Chemnitz Testbericht

Da war ich doch vor einiger Zeit in Chemnitz und fand es einfach spitzenmäßig!

Ein Zentrum voll interessanter und moderner Prachtbauten wie z.B. dem gläsernen Kaufhaus "KAUFHOF", welches vom Architekten Helmut Jahn stammt, der z.B. auch das "Lafayette" in der Friedrichstraße oder das "Sony Center" am Potsdamer Platz in Berlin entworfen hat!

In der Tat die mit Abstand schönste Filiale der Kaufhof Kette, die ich bisher besucht habe!
Der Blick aus dem Restaurant ganz oben ist phänomenal und die Einrichtung wunderschön, alles passt prima zusammen! Geschmackvoll bis ins letzte Detail!
Apropos Geschmack! Auch die Speisen, die ich hier genoss waren alle ausgezeichnet und sehr lecker!
Prima z.B. auch die große Milchkaffee Tasse für 1, 95 €! Sehr schmackhaft!
Ein Stück Kuchen ist für 1, 30 € erhältlich.

Gleich nebenan befindet sich die "Galerie Roter Turm", welche von der Fassade her im arabischen Stil angehaucht ist und über sehr viele schöne Geschäfte verfügt!
Ganz oben befindet sich außerdem das superpeppige Kino ("Cine Star")! Auch hier architektonisch alles sehr interessant, die Teppichböden in schönen, leuchtenden Farben! Die Kinoleinwand im von mir besuchten Kinosaal sehr groß – klasse!
Es gibt hier 9 Kinosäle an der Zahl!

Auch das Haus, in welchem sich gleich nebenan die Firma "PEEK & CLOPPENBURG" niedergelassen hat, ist ein wahrer Prachtbau! Gläsern, chic, supermodern – wow!

Sehr schön sind auch die Restaurants, Kneipen etc…Ganz super hat es mir im „Don“ gefallen, welches sich in der Rathauspassage ungefähr gegenüber der Volksbank befindet! (Slogan: Genuss aus Leidenschaft), ein absolut modernes Design, sehr leckeres Essen, alles zu vernünftigen Preisen! Sogar die Toilettenräume bestechen hier durch ihr modernes Design! Sehr hübsch das Waschbecken in pfiffiger Form, wie man es heutzutage hat!
Gleich vor den Toilettenräumen gibt es dann auch allerlei City Postcards, bei denen man gerne mal zugreift.

Auch das „ALEX“ in der Galerie Roter Turm wurde von mir getestet. Auch hier ein hypermodernes, schönes Design und prima Preise! Die große Apfelschorle 0, 5 l z.B. für 3, 10 € und das Glas war wirklich sehr groß! Ich denke, es handelte sich evtl. sogar um mehr als 0,5 l Inhalt!

Lecker speist man auch im "Puszta Csárda", dem ungarischen Restaurant in der Hartmannstraße! Mal was anderes und man wird sehr nett bedient!

Architektonisch auch sehr pfiffig ist das Stadtbad in der Mühlenstraße, welches im Bauhausstil kreiert wurde. Interessant auch die nach dem Bade sich sonnenden Personen in Form von Bronzefiguren vor dem Eingangsbereich, sowie Enten, allerlei andere Vögel und Tiere sonstiger Art, ebenfalls aus Bronze gestaltet!

Nur wenige Schritte entfernt befindet sich dann der überdimensionale Karl-Marx-Kopf, welcher vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen und 1971 enthüllt wurde!
In der Stadt soll Karl Marx selbst im Übrigen nie gewesen sein und nach der Wende war er erst mal auf keiner Postkarte mehr zu finden, man fotografierte großzügig um das 40 Tonnen schwere Antlitz herum und so mancher hätte sich die Stadt wohl auch ohne dieses „Kunstwerk“ vorstellen können!
Anfang der 90er Jahre war die Stadt Köln daran interessiert, das Marx Gebilde zu sich zu holen, doch dies wurde dann nicht in die Tat umgesetzt.
Hinter Marx' Kopf befindet sich außerdem die von Volker Beier und Heinz Schumann gestaltete monumentale Schrifttafel, die in vier Sprachen den reizenden Satz "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!" verkündet.


Ein absolutes Muss ist der Besuch der Villa Esche, die 1902 von Henry van de Velde in Weimar entworfen und 1903 in Chemnitz gebaut wurde!
Der junge Chemnitzer Textilunternehmer (Strumpffabrikant) Herbert Eugen Esche, der ein Kenner und Liebhaber zeitgenössischer Kunst war, beauftragte van de Velde mit dem Bau einer repräsentativen Villa!
Das Haus steht in der Parkstraße 58 und lässt sich auch hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen!
(Mit der Tram Nr. 4, Tageskarte z.B. für 3, 20 € erhältlich, gleich gegenüber der Zentralhaltestelle vor dem KAUFHOF Richtung Hutholz über Falkeplatz, Goetheplatz und dann an der Station Haydnstraße aussteigen…von hier sind es nur noch wenige Schritte bis zur nächsten Straßeneinmündung, von der Station weg nach links einbiegen und schon ist man da! Es gibt aber auch zahlreiche Parkmöglichkeiten am Haus, falls man doch mit dem Auto anreisen möchte!)

Beeindruckend, wie großzügig die Räumlichkeiten der faszinierenden Villa sind!
Alleine das Badezimmer hatte schon über 60 qm!
Das angrenzende Schlafzimmer ist auch schon fast ein Saal und wunderschön mit einer farbenfrohen Textiltapete auch an den Türen verziert!
Wunderbar auch die Verkleidungen an den Heizkörpern, die dadurch selbst wie Möbelstücke wirken, allerdings den Nachteil hatten, dass die Wärme die Räumlichkeiten nicht mehr so erfüllen konnte! Dies erklärt auch, dass das Personal auf der Nordseite des Hauses wohnte, die Familie selbst wohnte logischerweise auf der Sonnenseite der Villa.

Neben dem Schlafzimmer von Herbert Esche und seiner Frau befindet sich das ebenfalls großzügige Kinderzimmer, in welchem die beiden Kinder residierten.
Ebenfalls ein wunderschöner Raum, der in Spiel- und Schlafbereich aufgeteilt wurde.
Im weiteren Raum gibt es auch noch diverse Möbelstücke zu bestaunen und es ist unglaublich wie die vor langer Zeit entstandenen Kunstwerke nach wie vor sehr aktuell wirken!
Die Sessel hatten extra kleine Räder an den Füßen, damit man auch auf den Teppichen beweglich damit war, da so ein wertvolles Möbelstück natürlich auch einiges an Gewicht mit sich bringt!

Die unteren Räume waren der Empfangsraum, sowie der Speisesaal.
Im großen Empfangsraum stehen ein Flügel und diverse Möbel, die teilweise noch original erhalten sind, teilweise auch aufgearbeitet wurden.

Sehr schön ist auch der Speisesaal. Auf dem Tisch ist das Service (aus Meissen) eingedeckt und hat die Besonderheit, dass alle Teile jeweils aus einem Guss hergestellt wurden, was natürlich nicht einfach war!
Die Stühle um den Tisch sind ebenfalls Kunstwerke, an denen Henry van de Velde selbst daran gearbeitet hat.
Hier findet sich im Übrigen auch die Ahnengalerie einiger Mitglieder der Familie Esche, in der Mitte hinten z.B. das Gemälde von Herbert Esches Vater Eugen, der außerdem Mitglied im sächsischen Landtag war und langjährigen und verdienten Arbeitern der Firma durch seine Stiftung Wohnraum in Chemnitz bot!
Die Ähnlichkeit von Eugen und seinem Sohn Herbert war im Übrigen verblüffend!

Herbert Esche lebte später in der Schweiz bei seiner Tochter, nachdem seine Frau früh an einer Angina gestorben war, heiratete er nicht wieder. Er selbst wurde 88 Jahre alt. (Henry van de Velde sogar einige Jahre älter!)


Der Eintritt in die Villa ist im Übrigen kostenlos!!!
Wo bekommt man solche Qualität heute sonst noch irgendwo gratis geboten!??
Die Führung der sehr netten Dame war ausgezeichnet und ins Detail gehend!
Ich war vom Besuch der Villa Esche innen wie außen jedenfalls absolut begeistert und habe mich sehr gefreut, dass es auch gegenwärtig noch solch schöne Dinge zu bestaunen gibt!

Beim heutigen Chemnitzer Gesundheitszentrum (nur ein Katzensprung von der Villa entfernt) handelt es sich im Übrigen um den Bau der ehemaligen Esche Fabrik.
(Ein wunderschöner Klinkerbau, den man sich auf jeden Fall ebenfalls ansehen sollte.)


Mein Aufenthalt in Chemnitz hat mir sehr gut gefallen.
Von mir gibt es für die Stadt volle fünf Sterne und eine absolute Empfehlung, sie zu besuchen…Zumindest für Architekturfreaks ist dies ein absolutes Muss!!!




Mehr Informationen:

DON
Genuss aus Leidenschaft
Jakobikirchplatz 4
09111 Chemnitz
[email protected]
www.don-chemnitz.de


Alex Cafekneipenbarbistrorant
Neumarkt 2
09111 Chemnitz
Tel. 0371/ 66 62 79-0

Puszta Csárda
Zum János
Hartmannstraße 7c
09111 Chemnitz
Tel.: 0371/ 24 04 505





Villa Esche
Parkstraße 58
09120 Chemnitz

Postanschrift:
Richard-Wagner-Straße 55
09119 Chemnitz

Telefon: 03 71 – 4 88 44 24
E-Mail: [email protected]
Internet www.villaesche.de

Öffnungszeiten:
Mi/ Fr/Sa/So 10.00 Uhr - 18.00 Uhr