hilfreichschon als er im kino lief wollte ich mir die one.man.show von tommy nicht antun - nach deinem bericht fühl ich mich darin mehr als bestätigt :)
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26.04.2002, 11:56 Uhr von martinius
Bewertung: sehr hilfreichIch fand den film gut, trotz der vielen Werbung! Tom Hanks hat klasse gespielt!
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