Chicago (DVD) Testbericht

D
Chicago-dvd-musikfilm
ab 34,60
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Erfahrungsbericht von DieEine

There´s no Business like Showbusiness

Pro:

Tanz und Schauspiel gut gemischt, Inhalt

Kontra:

leicht oberflächlich, Musik nicht Jedermanns Sache auf keinen Fall der beste Film des Jahres

Empfehlung:

Ja

Ende März wurden die Oscars in Hollywood verliehen und da ich mich sehr für Filme und die Glitzerwelt der Stars interessiere, hab ich mir das Spektakel natürlich angesehen. Das Musical \"Chicago\" war dabei der Abräumer der 75. Academy Awards und hat unter anderem den Oscar für den besten Film gewonnen. Da wurde ich natürlich neugierig und hab mir den Film am Freitag im Kino angesehen.

*Die Story*
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Chicago in den 20er Jahren: alles dreht sich um Jazz und Nachtclubs erfreuen sich größter Beliebtheit. Die junge und talentierte Tänzerin Velma Kelley (Catherine Zeta Jones) bringt aus Eifersucht ihren Partner und ihre Schwester, die ihre Tanzpartnerin war, um und landet dafür im Gefängnis.

Chicago in den 20er Jahren: die junge, naive Roxy Hart (Renée Zellweger) ist vom Nachtleben begeistert und träumt davon so zu sein wie Velma Kelley und mit Tanzen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Als ihr im Nachtclub jemand verspricht, dass er Kontakte hat und sie groß rausbringt, lässt sie sich auf eine Affäre mit ihm ein, obwohl sie mit Amos Hart (John C. Reilly) verheiratet ist.

Als sie erfährt, dass Fred Casely (Dominic West) ein Schwindler ist, erschießt sie ihn in ihrer großen Enttäuschung und Schmach.
Auch sie landet im Gefängnis und trifft dort auf ihr großes Idol, welches sie sehr herablassend behandelt.
Von der Gefängniswärterin Mama Morton (Queen Latifah) bekommt Roxy den Tip den Staranwalt Billy Flynn (Richard Gere) zu engagieren, da er der einzige sei, der sie vor dem Galgen retten könnte.
Roxys treudoofer Ehemann Amos bemüht sich die 5000 Dollar Gage für Flynn aufzutreiben, scheitert zwar, aber Flynn übernimmt den Fall trotzdem und macht Roxy in nur kurzer Zeit zum beliebten Objekt für die Titelseiten der Zeitungen.
Die Medien reißen sich um Roxy, Flynn aber vernachlässigt seine andere wichtige Klientin Velma, die sich das natürlich nicht bieten lässt und Roxy für ihre Freiheit stark belastet.

*Meine Meinung*
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Als erstes ist mir an Chicago mal aufgefallen, dass Renée Zellweger tatsächlich Augen hat. Tut mir leid, aber ich mag die Frau mit dem angeschwollenen Gesicht einfach nicht und fand sie in \"Chicago\" auch nicht überragend, aber durchaus erträglich. Sie spielt die naive Seite ihrer Rolle ganz gut, aber die Kämpfernatur, die um alles in der Welt Tänzerin werden will, kommt einfach nicht genug durch.

Sehr positiv an dem Film fand ich auch die Mischung der Tanz-/ Singszenen und der Handlung an sich. Der Übergang ist immer sehr gut gelungen und ist eingebaut wie die Meldung einer Zeitung oder die Ansage im Varieté.
Der Gesang und die Tänze haben mich natürlich auch beeindruckt, obwohl die Choreographie manchmal doch zu wünschen übrig lässt, die Musik jedenfalls hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich denke, ich werde die Tage mal nach dem Soundtrack schauen gehen.

Was ist aber jetzt das Besondere an dem Film, dass er zum Film des Jahres gewählt wurde? Schwer zu sagen, aber ich schätze, dass es schon um die Kunstform des Musikfilms geht, die in den letzten Jahren leider etwas zu kurz gekommen hat. Zweitens hat der Film neben vielen irrwitzigen Szenen eine Aussage und zwar wird ganz klar über die Macht der Medien reflektiert. Eins meiner Lieblingsthemen, denn ich finde es immer wieder erstaunlich wie viel Macht die Medien doch über uns haben und wir uns von ihnen teilweise wie Puppen behandeln lassen.

Die Menschen in der Öffentlichkeit agieren nicht mehr aus freien Stücken und aus freiem Willen, nein, sie sind Puppen und mächtige Männer ziehen die Fäden, wie man in einer Szene des Film sehr schön sehen kann.
Diese Begebenheit wird in \"Chicago\" auf einfache Weise dargestellt.
Was ich hingegen nicht so gelungen finde, ist die Darstellung der Stadt in den 20er Jahren. Die Kulissen wirken teilweise sehr billig gezeichnet, was vermutlich eine Kunstform sein soll, aber nicht so rüberkommt. Die gemalten Straßen wirken als hätte man am Ende kein Geld mehr für ein Modell der Stadt gehabt.

Mich hat \"Chicago\" zwar sehr amüsiert und ich finde den Film wirklich gut, aber als besten Film des Jahres würde ich ihn nicht bezeichnen, dafür ist er mir zu seicht und hat zu wenig Tiefgang, aber vielleicht braucht Hollywood so etwas in der heutigen Zeit.

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