Chartier Testbericht

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Erfahrungsbericht von clubby

BERÜHMTESTE KANTINE IN PARIS

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Das Chartier gehört wohl zu den berühmtesten Kantinen in Paris. Den Begriff der "berühmtesten Kantine" habe ich aus einem Reiseführer übernommen, verzeiht mir, aber ich finde es einfach passend.

Das Ambiente des außergewöhnlich großen, auf 2 Stockwerken verteilten Restaurants ist komplett im Stil des 19. Jahrhunderts gehalten, während dessen Ende es eröffnet wurde. Es gehört daher zu den sogenannten Lokalen mi Tradion, ähnlich wie zum Beispiel das Philosophencafé "Les Deux Margots".

Ich habe viel darüber gelesen und gehört, also bin ich auch eines Tages mit ein paar Freunden auf die Suche danach gegangen. Als wir hineingingen, war das Gefühl in dem Hinterhauslokal schon imposant. Es ist sehr groß, die Kellner tragen traditionell eine schwarze Weste zu einer weißen Schürze und es ist höllisch laut. Man muß zuerst warten, bis man einen Tisch zugewiesen bekommt.

Die Küche ist wohl das, was man französische Hausmannskost kennt. Ich persönlich habe bei jedem Gericht "daneben" gegriffen. Wer z.B. erwartet, daß bei einem "Hacksteack" mit Pommes gar irgendeine Art Soße gereicht wird, der wird bitter enttäuscht. Mein "Kochschinken" als "Entré" hat mich stark an den letzten Kochschinken während einer Klassenfahrt in der 7. KLasse in einer Jugenherberge erinnert!
Meinen Freunden ging es ähnlich, es kamen relativ spartanische Gerichte, die wirklich dem Charme einer Kantine ähnelten. Dennoch hat jeder pro Gericht ca. 90 FRF, sprich knapp 30,- DM bezahlt (ohne Getränke versteht sich), was nicht gerade billig ist. Mit Getränken waren alle jeweils bei ca. 200-300 FRF (sprich ca. 60-90 DM).

Irgendwie habe ich mir "französische Hausmannskost" schmackhafter vorgesellt. Wenn man bedenkt, man geht nach München in eines der Brauhäuser und bestellt Weißwürste oder etwas ähnlich traditionelles, was nicht zur "Haute Cuisine" gehört, so schmeckt das ja auch immer lecker.
Die Karte ist jedenfalls nicht besonders vielfältig und wer gar etwas vegetarisches haben möchte, der hat außer Salat nicht besonders viel zur Wahl.

Immerhin war der Kellner, wenn er denn mal kam, relativ nett. Allerdings hat er auch bei uns einige male etwas durcheinander gebracht oder gar etwas vergessen. Besonders abenteuerlich war am Ende seine Rechnungsauflistung, bei der er insgesamt locker um 200 FRF "aufgerundet" hat.

Auffallend war ebenso wie im "Les Deux Margots", daß das Lokal vor Touristen nur so gewimmelt hat. Kein Wunder, schließlich wird es ja in jedem Stadtführer empfohlen. Meiner Erfahrung nach ist aber gerade dieser Masseneffekt kein Garant für eine gute Qualität. Also absolut kein "Geheimtip" - sprich, man kann sich den Besuch ruhig sparen, wenn man nicht nur unbedingt "mitreden" möchte.

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