Chevrolet Alero Testbericht

Chevrolet-alero
Abbildung beispielhaft
ab 16,77
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

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Erfahrungsbericht von LeBaron

Ich bin ein Amerikaner

Pro:

Preis, Ausstattung, Design

Kontra:

Wiederverkauf, Verarbeitung

Empfehlung:

Ja

Einleitung:

Als Fan und Liebhaber Amerikanischer Automobile , war es nur eine Frage der Zeit bis ich in Kontakt mit einem Chevrolet Alero komme. Dieses Auto hat mir optisch immer gut gefallen und vor kurzem hat sich ein Bekannter von mir ein solches Auto gekauft, so das ich es endlich auch mal ausgiebig testen konnte.

Design:

Der Chevrolet Alero ist in den USA eigentlich ein Oldsmobile und wird nur in Europa als Chevrolet verkauft und besitzt daher auch das entsprechende Markenlogo.
Die Frontpartie ist geprägt von schmalen, großen Lichtern welche fast wie Schlitzaugen aussehen. Auffallend ist auch das fehlen eines Kühlergrills, zumal ein Kühlergrill bei heutigen Autos eigentlich immer mehr an Dominanz gewinnt. Der Alero verzichtet darauf und trägt an jener Stelle nur ein Chevrolet Markenlogo. Seine Kühlluft bezieht er aus den Lufteinlässen der Wohlgeformten Stosstange. Das Auto wirkt von Vorne Flach und beinahe sportlich doch irgendwie nicht wirklich typisch amerikanisch.

Das kann man auch von der Seitenansicht behaupten. Diese ist sanft geschwungen und sehr harmonisch gestaltet. Das Dach fällt sanft nach hinten ab und es entseht fast die Siluette eines Coupes. Als Abschluss passt die Form eines Stufenhecks sehr gut. Das Auto wirkt durch dieses Design elegant und relativ kompakt. Für amerikanische Verhältnisse ist es allerdings auch kompakt.
Der Alero ist gerade mal 4,74m lang, 1,78m breit und1,399m hoch. Damit ist er ein kleines amerikanisches Auto wenngleich er in Europa schon zu der größeren Mittelklasse gezählt werden darf.

Die Heckansicht wird wiederum von sehr großen Rückleuchten geprägt welche dem Auto einen schönen Abschluss geben.
Insgesamt bezeichne ich den Alero als schönes Auto, das sportlich und elegant daherkommt. Er sieht allerdings nicht wirklich wie ein waschechter Amerikaner aus was Fans oftmals kritisieren. Ich finde jedoch das er dennoch etwas individuelles hat und das seine Form wahrscheinlich auch in 10 Jahren noch nicht veraltet wirkt.

Innenraum:

In Innenraum gelangt man mittels Klapptürgriffen und wird dort von einem angenehmen Styling erwartet. Alles ist in hellen beige oder Grautönen gehalten, je nach dem man es bestellt. Das Armaturenbrett ist sanft geschwungen und wird von Rundungen dominiert. Eine schicke Mittelkonsole rundet das Bild ab. In dieser findet man Radio und Heizbetätigung.
Die Instrumentierung selbst hält alles nötige bereit, ist mit Rundinstrumenten bestückt und sehr gut ablesbar.
Der restliche Innenraum ist ebenfalls modern gezeichnet und von sanften Linien geprägt.
Die Sitze sehen gut aus und sind auch bequem, sie sind relativ straff was man von einem Amerikaner eigentlich nicht gewohnt ist. Dafür bieten sie guten Seitenhalt und sind auch auf längerer Fahrt bequem.
Das Platzangebot ist vorne sehr gut, hinten reicht es. Man könnte, für die Größe des Autos, etwas mehr Platz erwarten doch es lässt sich durchaus entspannt sitzen. Nur die Kopffreiheit ist doch etwas zu sehr eingeschränkt. Man sitzt nämlich mit dem Kopf schon unter einem abgedunkelten Teil der Scheibe.
Der Kofferraum ist mit 433 Litern ebenfalls nicht riesengroß aber wenigstens lassen sich die Rücklehnen umklappen und so auch mal was sperriges transportieren.
Der größte Nachteil des Innenraums ist jedoch die Verarbeitung. Das Design ist sehr gelungen, die Farben auch aber die Materialien wirken teilweise billig und lieblos zusammengefügt. Das ist im Vergleich zu anderen Herstellern wie VW oder Audi sehr schade und man hätte mit etwas Alu oder Chrom und weniger Plastik den Innenraum nochmals deutlich Wehrtiger erscheinen lassen können. Man muss sich halt damit abfinden das dies amerikanischer Standart ist. Wenigstens klappert nichts bei der Fahrt.

Antrieb:

Angetrieben wird mein Testalero mittels eines 3,4 Liter großen V6 Motors. Dieser leistet immerhin 177 PS bei 5200U/min und 271 Nm bei 4000U/min. Der Motor ist eigentlich eine betagte Konstruktion aus den 80iger Jahren, wurde aber immer wieder überarbeitet und mit modernster Einspritztechnik versehen. Außerdem glänzt der Motor damit das er keinen Zahnriemen hat und somit als Wartungsfreundlich bezeichnet werden darf.
Die Kraft überträgt der Motor mittels eines 4 Gang Automatikgetriebes auf die Vorderräder. Damit diese nicht überfordert werden gehört eine Traktionskontrolle zum Serienumfang.
Gebremst wird das Ganze mittels ABS und Scheibenbremsen an allen Rädern.

Erfahrungen:

Wie erwähnt hat ein Bekannter von mir letztes Jahr einen neuen Alero gekauft. Damit sind wir oft unterwegs und auch ich bin schon vielmals damit gefahren.
Der Einstieg ins Auto ist problemlos und der Sitzkomfort ist wie schon geschrieben sehr angenehm. Das Lenkrad liegt gut zur Hand und alle Bedienelemente sind gut zu erreich und einfach zu bedienen. Es ist ein Auto in welches man sich setzen kann und losfahren kann ohne erst die Bedienungsanleitung zu studieren.
Der Wählhebel des Automatikgetriebes liegt ebenfalls gut in der Hand und die einfache Schaltkulisse gibt keine Rätsel auf. Wer hier eine manuelle Schaltmöglichkeit erwartet wird jedoch enttäuscht der Alero hat ein ganz simples Automatikgetriebe und im Alltag reicht das vollkommen.
Gestartet wird das Auto noch mittels Schlüssel und nicht via Karte oder Knopf wie es heute immer öfter der Fall wird.
Im Stand ist der Motor kaum zu hören und der Ami setzt sich sanft in Bewegung. Die Automatik schaltet sanft und kaum merklich. Die Lenkung arbeitet leicht aber nicht mehr so spielend leicht und gefühllos wie bei älteren Amis der Fall. Im Gegenteil sie vermittelt sogar so etwas wie Straßenkontakt. Der Alero ist auch keine typische Sänfte mehr sonder ist etwas straff abgestimmt. Er lässt manche Stöße von der Fahrbahn durch ist aber nicht wirklich unkomfortabel. Etwas mehr Feinschliff würde dem Fahrwerk jedoch nicht schaden. Dafür bietet er eine erstaunliche Straßenlage, die man einem Ami gar nicht zutraut. Es lässt sich richtig zackig um die Ecken flitzen doch man sollte es nicht übertreiben da kein ESP zur Hilfe kommt wenn der Alero über die Vorderräder beginnt nach außen zu schieben.
Auch der Motor hilft dabei dem Alero einen sportlich Charakter zu verleihen, wenn auch nicht so perfekt wie in einem BMW. Drückt man das Gas voll durch stürmt der Alero davon als ob er jedes Ampelrennen gewinnen möchte. Dabei erscheint die gefühlte Beschleunigung schneller als die Tatsächliche. Immerhin versprich Chevrolet 9,2 Sekunden bis auf 100km/h und eine Endgeschwindigkeit von 201km/h. Auch dort zeigt der Tacho mehr an.
Untermalt wird die Beschleunigung von einen sonoren, knurrigen Ton den ich als schön bezeichne. Hohe Drehzahlen mag der Motor jedoch nicht wirklich und nach oben wirkt er etwas zugeschnürt, zum Glück schaltet die Automatik immer rechtzeitig und ermöglicht so den vollen Vorwärtsdrang. Es macht sicher Spaß mit dem Alero sportlich herum zu fahren doch gemütliches Cruisen im Ami Manier passt dennoch irgendwie besser zu ihm. Dann braucht man auch keine große Angst vor der Tankstelle zu haben. Fahrt man vernünftig und gemütlich mit dem Alero durch die Gegend sind unter 10 Liter überhaupt kein Problem. Auf Schweizer Autobahn mit 120 km/h sind sogar schon unter 8 Liter herausgekommen. Fordert man jedoch das Auto sind auch mal 14 Liter möglich. Chevrolet verspricht im Mittel 10,2 Liter und damit kommt man durchaus auch hin. Ich finde das für einen 3,4 Liter großen 6 Zylindermotor einen guten Wert der sich vor der Europäischen Konkurrenz nicht verstecken muss.
Der Alero meines Kollegen hat in der Zwischenzeit knapp über 10000km und bisher sind noch keinerlei Probleme aufgetreten. Zur Sicherheit hat er aber auch 3 Jahre oder 100000km Garantie und somit eine zeitlang ein sorgenfreies Leben wenn es um Reparaturkosten geht.
Mir macht es sehr viel Spaß mit dem Auto umher zu fahren und ein etwas anderes Flair zu genießen. Auch wenn der Alero sehr europäisiert daherkommt hat er dennoch etwas amerikanisches behalten und das wird ihm wohl niemand nehmen können. Man fährt mit so einem Auto automatisch anders und sowieso ist es kein Vergleich zu meinem Renault Twingo.
Hervorzuheben ist übrigens noch die hervorragende Klimaanlage. Diese arbeitet mit sehr großer Wirkung und lässt sich auch ohne automatische Regelung sehr gut einstellen, hier merkt man eben das Amerika ein Land der Klimaanlagen ist.
Erwähnenswert auch die guten Bremsen des Alero, durchaus keine Selbstverständlichkeit für ein Auto aus Amerika.
Doch nun trenne ich mich wieder von meinen Erfahrungen und widme mich noch den Preisen

Preis und Ausstattung:

Den Alero bekommt man schon für unter 22000 €, dann allerdings ohne Leder und mit einem nicht zu empfehlenden 4 Zylinder Motor. Bei einem Alero sollte man darauf achten das er Leder hat, denn die Stoffe sehen und wirken einfach nur sehr billig.
Somit sollte man 27100 € ausgeben. Dafür bekommt man den V6 Automatik mit Leder und einer Komplettausstattung.
Diese umfasst unter anderem Klimaanlage, elektrische Fenster, Spiegel und Fahrersitz, Alufelgen, CD Radio, Tempomat usw., einzige Position in der Aufpreisliste ist ein Schiebedach.
Doch es gibt auch Lücken in der Ausstattung. So gibt es kein ESP, Kein Navigationssystem, kein 3Punktgurt für den 5ten Passagier. Doch braucht man diese Dinge wirklich? Gut das ESP und der Gurt sind Sicherheitslücken und in dieser Klasse heute selbstverständlich und ein Navigationssystem kann man sich auch nachrüsten lassen.
Negativ ist noch das der Motor nur Euro 3 erreicht und somit unnötig viel Steuern verschlingt und auch der Wiederverkauf dürfte schwierig sein.

Fazit:

Der Alero ist ein Amerikaner der eigentlich ein Europäer sein will. Es ist kein schlechtes Auto aber er ist auch nicht perfekt und man sollte ihn wirklich mögen um ihn zu kaufen. Doch für manch Liebhaber wirkt er einfach zu schnörkellos. Ami ist der Alero in einer Zwickmühle zu der auch noch die mäßige Verarbeitung und das fehlende Image kommt. Dazu ist auch noch das Händlernetz klein.
Schade eigentlich, denn er macht Spaß zum fahren bietet guten Komfort einen attraktiven Motor und viel Ausstattung zu einem günstigen Preis.

Autor:
Somerset/LeSabre/LeBaron

25 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Befamous

    04.02.2011, 12:47 Uhr von Befamous
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Liebe Grüße von Famous ;)