Cathay Pacific Airways Testbericht

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Erfahrungsbericht von Asiamaniac

Ein echter Qualiflyer nach Fernost

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hongkong reizt mich schon seit über zehn Jahren und dieses Jahr war es soweit. Passenderweise wählte ich Cathay Pacific, die ja in Hongkong beheimatet ist, als „meine“ Fluggesellschaft aus. Ich flog also Frankfurt – Hongkong und ein paar Tage später Hongkong – Bangkok, und das ganze dann auch wieder zurück.

Der Preis dafür betrug 1.457 DM. (743 Euro) Wer ein paar Nächte in Hongkong bleiben möchte, ohne deshalb in einer Absteige weitab von den Zentren zu landen, sollte unbedingt mit dem Flug auch schon das Hotel buchen. C.P. hat mit vielen Top-Hotels der Stadt Verträge. Ich war im Eaton untergekommen, an der Nathan Road in Kowloon und habe für die Nacht „nur“ 81 Euro bezahlt, was einem Nachlass von 65 % entspricht.

*** Der Name ***

„Pacific“ ist selbsterklärend. Dies ist der Ozean, an dem Hongkong liegt. „Cathay“ ist ein alter Name für China. Die Gründer von Cathay Pacific wollten mit der Namensgebung also darauf hinweisen, wo die Fluggesellschaft beheimatet ist.


*** Die Flotte ***

Gegenwärtig besteht die Flotte aus 67 Passagiermaschinen und fünf Frachtern. Die Flotte hat gegenwärtig ein Durchschnittsalter von 5,4 Jahren. Es kommen sowohl Boeings als auch Airbusse zum Einsatz. Waren die Flugzeuge bis vor einigen Jahren farblich reichlich langweilig weiß und grün, hat sich die Gesellschaft nun auch optisch verjüngt. Es wurde Rot eingebaut und das Höhenruder ist nun mit einem stilisierten Flügel versehen.
Auf den Interkontinentalflügen kommen u.a. 19 Boeing 747-400, die sog. „Megatops“ zum Einsatz. Ein solches Gerät bedient auch täglich die Strecke Frankfurt – Hongkong und kann bis zu 389 Passagiere befördern.


*** Das Streckennetz ***

Der Schwerpunkt der Cathay Pacific liegt im asiatisch-pazifischen Bereich. Deshalb eignet sich die Gesellschaft hervorragend dafür, eines der Ferienziele in Fernost mit einem Besuch Hongkongs zu verbinden.

Es bestehen u.a. folgende Möglichkeiten der Weiterreise von Hongkong:
Thailand: Bangkok
Indonesien: Jakarta, Denpasar (Bali), Surabaya
Malaysia: Kuala Lumpur; Penang
Philippinen: Cebu, Manila
Vietnam: Ho-Chi-Minh-Stadt; Hanoi
Australien: Sechs Ziele
Neuseeland: Auckland
Japan: Vier Ziele
VR China: In jede größere Stadt
Sri Lanka: Colombo

Weiters werden auch verschiedene Ziele in Nord- und Südamerika angeflogen, aber das dürfte nur für Weltreisende oder Residenten in Hongkong interessant sein.

In Deutschland wird nur Frankfurt angeflogen, das aber wie schon gesagt täglich. Weitere Ziele hier sind u.a. Paris, London oder Rom. Die Flüge ab Frankfurt starten um 14.00 Uhr und man ist dann gegen 08.00 Uhr Ortszeit in Hongkong. Zurück fliegt man um 23.55 Uhr und ist dann gegen 06.00 in Frankfurt. Man ist also nonstop 12 Stunden in der Luft.

*** Die Crew ***

Ich habe die Besatzung als sehr freundlich und hilfsbereit kennen gelernt. Chinesen sind es jedoch nicht immer. Bei einem Flug klang der Name des Kapitäns komplett Englisch; manche Stewardess sieht nicht sehr Chinesisch aus. Ich selbst habe vor fünf Jahren in Jakarta eine Indonesierin kennen gelernt, die sich auf ihre Prüfung als Stewardess für C.P. vorbereitet hat.

Jedenfalls spricht jeder an Bord Englisch. In die gern (?) gelesenen Flennereien, dass an Bord vieler ausländischer Flugzeuge niemand Deutsch spricht, klinke ich mich nicht ein. Ich nehme es zwar positiv zur Kenntnis, wenn Gesellschaften wie Garuda Indonesia mindestens eine Stewardess an Bord haben, die die Sprache des betreffenden Landes spricht, von dem das Flugzeug nach Indonesien startet, bzw. umgekehrt, aber mehr auch nicht. Wer so überragenden Wert auf deutsche Ansprache legt, soll halt mit einer deutschen Gesellschaft fliegen!!!


***** WIE FLIEGT ES SICH AN BORD? *****

*** Sitzabstände ***

Für mich 1,87m-Mann fand ich die Sitzabstände etwas beengend, aber für geplagte Lufthansa-Passagiere sei es jedoch schon ein Fortschritt. Nervig ist es, wenn man, wie ich, eine Dumpfbacke vor sich hat, der schon bald nach dem Start die Rückenlehne möglichst weit nach hinten neigt und glaubt, das Rücksicht etwas Uncooles sei. Da hilft, wenn es im Guten nicht geht, nur eins: Versuchen, das Kissen zwischen die eigenen Knie und die Lehne vom Vordermann zu quengeln und „Paroli bieten“. Spätestens, nach dem das Essen serviert war und er zum Essen die Lehne wieder vorrücken musste, ging es. Als er seine Lehne wieder so irre weit zurückschieben wollte, wurde ihm klar, dass meine Knie, trotz der Polsterung mit dem Kissen, eben kein angenehmes Ruhekissen sind. Nach drei Tagen taten meine Knie auch nicht mehr weh...


*** Verpflegung ***

Das Essen war für mich nichts Besonderes. Manche Leute loben die Bordverpflegung über den grünen Klee, aber dem kann ich mich nicht anschließen. Wie bei Garuda Indonesia, der französischen Air Arrogance oder Thai International bekommt man seine abgepackten Portionen Salat, die gewünschte Fleischsorte, Reis, Wasser, ein Getränk nach Wahl und ein Stückchen Süßes zum Dessert. Allerdings kann man unter drei Menüs auswählen, und da kann nicht jede Fluggesellschaft mithalten.

Am Ende des Berichts habe ich die Mahlzeiten aufgeführt, die auf dem Flug Hongkong – Frankfurt am 20./21.12. laut Karte angeboten worden sind; ich habe nämlich eine Karte mitgehen lassen.

Top finde ich die Zwischenmahlzeiten, die man bekommen kann: Es handelt sich dabei um eine Nudelsuppe aus dem Plastikbecher. Diese Suppe wird erhitzt und ist selbst für Suppenmuffel wie mich eine echte Köstlichkeit für zwischendurch. Man merkt dabei auch die Herkunft der Maschine: Während es bei den Hauptmahlzeiten auch Besteck gibt, gibt es für die Nudelsuppe nur Stäbchen...

An Getränken habe ich mir neben Säften und Cola das San Miguel-Bier munden lassen. Es schmeckt ein wenig süßer als herkömmliche Biersorten, aber ich fand es gut. Die Unsitte, den Passagieren die Getränkedose vorzuenthalten und aus der Dose in kleine Plastikbecher einzuschenken, kann man dadurch Einhalt gebieten, dass man freundlich auf die ganze Dose zeigt oder darum bittet, selbige gleich dazulassen. Jeder weiß doch, wie wichtig ausreichende Flüssigkeitszufuhr auch auf Flügen ist; deshalb habe ich für diese Unsitte vor allem bei nicht-alkoholischen Getränken nicht das geringste Verständnis!

Nichtraucher werden sich übrigens freuen: Auch Cathay Pacific hat kein Herz für Raucher. Ob sich die Fluggesellschaften schon mal darüber Gedanken gemacht haben, dass die immer größer werdende Anzahl von Zwischenfällen mit randalierenden Passagieren damit in einem zeitlichen Zusammenhang zu sehen ist? Der Grat zwischen Nichtraucherschutz und Raucherdiskriminierung ist sehr schmal, das stimmt wohl. Das ist aber ein anderes Thema, doch sollten sich die Fluggesellschaften da mal ein paar Gedanken machen. Air France bietet immerhin kleine Raucherecken an; warum können das nicht auch andere?


*** Ausstattung für den Flug ***

Jeder Reisende bekommt einen kleinen Kulturbeutel, in dem sich allerlei nützliche Utensilien befinden, wie z.B. eine kleine Zahnbürste, Seife, Shampoo oder auch Stützstrümpfe. Das bieten längst nicht alle Airlines. Die Stützstrümpfe, die der Thrombose durch zu langes Sitzen vorbeugen sollen, sind jedoch ein Witz. Sie scheinen für kleinwüchsige Chinesen konzipiert zu sein; ich kam da überhaupt nicht rein. Aber man soll sich ja ohnehin während des Fluges öfter mal ein bisschen bewegen und Fußgymnastik machen.


*** Bord-Unterhaltung ***

Zum ersten Mal habe ich es erlebt, dass in jedem Rücksitz ein Monitor eingebaut ist. Kopfhörer liegen schon auf dem Sitz bereit. Man kann nun wählen zwischen Video, Audio und Spielen. Die Auswahl ist auf den ersten Blick nicht ganz einfach. Man drückt auf die „Mode“-Taste, wählt sich dann eins der drei Features aus, bestätigt mit „Enter“, und schon ist man drin. Man hat auf einem Kanal die Möglichkeit, die ganze Zeit mitzuverfolgen, wo sich das Flugzeug gerade befindet, wie weit und wie lange es noch bis zum Zielgebiet ist und welche Temperaturen dort herrschen. So stellte ich fest, dass Cathay Pacific von Frankfurt aus über Moskau und Kasachstan geflogen ist. Der Flug hätte schneller vergehen können, aber wie auf dem Rückflug auch wird Tibet umflogen, obwohl das der direktere Weg ist.

Die Möglichkeit, den Flug mitzuverfolgen, habe ich jedoch auf der Mittelstrecke Hongkong – Bangkok, bzw. wieder zurück nach Hongkong, vermisst. Da ging das nicht.

Vom Hörensagen weiß ich allerdings, dass Singapore Airlines und die United Airlines auch diese Monitore in jedem Sitz haben.

Das Filmprogramm besteht zum großen Teil aus chinesischen Streifen, und auch die englischen Filme konnten nicht überzeugen. Da war Langeweile angesagt. Andere Fluggesellschaften bieten interessantere oder spannendere Filme. Garuda Indonesia war da mal in die Vollen gegangen und haben „Under siege“, einen beinharten Die-hard-Actionthriller gezeigt.

Bis Ende 2003 soll auch auf jedem Platz ein Intranet zur Verfügung stehen, damit man auch über den Wolken über die Nachrichten in der Welt oder die Börsenkurse informiert ist.


*** Fazit ***

Für mich ist die Cathay Pacific die bislang beste Fluggesellschaft, mit der ich geflogen bin. Dazu tragen für mich vor allem die freundlichen Stewards und Stewardessen sowie der Monitor an allen Plätzen, an denen man den Flug mitverfolgen kann, bei. Ob Cathay diesen ersten ersten Rang bei mir auch dann noch halten wird, wenn ich mal mit Singapore Airlines fliege, die ja seit etlichen Jahren regelmäßig bei Touristen wie Geschäftsreisenden an der Spitze steht, wird jedoch abzuwarten bleiben. Anders als mit Royal Jordanian, Condor oder der französischen Gesellschaft Air Arrogance würde ich mit C.P. jederzeit wieder fliegen.

*** Das Speiseangebot auf dem Flug Hongkong – Frankfurt ***

Abendessen

1. Hühnergelantine mit Mais und Selleriesalat
Gebratenes Rindfleisch mit Sa Cha Sauce (was auch immer das sein mag)
Gedämpfter Reis
Karotten und Knallerbsen

2. „Roast Snapper“ (?) mit roten Zwiebeln und Shiitake Pilzcremesauce
Parmentier-Kartoffeln
Karotten und Grüne Bohnen

3. Fusilli mit Tomate und Pilzsauce
Kokosnuss-Biskuit
Brötchen mit Butter
Kekse

Als Getränke werden Ceylontee, Japanischer Tee, Jasmintee oder Kaffee angeboten


Frühstück

Zu allen Mahlzeiten wird Orangensaft, frische Saisonfrüchte und Fruchtjoghurt gereicht. Die Auswahl besteht dann aus

1. Frühstücksomelett
Gegrillten Würstchen und „hash brown“ Kartoffeln
Gedämpfte Tomate mit Kräutern und Butterpilzen

2. Ausgewählte kalte Platte mit Käse

3. Croissant, eingemachter Konfitüre und Butter

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    10.03.2002, 19:34 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlicher bericht! man liest sich, gruß mibod